Mütter- und Schwangerenforum

Antrag auf Pflegegrad

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NoName2019
352 Beiträge
25.09.2020 13:56
Zitat von sabrinas28883:

Mein Sohn hat auch Autismus, ich wollte erst gar keinen Pflegegrad beantragen weil er für mich ja ganz normal ist. Florian braucht bei den gleichen Sachen Unterstützung wie dein Kind auch außer das er keine Weglauftendenz hat. Bei der Mdk Begutachtung hat Florian erstaunlicher Weise super mitgemacht und ich dachte das wird nie was aber wir haben Pflegegrad 3.
Leg dir alle Befunde am besten gleich als Kopie bereit falls du sie nicht schon hingeschickt hast. Ich habe damals drauf bestanden mit dem Gutachter allein zu sprechen weil ich es immer nicht so schön finde wenn nur über die Defizite gesprochen wird und das Kind sitzt daneben. Nimm dir wenn möglich noch wen zweites dazu. Bei Fragen immer her damit und viel Glück


Das finde ich gut-dass du dein Kind als normal betrachtest-tu ich ja auch.
Bei dem Elterninterview bei der Autismustestung sagte die Psychologin, als ich auf eine Frage sagte, dass das doch normal ist wie er das macht, dass das gut ist, dass ich das so sehe, dass ich mein Kind von Anfang an instinktiv so angenommen habe wie es ist. Ist für mich zwar selbsterständlich, aber tat auch irgendwie unglaublich gut
25.09.2020 14:10
Zitat von NoName2019:

Zitat von Elsilein:


Ich kann dir nicht direkt helfen, außer indem ich dir sage, dass ihr wohl ganz gute Chancen habt.

Ich bin beim Lesen jedoch über etwas gestolpert, das ich dir mitteilen wollte: Die Dyskalkulie ist ja bereits diagnostiziert; zudem besteht der Verdacht auf Legasthenie. Nun, sollte sich dieser Verdacht bestätigen, handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht ("mehr") um eine Kombi aus Legasthenie und Dyskalkulie, sondern es wäre abzuklären, ob dein Sohn eine Lernbehinderung hat. Denn: Legasthenie und Dyskalkulie sind Teilleistungsstörungen, d.h. in einem bestimmten Bereich zeigt sich eine signifikant schwächere Leistung als in allen anderen Leistungsbereichen. Treten beide in Kombination zusammen auf, ist ja nicht mehr nur ein Leistungsbereich betroffen. In diesem Fall wäre zu prüfen, wie die allgemeine schulische Leistung ist - und ob es sich vielleicht um eine Beeinträchtigung im Förderschwerpunkt Lernen handelt.

Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Ich finde es schon immer ganz ganz schlimm, wie defizitorientiert man beeinträchtigte Menschen betrachten muss - um Leistungen zu bekommen, um Teilhabepläne zu schreiben, um sachgerecht zu diagnostizieren etc.pp... Da muss man sich als Angehörige ein wirklich dickes Fell zulegen, denn es ist nicht schön, immer wieder an die Schwächen seines Kindes erinnert zu werden. Da hilft es nur, sich immer wieder zu verinnerlichen, dass das Kind ja kein anderes wird, wenn sich der Terminus ändert.

Es wäre schön, wenn du uns hier auf dem Laufenden halten würdest, was den Pflegegrad betrifft. Ich drücke euch jedenfalls sehr die Daumen und wünsche euch, dass ihr alles möglichst stressfrei und mit gutem Ergebnis über die Bühne kriegt!


Du, ich bin dir da überhaupt nicht böse, sondern dankbar. Denn die bisherige Schullaufbahn war für meinen Sohn bisher nicht schön. Erste Klasse Mobbing von feinsten von Schüler und Lehrer, dann Schulwechsel, dann fast nur schlechte Noten, was sein Selbstbewusstsein nicht gerade fördert. Und wenn wir wissen was er nun genau hat, können wir ihm gezielter helfen.
Nein, es wird kein anderes Kind. Er wird immer so sein für uns wie vor den ganzen Diagnosen und Vielleicht-Diagnosen , da hast du absolut recht!
Kennst du dich denn mit Legasthenie aus? Vielleicht mache ich dazu einen extra Thread auf.

Klar, ich halte euch auf dem laufenden, auch wenn ich nicht immer direkt zurückschreibe

Naja, "Auskennen" im Rahmen meines Studiums (Lehramt Förderschule); Diagnostik war auch ein großer Teil davon. Da hatte ich in einer Test-Diagnostik nämlich mal Dyskalkulie und Legasthenie an einem Kind festgestellt und dafür einen "Rüffel" von der Dozentin bekommen, weil es dann eben keine "Teil"leistungsstörung mehr ist. Um da jetzt mit Fachwissen glänzen zu können, müsste ich allerdings viel nachlesen.

Die Frage ist eben, inwieweit eine genaue Diagnostik überhaupt Sinn für euch macht. Würde sie euch das zukünftige (Schul-)Leben erleichtern, oder eher stressen, dafür, dass man dann etwas auf dem Papier hat, von dem man keinen Mehrwert hat?

Wenn du mich fragst, würde ich da schon noch einmal genau hinschauen, auch bzgl. der Schulform. Steht fürs nächste Jahr sowieso ein Schulwechsel an? Vielleicht lohnt es sich, - gerade im Hinblick auf Mobbing und andere Schulprobleme - auch mal nach einer geeigneten Förderschule (Förderschwerpunkt Lernen) Ausschau zu halten? Ja, im Zeitalter der Inklusion wird das nicht mehr oft und gerne geraten. Aber manchmal ist es für die Kinder "das geringere Übel". Vielleicht tut es deinem Sohn auch einfach gut, ein guter LH-Schüler zu sein anstatt einem schlechten Regelschüler. Kleinere Klassen, reizärmere Umgebung, Therapiemöglichkeiten im Haus, Rückzugsorte und vor allem viele Menschen mit ähnlichen Problemen - und eben auch entsprechendem Verständnis bei Mitschülern und Lehrern.
25.09.2020 14:18
Zitat von NoName2019:

Zitat von Elsilein:

Zitat von NoName2019:

Zitat von Morly:

Auf jeden Fall den Antrag stellen!
Es kommt wirklich sehr darauf an, wer zur Begutachtung kommt. Wir hatten bisher 3 Damen hier (erster Antrag, Wiederspruch und Antrag auf höherstufung) und es war jedes Mal völlig verschieden.

Beim ersten Mal war ich noch recht hilflos weil ich nicht wusste, wie der Ablauf sein wird. Du kannst dir aber auch jemanden dazu holen (hab ich beim zweiten mal gemacht)
Vielleicht gibt es bei den Fachstellen, die deinen Sohn diagnostiziert haben jemanden, der für so etwas zuständig ist. Bei uns gibt es zumindest so jemanden.

Ich würde es auf jeden Fall versuchen und wenn du der Meinung bist, dass das Gutachten nicht korrekt gemacht wurde (du bekommst nachher den ausgefüllten Fragebogen inklusive der vergebenen Punkte mit der Post) kannst du immer noch ganz unkompliziert Wiederspruch einlegen.


Und genau davor habe ich Angst...weil es ja darauf ankommt wer genau da kommt. Was ist wenn die Person dann sagt, joa, ist halt bei manchen Kinder so. Oder läuft das so nicht ab?

Jemanden dazuholen. Da würde ich doch tatächlich die Therapeutin nächste Woche mal fragen ob die sowas machen

Bei dem, was du an Diagnosen mitbringst - zusätzlich zu Weglauftendenzen und Inkontinenz in der Nacht - wird das ganz sicher nicht passieren.

Wie alt ist dein Sohn eigentlich?

Mein Sohn wird jetzt 10

Okay, dann habe ich vermutlich zu viel gegoogelt und gelesen

Ich hab deine im Eingangspost aufgelisteten Punkte gerade mal meinem Mann vorgelesen (er ist thematisch eher in der Materie drin als ich; er begleitet beruflich u.a. Familien bei diesen Prozessen). Aus dem Stegreif hat er Pflegegrad 3 geschätzt, "wenn das Kind älter als zwei Jahre ist".
NoName2019
352 Beiträge
25.09.2020 14:20
Zitat von Elsilein:

Zitat von NoName2019:

Zitat von Elsilein:


Ich kann dir nicht direkt helfen, außer indem ich dir sage, dass ihr wohl ganz gute Chancen habt.

Ich bin beim Lesen jedoch über etwas gestolpert, das ich dir mitteilen wollte: Die Dyskalkulie ist ja bereits diagnostiziert; zudem besteht der Verdacht auf Legasthenie. Nun, sollte sich dieser Verdacht bestätigen, handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht ("mehr") um eine Kombi aus Legasthenie und Dyskalkulie, sondern es wäre abzuklären, ob dein Sohn eine Lernbehinderung hat. Denn: Legasthenie und Dyskalkulie sind Teilleistungsstörungen, d.h. in einem bestimmten Bereich zeigt sich eine signifikant schwächere Leistung als in allen anderen Leistungsbereichen. Treten beide in Kombination zusammen auf, ist ja nicht mehr nur ein Leistungsbereich betroffen. In diesem Fall wäre zu prüfen, wie die allgemeine schulische Leistung ist - und ob es sich vielleicht um eine Beeinträchtigung im Förderschwerpunkt Lernen handelt.

Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Ich finde es schon immer ganz ganz schlimm, wie defizitorientiert man beeinträchtigte Menschen betrachten muss - um Leistungen zu bekommen, um Teilhabepläne zu schreiben, um sachgerecht zu diagnostizieren etc.pp... Da muss man sich als Angehörige ein wirklich dickes Fell zulegen, denn es ist nicht schön, immer wieder an die Schwächen seines Kindes erinnert zu werden. Da hilft es nur, sich immer wieder zu verinnerlichen, dass das Kind ja kein anderes wird, wenn sich der Terminus ändert.

Es wäre schön, wenn du uns hier auf dem Laufenden halten würdest, was den Pflegegrad betrifft. Ich drücke euch jedenfalls sehr die Daumen und wünsche euch, dass ihr alles möglichst stressfrei und mit gutem Ergebnis über die Bühne kriegt!


Du, ich bin dir da überhaupt nicht böse, sondern dankbar. Denn die bisherige Schullaufbahn war für meinen Sohn bisher nicht schön. Erste Klasse Mobbing von feinsten von Schüler und Lehrer, dann Schulwechsel, dann fast nur schlechte Noten, was sein Selbstbewusstsein nicht gerade fördert. Und wenn wir wissen was er nun genau hat, können wir ihm gezielter helfen.
Nein, es wird kein anderes Kind. Er wird immer so sein für uns wie vor den ganzen Diagnosen und Vielleicht-Diagnosen , da hast du absolut recht!
Kennst du dich denn mit Legasthenie aus? Vielleicht mache ich dazu einen extra Thread auf.

Klar, ich halte euch auf dem laufenden, auch wenn ich nicht immer direkt zurückschreibe

Naja, "Auskennen" im Rahmen meines Studiums (Lehramt Förderschule); Diagnostik war auch ein großer Teil davon. Da hatte ich in einer Test-Diagnostik nämlich mal Dyskalkulie und Legasthenie an einem Kind festgestellt und dafür einen "Rüffel" von der Dozentin bekommen, weil es dann eben keine "Teil"leistungsstörung mehr ist. Um da jetzt mit Fachwissen glänzen zu können, müsste ich allerdings viel nachlesen.

Die Frage ist eben, inwieweit eine genaue Diagnostik überhaupt Sinn für euch macht. Würde sie euch das zukünftige (Schul-)Leben erleichtern, oder eher stressen, dafür, dass man dann etwas auf dem Papier hat, von dem man keinen Mehrwert hat?

Wenn du mich fragst, würde ich da schon noch einmal genau hinschauen, auch bzgl. der Schulform. Steht fürs nächste Jahr sowieso ein Schulwechsel an? Vielleicht lohnt es sich, - gerade im Hinblick auf Mobbing und andere Schulprobleme - auch mal nach einer geeigneten Förderschule (Förderschwerpunkt Lernen) Ausschau zu halten? Ja, im Zeitalter der Inklusion wird das nicht mehr oft und gerne geraten. Aber manchmal ist es für die Kinder "das geringere Übel". Vielleicht tut es deinem Sohn auch einfach gut, ein guter LH-Schüler zu sein anstatt einem schlechten Regelschüler. Kleinere Klassen, reizärmere Umgebung, Therapiemöglichkeiten im Haus, Rückzugsorte und vor allem viele Menschen mit ähnlichen Problemen - und eben auch entsprechendem Verständnis bei Mitschülern und Lehrern.


Ich denke es würde uns sehr helfen.
Wo fange ich da an? Noten...in jedem Diktat hatte er bisher eine 5 oder 6. Er schreibt die Wörter falsch und richtig. Ich kann dir gerne mal per PN ein Bild davon zukommen lassen. Er hat unglaubliche Probleme mit Textaufgaben-was aber auch dem Autismus zuzuschreiben sein könnte.
Sein Arbeitstempo ist sehr langsam. Obwohl er im Rahmen eines Nachteilausgleiches mehr zeit bekommt. Seine jetztige Klasse ist schon sehr klein, und er hat trotzdem Probleme mit den Reizen.

JA und Schule schubsen imme rin Richtung Medikamente. Sehe ich zu einem gewissen Punkt auch ein, denn wir hatten es auch zweimal versucht. Bei beiden Malen waren die Noten ETWAS besser, und er konnte sich besser konzentrieren, aber dafür hatte er krasse Nebenwirkungen. Deshalb will er er auch keine mehr nehmen.

Das Problem ist...rein IQ-Mäßig könnte er locker den Realschulabschluss schaffen, aber er kann sein können nicht umsetzen.
NoName2019
352 Beiträge
25.09.2020 14:22
Zitat von Elsilein:

Zitat von NoName2019:

Zitat von Elsilein:

Zitat von NoName2019:

...

Bei dem, was du an Diagnosen mitbringst - zusätzlich zu Weglauftendenzen und Inkontinenz in der Nacht - wird das ganz sicher nicht passieren.

Wie alt ist dein Sohn eigentlich?

Mein Sohn wird jetzt 10

Okay, dann habe ich vermutlich zu viel gegoogelt und gelesen

Ich hab deine im Eingangspost aufgelisteten Punkte gerade mal meinem Mann vorgelesen (er ist thematisch eher in der Materie drin als ich; er begleitet beruflich u.a. Familien bei diesen Prozessen). Aus dem Stegreif hat er Pflegegrad 3 geschätzt, "wenn das Kind älter als zwei Jahre ist".


Oh, danke ! Das deckt sich ja mit den meisten Rechnern- ich bin so gespannt.
NoName2019
352 Beiträge
25.09.2020 14:22
Zitat von NoName2019:

Zitat von Elsilein:

Zitat von NoName2019:

Zitat von Elsilein:


Ich kann dir nicht direkt helfen, außer indem ich dir sage, dass ihr wohl ganz gute Chancen habt.

Ich bin beim Lesen jedoch über etwas gestolpert, das ich dir mitteilen wollte: Die Dyskalkulie ist ja bereits diagnostiziert; zudem besteht der Verdacht auf Legasthenie. Nun, sollte sich dieser Verdacht bestätigen, handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht ("mehr") um eine Kombi aus Legasthenie und Dyskalkulie, sondern es wäre abzuklären, ob dein Sohn eine Lernbehinderung hat. Denn: Legasthenie und Dyskalkulie sind Teilleistungsstörungen, d.h. in einem bestimmten Bereich zeigt sich eine signifikant schwächere Leistung als in allen anderen Leistungsbereichen. Treten beide in Kombination zusammen auf, ist ja nicht mehr nur ein Leistungsbereich betroffen. In diesem Fall wäre zu prüfen, wie die allgemeine schulische Leistung ist - und ob es sich vielleicht um eine Beeinträchtigung im Förderschwerpunkt Lernen handelt.

Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Ich finde es schon immer ganz ganz schlimm, wie defizitorientiert man beeinträchtigte Menschen betrachten muss - um Leistungen zu bekommen, um Teilhabepläne zu schreiben, um sachgerecht zu diagnostizieren etc.pp... Da muss man sich als Angehörige ein wirklich dickes Fell zulegen, denn es ist nicht schön, immer wieder an die Schwächen seines Kindes erinnert zu werden. Da hilft es nur, sich immer wieder zu verinnerlichen, dass das Kind ja kein anderes wird, wenn sich der Terminus ändert.

Es wäre schön, wenn du uns hier auf dem Laufenden halten würdest, was den Pflegegrad betrifft. Ich drücke euch jedenfalls sehr die Daumen und wünsche euch, dass ihr alles möglichst stressfrei und mit gutem Ergebnis über die Bühne kriegt!


Du, ich bin dir da überhaupt nicht böse, sondern dankbar. Denn die bisherige Schullaufbahn war für meinen Sohn bisher nicht schön. Erste Klasse Mobbing von feinsten von Schüler und Lehrer, dann Schulwechsel, dann fast nur schlechte Noten, was sein Selbstbewusstsein nicht gerade fördert. Und wenn wir wissen was er nun genau hat, können wir ihm gezielter helfen.
Nein, es wird kein anderes Kind. Er wird immer so sein für uns wie vor den ganzen Diagnosen und Vielleicht-Diagnosen , da hast du absolut recht!
Kennst du dich denn mit Legasthenie aus? Vielleicht mache ich dazu einen extra Thread auf.

Klar, ich halte euch auf dem laufenden, auch wenn ich nicht immer direkt zurückschreibe

Naja, "Auskennen" im Rahmen meines Studiums (Lehramt Förderschule); Diagnostik war auch ein großer Teil davon. Da hatte ich in einer Test-Diagnostik nämlich mal Dyskalkulie und Legasthenie an einem Kind festgestellt und dafür einen "Rüffel" von der Dozentin bekommen, weil es dann eben keine "Teil"leistungsstörung mehr ist. Um da jetzt mit Fachwissen glänzen zu können, müsste ich allerdings viel nachlesen.

Die Frage ist eben, inwieweit eine genaue Diagnostik überhaupt Sinn für euch macht. Würde sie euch das zukünftige (Schul-)Leben erleichtern, oder eher stressen, dafür, dass man dann etwas auf dem Papier hat, von dem man keinen Mehrwert hat?

Wenn du mich fragst, würde ich da schon noch einmal genau hinschauen, auch bzgl. der Schulform. Steht fürs nächste Jahr sowieso ein Schulwechsel an? Vielleicht lohnt es sich, - gerade im Hinblick auf Mobbing und andere Schulprobleme - auch mal nach einer geeigneten Förderschule (Förderschwerpunkt Lernen) Ausschau zu halten? Ja, im Zeitalter der Inklusion wird das nicht mehr oft und gerne geraten. Aber manchmal ist es für die Kinder "das geringere Übel". Vielleicht tut es deinem Sohn auch einfach gut, ein guter LH-Schüler zu sein anstatt einem schlechten Regelschüler. Kleinere Klassen, reizärmere Umgebung, Therapiemöglichkeiten im Haus, Rückzugsorte und vor allem viele Menschen mit ähnlichen Problemen - und eben auch entsprechendem Verständnis bei Mitschülern und Lehrern.


Ich denke es würde uns sehr helfen.
Wo fange ich da an? Noten...in jedem Diktat hatte er bisher eine 5 oder 6. Er schreibt die Wörter falsch und richtig. Ich kann dir gerne mal per PN ein Bild davon zukommen lassen. Er hat unglaubliche Probleme mit Textaufgaben-was aber auch dem Autismus zuzuschreiben sein könnte.
Sein Arbeitstempo ist sehr langsam. Obwohl er im Rahmen eines Nachteilausgleiches mehr zeit bekommt. Seine jetztige Klasse ist schon sehr klein, und er hat trotzdem Probleme mit den Reizen.

JA und Schule schubsen imme rin Richtung Medikamente. Sehe ich zu einem gewissen Punkt auch ein, denn wir hatten es auch zweimal versucht. Bei beiden Malen waren die Noten ETWAS besser, und er konnte sich besser konzentrieren, aber dafür hatte er krasse Nebenwirkungen. Deshalb will er er auch keine mehr nehmen.

Das Problem ist...rein IQ-Mäßig könnte er locker den Realschulabschluss schaffen, aber er kann sein können nicht umsetzen.

IQ-mäßig und Können
Zwergmaus83
1545 Beiträge
25.09.2020 14:54
Mein ältester Sohn hat Pflege-Grad 2. Auf den ersten Blick wirkt mein Sohn altersgerecht.

Die Herrschaften vom MDK unterhalten sich erst mit Dir, und dann mit Deinem Sohn. Das ist geschultes Personal und merken, ob ein Kind Pflegebedürftig ist. Ratsam ist es auch, sämtliche Unterlagen über die Diagnosen entweder beim Antrag stellen oder spätestens bei der Begutachtung denen mitzugeben. Wenn ihr Berichte von der Logopädie oder Ergotherapie, oder von der I Kraft habt, kannst Du die ruhig dazu legen.
annusch
3479 Beiträge
25.09.2020 16:07
Zitat von NoName2019:

Zitat von Morly:

Auf jeden Fall den Antrag stellen!
Es kommt wirklich sehr darauf an, wer zur Begutachtung kommt. Wir hatten bisher 3 Damen hier (erster Antrag, Wiederspruch und Antrag auf höherstufung) und es war jedes Mal völlig verschieden.

Beim ersten Mal war ich noch recht hilflos weil ich nicht wusste, wie der Ablauf sein wird. Du kannst dir aber auch jemanden dazu holen (hab ich beim zweiten mal gemacht)
Vielleicht gibt es bei den Fachstellen, die deinen Sohn diagnostiziert haben jemanden, der für so etwas zuständig ist. Bei uns gibt es zumindest so jemanden.

Ich würde es auf jeden Fall versuchen und wenn du der Meinung bist, dass das Gutachten nicht korrekt gemacht wurde (du bekommst nachher den ausgefüllten Fragebogen inklusive der vergebenen Punkte mit der Post) kannst du immer noch ganz unkompliziert Wiederspruch einlegen.


Und genau davor habe ich Angst...weil es ja darauf ankommt wer genau da kommt. Was ist wenn die Person dann sagt, joa, ist halt bei manchen Kinder so. Oder läuft das so nicht ab?

Jemanden dazuholen. Da würde ich doch tatächlich die Therapeutin nächste Woche mal fragen ob die sowas machen


Es gibt natürlich Dinge, die man unter „so sind Kinder“ verbuchen kann, aber nicht das, was du schilderst. Und mit der Diagnose ASS ist ganz klar, das durch die Mehrfachbehinderung auch ein höherer Pflegeaufwand notwendig ist.
Bei uns gibt es zb eine Beratungsstelle für solche Angelegenheiten, dort kannst du dir auch Hilfe holen.
NoName2019
352 Beiträge
25.09.2020 17:05
Zitat von annusch:

Zitat von NoName2019:

Zitat von Morly:

Auf jeden Fall den Antrag stellen!
Es kommt wirklich sehr darauf an, wer zur Begutachtung kommt. Wir hatten bisher 3 Damen hier (erster Antrag, Wiederspruch und Antrag auf höherstufung) und es war jedes Mal völlig verschieden.

Beim ersten Mal war ich noch recht hilflos weil ich nicht wusste, wie der Ablauf sein wird. Du kannst dir aber auch jemanden dazu holen (hab ich beim zweiten mal gemacht)
Vielleicht gibt es bei den Fachstellen, die deinen Sohn diagnostiziert haben jemanden, der für so etwas zuständig ist. Bei uns gibt es zumindest so jemanden.

Ich würde es auf jeden Fall versuchen und wenn du der Meinung bist, dass das Gutachten nicht korrekt gemacht wurde (du bekommst nachher den ausgefüllten Fragebogen inklusive der vergebenen Punkte mit der Post) kannst du immer noch ganz unkompliziert Wiederspruch einlegen.


Und genau davor habe ich Angst...weil es ja darauf ankommt wer genau da kommt. Was ist wenn die Person dann sagt, joa, ist halt bei manchen Kinder so. Oder läuft das so nicht ab?

Jemanden dazuholen. Da würde ich doch tatächlich die Therapeutin nächste Woche mal fragen ob die sowas machen


Es gibt natürlich Dinge, die man unter „so sind Kinder“ verbuchen kann, aber nicht das, was du schilderst. Und mit der Diagnose ASS ist ganz klar, das durch die Mehrfachbehinderung auch ein höherer Pflegeaufwand notwendig ist.
Bei uns gibt es zb eine Beratungsstelle für solche Angelegenheiten, dort kannst du dir auch Hilfe holen.


Wie heißen denn solche Beratungsstellen?

Zählt für den MDK eigentlich, dass ich beinahe täglich vom Lehrer angerufen werde? Auch weil er sich in verschiedenen Fächern vollkommen verweigert?
Janna
19141 Beiträge
25.09.2020 19:51
Probier es einfach. Ich schätze nicht dass ihm kein Pflegegrad zusteht.
Und verlieren kannst du nicht.

Weiss aktuell aber nicht ob der MDK wegen corona rauskommt. Viele hatten die neubegutachtung via Telefon.

Allerdings dauert es auch immer eine Weile bis man das Schreiben mit dem Termin bekommt. Manche warten ein halbes Jahr

Mein Sohn ist Atypischer Autist und hat eine absance Epilepsie (und diverse kleine diagnosen wie wahrnemungsstörung usw)
Er hat PG3 und musste eigt im märz neu begutachtet werden (nach 2 Jahren wurde bei ihm eine neu Prüfung angeordnet weil der PG befristet war)
Sie haben seinen jetzt nach aktenlage für 4 Jahre verlängert ganz ohne nochmal raus zu kommen.

Alles Gute euch
Jarla
7529 Beiträge
25.09.2020 20:42
Hallo bei den Rechnern gibt's immer die Möglichkeit die Info durchzulesen was genau als selbständig zählt. Unser Sohn kann z. B. Treppen laufen, aber da er beaufsichtigt werden muss zählt es als unselbstständig
Ich denke auf jeden Fall, dass er einen Pflegegrad bekommt. Wir haben PG 3 erhalten knapp an der 4 vorbei. Wenn die Autismus Testung durch ist, werde ich Höherstufung beantragen. Bei mir wg der Renteneinzahlung.
Ich drücke euch die Daumen
annusch
3479 Beiträge
26.09.2020 03:59
Zitat von NoName2019:

Zitat von annusch:

Zitat von NoName2019:

Zitat von Morly:

Auf jeden Fall den Antrag stellen!
Es kommt wirklich sehr darauf an, wer zur Begutachtung kommt. Wir hatten bisher 3 Damen hier (erster Antrag, Wiederspruch und Antrag auf höherstufung) und es war jedes Mal völlig verschieden.

Beim ersten Mal war ich noch recht hilflos weil ich nicht wusste, wie der Ablauf sein wird. Du kannst dir aber auch jemanden dazu holen (hab ich beim zweiten mal gemacht)
Vielleicht gibt es bei den Fachstellen, die deinen Sohn diagnostiziert haben jemanden, der für so etwas zuständig ist. Bei uns gibt es zumindest so jemanden.

Ich würde es auf jeden Fall versuchen und wenn du der Meinung bist, dass das Gutachten nicht korrekt gemacht wurde (du bekommst nachher den ausgefüllten Fragebogen inklusive der vergebenen Punkte mit der Post) kannst du immer noch ganz unkompliziert Wiederspruch einlegen.


Und genau davor habe ich Angst...weil es ja darauf ankommt wer genau da kommt. Was ist wenn die Person dann sagt, joa, ist halt bei manchen Kinder so. Oder läuft das so nicht ab?

Jemanden dazuholen. Da würde ich doch tatächlich die Therapeutin nächste Woche mal fragen ob die sowas machen


Es gibt natürlich Dinge, die man unter „so sind Kinder“ verbuchen kann, aber nicht das, was du schilderst. Und mit der Diagnose ASS ist ganz klar, das durch die Mehrfachbehinderung auch ein höherer Pflegeaufwand notwendig ist.
Bei uns gibt es zb eine Beratungsstelle für solche Angelegenheiten, dort kannst du dir auch Hilfe holen.


Wie heißen denn solche Beratungsstellen?

Zählt für den MDK eigentlich, dass ich beinahe täglich vom Lehrer angerufen werde? Auch weil er sich in verschiedenen Fächern vollkommen verweigert?


Die Beratungsstellen heißen Pflegestützpunkte.
Berichte dem MDK alles, was für dich wichtig ist und vom „normalen“ Verhalten eines Kindes abweicht.
26.09.2020 08:57
Zitat von Janna:

Probier es einfach. Ich schätze nicht dass ihm kein Pflegegrad zusteht.
Und verlieren kannst du nicht.

Weiss aktuell aber nicht ob der MDK wegen corona rauskommt. Viele hatten die neubegutachtung via Telefon.

Allerdings dauert es auch immer eine Weile bis man das Schreiben mit dem Termin bekommt. Manche warten ein halbes Jahr

Mein Sohn ist Atypischer Autist und hat eine absance Epilepsie (und diverse kleine diagnosen wie wahrnemungsstörung usw)
Er hat PG3 und musste eigt im märz neu begutachtet werden (nach 2 Jahren wurde bei ihm eine neu Prüfung angeordnet weil der PG befristet war)
Sie haben seinen jetzt nach aktenlage für 4 Jahre verlängert ganz ohne nochmal raus zu kommen.

Alles Gute euch


Bei uns war der mdk letzte Woche zuhause.
Ein paar Tage später bei einem anderen Fall in der Familie fand der Termin am Telefon statt.

Das Warten auf einen Termin ist natürlich doof aber im Grunde, wenn man den Pflegegrad nicht dringend für einen Pflegedienst oä braucht, auch egal, denn du bekommst das Pflegegeld ja ab Antragstellung.
26.09.2020 09:08
Zitat von NoName2019:

Zitat von Morly:

Auf jeden Fall den Antrag stellen!
Es kommt wirklich sehr darauf an, wer zur Begutachtung kommt. Wir hatten bisher 3 Damen hier (erster Antrag, Wiederspruch und Antrag auf höherstufung) und es war jedes Mal völlig verschieden.

Beim ersten Mal war ich noch recht hilflos weil ich nicht wusste, wie der Ablauf sein wird. Du kannst dir aber auch jemanden dazu holen (hab ich beim zweiten mal gemacht)
Vielleicht gibt es bei den Fachstellen, die deinen Sohn diagnostiziert haben jemanden, der für so etwas zuständig ist. Bei uns gibt es zumindest so jemanden.

Ich würde es auf jeden Fall versuchen und wenn du der Meinung bist, dass das Gutachten nicht korrekt gemacht wurde (du bekommst nachher den ausgefüllten Fragebogen inklusive der vergebenen Punkte mit der Post) kannst du immer noch ganz unkompliziert Wiederspruch einlegen.


Und genau davor habe ich Angst...weil es ja darauf ankommt wer genau da kommt. Was ist wenn die Person dann sagt, joa, ist halt bei manchen Kinder so. Oder läuft das so nicht ab?

Jemanden dazuholen. Da würde ich doch tatächlich die Therapeutin nächste Woche mal fragen ob die sowas machen


So lief es bei uns tatsächlich nicht ab. Da hat niemand etwas herunter gespielt, während er bei uns zu Hause war.
Nur die erste Gutachterin hat später im Gutachten Punkte anders angekreuzt als ich es geschildert habe.
So kamen wir damals auf Pflegegrad 1 und uns hatte 1 Punkt zum pflegrad 2 gefehlt. So ein Zufall.
Ich habe dann Wiederspruch eingelegt und pflegrad 2 bekommen.
Es ist schon so, dass viele gutachter erstmal versuchen, mit einem geringen pflegegrad die Leute abzuspeisen. Viele geben sich damit zufrieden, weil sie etwas unsicher sind, nichts verlangen wollen, was ihnen vielleicht nicht zusteht oder unverschämt sein.
Ich will dir nicht zu nahe treten, aber dich würde ich jetzt auch so einschätzen.
ABER du hast ein Kind, dem aufgrund seiner Erkrankung Leistungen zustehen. Das ist völlig legitim und du darfst darauf bestehen, daß zu bekommen, was euch zusteht.
Wenn der Rechner pflegegrad 2 sagt, darfst du den auch guten Gewissens bekommen.

Und besorg den schwerbehindertenausweis! Wir haben einen mit den Merkzeichen gbh. Wie viel Geld wir allein schon gespart haben, indem ich als Begleitperson fast überall kostenlos mit rein darf.
Von den Steuervorteilen mal ganz zu schweigen.

Ich weiß, es fühlt sich doof an. Als der Ausweis meines Sohnes damals kam, musste ich erstmal ein paar Tränen verdrücken. Weil mein Sohn ab da irgendwie schwarz auf weiß behindert war.
Aber es hat halt trotzdem im Grunde nur Vorteile
Janna
19141 Beiträge
26.09.2020 09:08
Zitat von Morly:

Zitat von Janna:

Probier es einfach. Ich schätze nicht dass ihm kein Pflegegrad zusteht.
Und verlieren kannst du nicht.

Weiss aktuell aber nicht ob der MDK wegen corona rauskommt. Viele hatten die neubegutachtung via Telefon.

Allerdings dauert es auch immer eine Weile bis man das Schreiben mit dem Termin bekommt. Manche warten ein halbes Jahr

Mein Sohn ist Atypischer Autist und hat eine absance Epilepsie (und diverse kleine diagnosen wie wahrnemungsstörung usw)
Er hat PG3 und musste eigt im märz neu begutachtet werden (nach 2 Jahren wurde bei ihm eine neu Prüfung angeordnet weil der PG befristet war)
Sie haben seinen jetzt nach aktenlage für 4 Jahre verlängert ganz ohne nochmal raus zu kommen.

Alles Gute euch


Bei uns war der mdk letzte Woche zuhause.
Ein paar Tage später bei einem anderen Fall in der Familie fand der Termin am Telefon statt.

Das Warten auf einen Termin ist natürlich doof aber im Grunde, wenn man den Pflegegrad nicht dringend für einen Pflegedienst oä braucht, auch egal, denn du bekommst das Pflegegeld ja ab Antragstellung.


Ja das stimmt.
Ist oft nur ärgerlich wenn man warten muss aber man verliert ja nix

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