Mütter- und Schwangerenforum

Ist der soziale Bereiche eine Niete für Akademiker?

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Anonym 191779
5 Beiträge
27.12.2016 12:12
Guten Morgen,

ich möchte mich mal stellvertretend auskotzen. Vielleicht habt ihr ja auch einen Rat, den ich weitergeben kann.

Mein Mann hat nach seiner Ausbildung zum Informatiker ein sehr gutes Abi gemacht, hat dann Soziale ARbeit (BA) studiert und auch mit 1,0 abgeschlossen. Nun arbeitet er mit fester Stelle seit ein paar Jahren in der Ambulanten Betreuung und ist unglücklich damit. Er hat zwar sehr gute ARbeitszeiten und kann sich viele Termine legen, wie er mag, aber er fühlt sich ungerecht bezahlt. Er verdient 1800 und macht noch einen Nebenjob bei dem er 400,- verdient. Er könnte über kurz oder lang wohl etwas aufsteigen, hätte dann aber feste Termine, würde etwa 300,- mehr verdienen, könnte aber den Nebenjob nicht mehr machen.
Ich habe ihm geraten einen Master draufzusetzen. Aber er meint, dass das im sozialen Bereich keinen Sinn macht und er das Geld, was er dort reinsteckt nie wieder rausbekommt. Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich dazu sagen soll und das Thema kommt häufig bei uns auf.
Ich werde jetzt immer mal die Stellenanzeigen durchsehen und vielleicht finde ich ja etwas, das ihn mehr fordern würde und besser bezahlt wird. Oder ist das im sozialen Bereich sooo utopisch?

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Weil ich es doof fände, wenn Freunde, die hier online sind lesen, dass ich über ihn schreibe

Jarla
7529 Beiträge
27.12.2016 12:45
Ich möchte ehrlich sein.
Ich glaube leider , dass er nicht groß aufsteigen kann. Ich kenne viele , die nicht mal einen Job mit dem Studium bekommen haben ich bin da auch seiner Meinung. Was soll ein Master da bringen ? Mit einem Master verdient man nicht zwangsläufig mehr. Es gibt Unternehmen die sogar garkeinen Unterschied machen.
Eine Möglichkeit wäre beim Jugendamt zu arbeiten ? Ich weiß nicht , ob die mehr verdienen, aber da würde ich mich mal schlau machen. Oder vielleicht eine andere Stadt? Es gibt auch viele Spezialisierungsgebiete in dem Bereich. Macht sowas mehr Sinn ?
Ihr könntet auch mal beim Amt nachfragen , welche Fortbildungsmaßnahmen es gibt.
Vielleicht gibt's ja auch eine Verbindung zum alten Beruf mit dem Studium? Informatik wird normal deutlich besser bezahlt.

Generell leider glaube ich liegt das Problem an dem Beruf selbst. Soziale Berufe werden unfassbar schlecht bezahlt , was ich wirklich schlimm finde. Ich hoffe ihr findet euren Weg
27.12.2016 12:54
Dass ist kein spezielles Problem der Akademiker... Der soziale Bereich ist in d nix Wert. Ist leider Fakt
27.12.2016 12:58
Hmm..ich würde auch sagen er hätte nach der Ausbildung zum Informatiker mal lieber in die Richtung studiert. Mein Mann hat mit einem Einser Abschluss an der Uni den Bachelor of Science gemacht und hat dann noch ein Masterstudium angehangen. Er hatte nach dem Studium bei 3 Firmen angefragt ob sie jemanden suchen und 3 Zusagen bekommen. Er durfte einen Gehaltswunsch angeben und alle 3 Firmen haben ihm den sofort zugesagt..Das lag bei 5000,- Euro als Einstiegsgehalt... (wobei zu dem Zeitpunkt auch richtig dringend Informatiker gesucht wurden).
Was würde er verdienen wenn er als Informatiker arbeiten geht...und dann vl nebenbei weiter in die richtige Richtung studiert ? Ist vl eine Durststrecke für ein paar Jahre aber dann hat er doch wesentlich bessere Gehaltsaussichten.
Anonym 191779
5 Beiträge
27.12.2016 13:08
das JA in unserer Stadt ist der schrecklich. Dort arbeiten ein paar Freunde von uns.
Aber vielleicht gibt es bei uns der Peripherie ja interessantere Stellen im JA.

Informatik hat ihn sehr gelangweilt. Er wollte und will auch heute nicht den ganzen Tag am Rechner hocken.
MiramitLionel
7483 Beiträge
27.12.2016 13:08
Leider ist das so im sozialen Bereich wobei ich es schon krass finde. Mein Mann hätte nicht studiert sondern den Techniker gemacht und verdient in einem kleinen Betrieb mehr als dein mann
Anonym 191779
5 Beiträge
27.12.2016 13:10
Zitat von Jarla:

Ich möchte ehrlich sein.
Ich glaube leider , dass er nicht groß aufsteigen kann. Ich kenne viele , die nicht mal einen Job mit dem Studium bekommen haben : ( ich bin da auch seiner Meinung. Was soll ein Master da bringen ? Mit einem Master verdient man nicht zwangsläufig mehr. Es gibt Unternehmen die sogar garkeinen Unterschied machen.
Eine Möglichkeit wäre beim Jugendamt zu arbeiten ? Ich weiß nicht , ob die mehr verdienen, aber da würde ich mich mal schlau machen. Oder vielleicht eine andere Stadt? Es gibt auch viele Spezialisierungsgebiete in dem Bereich. Macht sowas mehr Sinn ?
Ihr könntet auch mal beim Amt nachfragen , welche Fortbildungsmaßnahmen es gibt.
Vielleicht gibt's ja auch eine Verbindung zum alten Beruf mit dem Studium? Informatik wird normal deutlich besser bezahlt.

Generell leider glaube ich liegt das Problem an dem Beruf selbst. Soziale Berufe werden unfassbar schlecht bezahlt , was ich wirklich schlimm finde. Ich hoffe ihr findet euren Weg


Jobs gibt es hier sehr sehr viele. Alle die mit ihm studiert haben, haben gleich etwas gefunden und auch heute gibt es viel. Besonders in der Jugendhilfe bleiben viele Stellen unbesetzt.
Aber die Bezahlung ist halt überall schlecht.
Marf
28734 Beiträge
27.12.2016 13:10
Warum suchst du .....?
Wenn er unzufrieden ist kann er kündigen,umschulen etc.Viele Bereiche stehen auch Quereinsteigern offen.Gewisse Kompromisse muss man eingehen und oft ist ein Wechsel mittelfristig lohnend,das man anfangs deswegen vielleicht auch gerne auf etwas Geld verzichtet.
Im privaten Pflegesektor vielleicht?
Zwerginator
7803 Beiträge
27.12.2016 13:16
Der öffentliche Soziale Bereich wird wahnsinnig schlecht bezahlt, darum werden dort relativ viele Bachelors angestellt, denn als Bachelor ist man leider auch nicht viel wert.
Sehr viele Firmen, egal in welchem Bereich, stellen gar keine Bachelors ein, einfach weil der Abschluss deutlich wertloser als der Master ist, der auch immer noch unter dem Diplom steht.
Dass der Master nichts bringt höre ich übrigens immer nur von Bacheloretten.
27.12.2016 13:19
MH... also ich weiß nicht, was ich bekloppter finde. Ob du dich hier auskotzt (du könntest ja etwa studieren, was mehr einbringt) oder dass dein Mann vorher wohl in einem Luftschloss gewohnt hat? Man weiß doch, welche Verdienstmöglichkeiten es gibt, wenn man, egal was, im sozialen Bereich studiert/ lernt? Ich meine ehrlich: Selbst mein Sohn (17) schaut genau darauf, was er mal werden will, welche Einsatzmöglichkeiten es gibt und was er verdient. Und dann wägt er ab. Und das mit eher unreifen 17 Jahren. Man kann doch von einem erwachsenen Menschen verlangen, dass er so viel Weiblick besitzt und VORHER schaut, statt hinterher unglücklich damit rumzurennen.

In einem Punkt hat er allerdings Recht: Der Master nutzt rein verdiensttechnisch so gut wie nix. Man könnte mit einem Master andere Stellen haben, das stimmt, aber man verdient nur gering mehr. Jugendamt bekommt übrigens auch nicht viel mehr, als ein Sozialarbeiter, ist nämlich derselbe Bildungsgrad. Es ist nun mal so. Es gibt geringe Unterschiede zwischen studierten Sozialfuzzis und z. Bsp. "nur" (nicht böse oder abwertend gemeint) Erzieher/ Altenpfleger etc. pp. Aber wie gesagt.. die sind gering. Machen unterm Strich vielleicht 300,- netto aus.
Mein Rat: Er soll nochmal studieren, aber das mit der sozialen Arbeit sein lassen und sich eher der IT Branche zuwenden. Da sehen die Gehälter anders aus.

LG Zaubi, selbst Sozialfuzzi, allerdings nicht unglücklich damit.

27.12.2016 13:20
Zitat von Zwerginator:

Der öffentliche Soziale Bereich wird wahnsinnig schlecht bezahlt, darum werden dort relativ viele Bachelors angestellt, denn als Bachelor ist man leider auch nicht viel wert.
Sehr viele Firmen, egal in welchem Bereich, stellen gar keine Bachelors ein, einfach weil der Abschluss deutlich wertloser als der Master ist, der auch immer noch unter dem Diplom steht.
Dass der Master nichts bringt höre ich übrigens immer nur von Bacheloretten.


Der Master im sozialen Bereich.. ansonsten ist der Master immer besser.
Zwerginator
7803 Beiträge
27.12.2016 13:23
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Zwerginator:

Der öffentliche Soziale Bereich wird wahnsinnig schlecht bezahlt, darum werden dort relativ viele Bachelors angestellt, denn als Bachelor ist man leider auch nicht viel wert.
Sehr viele Firmen, egal in welchem Bereich, stellen gar keine Bachelors ein, einfach weil der Abschluss deutlich wertloser als der Master ist, der auch immer noch unter dem Diplom steht.
Dass der Master nichts bringt höre ich übrigens immer nur von Bacheloretten.


Der Master im sozialen Bereich.. ansonsten ist der Master immer besser.

Im sozialen Bereich ist der Master und das Diplom aber zum Beispiel die einzige Möglichkeit in eine Firma rein zu kommen, was wiederum eine der wenigen Möglichkeiten ist in diesem Bereich ordentlich Geld zu verdienen. ... Ich bin auch ursprünglich Diplom Sozialfuzzi
27.12.2016 13:26
Zitat von Zwerginator:

Der öffentliche Soziale Bereich wird wahnsinnig schlecht bezahlt, darum werden dort relativ viele Bachelors angestellt, denn als Bachelor ist man leider auch nicht viel wert.
Sehr viele Firmen, egal in welchem Bereich, stellen gar keine Bachelors ein, einfach weil der Abschluss deutlich wertloser als der Master ist, der auch immer noch unter dem Diplom steht.
Dass der Master nichts bringt höre ich übrigens immer nur von Bacheloretten.


Das stimmt in quasi allen Bereihen, nur bei SozArb nicht
Das Diplom wurde eingestellt und ALLE Module plus zusätzliche Optionen in den Bachelor gesteckt. Diplom und Bachelor geben hier den selben Ausbildungsstand.

Und deswegen lohnt sich der Master nicht oft. Für die "normalen" Arbeitsbereiche der SozArb, wird nur ein "Diplomwissen" gesucht, also stellen die keine Master ein, wril zu teuer.
Master funktioniert nur in Leitungspositionen und übergeordneten Stellen, Supervision und sowas.
Da ists aber oft schwer reinzukommen, weil die Stellen oft mit berufserfahrenen Leuten, oder Fachfremden besetzt werden.

Ich wünsch deinem Mann viel Glück, liebe TE. Aber da sollte er sich schon drum kümmern, nicht du
27.12.2016 13:27
Zitat von Zwerginator:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Zwerginator:

Der öffentliche Soziale Bereich wird wahnsinnig schlecht bezahlt, darum werden dort relativ viele Bachelors angestellt, denn als Bachelor ist man leider auch nicht viel wert.
Sehr viele Firmen, egal in welchem Bereich, stellen gar keine Bachelors ein, einfach weil der Abschluss deutlich wertloser als der Master ist, der auch immer noch unter dem Diplom steht.
Dass der Master nichts bringt höre ich übrigens immer nur von Bacheloretten.


Der Master im sozialen Bereich.. ansonsten ist der Master immer besser.

Im sozialen Bereich ist der Master und das Diplom aber zum Beispiel die einzige Möglichkeit in eine Firma rein zu kommen, was wiederum eine der wenigen Möglichkeiten ist in diesem Bereich ordentlich Geld zu verdienen. ... Ich bin auch ursprünglich Diplom Sozialfuzzi


Ja, das stimmt. Ich sagte ja, für bestimmte Stellen ist der Master unerlässlich, aber gehaltsmäßig macht es eben, bis auf vielleicht ganz wenige Ausnahmen, kaum einen Unterschied.
Hier bei uns brauche ich z. Bsp. den Master, um im Jugendamt zu arbeiten. Allerdings weiß ich, dass ich als SPFH aktuell MEHR (wenn auch gering) verdiene, als meine KOllegen auf dem Amt.
Anonym 191779
5 Beiträge
27.12.2016 13:29
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

MH... also ich weiß nicht, was ich bekloppter finde. Ob du dich hier auskotzt (du könntest ja etwa studieren, was mehr einbringt) oder dass dein Mann vorher wohl in einem Luftschloss gewohnt hat? Man weiß doch, welche Verdienstmöglichkeiten es gibt, wenn man, egal was, im sozialen Bereich studiert/ lernt? Ich meine ehrlich: Selbst mein Sohn (17) schaut genau darauf, was er mal werden will, welche Einsatzmöglichkeiten es gibt und was er verdient. Und dann wägt er ab. Und das mit eher unreifen 17 Jahren. Man kann doch von einem erwachsenen Menschen verlangen, dass er so viel Weiblick besitzt und VORHER schaut, statt hinterher unglücklich damit rumzurennen.

In einem Punkt hat er allerdings Recht: Der Master nutzt rein verdiensttechnisch so gut wie nix. Man könnte mit einem Master andere Stellen haben, das stimmt, aber man verdient nur gering mehr. Jugendamt bekommt übrigens auch nicht viel mehr, als ein Sozialarbeiter, ist nämlich derselbe Bildungsgrad. Es ist nun mal so. Es gibt geringe Unterschiede zwischen studierten Sozialfuzzis und z. Bsp. "nur" (nicht böse oder abwertend gemeint) Erzieher/ Altenpfleger etc. pp. Aber wie gesagt.. die sind gering. Machen unterm Strich vielleicht 300,- netto aus.
Mein Rat: Er soll nochmal studieren, aber das mit der sozialen Arbeit sein lassen und sich eher der IT Branche zuwenden. Da sehen die Gehälter anders aus.

LG Zaubi, selbst Sozialfuzzi, allerdings nicht unglücklich damit.


Menschen ändern ihre Meinungen. Früher war er eher ideologisch und dachte er wäre glücklich mit nicht sooo viel Geld, wenn er das macht, was er mag. Aber die Ansprüche ändern sich.

Zum Rat mit dem eigenen Studium.
Ich bin wohl selbst Teil des Problems mit Master und doch recht gut bezahltem Job
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