Ich bin im Moment sehr verunsichert, da mein Mann erst eine Woche vor ET von einer Geschäftsreise wiederkommen wird. Ich habe ziemliche Angst davor, dass es schon vorher losgeht, wie/ob ich es dann organisiert bekomme und wie es gehen wird. Die Schwiegereltern stehen zwar jederzeit bereit, aber eigentlich möchte ich sie in dieser Situation gar nicht sehen, geschweige denn auf sie warten und von meinem Schwiegervater (wahrscheinlich mit klugen Ratschlägen) unter Wehen in die Klinik gefahren werden. Vorausgesetzt, das würden wir zeitlich überhaupt schaffen, beim letzten habe ich es gerade so in den Kreissaal geschafft. Naja, vom organisatorischen mal abgesehen, und davon, dass das alles so nicht der Ablauf ist wie ich es mir wünsche-
ich habe auch Angst, dass sich das auf die Beziehung zwischen Papa und Baby und auf meinen Mann und mich auswirkt.
Wer hatte eine ähnliche Situation, und musste dann gezwungenermaßen alleine die Geburt erleben und wie seid ihr damit umgegangen? Hat es sich irgendwie ausgewirkt?
Ich habe echt eine Riesenangst, und jedesmal wenn wir nur irgendwie auf das Thema kommen endet es im Riesenstreit.
Danke schonmal für eure Tipps/Berichte.

Hallo

Meine Fee kam ohne Papa. Er wollte sich beeilen, hat bei jeder Station noch stolz erzählt das ich schon Wehen habe. Hat den Großen noch von der Krippe geholt und dem Onkel übergeben und es kam wie es kommen musste Die Fee war schon 45 Minuten alt und ich mit den Restaurationsarbeiten fertig...

Sie ist extrem auf mich fixiert, ja.
Beim Großen hat aber auch der Papa den Großteil der Elternzeit gemacht. Bei ihr alles ich. Ich glaube nicht das diese Fixierung auf mich am Kreißsaal lag

Ich hatte bei der Entbindung kaum Zeit für irgendwas. Mein Mann wäre mir keine Hilfe gewesen. Und ehrlich, jemand anderes hätte ich erst Recht nicht dabei haben wollen. Hat schon so gepasst!

Dazu muss ich aber sagen das ich mich von Anfang an darauf eingestellt hatte das ich das beim Zweiten aus logistischen Gründen alleine wuppen werde. Wir haben keine Großeltern hier und der Onkel wohnt auch eine Stunde weg...

Wenns nicht anders geht, Taxi. Wenn dein FA dir im Mittetpass vermerkt das ein Transport im Krankenwagen empfohlen wird, mach das. Beim Großen hat dank des Satzes im Pass keiner was gesagt als ich mit geplatzten Blase den Notruf gemacht habe.
Taxis mit der gelben Tafel müssen auch schwangere Frauen fahren wenn was ist. Es muss nicht zwingend dein Mann fahren nur bitte nicht selber fahren wenns schon richtig zwickt.

ich hab meine tochter gezwungenermaßen alleine zur welt gebracht - war so nicht geplant.
wurde eingeleitet, aber da sich den ganzen tag nix tat wurde mein mann von hebi und fa nach hause geschickt - es würde heute eh nix mehr! also ging er zu unserem sohn. spät abends ging es dann doch los - aber bis er den großen zu den großeltern gebracht hatte (wohnen nur 3 häuser weiter) und zum kh gefahren war, war es zu spät. die kleine war da schon auf der welt (sie hatte es eilig. hatte keine 40min wehen).
es war nicht schön, aber auszuhalten. da es so schnell ging war die hebi die ganze zeit bei mir. aber ich möchte mir nicht vorstellen, wenn man alleine stundenlang in den wehen liegt! das ist sicher nicht angenehm, da die hebi ja nicht dabei bleiben wird...
an der beziehung zur kleinen hatte das aber keinen einfluß. die kleien aht genau die gleichen mama/papa phasen wie der große (da war der papa dabei). und mein mann liebt beide kinder gleich. udn beide kids können ihn gleichmäßig in den wahnsinn treiben...

kannst du nicht ne freundin mitnehmen? so dass man nicht ganz alleine im kreissaal liegt?

Ich hatte auch Panik, dass es mein Mann nicht schaffen würde.
Er konnte sich leider nicht Urlaub nehmen und somit hoffte ich inständig, dass meine Kids nach Feierabend auf die Welt kommen würden
Beim ersten Kind wurde ich eingeleitet. An einem Donnerstag.
Mein Mann konnte es ganz plötzlich doch einrichten und sein Chef war "so gnädig" und gab ihm Donnerstag und Freitag frei. Das Wochenende hatte er ja sowieso. Am Samstag wurde mein Großer dann geholt. Somit klappte das mit dem Papa ganz gut. Davor natürlich, wie schon geschrieben, die große Unsicherheit, wie ich das denn alleine schaffen sollte.. Meine Mutter wäre noch eine Option gewesen, aber ich wollte natürlich lieber den Papa dabei haben.

Bei Kind nr. 2 war es genauso. Muss ich wieder eingeleitet werden oder gehts früher los? Was mach ich denn wenn mein Mann nicht da ist?
Ich hatte wieder Glück. Bei 39+0 platzte mir Abends im Bett die FB und um 02:12 Uhr war mein Baby da.
Mein Mann konnte also bei der Geburt dabei sein. Danke liebes Kind

Ich denke, man kann sowas einfach nicht planen. Wer dann als "Notlösung" dabei sein wird, muss man eben selbst entscheiden. Die Bindung zum Papa kann man bestimmt später Nachholen bzw glaube ich nicht, dass sie so sehr darunter leiden wird.

Hier gibt es keinen Mann. Für mich ist es sehr schwierig mit dem Gedanken umzugehen, das alleine zu schaffen. Ich habe mir deshalb extra eine Beleghebamme "angeschafft", damit ich die wenigstens kenne. Habe auch über eine Doula nachgedacht, aber das kann ich mir beim besten Willen nicht auch leisten.

Freunde ist ebenfalls schwierig. Meine besten Freunde wohnen alle etwas weiter weg und man will ja nun auch wirklich nicht jeden dabei haben. Meine allerbeste Freundin hat 2 Stunden zu fahren. Sie wird im Mai 2 Wochen bei mir sein und ich hoffe, dass die Motte sich dann auf den Weg macht. Sollte die Kleine wann anders kommen, werde ich meine Freundin auf jeden Fall anrufen. Vielleicht schafft sie es ja.

Aber ich versuche, mich mit dem Gedanken zu arrangieren, dass ich alleine sein werde.

Gibt es keine Möglichkeit, die Geschäftsreise zu verschieben????

Ganz lieben Dank euch!
Nach der letzten Geburt, bei der ich einen Blasensprung hatte und mein Mann mich dann nach 30 min, als wir es so langsam überhaupt realisierten und eine Nachbarin kam für die Große, ins KH gefahren sind, ca 10 min Fahrt und ich es dann alleine schon nicht mehr vom Auto bis in den Kreissaal geschafft hätte, kommt hier auf die Schwiegereltern warten (ca 45min) und Taxi fahren für mich gar nicht in Frage. Will weder das Kind im Taxi bekommen, noch von einem Taxifahrer in den Kreisaal getragen werden.
Da bin ich sicher etwas eigen, aber für mich ist das einfach so eine intime Sache…

Außer meinem Mann möchte ich niemanden mitnehmen, also dann lieber auf eine nette Hebamme hoffen. Beleghebammen gibt es hier leider nicht.

Mir macht also zum einen das Organisatorische Angst, hoffe darauf, dass eine Freundin, die in der Nachbarschaft wohnt, dann gerade da ist und kommen kann um die Kinder zu übernehmen.

Und ich habe Angst, dass ich es im Fall der Fälle, der meiner Meinung nach nicht unwahrscheinlich ist, da er erst bei 39+0 wiederkommt, meinem Mann übelnehme, dieses einmalige Erlebnis zu verpassen. Würde mir halt wünschen, dass er damit anders umgeht, wenn es schon nicht anders geht. Und mir auch mal sagt, dass es ihm leidtut, und dass er einsieht, dass es nicht nur für ihn doof wäre.

Ich glaube auch nicht, dass langfristig die Beziehung zum Kinder anders ist, aber gerade beim Kleinen war es schon so, dass die Magie der Geburt und die Stunden danach schon viel ausgemacht haben. Und bisher hat er in der SS sich jetzt nicht so wahnsinnig für das Kind interessiert.

ich weiß halt nicht ob es anders ist, wenn es sich einfach so ergibt...

Zitat von zartbitter:

Gibt es keine Möglichkeit, die Geschäftsreise zu verschieben????

Nein, Termin wird vom Kunden vorgegeben.

Mauselle, das ist ja nochmal ne andere Situation, da hast du sicher an ganz anderen Dingen noch zu knabbern. Tut mir echt leid. Hoffentlich schafft es deine Freundin dabei zu sein.

Lana_fey: das kenne ich, so war es bei den zwei Großen auch. Va beim Kleinen war er auch nochmal kurz vorher weg und hat dann Gott sei Dank einen anderen Job noch absagen/abgeben können, sonst hätte er die Geburt verpasst. Und da war es eben so, dass ich den Blasensprung ohne ihn glaube ich nicht wirklich ernst genommen hätte und das Kind wahrscheinlich plötzlich zu Hause gekommen wäre. Naja, war ja Nacht, und die Große hätte es mit etwas Glück verschlafen

Zitat von Chiquita00:

Mauselle, das ist ja nochmal ne andere Situation, da hast du sicher an ganz anderen Dingen noch zu knabbern. Tut mir echt leid. Hoffentlich schafft es deine Freundin dabei zu sein.

Ach, man findet sich mit allem irgendwie ab lieber kein Mann als Vater als so einen Volldeppen. Ich hab halt vor allem Angst, alleine in einen Kaiserschnitt zu müssen

WUsel und Shelyra: wie seid ihr dann damit umgegangen bzw eure Männer? Habt ihr alles nochmal in Ruhe besprochen? Konntet ihr darüber reden? Wart ihr euch denn einig oder war es irgendwie schwer? Wenn es so ist, kann er auch nicht so schnell da sein, da er alleine zwei Tage Rückreise hat, wenn er denn überhaupt weg kann.

Zitat von Mauselle:

Zitat von Chiquita00:

Mauselle, das ist ja nochmal ne andere Situation, da hast du sicher an ganz anderen Dingen noch zu knabbern. Tut mir echt leid. Hoffentlich schafft es deine Freundin dabei zu sein.

Ach, man findet sich mit allem irgendwie ab lieber kein Mann als Vater als so einen Volldeppen. Ich hab halt vor allem Angst, alleine in einen Kaiserschnitt zu müssen

Da sagst du was. Manchmal denke ich mir auch, dann weiß man wenigstens woran man ist und verlässt sich nicht auf jemanden, der einen oft enttäuscht.

Mein Mann hat geheult als ich ihm das erste Foto per Handy geschickt habe. Da war ich frisch restauriert und kam selbst zur Ruhe. Das war als er schon fast im Kh ankam.

Er hatte die Lage völlig unterschätzt. Es ging vom ersten "Huch da zwickt ja was" bis zu der Geburt auch sehr sehr flott. Ihm hatte ich beim ersten Ziepen informiert nachdem es beim Großen schon sehr flott ging. Er musste noch komplett durch München durch. Da war Pünktlichkeit etwas viel verlangt.

Ja, er hat sich geärgert aber nicht lange und die Bindung ist auch gekommen.

Ich hatte eine Geburt mit und eine ohne Mann ( hat auch die Große weggebracht und es nicht mehr geschafft). Ich fand es ohne Mann fast entspannter, tun konnte er eh nichts und ihn so hilflos zu sehen fand ich bei Kind Nr 1 fast zusätzlich anstrengend. Er selbst fand es nicht so toll, die Geburt von Nummer 2 verpasst zu haben. Die Beziehung und Bindung zum Kind hat es nicht beeinflusst...