Mütter- und Schwangerenforum

Aufsichtspflicht

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Fruchtzwerg585
130 Beiträge
08.06.2014 12:38
Ich frage mich ja immer, wo die berichte der ganzen "unschuldigen" her kommen.
Ich meine, bevor ein Kind aus einer Familie genommen wird, passiert ja in der Regel etwas. Die blättern ja nicht einfach im Telefonbuch und fragen; "Hmmm,... wem nehmen wir denn heute mal die Kinder weg? Ahhh heute ist Familie Schulze dran!"
Sondern, die werden ja irgendwie aufmerksam (gemacht)
Dann wird die Familie beobachtet, besucht usw. dann muss die Familie sich unkooperativ verhalten, dann geht das ganze vor gericht....
Einfach hinfahren und ein kind rausholen machen die ja nur, wenn für das kind leib und leben in gefahr ist.
Was ich damit sagen will ist; Sooo unschuldig, wie manche tun, denen die Kinder weggenommen wurden, sind die glaube ich gar nicht.
Da ist vorher immer irgendwas gewesen, zb dass die Famillie schon über mehrere Genreationen Probleme hatte oder sonstwie beim Jugendamt bekannt ist oder ähnliches.
Eine fremdunterbringung kostet den Staat einen Haufen schotter und das würden die sich gern sparen, wenn es möglich ist.
08.06.2014 12:48
Zitat von Fruchtzwerg585:

Ich frage mich ja immer, wo die berichte der ganzen "unschuldigen" her kommen.
Ich meine, bevor ein Kind aus einer Familie genommen wird, passiert ja in der Regel etwas. Die blättern ja nicht einfach im Telefonbuch und fragen; "Hmmm,... wem nehmen wir denn heute mal die Kinder weg? Ahhh heute ist Familie Schulze dran!"
Sondern, die werden ja irgendwie aufmerksam (gemacht)
Dann wird die Familie beobachtet, besucht usw. dann muss die Familie sich unkooperativ verhalten, dann geht das ganze vor gericht....
Einfach hinfahren und ein kind rausholen machen die ja nur, wenn für das kind leib und leben in gefahr ist.
Was ich damit sagen will ist; Sooo unschuldig, wie manche tun, denen die Kinder weggenommen wurden, sind die glaube ich gar nicht.
Da ist vorher immer irgendwas gewesen, zb dass die Famillie schon über mehrere Genreationen Probleme hatte oder sonstwie beim Jugendamt bekannt ist oder ähnliches.
Eine fremdunterbringung kostet den Staat einen Haufen schotter und das würden die sich gern sparen, wenn es möglich ist.


Ich kann nur von mir reden. Bei uns war es so mein damaliger Therapeut hat das Jugendamt eingeschaltet und so lange rumgetan, bis ich in einem Heim untergebracht wurde und fast zwangseingewiesen wurde. Es wurde von Sorgerechtsentzug und Kindeswohlgefährdung geredet, weil mich meine Mama 1x gegen Ärztlichen Rat aus der Psychatrie geholt hat. Da drinn ging es mir aber auch richtig dreckig.
Bei meiner Nachbarin- die wohnen zu 7 (!!!!!) mit 6 Monate alten Baby in einer mini 2-Zimmer Wohnung, jeden Tag wird gesoffen und irgendwo vor einem Getränkemarkt rumgehangen, das Kind hat wenn es warm ist einen Pulli und Strumpfhosen an, wenn es kalt ist nur einen Body und das Zeug ist SO dreckig. Das ist die gleiche Frau vom Jugendamt und da frage ich mich wo ist die Gerechtigkeit?? Das Kind tut mir sooo leid, aber da machen die nichts
Fruchtzwerg585
130 Beiträge
08.06.2014 13:08
Ich will dir ja nicht zu Nahe treten, aber es wird wahrscheinlich seinen Grund haben, dass du zu einem Therapeuten gehst.
(ich hab da echt keine Vorurteile, mein Mann war selbst jahrelang psychisch krank)
Und es wird auch einen Grund gegeben haben, dass dein Therapeut dich hat einweisen lassen. Deine Mama hat dich rausgeholt? Bist (warst) du also noch minderjährig?
Ich kenne ja jetzt deinen Fall und auch deine Krankheitsgeschichte nicht, aber;
Wenn du psychische Probleme hattest und dies an deinem Kind zu erkennen war (sonst hätte der Therapeut sich nicht mit dem Jugendamt kurzgeschlossen), dann war es vermutlich eine Art "auflage", dass du in diese stationäre Therapie gehst.
Wenn du diese dann gegen ärztlichen Rat verlässt, muss der Therapeut und auch das Jugendamt davon ausgehen, dass du nicht kooperativ bist. Dass du dein Problem nicht lösen möchtest und damit (weiterhin) eine "gefährdung" für dein Kind bist.
(hört sich hart an, ich weiß)
Somit haben die eine Grundlage, das Sorgerecht anzufechten, weil sie das Kindeswohl als gefährdet sehen.

Was deine Nachbarn angeht;
Das ist eine Form von Verwahrlosung und wie du bereits sagtest, war das Jugendamt auch schon dort. Wahrscheinlich fehlen noch 1,2 Dinge, damit die wirklich richtig "was tun können". Aber du kannst mal davon ausgehen, dass diese Familie weiterhin unter beobachtung steht.
Sollte dieser Zustand anhalten, werden die da auch schritte einleiten.

08.06.2014 13:16
Ich denke nicht, dass sie direkt fürchten muss, dass ihr das Kind weggenommen wird. Sie wird da hingehen, sie werden fragen, wie es dazu gekommen ist und wenn sie ehrlich ist und sagt, dass sie daraus gelernt hat, wird das sicherlich bald Geschichte sein. Wenn bei ihnen sonst alles in Ordnung ist, wird sie da ganz sicher nichts zu befürchten haben.
Fruchtzwerg585
130 Beiträge
08.06.2014 13:22
Was ich noch hinzufügen wollte:
Ich kannte mal eine Familie, die haben bei uns mit im Haus gewohnt.
Eine Wohnung unter uns.
Wir kamen in das Haus, kannten noch niemanden dort, hatten auch startschwierigkeiten und die waren nur etwas älter als wir, waren sehr nett und haben mal für uns mitgekocht usw. Ich dachte, wow, tolle menschen.
Die hatten drei Kinder. Der älteste war 3, der mittlere 2 und dann noch ein 4 monate altes Baby. Das Baby litt an einer Atemwegserkrankung, war also andauernd am röcheln, der mittlere hatte ein loch im herzen.
Wir waren über einen Zeitraum von 2,3 monaten ein paar mal bei denen unten in der wohnung. Es schien alles in Ordnung zu sein.
Die anderen Nachbarn warnten uns vor denen, sie meinten, es wäre dreckig bei denen usw.
Das konnte ich allerdings so nicht erkennen.
Irgendwann erzählte mir eine andere Nachbarin, die hätten schon mehrere Aufräumaktionen gestartet bei denen. Damit die nicht das Jugendamt rufen müssten.
Eines Tages klingelte ich bei denen, und sie wollte mich zunächst unter einem Vorwand nicht reinlassen, hat es sich dann aber noch anders überlegt. Es roch merkwürdig in der Wohnung. Ich kam ins Wohnzimmer und sah Kifferzeug auf dem Wohnzimmertisch stehen!
Da wo die Kinder Spongebob schauten, waren die Eltern (bei offener Terassentür haha) am kiffen.
Ich sagte denen, dass die das nicht machen können, die kinder bekommen das ja alles ab!
Da meinte er zu mir, die tür wäre ja auf, das würde ja rausziehen und das baby liegt ja auch im schlafzimmer. Ich weiß gar nicht mehr warum, aber ich hatte das bedürfnis nach dem Baby zu schauen und ging ins schlafzimmer. Neben dem Babybett an der Wand stapelten sich gelbe Säcke mit Müll.
Ich war selber erst 17 damals und total überfordert mit der Situation. Heute würde ich die Polizei rufen. Ich durfte damals mit meinem heutigen Mann schon mit unserer kleinen Tochter eine eigene Wohnung beziehen und das Jugendamt kam regelmäßig vorbei um nach dem rechten zu sehen, einfach weil ich noch minderjährig war.
Die waren immer gut zufrieden mit uns.
Zwei Tage später roch ich in unserer Wohnung, wie da unten wieder gekifft wurde!! Und da eh das Jugendamt zu seinem Standartbesuch kam an diesem Tag, erzählte ich denen davon.

Diese Familie bekam zunächst eine Familienhilfe, die erst einmal die woche, zum schluss 4 mal die woche kam.
Das ging über mehrere Monate. Wir zogen dann aus dem Haus aus.
Ich habe sie dann später mal getroffen und sie erzählte mir, dass das Jugendamt ihr die Kinder weggenommen hätte.
Sie leben heute in drei verschiedenen Pflegefamilien und sie hat auch kaum kontakt zu den Kindern.

Und die Moral von der Geschicht?
Manchmal ist nicht sofort zu erkennen,DAS etwas getan werden muss und WAS getan werden muss.
Die anderen Nachbarn wussten schon lange was da abgeht. Ich habe das nach 3 Monten erst gesehen. Das jugendamt sah auch nicht sofort welche art von hilfe hier wirklich angebracht ist.
Es ist nicht immer einfach die richtige entscheidung zu treffen....
08.06.2014 13:41
Hey hab jetzt nicht alles gelesen aber arbeite in meiner Arbeit auch mit dem "Jugendamt". Vielleicht beruhigs du deine Nachbarin ein bisschen, indem du ihr sagst, dass das Amt eigentlich nicht dazu da ist Kinder wegzunehmen sondern (bei uns jedenfalls heißt es auch nicht Jugendamt sondern Amt für Jugend, Familie und Schule) an erster Stelle immer da ist um der ganzen Familie zu helfen!
Falls Sie also überfordert sein sollte, in welcher Situation auch immer - Und das scheint Sie ja zu sein wenn die Wohnung nicht fertig ist und Sie einschläft und das Kind rausgeht..
Aber sowas ist ja eben menschlich, das wissen die ja auch und irgendwann ist man auch mal müde usw. Dann schauen die mit der Mutter zusammen was kann man tun. Sie kann beruhigt dorthin gehen und wenn Sie sagen, die Wohnung sei nicht gut genug, dann unterstützen Sie dabei normalerweise und motzen nicht gleich rum oder nehmen gar das Kind weg...

Und zu einigen Kommentaren die ich hier überflogen habe möchte ich noch sagen, wenn man nicht in einem Fall drin steckt, sollte man auch nicht so schnell urteilen. Es wird ja nicht nur geguckt - oh der Papa ist jeden Abend voll und es ist da so laut, das Kind muss da weg.
Sondern was passiert mit dem Kind wenn es aus der Familie genommen wird? Die meisten Kinder kommen erstmal in eine Übergangsfamilie und eh Sie sichs versehen weiter in die nächste, in der Sie dann bleiben sollen, bis Sie hoffentlich bald wieder nach Hause können...
Was dieses herumgereiche zu fremden Menschen mit kleinen Kindern macht, seelisch und daraus resultierend auch in Bildung, Entwicklung.. Das ist oft viel dramatischer als der Papa der es vielleicht abends nicht mehr vom Sofa ins Bett schafft und auch mal lallt...
Aber so lange da nichts gravierend schlimmes für das Kind passiert, ist es besser der Familie insgesamt zu helfen und nur als aller letzte Option das Kind wo anders hinzubringen.
Natürlich darf so etwas nicht passieren!! Aber was ich damit sagen will ist einfach nur, dass es immer sehr viele Punkte zu bedenken gibt und wenn man Sie als Außenstehender nicht alle kennt, sollte man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen... Und mal ehrlich, bei niemandem läuft es perfekt!
Fruchtzwerg585
130 Beiträge
08.06.2014 13:46
Ein toller Beitrag, liebe kleineRaupe90!
Dem möchte ich mich gern anschließen
ChildrenSurprise
27325 Beiträge
08.06.2014 14:07
Zitat von Fruchtzwerg585:

Ich will dir ja nicht zu Nahe treten, aber es wird wahrscheinlich seinen Grund haben, dass du zu einem Therapeuten gehst.
(ich hab da echt keine Vorurteile, mein Mann war selbst jahrelang psychisch krank)
Und es wird auch einen Grund gegeben haben, dass dein Therapeut dich hat einweisen lassen. Deine Mama hat dich rausgeholt? Bist (warst) du also noch minderjährig?
Ich kenne ja jetzt deinen Fall und auch deine Krankheitsgeschichte nicht, aber;
Wenn du psychische Probleme hattest und dies an deinem Kind zu erkennen war (sonst hätte der Therapeut sich nicht mit dem Jugendamt kurzgeschlossen), dann war es vermutlich eine Art "auflage", dass du in diese stationäre Therapie gehst.
Wenn du diese dann gegen ärztlichen Rat verlässt, muss der Therapeut und auch das Jugendamt davon ausgehen, dass du nicht kooperativ bist. Dass du dein Problem nicht lösen möchtest und damit (weiterhin) eine "gefährdung" für dein Kind bist.
(hört sich hart an, ich weiß)
Somit haben die eine Grundlage, das Sorgerecht anzufechten, weil sie das Kindeswohl als gefährdet sehen.

Was deine Nachbarn angeht;
Das ist eine Form von Verwahrlosung und wie du bereits sagtest, war das Jugendamt auch schon dort. Wahrscheinlich fehlen noch 1,2 Dinge, damit die wirklich richtig "was tun können". Aber du kannst mal davon ausgehen, dass diese Familie weiterhin unter beobachtung steht.
Sollte dieser Zustand anhalten, werden die da auch schritte einleiten.


jap. genau in 2-3 jahren, oder sogar noch später. es muss halt immer erst etwas passieren. Traurig das die so sparen und zu wenig eingreifen. oder oft sind die einfach zu unerfahren und überfordert mit manch Situationen wo dann erst was passieren muss, damit richtig eingegriffen wird. Und dann wechseln die Bearbeiter immer wieder weil die ja auch weiter kommen wollen im Leben.

Zur TS. ich denke da hat die Fruchtzwerg585 recht was sie bisher so schrieb.
Ich finde ja. Das sollte nie passieren, aber kann man jetzt nicht mehr ändern. Ich sag auch... so schnell wird kein Kind weg genommen.
Einfach mitarbeiten mit das Jugendamt zeigen das man aus seinen Fehlern lernt. Achso, wenn die kleine schon so ist, dann einen kleinen Tipp, sichert die Fenster und Balkon Türe. Das finde ich extrem wichtig.
08.06.2014 21:39
Zitat von kleineraupe90:

Hey hab jetzt nicht alles gelesen aber arbeite in meiner Arbeit auch mit dem "Jugendamt". Vielleicht beruhigs du deine Nachbarin ein bisschen, indem du ihr sagst, dass das Amt eigentlich nicht dazu da ist Kinder wegzunehmen sondern (bei uns jedenfalls heißt es auch nicht Jugendamt sondern Amt für Jugend, Familie und Schule) an erster Stelle immer da ist um der ganzen Familie zu helfen!
Falls Sie also überfordert sein sollte, in welcher Situation auch immer - Und das scheint Sie ja zu sein wenn die Wohnung nicht fertig ist und Sie einschläft und das Kind rausgeht..
Aber sowas ist ja eben menschlich, das wissen die ja auch und irgendwann ist man auch mal müde usw. Dann schauen die mit der Mutter zusammen was kann man tun. Sie kann beruhigt dorthin gehen und wenn Sie sagen, die Wohnung sei nicht gut genug, dann unterstützen Sie dabei normalerweise und motzen nicht gleich rum oder nehmen gar das Kind weg...

Und zu einigen Kommentaren die ich hier überflogen habe möchte ich noch sagen, wenn man nicht in einem Fall drin steckt, sollte man auch nicht so schnell urteilen. Es wird ja nicht nur geguckt - oh der Papa ist jeden Abend voll und es ist da so laut, das Kind muss da weg.
Sondern was passiert mit dem Kind wenn es aus der Familie genommen wird? Die meisten Kinder kommen erstmal in eine Übergangsfamilie und eh Sie sichs versehen weiter in die nächste, in der Sie dann bleiben sollen, bis Sie hoffentlich bald wieder nach Hause können...
Was dieses herumgereiche zu fremden Menschen mit kleinen Kindern macht, seelisch und daraus resultierend auch in Bildung, Entwicklung.. Das ist oft viel dramatischer als der Papa der es vielleicht abends nicht mehr vom Sofa ins Bett schafft und auch mal lallt...
Aber so lange da nichts gravierend schlimmes für das Kind passiert, ist es besser der Familie insgesamt zu helfen und nur als aller letzte Option das Kind wo anders hinzubringen.
Natürlich darf so etwas nicht passieren!! Aber was ich damit sagen will ist einfach nur, dass es immer sehr viele Punkte zu bedenken gibt und wenn man Sie als Außenstehender nicht alle kennt, sollte man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen... Und mal ehrlich, bei niemandem läuft es perfekt!

Ich meinte mit meinem Kommentar auch nicht, dass das Kind weggenommen werden soll. Ich habe mehr gemeint die bräuchten Hilfe, da die Mutter sichtlich überfordert ist. Aber das haben sie auch nicht.
Ich könnte noch mehr Dinge aufzählen, aber ich lasse das besser.
Und ich weiß welche (schlimmen) Auswirkungen es haben kann, wenn der Papa jeden Abend "einfach mal" betrunken ist. Und das ist auch nicht toll
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