Mütter- und Schwangerenforum

Was waren die Beweggründe für eure WKS?

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27.02.2022 09:56
Zitat von elina:

Zitat von janinja:

Zitat von elina:

Zitat von Vero95:

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Ich kann ir da nur 1000% zustimmen. Ich bin auch für Aufklärung über beide Geburdsmodi, und nicht das eine als gegeben hinnehmen und das andere verteufeln.

Ich hatte danach auch schon eine andere völlig natürliche "Krankheit oder besser gebrechen", die entweder operiert werden konnte, oder eben nicht. Und da war die Aufklärung echt über Vor und Nachtiele und so neutral, das als ich den Arzt fragte was er empfielt, er trocken meinte, das muss ich entscheiden. (ich habs dann operieren lassen).
So sollte das auch bei der Geburt sein. Warum muss ich mich rechtfertigen warum wieso weshalb, wenn es doch Vor und Nachtiele bei beidem gibt? Der Arzt ist doch sonst bei allemin der Aufklärungspflicht...nur bei der Geburt nicht, da wird frau alleine im Unklaren gelassen.
Und hinterher wird frau da auch alleine gelassen.
Und ja...in meinem Umfeld ist es auch so. Die Frauen in meinem Umkreis erzählen auch von Schäden, die die Frauen mit KS eben nicht haben. Und da ist auch alles dabei von Inkontinenz, psychischen Problemen oder auch weniger Gefühl beim Sex..Ich hab ein Trampolin im Garten...Meine beiden Freundinnen mit KS gehen da problemlos drauf und hüpfen mit ihren Kindern. Meine eine Fraundin sagte im Sommer zu ihrem Kind, das sie keine Lust hat/nicht kann etc...als das Kind dann alleine hüpfen ging, sagte sie leise zu mir das sie nicht kann, weil sie seit der 2. Geburt Inkontinent ist und deswegen ihr Kind leider alleine hüpfen muss. Und das Beckenbdentraining nicht den erhofften Erfolg bringt. Wir unterhielten uns dann kurz darüber, das es eben nicht wieder so wird wie vorher etc. (ihr jüngstes Kind ist schon 6 Jahre alt)
Ich finde das so traurig.


Weil bei einer Gebärenden ohne medizinische Indikation (Vorerkrankungen, vorangegangene Geburten, etc. ) die zu erwartenden Vorteile bei einer angestrebten Spontangeburt für Mutter und Kind insgesamt ganz eindeutig überwiegen! Das ist keine selbst gewählte Entscheidung a la „Trag ich heute das rote oder das blaue Kleid?“

Also nochmal: Wenn keine medizinischen Besonderheiten vorliegen, ist das Risiko von negativen (Langzeit-)Folgen für die Gesundheit von Mutter und Kind insgesamt bei der Spontangeburt geringer. Darum musst du dich für den WKS rechtfertigen. Teurer für den Staat ist er dabei auch noch (d. h. die Gesellschaft zahlt für den WKS mit, weshalb einige KHs es ja auch ablehnen….) Das ist bei vielen medizinischen Leistungen so (Stichwort IGEL usw.)

Ich finde es schade, dass du persönlich und ein paar wenige Frauen in deinem Umfeld so schlechte Erfahrungen gemacht haben und dass es dich scheinbar so sehr belastet. Und die einzige bist du damit ganz sicher nicht! Es gibt therapeutische Angebote nach traumatischen Geburten (unabhängig vom Geburtsmodus) - vielleicht auch bei dir in der Nähe?

Medizinisch muss man aber bei der Wahrheit bleiben: Bei gesunden Schwangeren und Kindern ist die Spontangeburt die bessere Variante! Im begründeten Einzelfall (ja, Begründungen gibt es viele, auch psychische) ist es der (W)KS.


Es sollte aber die Entscheidung jeder einzelnen sein. Weil es mein Körper ist und nicht die des Arztes/Hebamme. Und nach einer ordentlichen Aufklärung, sollte sich jede Frau frei entscheiden können.
Ich habe auch ein Recht auf eine vermeintlich schlechte Entscheidung. Ich habe auch das Recht eine lebensrettende Maßname wie eine Chemotherapie abzulehnen, oder mir einen Armbruch eben nicht zu operieren auch wenn mein Arm dadurch für immer steif oder so wäre, weil es mein Körper ist. Im ürbrigen darf ich solche Entscheidungen auch für mein Kind treffen.

Und für das Kind ist ein KS garantiert niemals die schlechtere Wahl, da gibt es mittlerweile viele Ergebnisse, das ein Kaiserschnitt nah am Termin für das Kind die bessere Wahl mit eindeutigem Ergebnis ist. das vergleichbar mit der einer unkomplizierten vaginalen Geburt ist. Wobei man das aber wiederum bei einer vaginalen Geburt nie wissen kann.

Und wegen den Kosten: Was meinst du denn was so ein Kaiserschnitt kostet? Oder eine vaginale Geburt mit PDA und all dem was ich auch danach so hatte?
Ich bin privat versichert und weis das zielich genau und kann daher jedenfalls nicht bestätigen, das ein geplanter Kaiserschnitt die Kosten in die Höhe treibt.
Aber ich hätte auch kein Problem damit, wenn es bei der Geburt eine Summe x als Pauschale für alle Frauen gäbe (diese Summe sollte dann eben die Kosten einer durchchnittlichen Geburt abdecken) und alles was darüber ist selber übernommen werden muss.
Dann fühlen sich manche nicht mehr benachteiligt, weil es Frauen gibt, die einen WKS in Anspruch nehmen.

Über die Unterlassung einer Therapie darfst du natürlich selbst entscheiden. Allerdings geht es hier ja um einen medizinisch nicht notwendigen Eingriff , dessen Risiko der durchführende Arzt auch mitträgt. Also nicht die Entscheidung zur Unterlassung einer sinnvollen Behandlung, sondern die an den Arzt geforderte Operation, wo sie nicht notwendig wäre. Und hier sehe ich einen erheblichen Unterschied zu den von dir beschriebenen Situationen und ich finde es vollkommen legitim, diesen Wunsch als Mediziner anzuschlagen, wenn mehr Gründe dagegen als dafür sprechen. Wenn ich nun im Krankenhaus eine Chemotherapie fordere, obwohl ich keine Erkrankung habe, die diese notwendig macht, wird man mich auch wieder nach Hause schicken. Ebenso wenn ich um die Amputation meines gesunden Armes bitte, um das Risiko eines möglicherweise traumatisierenden Armbruchs zu umgehen.

Zur zweiten markierten Stelle:
Dazu interessieren mich die Quellen, auf die du dich beziehst, sehr. Für mich ist diese Information nämlich durchaus neu, aber ich belese mich gerne in alle möglichen Richtungen.

Darüber hinaus muss ich, nachdem ich die weiterführende Diskussion hier mitverfolgt habe, meinen Beitrag über einen möglichen Wunschkaiserschnitt bei einem potentiellen dritten Kind noch einmal anpassen. Das wäre in meinem Fall kein Wunschkaiserschnitt, sondern ein Kaiserschnitt mit medizinischer Indikation. Schon bei meinem zweiten Kind wurde mir mitgeteilt, dass die Indikation für einen geplanten Kaiserschnitt gegeben sei, ich habe mich jedoch für eine Spontangeburt entschieden.
elina
883 Beiträge
27.02.2022 11:16
Das mit dem Eingreifen sehe ich auch anders.
Eins vorneweg eine Geburt/krebs oder Armbruch kann man so oder so nicht miteinander vergleichen, weil es eben komplett unterschiediche Dinge sind. Mir ging es einfach nur um das Aufklärungsprinzip und die daraus folgende Entscheidungsfreiheit der Betroffenen.

Und eine Frau die extra in ein Krankenhaus geht um dort zu entbinden, tut das ja damit dort eingegriffen werden kann. Denn wenn gar keiner eingreift, dann ist die Sterblichkeit von Mutter und Kind ja doch sehr hoch und das will auch niemand. Deswegen nimmt man die Sicherheit des Krankenhauses und Hebammen und Ärzte in Anspruch.
Aber eben um all diese Eingriffe geht es. Frau wird im schlimmsten fall gar nicht aufgeklärt, sondern es wird vorrausgesetzt das sie einverstanden ist mit was auch immer. Sie muss sich vorher selber informieren, wenn sie eine Behandlung in Anspruch nehmen will oder eben nicht will.
Sie muss tätig werden. (Bei anderen Sachen ist immer der Behandelnde Arzt in der Aufklärungsüflicht)
Egal ob das nun der KS, oder eine PDA oder eben das sie keinen Dammschnitt oder Kristellern, Zange/Saugglocke etc will. Das sind alles Eingriffe in den Körper der Frau und das wird einfach so hingenommen.
In allen anderen Fällen, wie zb dem Armbruch wird man gefragt wie das behandelt werden soll welche Mittelchen gespritzt werden sollen wird man vorher aufgeklärt und gefragt. Aber eben nciht vor der Geburt, bzw nicht so ausführlich. DAs Aufklärungsblatt welches ich 2019 beim letzten Kind bekam...war so allgemein, das man entweder in ALLE Maßnahmen rund um die Geburt einwilligen musste, oder eben ALLE ablehnt...das ist ja auch nicht Sinn der Sache, denn es gibt ja auch noch viel dazwischen.
Und sind wir mal ehrlich, wenn wärend der Wehen die Hebamme mit einem Tropf kommt und lapidar sagt, das häng ich jetzt dran, das hilft ihnen...schwups ist es dran und dann war es Wehenverstärker und die Frau wollte aber keinen Wehenverstärker. Dann ist aber zu spät das Frau was dagegen sagen kann, weil bevor die Hebamme es dann wieder abhängt ( wenn überhaupt) ist es schon im Körper und wirkt.
Am Ende war das für die Hebamme/Ärzte eine alltägliche normale Geburt mit den normalen Eingriffen...aber für die Frau war es möglicherweise eine Behandlung gegen ihren Willen, weil sie eben in keinen der Eingriffe eingewilligt hat...aber hinterher geht da auch kaum eine Frau gegen vor, obwol sie gute Chancen hätte.

Zu dem anderen such ich dir die Studie nachher raus.

Zitat von Elsilein:

Zitat von elina:

Zitat von janinja:

Zitat von elina:

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Weil bei einer Gebärenden ohne medizinische Indikation (Vorerkrankungen, vorangegangene Geburten, etc. ) die zu erwartenden Vorteile bei einer angestrebten Spontangeburt für Mutter und Kind insgesamt ganz eindeutig überwiegen! Das ist keine selbst gewählte Entscheidung a la „Trag ich heute das rote oder das blaue Kleid?“

Also nochmal: Wenn keine medizinischen Besonderheiten vorliegen, ist das Risiko von negativen (Langzeit-)Folgen für die Gesundheit von Mutter und Kind insgesamt bei der Spontangeburt geringer. Darum musst du dich für den WKS rechtfertigen. Teurer für den Staat ist er dabei auch noch (d. h. die Gesellschaft zahlt für den WKS mit, weshalb einige KHs es ja auch ablehnen….) Das ist bei vielen medizinischen Leistungen so (Stichwort IGEL usw.)

Ich finde es schade, dass du persönlich und ein paar wenige Frauen in deinem Umfeld so schlechte Erfahrungen gemacht haben und dass es dich scheinbar so sehr belastet. Und die einzige bist du damit ganz sicher nicht! Es gibt therapeutische Angebote nach traumatischen Geburten (unabhängig vom Geburtsmodus) - vielleicht auch bei dir in der Nähe?

Medizinisch muss man aber bei der Wahrheit bleiben: Bei gesunden Schwangeren und Kindern ist die Spontangeburt die bessere Variante! Im begründeten Einzelfall (ja, Begründungen gibt es viele, auch psychische) ist es der (W)KS.


Es sollte aber die Entscheidung jeder einzelnen sein. Weil es mein Körper ist und nicht die des Arztes/Hebamme. Und nach einer ordentlichen Aufklärung, sollte sich jede Frau frei entscheiden können.
Ich habe auch ein Recht auf eine vermeintlich schlechte Entscheidung. Ich habe auch das Recht eine lebensrettende Maßname wie eine Chemotherapie abzulehnen, oder mir einen Armbruch eben nicht zu operieren auch wenn mein Arm dadurch für immer steif oder so wäre, weil es mein Körper ist. Im ürbrigen darf ich solche Entscheidungen auch für mein Kind treffen.

Und für das Kind ist ein KS garantiert niemals die schlechtere Wahl, da gibt es mittlerweile viele Ergebnisse, das ein Kaiserschnitt nah am Termin für das Kind die bessere Wahl mit eindeutigem Ergebnis ist. das vergleichbar mit der einer unkomplizierten vaginalen Geburt ist. Wobei man das aber wiederum bei einer vaginalen Geburt nie wissen kann.

Und wegen den Kosten: Was meinst du denn was so ein Kaiserschnitt kostet? Oder eine vaginale Geburt mit PDA und all dem was ich auch danach so hatte?
Ich bin privat versichert und weis das zielich genau und kann daher jedenfalls nicht bestätigen, das ein geplanter Kaiserschnitt die Kosten in die Höhe treibt.
Aber ich hätte auch kein Problem damit, wenn es bei der Geburt eine Summe x als Pauschale für alle Frauen gäbe (diese Summe sollte dann eben die Kosten einer durchchnittlichen Geburt abdecken) und alles was darüber ist selber übernommen werden muss.
Dann fühlen sich manche nicht mehr benachteiligt, weil es Frauen gibt, die einen WKS in Anspruch nehmen.

Über die Unterlassung einer Therapie darfst du natürlich selbst entscheiden. Allerdings geht es hier ja um einen medizinisch nicht notwendigen Eingriff , dessen Risiko der durchführende Arzt auch mitträgt. Also nicht die Entscheidung zur Unterlassung einer sinnvollen Behandlung, sondern die an den Arzt geforderte Operation, wo sie nicht notwendig wäre. Und hier sehe ich einen erheblichen Unterschied zu den von dir beschriebenen Situationen und ich finde es vollkommen legitim, diesen Wunsch als Mediziner anzuschlagen, wenn mehr Gründe dagegen als dafür sprechen. Wenn ich nun im Krankenhaus eine Chemotherapie fordere, obwohl ich keine Erkrankung habe, die diese notwendig macht, wird man mich auch wieder nach Hause schicken. Ebenso wenn ich um die Amputation meines gesunden Armes bitte, um das Risiko eines möglicherweise traumatisierenden Armbruchs zu umgehen.

Zur zweiten markierten Stelle:
Dazu interessieren mich die Quellen, auf die du dich beziehst, sehr. Für mich ist diese Information nämlich durchaus neu, aber ich belese mich gerne in alle möglichen Richtungen.

Darüber hinaus muss ich, nachdem ich die weiterführende Diskussion hier mitverfolgt habe, meinen Beitrag über einen möglichen Wunschkaiserschnitt bei einem potentiellen dritten Kind noch einmal anpassen. Das wäre in meinem Fall kein Wunschkaiserschnitt, sondern ein Kaiserschnitt mit medizinischer Indikation. Schon bei meinem zweiten Kind wurde mir mitgeteilt, dass die Indikation für einen geplanten Kaiserschnitt gegeben sei, ich habe mich jedoch für eine Spontangeburt entschieden.
Vero95
14 Beiträge
30.04.2022 09:30
Zitat von janinja:

Zitat von elina:

Zitat von Vero95:

Zitat von elina:

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Das ist aber schon ein Hammer, einer werdenden Mutter einzutrichtern, sie sei ein schlechter Mensch, wenn sie einen KS will.
Bei dir wurden die Risiken heruntergespielt, was meiner Meinung nach gar nicht geht. Beim KS wird man ja auch über Risiken aufgeklärt.
Ich finde ja immernoch, es sollte ein Gesetz geben, dass besagt, dass JEDE Schwangere bsw. in der 30 SSW zu einem Geburtsplanungsgespräch muss und dort werden beide Geburtsmodi neutral gegenüber gestellt. Die jeweiligen Vor- und Nachteile sollten neutral abgewogen werden, ohne einen Modus als besser oder eben schlechter dazustellen und am Ende trifft die Schwangere die Entscheidung.
Ich finde es sollte auch viel mehr darüber aufgeklärt werden, dass auch eine Spontangeburt als negativ oder traumatisch empfunden werden kann.
Es gibt zwar Selbsthilfegruppen für Mütter mit ungewollten KS, aber warum gibt es keine für Mütter mit traumatischer Spontangeburt?
Oft mangelt es auch an Aufklärung zum Thema Schäden/Folgen nach Spontangeburten. In meinem Bekanntenkreis haben über die Hälfte der Frauen mit SG hinterher körperliche Probleme. Eine hat z.B nach Jahren immer noch Probleme mit Hämmoriden und wieder eine Andere hat sehr starke psychische Probleme wegen der Geburt.
Immer, wenn ich sowas höre, bin ich froh per WKS entbunden zu haben.


Ich kann ir da nur 1000% zustimmen. Ich bin auch für Aufklärung über beide Geburdsmodi, und nicht das eine als gegeben hinnehmen und das andere verteufeln.

Ich hatte danach auch schon eine andere völlig natürliche "Krankheit oder besser gebrechen", die entweder operiert werden konnte, oder eben nicht. Und da war die Aufklärung echt über Vor und Nachtiele und so neutral, das als ich den Arzt fragte was er empfielt, er trocken meinte, das muss ich entscheiden. (ich habs dann operieren lassen).
So sollte das auch bei der Geburt sein. Warum muss ich mich rechtfertigen warum wieso weshalb, wenn es doch Vor und Nachtiele bei beidem gibt? Der Arzt ist doch sonst bei allemin der Aufklärungspflicht...nur bei der Geburt nicht, da wird frau alleine im Unklaren gelassen.
Und hinterher wird frau da auch alleine gelassen.
Und ja...in meinem Umfeld ist es auch so. Die Frauen in meinem Umkreis erzählen auch von Schäden, die die Frauen mit KS eben nicht haben. Und da ist auch alles dabei von Inkontinenz, psychischen Problemen oder auch weniger Gefühl beim Sex..Ich hab ein Trampolin im Garten...Meine beiden Freundinnen mit KS gehen da problemlos drauf und hüpfen mit ihren Kindern. Meine eine Fraundin sagte im Sommer zu ihrem Kind, das sie keine Lust hat/nicht kann etc...als das Kind dann alleine hüpfen ging, sagte sie leise zu mir das sie nicht kann, weil sie seit der 2. Geburt Inkontinent ist und deswegen ihr Kind leider alleine hüpfen muss. Und das Beckenbdentraining nicht den erhofften Erfolg bringt. Wir unterhielten uns dann kurz darüber, das es eben nicht wieder so wird wie vorher etc. (ihr jüngstes Kind ist schon 6 Jahre alt)
Ich finde das so traurig.


Weil bei einer Gebärenden ohne medizinische Indikation (Vorerkrankungen, vorangegangene Geburten, etc. ) die zu erwartenden Vorteile bei einer angestrebten Spontangeburt für Mutter und Kind insgesamt ganz eindeutig überwiegen! Das ist keine selbst gewählte Entscheidung a la „Trag ich heute das rote oder das blaue Kleid?“

Also nochmal: Wenn keine medizinischen Besonderheiten vorliegen, ist das Risiko von negativen (Langzeit-)Folgen für die Gesundheit von Mutter und Kind insgesamt bei der Spontangeburt geringer. Darum musst du dich für den WKS rechtfertigen. Teurer für den Staat ist er dabei auch noch (d. h. die Gesellschaft zahlt für den WKS mit, weshalb einige KHs es ja auch ablehnen….) Das ist bei vielen medizinischen Leistungen so (Stichwort IGEL usw.)

Ich finde es schade, dass du persönlich und ein paar wenige Frauen in deinem Umfeld so schlechte Erfahrungen gemacht haben und dass es dich scheinbar so sehr belastet. Und die einzige bist du damit ganz sicher nicht! Es gibt therapeutische Angebote nach traumatischen Geburten (unabhängig vom Geburtsmodus) - vielleicht auch bei dir in der Nähe?

Medizinisch muss man aber bei der Wahrheit bleiben: Bei gesunden Schwangeren und Kindern ist die Spontangeburt die bessere Variante! Im begründeten Einzelfall (ja, Begründungen gibt es viele, auch psychische) ist es der (W)KS.


Zum Thema ein WKS wird von der Gesellschaft bezahlt: Ja, kann man durchaus so sagen. Allerdings werden Medikamente, Therapien, Arztbesuche etc. für ein Kind, welches bei einem Spontangeburtsversuch einen Sauerstoffmangel erleidet und somit eine lebenslange Behinderung dsvonträgt auch von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt.
Da würde es die Kassen deutlich günstiger kommen, einmalig direkt einem WKS zu bezahlen.

Ich z.B hätte meinen WKS auch vollständig selber bezahlt, wenn es die Kasse nicht übernommen hätte.
Ich habe sogar ca 1 Jahr bevor ich schwanger wurde, angefangen zu sparen, um im Ernstfall den KS auch selber zahlen zu können.
Marf
28617 Beiträge
30.04.2022 11:35
Jeder hat das Recht über Eingriffe an seinem Körper frei zu entscheiden.Da ist somit die Magenverkleinerung,die Krampfadern ,das Augenlasern ,Steri/ Vasektomie etc dabei...wird alles von der Gesellschaft gezahlt.Aber weil die Frau ein Organ zum gebären hat soll sie dies gefälligst benutzen? Eiei, heftig.
Frau wird sich genug Gedanken gemacht haben wenn sie einen KS möchte.Das sollte als Argument reichen.
mama2107
3673 Beiträge
30.04.2022 13:43
Ich glaube so eine Entscheidung trifft keiner leichtfertig.
Ich für mich würde, jetzt 7 Monate nach meinem WKS, nichts anders machen. Es war perfekt so wie es war. Und schöner als ich es mir hätte vorstellen können. Ich war zusammen mit meinem Partner zwei Nächte im Krankenhaus. Und mit Schmerzmitteln sind die Schmerzen wirklich auszuhalten. Ich hatte den KS vormittags um halb elf. Abends um 18 Uhr bin ich das erste mal aufgestanden und (mit Hilfe) zur Toilette gegangen.
48 Stunden nach dem KS durften wir nach Hause
Josa2014
691 Beiträge
30.04.2022 13:56
Meine Beweggründe für den WKS meiner ersten Tochter waren, dass mein damaliger Mann um den Geburtstermin Bereitschaft hatte, meine Familie mehrere 100 km weh wohnen und unsere Tochter eine Herzrythmusstörung hatte. Somit keine wirklich Unterstützung damals da war.
*
Nochmal freiwillig dafür entscheiden? Für mich ganz klar nein. Die „Versorgung“ im Krankenhaus empfand ich als schlecht. Kaum einer war da, keine Aufklärung hinsichtlich stillen (auf mehrmaliger Nachfrage meinerseits). Letztendlich erbarmte sich jemand und erklärte es mir kurz. Ich war froh als wir endlich raus waren aus dem Krankenhaus.
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Hinzu kam, dass beim zweiten „ungeplanten“ Kaiserschnitt meiner zweiten Tochter herauskam (anderes Krankenhaus), dass die Operateure die den ersten Kaiserschnitt durchgeführt haben, die Bauchdecke mit der Gebärmutter zusammen genäht haben. Somit war trotz Wehen, für mich eine normale Geburt unmöglich. Das konnte man vorher auf dem Ultraschall leider nicht erkennen. Dank meines jetzigen Mannes und der tollen Hebamme konnte das Schlimmste verhindert werden und dafür bin ich dankbar.
*
Dies ist nur meine Erfahrung mit einem WKS. Von den Schmerzen brauchen wir nicht reden, schon gar nicht von Wundheilungsstörungen und inneren Vernarbungen. Letzteres begleitet mich noch heute.
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Die Entscheidung muss letztendlich jeder selbst für sich treffen, die Risiken sollten vorher mit einbezogen werden
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