Mütter- und Schwangerenforum

Nö, Sie bekommen keine PDA.

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19.07.2013 12:42
Hallo ihr Lieben,

die Geburt meiner Tochter ist nun schon über 6 Jahre her, aber bis heute beschäftigt mich das ganze sehr. Schwangere sollten das vielleicht nicht lesen.

Ich war damals 19 Jahre alt, als sie geboren wurde. Ich wollte eigentlich eine Wannengeburt. Als ich in der Wanne lag habe ich es mir aber anders überlegt und wollte eine PDA. Die Hebamme sagte mir, dazu müsse ich aus der Wanne raus. (hätte ich das vorher gewusst was kommt, wäre ich vielleicht drin geblieben) Gesagt, getan. Anstatt einer PDA bekam ich allerdings einen Wehentropf. Ich (und auch der Vater des Kindes) habe immer und immer wieder nach der PDA gefragt und immer wieder sagte die Hebamme "Gleich" oder "Wir warten noch kurz". Das ging über Stunden. Immer und immer wieder habe ich regelrecht gebettelt. Irgendwann sagte sie "Ja nun ist es zu spät. Wenn wir jetzt eine geben geht es auf das Kind." Es war der absolute Horror für mich. Nicht nur wegen den Schmerzen.. ich fühlte mich so betrogen. Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben, die Geburt war alles andere als ich es mir vorgestellt habe. Durch den Tropf hatte ich extrem starke Wehen und kaum Pausen. Mein Kind musste am Ende mit Saugglocke geholt werden.

Sicher kann man denken "Tja, keine Geburt läuft nach Plan" oder "Es tut eben weh." Das ist mir auch alles durchaus bewusst. Aber ich hätte gern ein Stück weit selbst bestimmt, wie ich mein Kind zur Welt bringe, ob mit oder ohne Schmerzmittel. Es sollte doch meine Entscheidung sein, und nicht die der Hebamme.. immerhin bekomme ich das Kind, und kein anderer.

Es wurde weder mir noch meinem damaligen Partner erklärt, warum ich einen Wehentropf bekomme. Ich fühlte mich wie am Fließband. Es wurde alles so routinemäßig erledigt, es wurde kein Stück auf mich eingegangen. Nichtswurde mit mir "besprochen". Und sie sagte ganz oft "Jetzt schreien Sie mal nicht so rum!".

Wenn ich andere Frauen höre, die ganz begeistert von ihrer Entbindung waren oder wenn ich sowas im TV sehe (ja, im Fernseh ist vielleicht alles anders), dann bekomm ich die blanken Fragen.

Bis heute kann ich nicht verstehen, warum ich so "behandelt" wurde. Ist das üblich? Ich weiß nicht warum ich kein Schmerzmittel bekommen habe, obwohl ich es wollte und die Möglichkeit ja durchaus bestanden hätte. Hatte ich einfach "pech" mit der Hebamme oder ist das eine gängige Art?

Auf Grund dieses Erlebnisses habe ich meinen Sohn später per WKS entbunden. Nicht, weil ich angst vor den Schmerzen hatte, sondern weil ich angst hatte, wieder so behandelt zu werden.

Natürlich habe ich das damals im KH bei der leitenden Hebamme angesprochen, aber ich wurde mit "Das kann ich mir gar nicht erklären, Frau *** ist eine erfahrene Hebamme und bla bla" abgetan.

Hat jemand ähnliches erlebt? Wie waren eure Entbindungen? Konntet ihr mitentscheiden (soweit eine in den Wehen liegende Frau etwas entscheiden kann..) oder wurde auch alles über euren Kopf hinweg entschieden? Fühltet ihr euch unter der Geburt wohl? Erzählt doch mal.

Liebe Grüße
19.07.2013 12:44
Oh Gott... nur die Aussicht auf ne PDA hat mich vom Kaiserschnitt abgebracht..
19.07.2013 12:47
Zitat von Maman91:

Oh Gott... nur die Aussicht auf ne PDA hat mich vom Kaiserschnitt abgebracht..


Schwangere sollten das nicht lesen Maman ... hab ich doch extra geschrieben..
19.07.2013 12:49
Finde ich unter aller Sa*....
Sowas geht gar nicht.

Eine Hebamme sollte einfühlsam sein und nicht rum Meckern weil du schreist.
Aus eigener Erfahrung weiß ich wie sehr ein Wehentropf weh tut.
Bei mir war es so das die Hebamme mich gefragt hat noch bevor ich in den Kreissaal bin. Dort bekam ich die PDA aber meine Wehen verschwanden dadurch....deshalb der Wehentropf
Aber es war auszuhalten.

Aber ich kann sehr verstehen das du ein Geburtstthrauma hast
19.07.2013 12:49
Also,ich habe bei der 2. Geburt gleich gesagt,dass ich eine PDA möchte und die haben auch zugestimmt...
Wo der Mumu 3 cm geöffnet war,hat meine Hebi gesagt,dass es jetzt losgehen kann mit der PDA und auch sonst hat sie mir alles erklärt und trotz der Schmerzen hab ich mich halt wohl gefühlt
Ich finde das unmöglich wie dort mit dir umgegangen wurde,ich denke du hattest Pech mit der Hebi,war wohl eine die Schmerzmittel ablehnt
19.07.2013 12:50
Zitat von DieEine:

Zitat von Maman91:

Oh Gott... nur die Aussicht auf ne PDA hat mich vom Kaiserschnitt abgebracht..


Schwangere sollten das nicht lesen Maman ... hab ich doch extra geschrieben..


war dann schon so neugierig ich weiß.. selber schuld..
19.07.2013 12:51
Zitat von Maman91:

Oh Gott... nur die Aussicht auf ne PDA hat mich vom Kaiserschnitt abgebracht..

Sowas dürfte wohl eher die Ausnahme sein,bei mir war es kein Problem und bei meiner Freundin auch nicht.
19.07.2013 12:51
Zitat von Eliki:

Finde ich unter aller Sa*....
Sowas geht gar nicht.

Eine Hebamme sollte einfühlsam sein und nicht rum Meckern weil du schreist.
Aus eigener Erfahrung weiß ich wie sehr ein Wehentropf weh tut.
Bei mir war es so das die Hebamme mich gefragt hat noch bevor ich in den Kreissaal bin. Dort bekam ich die PDA aber meine Wehen verschwanden dadurch....deshalb der Wehentropf
Aber es war auszuhalten.

Aber ich kann sehr verstehen das du ein Geburtstthrauma hast


Bevor ich den Tropf hatte waren die Wehen auch schmerzhaft, aber ich hätte es so irgendwie geschafft. Na gut, ich habe es auch mit Tropf und ohne Schmerzmittel geschaft, aber zu welchem Preis? Es ist über 6 Jahre her und noch heute könnte ich weinen wenn ich dran denke.
19.07.2013 12:52
Vielleicht hatte sie ein Problem damit, dass ich noch so jung war. Ich kann es mir kaum anders erklären. Ich suche natürlich nach einem "Grund", der es mich verstehen lässt.
Flipsy
512 Beiträge
19.07.2013 12:53
Hallo,

erstmal tut es mir sehr leid für dich das deine Geburt so abgelaufen

Ich wohne in Holland und meine Geburt lief fast genauso ab wie deine
als ich Schmerzmittel wollte wurde mir gesagt das es nicht nötig ist und alles schnell gehen wird und als endlich jemand eingesehen hat das es doch nötig ist war es zu spät noch was zu geben.
Ich lag fast 2 Stunden in den Presswehen, dank Oxytocine Infusion kam eine Wehe nach der anderen so dass ich mal gerade noch nach Luft schnappen konnte. Und zum Schluss wurde die Saugglocke gepackt
Ich weiss genau wie du dich da gefühlt hast, nichts wurde erklärt, einfach nur gemacht als wäre man gar nicht da
Und von den Schmerzen brauchen wir gar nicht erst anfangen

Frag mich auch immer was bei den anderen so anders gelaufen ist das manchmal wirkliche Traumgeburten beschrieben werden

Ich tröste mich immer damit das ich dafür meinen kleinen Engel gekriegt habe aber schwer ist es trotzdem um es zu akzeptieren.

Lg Mandy
jilana
2840 Beiträge
19.07.2013 12:54
Kann dich voll und ganz verstehen.
Ich hatte furchtbare Panik vor der Geburt, habe lange mit dem Gedanken an einen Kaiserschnitt gespielt.
Letztendlich wollte ich doch das "normale Geburtserlebnis" und entschied mich gegen den Kaiserschnitt, hatte jedoch immer die PDA im Hinterkopf.
Zusätzlich nahm ich mir zu Beginn der SS eine Beleghebamme, denn ich hatte auch furchtbare Angst davor im Krankenhaus komplett fremden Hebammen und Ärzten ausgeliefert zu sein.

Nun, es kam alles noch schlimmer als ich dachte, die Geburt war sehr kompliziert und echt furchtbar. Ich bekam zwar bei ca. 4cm die erste PDA, die leider komplett falsch saß und nichts, rein GAR NICHTS brachte. Meine Hebamme kämpfte echt darum, dass sie neu gestochen wird, doch die Anästhesistin kam stundenlang nicht mehr zurück.
Möchte jetzt hier nicht so ausführlich auf die ganzen Komplikationen eingehen, jedenfalls kam es am Ende der Geburt dann zusätzlich noch zu einer Schulterdystokie. Ich hatte wirklich unerträgliche Schmerzen, und es war wirklich kompliziert, es waren 3 Ärzte, meine Beleghebamme und noch zwei weitere Hebammen vom KH bei der Geburt dabei. Meine Hebamme setzte sich wirklich total für mich ein, und am Ende bekam ich bei 10 cm (!!!) geöffnetem Muttermund noch eine PDA. Die wirkte auch (einigermaßen), sodass mein Kind doch noch natürlich und gesund auf die Welt kommen konnte. Die PDA hat dem Kleinen nicht geschadet.
Aber ohne meine Beleghebamme hätte ich keine mehr bekommen...
Dani86
1118 Beiträge
19.07.2013 12:56
Ich kann etwas nach voll ziehen wie du dich gefühlt hast. Mir ging es ähnlich. Als ich kam hatte die Hebamme dann grade Schichtwechsel. Ich hatte einen Blasensprung und somit war klar mein Kind kommt.
Ich fühlte mich am Anfang etwas verarscht. Hatte die Nacht vorher keine Minute geschlafen und hatte schon keine Kraft mehr. Die Schmerzen waren schon ziemlich stark und es ging mir immer schlechter. Jedenfalls war die Hebamme der totale Horror. Mein Mann meinte das ich Schmerzen habe und ob ich nicht irgendwas kriegen kann darauf bekam ich von eine Buscopan und den Kommentar eine Geburt tut nun mal weh.
Vielen Dank dafür. Beim zweiten Kind werde ich diese Hebamme ablehnen und wenn ich in ein anderes Krankenhaus gehen muss.
Zum Glück kam mein Kind erst als der nächste Schichtwechsel statt gefunden hatte. Dann hatte ich endlich eine gescheite Hebamme und bekam auch meine PDA. Leider war diese zu spät und als es dann los ging konnte ich keine Wehe spüren. Das war eine schwere Geburt aber ich denke die zweite jetzt bald wird besser
19.07.2013 12:57
Zitat von Flipsy:

Hallo,

erstmal tut es mir sehr leid für dich das deine Geburt so abgelaufen

Ich wohne in Holland und meine Geburt lief fast genauso ab wie deine
als ich Schmerzmittel wollte wurde mir gesagt das es nicht nötig ist und alles schnell gehen wird und als endlich jemand eingesehen hat das es doch nötig ist war es zu spät noch was zu geben.
Ich lag fast 2 Stunden in den Presswehen, dank Oxytocine Infusion kam eine Wehe nach der anderen so dass ich mal gerade noch nach Luft schnappen konnte. Und zum Schluss wurde die Saugglocke gepackt
Ich weiss genau wie du dich da gefühlt hast, nichts wurde erklärt, einfach nur gemacht als wäre man gar nicht da
Und von den Schmerzen brauchen wir gar nicht erst anfangen

Frag mich auch immer was bei den anderen so anders gelaufen ist das manchmal wirkliche Traumgeburten beschrieben werden

Ich tröste mich immer damit das ich dafür meinen kleinen Engel gekriegt habe aber schwer ist es trotzdem um es zu akzeptieren.

Lg Mandy


Das könnte von mir sein. Vielleicht war es anders, aber ich hatte das Gefühl, dass meine Wehenpausen nur Sekunden dauerten.

Natürlich bin ich unendlich froh und dankbar, dass ich meine Tochter habe und ich bin auch ein Stück weit stolz auf mich, dass ich es geschafft habe. Aber ich empfinde das Verhalten der Geburtshelferin einfach als gemein und ungerecht. Und ich beneide Frauen ehrlich, die von einer schönen Geburt sprechen.
19.07.2013 13:00
Zitat von jilana:

Kann dich voll und ganz verstehen.
Ich hatte furchtbare Panik vor der Geburt, habe lange mit dem Gedanken an einen Kaiserschnitt gespielt.
Letztendlich wollte ich doch das "normale Geburtserlebnis" und entschied mich gegen den Kaiserschnitt, hatte jedoch immer die PDA im Hinterkopf.
Zusätzlich nahm ich mir zu Beginn der SS eine Beleghebamme, denn ich hatte auch furchtbare Angst davor im Krankenhaus komplett fremden Hebammen und Ärzten ausgeliefert zu sein.

Nun, es kam alles noch schlimmer als ich dachte, die Geburt war sehr kompliziert und echt furchtbar. Ich bekam zwar bei ca. 4cm die erste PDA, die leider komplett falsch saß und nichts, rein GAR NICHTS brachte. Meine Hebamme kämpfte echt darum, dass sie neu gestochen wird, doch die Anästhesistin kam stundenlang nicht mehr zurück.
Möchte jetzt hier nicht so ausführlich auf die ganzen Komplikationen eingehen, jedenfalls kam es am Ende der Geburt dann zusätzlich noch zu einer Schulterdystokie. Ich hatte wirklich unerträgliche Schmerzen, und es war wirklich kompliziert, es waren 3 Ärzte, meine Beleghebamme und noch zwei weitere Hebammen vom KH bei der Geburt dabei. Meine Hebamme setzte sich wirklich total für mich ein, und am Ende bekam ich bei 10 cm (!!!) geöffnetem Muttermund noch eine PDA. Die wirkte auch (einigermaßen), sodass mein Kind doch noch natürlich und gesund auf die Welt kommen konnte. Die PDA hat dem Kleinen nicht geschadet.
Aber ohne meine Beleghebamme hätte ich keine mehr bekommen...


Da hattest du ja Glück, dass du dich um eine Beleghebamme gekümmert hast.
jilana
2840 Beiträge
19.07.2013 13:01
Ich bekam auch über Stunden hinweg Oxytocin per Infusion, letztendlich kam es dank der Schulterdystokie doch zum Geburtsstillstand und es ging echt um Leben und Tod meines Babys, während ich echt Höllenqualen erlitt. Die Hebammen und Ärzte haben alles mögliche gemacht was in ihrer Macht stand, aber ja, ich habe mich auch vollkommen ausgeliefert gefühlt, fühlte mich wie in Trance wie ich so da lag und alles um mich herum hektisch war.
Die Geburt war wirklich schlimm und ich werde noch lange brauchen um darüber hinweg zu kommen, überlege auch ob ich mir professionelle Hilfe suche oder erstmal einfach abwarte...Immerhin ist es noch nicht einmal 3 Wochen her, vielleicht heilt die Zeit von allein die seelischen Wunden, ich weiß es nicht.
Noch kann ich nicht daran denken ohne loszuheulen.
Ich konnte mich noch nichtmal freuen, als ich meinen Kleinen dann endlich in den Armen hielt... mir war einfach alles völlig egal und der Schmerz war überhaupt nicht vergessen...
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