Mütter- und Schwangerenforum

Marie zwischen Kind, Ehe, Beruf und Haushalt

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Titania
5905 Beiträge
23.07.2022 11:04
Zitat von Marie2010:

Zitat von Titania:

Zitat von Marie2010:

Zitat von DieW:

Guten Morgen !

Langsam werde ich echt sauer.
Wenn Dir ein Mensch mit "nur "Depressionen sein Schicksal und seinen Weg erzählt ,ist das nicht alles nicht so schlimm wie bei Dir.Wenn ein "nur"Angstpatient Dir was erzählt ist auch nicht so schlimm wie bei Dir.
Erzählt Dir ein Mensch,welchen Schlimmes Leid er als Kind ,Jugendlicher durchmachen musste und was dadurch entstanden ist es nicht so schlimm,weil Du ja erst als Erwachsene in diese "dunkle Gefühlswelt"gekommen bist.

Ja,Dir geht es schlecht,ich kann Deine Verzweiflung verstehen,aber sprich anderen nicht ständig ab,dass sie auch mal in einem tiefen dunklem und beängstigendem Loch waren. MICH zumindest trifft es sehr,denn ich hab auch gelitten und wusste nicht,wie es weiter gehen soll.
So ging oder geht es den meisten hier wohl,die psychisch nicht gesund sind.

Ich weiss nicht,in was für einer Klinik Du bist,oder auf was für einer Station.Aber ich mir zu 100% sicher,dass dort Fachpersonal ist,die wissen was sie tun.
Ich war damals auf einer psychotherapeutischen Station-Krankheitsbilder waren Depressionen,Angsterkrankungen(mit ubd ohne Depressionen),Borderliner,Menschen posttraumatischer Belastungsstörung...also eine Bandbreite von Erkrankungen.
Und ALLE haben Ergotherapie gemacht (Malen,Töpfern) in Einzel-und Gruppe.Sport ,Entspannungstherapie,Einzel-Gruppengespräche,Grou nding,Familienaufstellungen und was es nicht alles gab.
Ich nehme an die Psychologen,Psychiater,Neurologen,Ergotherapeuten etc.wissen warum sie was machen .
Und auch mir ,als nur Angstpatientin hat.es geholfen. WARUM weiss ich nicht und auch ichfand einiges für mich unpassend. Eine Familienaufstellung zum Beispiel .

Versuch es doch zuzulassen .Schimmer kann es nicht werden,oder?

Wie man merkt bin ich etwas aufgebracht.
Und jeder der hier nun mitgelesen hat,kennt einen Teil meines Lebens und weiss hoffentlich,das diese barschen Worte nicht so böse gemeint sind ,wie sie klingen.
Ich wünsche Die von Herzen,dass Du der Klinik und Dir selbst eine Chance und vorallem Zeit gibst.

Alles Liebe!


Ich weiß, dass ich total unfair bin.
Ich weiß auch, dass ich natürlich nicht die Einzige bin, die es schwer hat.
Aber ja, meine Krankheit sorgt aktuell dafür, dass ich eigentlich jeden beneide, der gerade im Sterben liegt.
Das ist mies, ich weiß!
Aber ich kann gerade nicht anders.
Das Leben, was ich geliebt habe, ist zerstört und ich muss kämpfen für ein Leben, welches ich so aber nicht will. Da schlage ich in meiner Verzweiflung um mich, ja.

Ich vergleiche es halt immer mit meiner Depression von 2004. Da hat mir das alles toll geholfen. Wirklich!
Aber dieses Mal ist es anders.

Ich bin verzweifelt, ja verdammt!


Marie du hast es doch noch gar nicht wirklich probiert. Du bist erst seit gestern in der Klinik. Die AD nimmst du doch auch erst seit kurzem. Das kann alles noch gar nicht wirken. Du warst damals doch mit Sicherheit auch nicht gleich nach der Einweisung in die Klinik wieder gesund gewesen. Das dauert,. Ein Beinbruch ist auch nicht gleich wieder verheilt nachdem die Gipsschiene angebracht ist. Sondern es dauert Wochen, bis das Bein verheilt ist. Bei der Psyche kann es sogar noch länger dauern. Du musst dich da aber wirklich auch drauf einlassen. Damit es besser werden kann.


Damals war ich nach acht Wochen wieder ok. Bin direkt arbeiten gegangen. Da konnte ich auch immer schlaue Tipps geben, wenn jemand depressiv war.

Jetzt ist es anders, komplett anders!

Ich lasse mich ja darauf ein.
Auch in den acht Wochen in der anderen Klinik habe ich sieben Wochen AD genommen und alle Therapien gemacht. Es hat nichts geholfen. Ich stehe immer noch am selben Punkt.

Jeder kommt mit diesem Beinbruch- Beispiel. Das regt mich, ehrlich gesagt, extrem auf! Bei einem Beinbruch habe ich Schmerzen, klar. Dann kriege ich Schmerzmittel, bin ca. sechs Wochen ausser Gefecht und gut. Danach habe ich mein altes Leben komplett zurück. Was ich nicht habe, ist täglich das Gefühl der Sinnlosigkeit
Ich hatte vor Jahren einen Bänderriss. Ja, war doof...hat mich aber psychisch nicht belastet. Ich wusste, in 5 - 6 Wochen ist alles wieder gut. Ich konnte sogar mit Krücken rumlaufen. Ich war trotzdem für meine Tochter da. Sogar einkaufen ging. Im Grunde ging alles, nur eben mit Krücken.
Die Antidepressiva werden ja auch gern als Krücken bezeichnet. Das mag auch passen...aber die stelle ich nicht nach ein paar Wochen einfach in die Ecke.


Ich wollte eine Depression nicht mit einem Beinbruch vergleichen, sondern nur aufzeigen, dass alles seine Zeit braucht. Dann eben eine Querschnittslähmung. Ist das vergleichbarer? Diese ist ja auch endgültig und trotzdem gibt es Menschen die sich damit nicht abfinden können und kämpfen und bei manchen ist es tatsächlich so, daß sie Erfolge erzielen. Das geht aber eben nur mit einer positiveren Einstellung und dem Willen es zu schaffen. Vielleicht bist du noch nicht so weit, aber irgendwann wirst du bemerken, dass dich die ganzen negativen Gedanken kein Stück weiter bringen werden.
Christen
25087 Beiträge
23.07.2022 11:09
Zitat von Choco:

Mal ne Überlegung: du sagst du hast immer gerne gelesen, kannst es aber jetzt nicht mehr wegen der Konzentration. Wie wäre es wenn man da versucht wieder rein zu kommen. Spontan hätte ich zwei Ideen: entweder mit leichten Büchern starten, vielleicht eher Kinder/Jugendbücher. Es klingt albern aber diese sind einfach “simpler“ geschrieben was Sätze etc. angeht. Und Konzentration kann auch „einschlafen“. Wenn man wieder aktiv dran geht wird es vielleicht wieder besser. Oder alternativ: vielleicht probierst du mal Hörbücher/Podcasts aus.
finde ich eine richtig gute Idee mein Mann hört seit seinen Restless Legs (Weiß,nicht vergleichbar,aber er ist fast durchgedreht ohne Schlaf und Ruhe) abends immer Hörbücher wie Drei Fragezeichen,TKKG o.ä.es beruhigt ihn total und lenkt ab,wenn man schon nicht schlafen kann....
23.07.2022 11:36
Zitat von Titania:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Titania:

Zitat von Marie2010:

...


Marie du hast es doch noch gar nicht wirklich probiert. Du bist erst seit gestern in der Klinik. Die AD nimmst du doch auch erst seit kurzem. Das kann alles noch gar nicht wirken. Du warst damals doch mit Sicherheit auch nicht gleich nach der Einweisung in die Klinik wieder gesund gewesen. Das dauert,. Ein Beinbruch ist auch nicht gleich wieder verheilt nachdem die Gipsschiene angebracht ist. Sondern es dauert Wochen, bis das Bein verheilt ist. Bei der Psyche kann es sogar noch länger dauern. Du musst dich da aber wirklich auch drauf einlassen. Damit es besser werden kann.


Damals war ich nach acht Wochen wieder ok. Bin direkt arbeiten gegangen. Da konnte ich auch immer schlaue Tipps geben, wenn jemand depressiv war.

Jetzt ist es anders, komplett anders!

Ich lasse mich ja darauf ein.
Auch in den acht Wochen in der anderen Klinik habe ich sieben Wochen AD genommen und alle Therapien gemacht. Es hat nichts geholfen. Ich stehe immer noch am selben Punkt.

Jeder kommt mit diesem Beinbruch- Beispiel. Das regt mich, ehrlich gesagt, extrem auf! Bei einem Beinbruch habe ich Schmerzen, klar. Dann kriege ich Schmerzmittel, bin ca. sechs Wochen ausser Gefecht und gut. Danach habe ich mein altes Leben komplett zurück. Was ich nicht habe, ist täglich das Gefühl der Sinnlosigkeit
Ich hatte vor Jahren einen Bänderriss. Ja, war doof...hat mich aber psychisch nicht belastet. Ich wusste, in 5 - 6 Wochen ist alles wieder gut. Ich konnte sogar mit Krücken rumlaufen. Ich war trotzdem für meine Tochter da. Sogar einkaufen ging. Im Grunde ging alles, nur eben mit Krücken.
Die Antidepressiva werden ja auch gern als Krücken bezeichnet. Das mag auch passen...aber die stelle ich nicht nach ein paar Wochen einfach in die Ecke.


Ich wollte eine Depression nicht mit einem Beinbruch vergleichen, sondern nur aufzeigen, dass alles seine Zeit braucht. Dann eben eine Querschnittslähmung. Ist das vergleichbarer? Diese ist ja auch endgültig und trotzdem gibt es Menschen die sich damit nicht abfinden können und kämpfen und bei manchen ist es tatsächlich so, daß sie Erfolge erzielen. Das geht aber eben nur mit einer positiveren Einstellung und dem Willen es zu schaffen. Vielleicht bist du noch nicht so weit, aber irgendwann wirst du bemerken, dass dich die ganzen negativen Gedanken kein Stück weiter bringen werden.


Ich weiß, dass die negativen Gedanken mich nicht weiter bringen.
Ich kann das aber nicht steuern, herrjeh! Das ist ja nunmal ein Symptom der Krankheit.
Es kostet mich enorme Kraft, an was anderes zu denken.
Positive Einstellung? Ja klar, kriegt man in der Depression easy hin.

Man sagt mir hier ganz klar, dass das locker Jahre dauern kann. Darf ich da nicht verzweifelt sein?
23.07.2022 11:39
Zitat von Christen:

Zitat von Choco:

Mal ne Überlegung: du sagst du hast immer gerne gelesen, kannst es aber jetzt nicht mehr wegen der Konzentration. Wie wäre es wenn man da versucht wieder rein zu kommen. Spontan hätte ich zwei Ideen: entweder mit leichten Büchern starten, vielleicht eher Kinder/Jugendbücher. Es klingt albern aber diese sind einfach “simpler“ geschrieben was Sätze etc. angeht. Und Konzentration kann auch „einschlafen“. Wenn man wieder aktiv dran geht wird es vielleicht wieder besser. Oder alternativ: vielleicht probierst du mal Hörbücher/Podcasts aus.
finde ich eine richtig gute Idee mein Mann hört seit seinen Restless Legs (Weiß,nicht vergleichbar,aber er ist fast durchgedreht ohne Schlaf und Ruhe) abends immer Hörbücher wie Drei Fragezeichen,TKKG o.ä.es beruhigt ihn total und lenkt ab,wenn man schon nicht schlafen kann....


Einschlafen kann ich. Das Durchschlafen ist ein Problem.
Oder eben das Aufwachen, weil ich da immer Panik kriege.

Jugendbücher...wären eine Überlegung wert.
shelyra
69209 Beiträge
23.07.2022 11:42
Ja, dein Leben wird anders sein mit und nach dieser Erkrankung!

Aber dein Leben hat sich schon so oft geändert im Laufe der Jahre! Auszug von Zuhause, Ausbildung/Studium (weiß nicht genau was du gemacht hast), Job, zusammen gezogen mit deinem Mann, Kind bekommen, Kind durch den Kindergarten und später Grundschule begleitet usw

Leben ist ein ständiger Wandel! Nichts bleibt so wie es ist! Es geht immer voran, zurück, voran, zurück, usw

Und so wird es auch jetzt sein!
Das Leben wird anders sein, aber man findet wie all die Zeit davor Wege damit umzugehen und es zu meistern! Und dazu brauchst du im Moment Hilfe und die bekommst du wenn du sie annimmst
Titania
5905 Beiträge
23.07.2022 11:49
Zitat von Marie2010:

Zitat von Titania:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Titania:

...


Damals war ich nach acht Wochen wieder ok. Bin direkt arbeiten gegangen. Da konnte ich auch immer schlaue Tipps geben, wenn jemand depressiv war.

Jetzt ist es anders, komplett anders!

Ich lasse mich ja darauf ein.
Auch in den acht Wochen in der anderen Klinik habe ich sieben Wochen AD genommen und alle Therapien gemacht. Es hat nichts geholfen. Ich stehe immer noch am selben Punkt.

Jeder kommt mit diesem Beinbruch- Beispiel. Das regt mich, ehrlich gesagt, extrem auf! Bei einem Beinbruch habe ich Schmerzen, klar. Dann kriege ich Schmerzmittel, bin ca. sechs Wochen ausser Gefecht und gut. Danach habe ich mein altes Leben komplett zurück. Was ich nicht habe, ist täglich das Gefühl der Sinnlosigkeit
Ich hatte vor Jahren einen Bänderriss. Ja, war doof...hat mich aber psychisch nicht belastet. Ich wusste, in 5 - 6 Wochen ist alles wieder gut. Ich konnte sogar mit Krücken rumlaufen. Ich war trotzdem für meine Tochter da. Sogar einkaufen ging. Im Grunde ging alles, nur eben mit Krücken.
Die Antidepressiva werden ja auch gern als Krücken bezeichnet. Das mag auch passen...aber die stelle ich nicht nach ein paar Wochen einfach in die Ecke.


Ich wollte eine Depression nicht mit einem Beinbruch vergleichen, sondern nur aufzeigen, dass alles seine Zeit braucht. Dann eben eine Querschnittslähmung. Ist das vergleichbarer? Diese ist ja auch endgültig und trotzdem gibt es Menschen die sich damit nicht abfinden können und kämpfen und bei manchen ist es tatsächlich so, daß sie Erfolge erzielen. Das geht aber eben nur mit einer positiveren Einstellung und dem Willen es zu schaffen. Vielleicht bist du noch nicht so weit, aber irgendwann wirst du bemerken, dass dich die ganzen negativen Gedanken kein Stück weiter bringen werden.


Ich weiß, dass die negativen Gedanken mich nicht weiter bringen.
Ich kann das aber nicht steuern, herrjeh! Das ist ja nunmal ein Symptom der Krankheit.
Es kostet mich enorme Kraft, an was anderes zu denken.
Positive Einstellung? Ja klar, kriegt man in der Depression easy hin.

Man sagt mir hier ganz klar, dass das locker Jahre dauern kann. Darf ich da nicht verzweifelt sein?


Du darfst verzweifelt sein. Aber einerseits bist du gefrustet, dass es so lange dauert, dass es bei deiner vorherigen Erkrankung schneller ging. Andererseits möchtest du aber auch nichts annehmen. Das macht es dann natürlich schwierig eine Verbesserung deines momentanen Zustands zu erzielen. Vielleicht gehört das aber auch alles dazu. Und du musst erst an einem gewissen Punkt ankommen um dich wieder heraus zu kämpfen.
DieW
3737 Beiträge
23.07.2022 11:59
Zitat von Marie2010:

Zitat von Titania:

Zitat von Marie2010:

Zitat von DieW:

Guten Morgen !

Langsam werde ich echt sauer.
Wenn Dir ein Mensch mit "nur "Depressionen sein Schicksal und seinen Weg erzählt ,ist das nicht alles nicht so schlimm wie bei Dir.Wenn ein "nur"Angstpatient Dir was erzählt ist auch nicht so schlimm wie bei Dir.
Erzählt Dir ein Mensch,welchen Schlimmes Leid er als Kind ,Jugendlicher durchmachen musste und was dadurch entstanden ist es nicht so schlimm,weil Du ja erst als Erwachsene in diese "dunkle Gefühlswelt"gekommen bist.

Ja,Dir geht es schlecht,ich kann Deine Verzweiflung verstehen,aber sprich anderen nicht ständig ab,dass sie auch mal in einem tiefen dunklem und beängstigendem Loch waren. MICH zumindest trifft es sehr,denn ich hab auch gelitten und wusste nicht,wie es weiter gehen soll.
So ging oder geht es den meisten hier wohl,die psychisch nicht gesund sind.

Ich weiss nicht,in was für einer Klinik Du bist,oder auf was für einer Station.Aber ich mir zu 100% sicher,dass dort Fachpersonal ist,die wissen was sie tun.
Ich war damals auf einer psychotherapeutischen Station-Krankheitsbilder waren Depressionen,Angsterkrankungen(mit ubd ohne Depressionen),Borderliner,Menschen posttraumatischer Belastungsstörung...also eine Bandbreite von Erkrankungen.
Und ALLE haben Ergotherapie gemacht (Malen,Töpfern) in Einzel-und Gruppe.Sport ,Entspannungstherapie,Einzel-Gruppengespräche,Grou nding,Familienaufstellungen und was es nicht alles gab.
Ich nehme an die Psychologen,Psychiater,Neurologen,Ergotherapeuten etc.wissen warum sie was machen .
Und auch mir ,als nur Angstpatientin hat.es geholfen. WARUM weiss ich nicht und auch ichfand einiges für mich unpassend. Eine Familienaufstellung zum Beispiel .

Versuch es doch zuzulassen .Schimmer kann es nicht werden,oder?

Wie man merkt bin ich etwas aufgebracht.
Und jeder der hier nun mitgelesen hat,kennt einen Teil meines Lebens und weiss hoffentlich,das diese barschen Worte nicht so böse gemeint sind ,wie sie klingen.
Ich wünsche Die von Herzen,dass Du der Klinik und Dir selbst eine Chance und vorallem Zeit gibst.

Alles Liebe!


Ich weiß, dass ich total unfair bin.
Ich weiß auch, dass ich natürlich nicht die Einzige bin, die es schwer hat.
Aber ja, meine Krankheit sorgt aktuell dafür, dass ich eigentlich jeden beneide, der gerade im Sterben liegt.
Das ist mies, ich weiß!
Aber ich kann gerade nicht anders.
Das Leben, was ich geliebt habe, ist zerstört und ich muss kämpfen für ein Leben, welches ich so aber nicht will. Da schlage ich in meiner Verzweiflung um mich, ja.

Ich vergleiche es halt immer mit meiner Depression von 2004. Da hat mir das alles toll geholfen. Wirklich!
Aber dieses Mal ist es anders.

Ich bin verzweifelt, ja verdammt!


Marie du hast es doch noch gar nicht wirklich probiert. Du bist erst seit gestern in der Klinik. Die AD nimmst du doch auch erst seit kurzem. Das kann alles noch gar nicht wirken. Du warst damals doch mit Sicherheit auch nicht gleich nach der Einweisung in die Klinik wieder gesund gewesen. Das dauert,. Ein Beinbruch ist auch nicht gleich wieder verheilt nachdem die Gipsschiene angebracht ist. Sondern es dauert Wochen, bis das Bein verheilt ist. Bei der Psyche kann es sogar noch länger dauern. Du musst dich da aber wirklich auch drauf einlassen. Damit es besser werden kann.


Damals war ich nach acht Wochen wieder ok. Bin direkt arbeiten gegangen. Da konnte ich auch immer schlaue Tipps geben, wenn jemand depressiv war.

Jetzt ist es anders, komplett anders!

Ich lasse mich ja darauf ein.
Auch in den acht Wochen in der anderen Klinik habe ich sieben Wochen AD genommen und alle Therapien gemacht. Es hat nichts geholfen. Ich stehe immer noch am selben Punkt.

Jeder kommt mit diesem Beinbruch- Beispiel. Das regt mich, ehrlich gesagt, extrem auf! Bei einem Beinbruch habe ich Schmerzen, klar. Dann kriege ich Schmerzmittel, bin ca. sechs Wochen ausser Gefecht und gut. Danach habe ich mein altes Leben komplett zurück. Was ich nicht habe, ist täglich das Gefühl der Sinnlosigkeit
Ich hatte vor Jahren einen Bänderriss. Ja, war doof...hat mich aber psychisch nicht belastet. Ich wusste, in 5 - 6 Wochen ist alles wieder gut. Ich konnte sogar mit Krücken rumlaufen. Ich war trotzdem für meine Tochter da. Sogar einkaufen ging. Im Grunde ging alles, nur eben mit Krücken.
Die Antidepressiva werden ja auch gern als Krücken bezeichnet. Das mag auch passen...aber die stelle ich nicht nach ein paar Wochen einfach in die Ecke.


Gut,dann halt das Beispiel meines Mannes.
Soldat,grad das Okay für die Offizierlaufbahn-sportlich,ein Bild von Mann.
In der Freizeit ein Autounfall,Koma,eine Amputation des Beines stand im Raum.
Wurde dann "steifes"Bein,durch Entfernung mehrer Muskeln. Seine Verlobte trennte sich noch während er im Kh lag,die Berufslaufbahn konnte er vergessen und nie wieder ohne seine Fußheberschine.Das (sein erhofftes Leben mit allen Träumen und Wünschen) Leben in weniger als 30 Sekunden nicht mehr da.
Heute denken wir oft darüber nach,was gewesen wäre,wenn das alles nicht so gekommen wäre.Ganz klar-er wäre nie Päd-Ergotherapeut geworden und hat dadurch vielen Kindern und Eltern geholfen und seine(diese Kinder)wären nie auf die Welt gekommen.
Sein altes Leben hatte er verloren,seinen damaligen Wünsche und Vorstellungen.
Also es gibt durchaus auch körperliche Krankheiten und Unfälle die das Leben so verändern,dass das Leben irgendwie anders ist.

23.07.2022 13:06
Zitat von shelyra:

Ja, dein Leben wird anders sein mit und nach dieser Erkrankung!

Aber dein Leben hat sich schon so oft geändert im Laufe der Jahre! Auszug von Zuhause, Ausbildung/Studium (weiß nicht genau was du gemacht hast), Job, zusammen gezogen mit deinem Mann, Kind bekommen, Kind durch den Kindergarten und später Grundschule begleitet usw

Leben ist ein ständiger Wandel! Nichts bleibt so wie es ist! Es geht immer voran, zurück, voran, zurück, usw

Und so wird es auch jetzt sein!
Das Leben wird anders sein, aber man findet wie all die Zeit davor Wege damit umzugehen und es zu meistern! Und dazu brauchst du im Moment Hilfe und die bekommst du wenn du sie annimmst
Erinnert mich grad an "so wirds immer sein" aus Frozen 2

https://www.youtube.com/watch?v=RMGo34GNoMc

Man ersetze Olaf und Elsa durch Mann und Kind und sicher gibts auch Freunde die für Marie da sind
23.07.2022 13:36
Zitat von DieW:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Titania:

Zitat von Marie2010:

...


Marie du hast es doch noch gar nicht wirklich probiert. Du bist erst seit gestern in der Klinik. Die AD nimmst du doch auch erst seit kurzem. Das kann alles noch gar nicht wirken. Du warst damals doch mit Sicherheit auch nicht gleich nach der Einweisung in die Klinik wieder gesund gewesen. Das dauert,. Ein Beinbruch ist auch nicht gleich wieder verheilt nachdem die Gipsschiene angebracht ist. Sondern es dauert Wochen, bis das Bein verheilt ist. Bei der Psyche kann es sogar noch länger dauern. Du musst dich da aber wirklich auch drauf einlassen. Damit es besser werden kann.


Damals war ich nach acht Wochen wieder ok. Bin direkt arbeiten gegangen. Da konnte ich auch immer schlaue Tipps geben, wenn jemand depressiv war.

Jetzt ist es anders, komplett anders!

Ich lasse mich ja darauf ein.
Auch in den acht Wochen in der anderen Klinik habe ich sieben Wochen AD genommen und alle Therapien gemacht. Es hat nichts geholfen. Ich stehe immer noch am selben Punkt.

Jeder kommt mit diesem Beinbruch- Beispiel. Das regt mich, ehrlich gesagt, extrem auf! Bei einem Beinbruch habe ich Schmerzen, klar. Dann kriege ich Schmerzmittel, bin ca. sechs Wochen ausser Gefecht und gut. Danach habe ich mein altes Leben komplett zurück. Was ich nicht habe, ist täglich das Gefühl der Sinnlosigkeit
Ich hatte vor Jahren einen Bänderriss. Ja, war doof...hat mich aber psychisch nicht belastet. Ich wusste, in 5 - 6 Wochen ist alles wieder gut. Ich konnte sogar mit Krücken rumlaufen. Ich war trotzdem für meine Tochter da. Sogar einkaufen ging. Im Grunde ging alles, nur eben mit Krücken.
Die Antidepressiva werden ja auch gern als Krücken bezeichnet. Das mag auch passen...aber die stelle ich nicht nach ein paar Wochen einfach in die Ecke.


Gut,dann halt das Beispiel meines Mannes.
Soldat,grad das Okay für die Offizierlaufbahn-sportlich,ein Bild von Mann.
In der Freizeit ein Autounfall,Koma,eine Amputation des Beines stand im Raum.
Wurde dann "steifes"Bein,durch Entfernung mehrer Muskeln. Seine Verlobte trennte sich noch während er im Kh lag,die Berufslaufbahn konnte er vergessen und nie wieder ohne seine Fußheberschine.Das (sein erhofftes Leben mit allen Träumen und Wünschen) Leben in weniger als 30 Sekunden nicht mehr da.
Heute denken wir oft darüber nach,was gewesen wäre,wenn das alles nicht so gekommen wäre.Ganz klar-er wäre nie Päd-Ergotherapeut geworden und hat dadurch vielen Kindern und Eltern geholfen und seine(diese Kinder)wären nie auf die Welt gekommen.
Sein altes Leben hatte er verloren,seinen damaligen Wünsche und Vorstellungen.
Also es gibt durchaus auch körperliche Krankheiten und Unfälle die das Leben so verändern,dass das Leben irgendwie anders ist.6


Das ist mega tragisch, überhaupt keine Frage!
Aber dein Mann hatte dann das große Glück, dass er seelisch gesund geblieben ist. Darum konnte er sich damit abfinden und einen anderen Weg gehen.

Ich bin seelisch krank. Ich kann nichts schönes sehen. Für mich ist alles schwarz.

Vorhin bin ich aufgewacht und hatte sofort den Gedanken:'Du musst dich jetzt umbringen!". Dann bin ich aufgesprungen und raus gerannt, um von dem Gedanken weg zu kommen.
Jetzt bin ich wieder drinnen, aber der Gedanke ist noch da. Der ist IMMER da. Ich kriege ihn nicht weg. Obwohl ich es durchaus versuche. Ich male, ich versuche zu lesen, ich gehe raus und doch ist da immer der Gedanke:"Es bringt nichts, tu es einfach.".
23.07.2022 13:39
Zitat von Traumtänzerin84:

Zitat von shelyra:

Ja, dein Leben wird anders sein mit und nach dieser Erkrankung!

Aber dein Leben hat sich schon so oft geändert im Laufe der Jahre! Auszug von Zuhause, Ausbildung/Studium (weiß nicht genau was du gemacht hast), Job, zusammen gezogen mit deinem Mann, Kind bekommen, Kind durch den Kindergarten und später Grundschule begleitet usw

Leben ist ein ständiger Wandel! Nichts bleibt so wie es ist! Es geht immer voran, zurück, voran, zurück, usw

Und so wird es auch jetzt sein!
Das Leben wird anders sein, aber man findet wie all die Zeit davor Wege damit umzugehen und es zu meistern! Und dazu brauchst du im Moment Hilfe und die bekommst du wenn du sie annimmst
Erinnert mich grad an "so wirds immer sein" aus Frozen 2

https://www.youtube.com/watch?v=RMGo34GNoMc

Man ersetze Olaf und Elsa durch Mann und Kind und sicher gibts auch Freunde die für Marie da sind


Ich weiß doch, dass viele für mich da sind.
Aber ich habe permanent den Suizidwunsch im Kopf.
Der geht nicht weg...egal, was ich tue.
Ich kriege ihn nicht aus dem Kopf!

Ich will das doch auch nicht!
Ich will leben!
23.07.2022 13:48
Zitat von Marie2010:

Zitat von Traumtänzerin84:

Zitat von shelyra:

Ja, dein Leben wird anders sein mit und nach dieser Erkrankung!

Aber dein Leben hat sich schon so oft geändert im Laufe der Jahre! Auszug von Zuhause, Ausbildung/Studium (weiß nicht genau was du gemacht hast), Job, zusammen gezogen mit deinem Mann, Kind bekommen, Kind durch den Kindergarten und später Grundschule begleitet usw

Leben ist ein ständiger Wandel! Nichts bleibt so wie es ist! Es geht immer voran, zurück, voran, zurück, usw

Und so wird es auch jetzt sein!
Das Leben wird anders sein, aber man findet wie all die Zeit davor Wege damit umzugehen und es zu meistern! Und dazu brauchst du im Moment Hilfe und die bekommst du wenn du sie annimmst
Erinnert mich grad an "so wirds immer sein" aus Frozen 2

https://www.youtube.com/watch?v=RMGo34GNoMc

Man ersetze Olaf und Elsa durch Mann und Kind und sicher gibts auch Freunde die für Marie da sind


Ich weiß doch, dass viele für mich da sind.
Aber ich habe permanent den Suizidwunsch im Kopf.
Der geht nicht weg...egal, was ich tue.
Ich kriege ihn nicht aus dem Kopf!

Ich will das doch auch nicht!
Ich will leben!

Ich weiß. Versuch dir Dinge in den Alltag zu integrieren die du früher schön fandest, Lieder, Farben, was auch immer... auch wenn du es jetzt nicht als schön ansehen kannst, schaden tuts auch nicht den Alltag mit fröhlichen Sachen zu füllen.
Lenchen83
338 Beiträge
23.07.2022 14:43
Zitat von Indira:

Liebe Marie,

Ich bin erstmal froh, dass du in der Klinik bist.

Wahrscheinlich möchtest du es im Moment nicht hören. Ich sag es trotzdem.

Niemand ist Schuld daran, krank zu werden. Das passiert. Körperliche Erkrankungen und seelische.

Der erste Schritt ist die Krankheitseinsicht. Dann kommt die Akzeptanz.
Und dann der Weg heraus.

Du bist so ein reflektierter Mensc und so intelligent.

Hör auf zu jammern dass du dein Leben zurück möchtest.

Nichts ist beständiger als der Wandel!

Unser Leben ist Veränderung!

Niemand mag Schicksalsschläge, niemand mag Krankheiten, niemand mag die tiefen, tiefen Täler, die das Leben für uns bereit hält.

Und du darfst sauer, wü und verzweifelt sein, dass genau dich nun diese Krankheit getroffen hat.

Und dann kommt die Akzeptanz.

Und dann suchst Du einen Weg raus.

Ja, das Leben wie es vorher war, das wird vermutlich nicht wieder kommen.
Da dich die Erfahrungen der letzten Monate auch zu einem anderen Menschen gemacht haben.

Nenne es wie du willst. Reifung wäre ein Begriff.

Menschen, die mal so richtig auf die Schattenseiten des Lebens geschaut haben, die haben eine andere Sicht auf die Welt. Werte verändern sich.

Ich kann nur ahnen was in dir vorgeht.

Aber ich habe selbst Phasen in meinem Leben gehabt, in denen mir es psychisch sehr schlecht ging.

Angst und Panikattacken kenne ich auch.

Ich habe für mich einen Weg gefunden damit umzugehen.
Es ist mal besser, mal auch schlechter.

Und so wird es, realistisch betrachtet, bei dir auch werden.

Denk icht in so großen Dimensionen. Schritt für Schritt, Tag für Tag, Stunde für Stunde.

Ich denke an dich und wünsche dir alles Liebe ?
Super geschrieben
23.07.2022 15:13
Zitat von Traumtänzerin84:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Traumtänzerin84:

Zitat von shelyra:

Ja, dein Leben wird anders sein mit und nach dieser Erkrankung!

Aber dein Leben hat sich schon so oft geändert im Laufe der Jahre! Auszug von Zuhause, Ausbildung/Studium (weiß nicht genau was du gemacht hast), Job, zusammen gezogen mit deinem Mann, Kind bekommen, Kind durch den Kindergarten und später Grundschule begleitet usw

Leben ist ein ständiger Wandel! Nichts bleibt so wie es ist! Es geht immer voran, zurück, voran, zurück, usw

Und so wird es auch jetzt sein!
Das Leben wird anders sein, aber man findet wie all die Zeit davor Wege damit umzugehen und es zu meistern! Und dazu brauchst du im Moment Hilfe und die bekommst du wenn du sie annimmst
Erinnert mich grad an "so wirds immer sein" aus Frozen 2

https://www.youtube.com/watch?v=RMGo34GNoMc

Man ersetze Olaf und Elsa durch Mann und Kind und sicher gibts auch Freunde die für Marie da sind


Ich weiß doch, dass viele für mich da sind.
Aber ich habe permanent den Suizidwunsch im Kopf.
Der geht nicht weg...egal, was ich tue.
Ich kriege ihn nicht aus dem Kopf!

Ich will das doch auch nicht!
Ich will leben!

Ich weiß. Versuch dir Dinge in den Alltag zu integrieren die du früher schön fandest, Lieder, Farben, was auch immer... auch wenn du es jetzt nicht als schön ansehen kannst, schaden tuts auch nicht den Alltag mit fröhlichen Sachen zu füllen.


In meinem Kopf ist nur ein Gedanke:"Ich muss mich umbringen.".
Ich höre Musik, ich male, ich gehe spazieren...der Gedanke ist immer da! Der geht einfach nicht weg! Obwohl ich das ja gar nicht tun will. Ich kämpfe permanent dagegen an.
Choco
4261 Beiträge
23.07.2022 15:40
Zitat von Marie2010:

Zitat von Traumtänzerin84:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Traumtänzerin84:

...


Ich weiß doch, dass viele für mich da sind.
Aber ich habe permanent den Suizidwunsch im Kopf.
Der geht nicht weg...egal, was ich tue.
Ich kriege ihn nicht aus dem Kopf!

Ich will das doch auch nicht!
Ich will leben!

Ich weiß. Versuch dir Dinge in den Alltag zu integrieren die du früher schön fandest, Lieder, Farben, was auch immer... auch wenn du es jetzt nicht als schön ansehen kannst, schaden tuts auch nicht den Alltag mit fröhlichen Sachen zu füllen.


In meinem Kopf ist nur ein Gedanke:"Ich muss mich umbringen.".
Ich höre Musik, ich male, ich gehe spazieren...der Gedanke ist immer da! Der geht einfach nicht weg! Obwohl ich das ja gar nicht tun will. Ich kämpfe permanent dagegen an.


Dann könnte man wirklich mal Hörbücher versuchen. Alles andere ist vielleicht „zu passiv“ und lässt zu viel Gedankenfreiraum.

Und du bist aber sicher, dass es „nur“ Gedanken sind? Oder hört es sich vielleicht schon eher nach einer richtigen Stimme an, die dir das kontinuierlich sagt? Könnte die Therapie bzw. passenden Medikamente nämlich etwas in eine andere Richtung schubsen.
23.07.2022 15:44
Nein, nach einer Stimme hört es sich nicht an.
Obwohl...wer weiß...
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