Guten Abend,

ich muss mir das jetzt einfach von der Seele schreiben, weil es mich wirklich getroffen hat.
Anonym, weil ich mein Kind schützen möchte.
Unser Kind hat zum Sommer auf die weiterführende Schule gewechselt.
Die Klasse war von Montag bis Freitag auf Klassenfahrt.
Unser Kind durfte, aufgrund seiner chronischen Erkrankung, nicht mitfahren.
Wir haben angeboten, als Begleitperson mitzufahren, aber es wurde uns gesagt, dass dies wegen der hohen Auslastung der Jugendherberge nicht möglich sei.
(Wir hätten uns tagsüber anders beschäftigt und unser Kind nur für die Nacht übernommen, um so wenig präsent, wie möglich zu sein.)
Heute war dann der erste Schultag, nach der Fahrt.
Der Klassenlehrer brachte eine Süßigkeit für jedes Kind mit, weil sie die Zimmer so sauber verlassen hatten.
Ein Kind fragte dann: "Und was ist mit ...(unserem Kind)?"
Der Lehrer zuckte die Schultern und sagte: "Erstmal nicht!"

Versteht mich bitte nicht falsch. es geht mir nicht um diese Süßigkeit.
Es geht mir darum, dass unser Kind, das eh schon traurig war, weil es von der Fahrt ausgeschlossen wurde, dann auch noch im Nachhinein Ausgrenzung durch den Klassenlehrer erfahren musste!
Es geht mir darum, wie unser Kind sich gefühlt hat und fühlt!
Er ist erst 10 Jahre alt.
Ich finde das Verhalten des Lehrers unmöglich!
Herzlichen Glückwunsch zur nicht verstandenen Inklusion!

Ich habe ihm eine Email mit der Bitte um Rückruf geschrieben und zunächst einmal keinen Grund angegeben. Ich bin gespannt, ob er sich meldet...
So rein von meinen Gefühlen als Mama, würde ich am Liebsten sofort die Schulleitung ansprechen, aber nüchtern betrachtet wäre das wohl überzogen.

Könnt ihr mir das nachfühlen?
Wie würdet ihr euch verhalten?
Was müssen Kinder, mit Beeinträchtigungen welcher Art auch immer, denn noch ertragen? Sie fühlen sich doch oft sowieso schon "anders" und unsicher.
Wir waren mit unserem Kind auf einem so guten Weg und dann kommt ein Lehrer, der eine Fürsorgepflicht hat und bringt sowas...

Mich macht das traurig und so wütend...
Vielleicht könnt ihr, aus neutraler Sicht eure Meinung dazu mit mir teilen?

Liebe Grüße

Puh...mich macht das auch wütend. Das geht gar nicht. Trotzdem müsst ihr dem Lehrer die Möglichkeit lassen, seine Sicht der Dinge zu schildern bevor ihr zB zum Schulleiter geht. Ich würde dem Lehrer gegenüber so was von klarmachen, dass ich sein Verhalten absolut daneben finde. Je nach seiner Reaktion würde ich überlegen, ob ich es erstmal so stehen lasse oder mich doch noch bei der Schulleitung melde. Dein armes Kind!

Zitat von Kiddo89:

Puh...mich macht das auch wütend. Das geht gar nicht. Trotzdem müsst ihr dem Lehrer die Möglichkeit lassen, seine Sicht der Dinge zu schildern bevor ihr zB zum Schulleiter geht. Ich würde dem Lehrer gegenüber so was von klarmachen, dass ich sein Verhalten absolut daneben finde. Je nach seiner Reaktion würde ich überlegen, ob ich es erstmal so stehen lasse oder mich doch noch bei der Schulleitung melde. Dein armes Kind!

Danke, für deine liebe Antwort!
Mir tut das einfach für unser Kind im Herzen weh...
ich bin gespannt, ob er mich morgen anrufen wird und darauf, was er dazu sagen wird.
Ich studiere neben meinem Beruf gerade Heilpädagogik und bin vielleicht auch deswegen so sensibel dafür...
Ich würde einfach im Leben nicht auf die Idee kommen, ein Kind so auszugrenzen...

Ich glaub, das tut jeder Mama schon beim Lesen weh.
Ich hätte genauso reagiert, wie du. Erst Kontakt zum Lehrer, damit er eine faire Chance bekommt, sich da zu reflektieren. Sollte sowas aber wieder passieren, wäre ich beim Rektor und ggf. dann auch gerne noch eine Stufe weiter.
Ich seh vieles "gelassener", aber das ist schäbig, vor allem von einer Lehrkraft.
Ich glaub, schon beim Thema Landschulheim hätte ich damit gedroht, da soweit hochzugehen, wie nötig, damit der Bub mit kann. Allerdings weiss ich natürlich nicht, um welche Krankheit es geht. Aber pauschal gesagt, gibt es echt keinen Grund, dass man ein Kind da ausgrenzt, bzw. keine Möglichkeit für eine Begleitperson hat.

Zitat von Alaska:

Ich glaub, das tut jeder Mama schon beim Lesen weh.
Ich hätte genauso reagiert, wie du. Erst Kontakt zum Lehrer, damit er eine faire Chance bekommt, sich da zu reflektieren. Sollte sowas aber wieder passieren, wäre ich beim Rektor und ggf. dann auch gerne noch eine Stufe weiter.
Ich seh vieles "gelassener", aber das ist schäbig, vor allem von einer Lehrkraft.
Ich glaub, schon beim Thema Landschulheim hätte ich damit gedroht, da soweit hochzugehen, wie nötig, damit der Bub mit kann. Allerdings weiss ich natürlich nicht, um welche Krankheit es geht. Aber pauschal gesagt, gibt es echt keinen Grund, dass man ein Kind da ausgrenzt, bzw. keine Möglichkeit für eine Begleitperson hat.

das unterschreib ich so. Zumal so eine Fahrt ja langfristig genug geplant wird und die Bedenken ja sicher da schon geäußert wurden, da hätte man dann auch gleich noch 1-2 Personen nachmelden können oder einfach was anderes gesucht. Ist an unserer Schule überhaupt kein Problem.

Armes Kind

Wenn die Krankheit chronisch/bekannt war hätte man es schon in der Planung berücksichtigen müssen. Die Fahrten dienen der Gemeinschaft, warum also jemand nicht mitnehmen?!

Zitat von Anonym 1 (209322):

Zitat von Kiddo89:

Puh...mich macht das auch wütend. Das geht gar nicht. Trotzdem müsst ihr dem Lehrer die Möglichkeit lassen, seine Sicht der Dinge zu schildern bevor ihr zB zum Schulleiter geht. Ich würde dem Lehrer gegenüber so was von klarmachen, dass ich sein Verhalten absolut daneben finde. Je nach seiner Reaktion würde ich überlegen, ob ich es erstmal so stehen lasse oder mich doch noch bei der Schulleitung melde. Dein armes Kind!

Danke, für deine liebe Antwort!
Mir tut das einfach für unser Kind im Herzen weh...
ich bin gespannt, ob er mich morgen anrufen wird und darauf, was er dazu sagen wird.
Ich studiere neben meinem Beruf gerade Heilpädagogik und bin vielleicht auch deswegen so sensibel dafür...
Ich würde einfach im Leben nicht auf die Idee kommen, ein Kind so auszugrenzen...

Ich denke seine Antwort wird darauf hinauslaufen weil er nicht mit auf der Klassenfahrt war. Was will er am Ende auch anderes sagen? Aber generell liegt der Fehler ja schon dort wo die Klassenfahrt geplant wurde. Warum ist er da nicht auf Euch zubekommen und hat gefragt ob jemand als Begleitperson mitfährt? Da geht das eigtliche Problem für mich schon los und würde ich keinesfalls für gut heißen.

Ich bin schonmal beruhigt, dass ihr das genauso seht, wie ich. Dann übertreibe ich zumindest nicht.
Das passiert ja doch auf der Gefühlsebene schnell mal…
Bei Schulanmeldung war die Erkrankung bekannt.
Ich bin gespannt, ob er mich überhaupt heute anrufen wird.
Wenn ihr möchtet, berichte ich dann gerne davon.

Zuerst einmal finde ich das auch wenn das wirklich genauso war richtig krass und übel und mies und sollte auf jeden Fall mit der schulleitung besprochen werden. WENN es genauso war.

Darum auch bitte nicht direkt einen Vorwurf beim Gespräch mit dem Lehrer sondern lediglich mitteilen dass du das und das erfahren hast und ob sich das denn genauso verhalten hat.

Dann vielleicht noch dass es nämlich so bei deinem Kind angekommen ist und es deswegen sehr traurig ist zum einen weil es nicht mit auf die klassenfahrt konnte und sich dann durch diese Sache noch mehr ausgeschlossen fühlt.

Ich hoffe das Gespräch kann konstruktiv ablaufen

Ich würde auch erst einmal das Gespräch abwarten. Es wird wahrscheinlich aber darauf hinauslaufen, dass er es eben damit begründet, dass das Kind nicht dabei gewesen ist.
Ich kann mir ehrlich gesagt aber auch nicht vorstellen, warum ein Lehrer so etwas grundlos machen sollte. Höchstens, wenn da schon was vorgefallen ist, und das Verhältnis zum Schüler irgendwie angeknackst ist (was das natürlich nicht rechtfertigt, aber eben ein Grund für das Verhalten sein könnte).

Hattet ihr bei der Planung keine Möglichkeiten? Bei uns wird das alles trölfmal durchgekaut.

Zitat von Titania:

Ich würde auch erst einmal das Gespräch abwarten. Es wird wahrscheinlich aber darauf hinauslaufen, dass er es eben damit begründet, dass das Kind nicht dabei gewesen ist.
Ich kann mir ehrlich gesagt aber auch nicht vorstellen, warum ein Lehrer so etwas grundlos machen sollte. Höchstens, wenn da schon was vorgefallen ist, und das Verhältnis zum Schüler irgendwie angeknackst ist (was das natürlich nicht rechtfertigt, aber eben ein Grund für das Verhalten sein könnte).

Ja aber da kann ich doch eine Begründung finden, warum das Kind auch ein Süßigkeit bekommt?! Als kleines Trostpflaster, weil es nicht mitkonnte oder sonst irgendwas.
Ich finde das echt unmöglich und da blutet doch jedes Mamaherz!

Ich habe diesen Beitrag hier auch mit Bauschmerzen gelesen. Hier hätte man vor der Fahrt bereits ausgiebig alle Möglichkeiten ausschöpfen müssen. Da du nun nicht genau sagst um welche Krankheit es sich handelt (musst du auch nicht) , kannst nur du allein wissen ob es tatsächlich gerechtfertigt war das dein Kind nicht mit gefahren ist. Bei meiner Tochter (6. Klasse) gibt es auch Kinder mit chronischen Erkrankungen und Medikamenteneinnahme. Da stand direkt im Elternzettel schon bei das die betroffenen Kinder geschult sein und mit ihrer Krankheit gut umgehen können müssen. In Notfällen auch wissen müssen was zu tun ist. Medikamente sollen auch selbstständig eingenommen werden ( natürlich haben Lehrer dennoch kontrolliert und nachgefragt ob es getan wurde).

Die Verteilung der Süßigkeiten ist hier jetzt nur das I Tüpfelchen. Der Lehrer wird sich verteidigen und sagen das es ja ums aufgeräumter Zummer ging. Danach wird er sich entschuldigen und die Sache ist vom Tisch. Was soll da groß passieren? Das eigentliche Problem ist hier ein ganz anderes.

Rein aus Interesse, um ein gesamtes Bild zu bekommen. Gab es vor dem Vorfall rund um die Klassenfahrt und die Süßigkeiten schon andere Vorkommnisse in diese Richtung durch den Lehrer?

Dein Kind durfte aber nicht auf Grund von Diabetes nicht mit fahren, oder?

Das wäre der einzige, vernünftige Grund mit dem ich mir das Verhalten des Lehrers erklären könnte. Dass er nicht weiss, ob er bei der Erkrankung was süßes geben darf.

Ansonsten finde ich das Verhalten auch unterirdisch.