Hallo,
das Herzmädel wird in ein paar Monaten 16 und möchte nun den A1-Führerschein machen.
Fahrschule ist ausgesucht, die Amazon-Wunschliste erstellt und gerade verhandeln wir über die Kosten (FS kann sie selbst bezahlen, Motorrad anschließend nicht)

Ich kann ihren Wunsch verstehen, wir leben extrem ländlich (eine sehr niedrige 3-stellige Einwohnerzahl) und ihre Hobbies sind in den umliegenden Orten. Auch die Schule ist 15km entfernt und sie braucht mit dem Schulbus 45min.
Da wäre ein Motorrad eine Erleichterung.

Aber ich habe Angst um sie. Mein Bruder starb als ganz junger Erwachsener bei einem Autounfall und bisher habe ich nur begleitetes Fahren mit 17 im Kopf gehabt. Damit konnte ich leben.
Aber ein Motorrad und ohne Begleitung ist für mich etwas ganz anderes...

Wie würdet ihr entscheiden? Wie habt ihr gelernt mit der Angst zu leben?

Ich würde es erlauben, einen RollerFührerschein zu machen... mit 45 km/h kommt man auch zum ziel... mit 18 kann sie ja alles machen ...

mir selbst erging es ähnlich wie deiner Tochter und ich bin sehr froh dass meine Eltern mir den A1 Führerschein erlaubt hatten ich wäre echt sauer gewesen und hätte denen das garantiert bis heute nach getragen und noch länger hätten sie mir das nicht erlaubt.

Klar jetzt als Mutter kann ich auch die Angst verstehen aber damals habe ich echt nur immer gesagt wenn die Eltern sich für so ein abgeschiedenes Leben entscheiden so am Arsch der Welt dann müssen sie halt den Kindern dafür was anderes erlauben und dafür sorgen dass die Kinder auf ihre Kosten kommen klar ist das egoistisch gedacht aber genauso denken glaube ich mehrere 16-Jährige.

nicht falsch verstehen die Angst kann ich absolut nachvollziehen und ich wäre auch not amused wenn meine Kinder 125er Führerschein machen wollten

da ich aber auch die kehrseite der Medaille kenne würde ich es erlauben und irgendwie versuchen mit der Angst zu leben.

Roller ist für mich raus, mit Großteil Landstraße ist 45km/h einfach zu langsam, da wird man nur geschnitten und bedrängt von anderen Verkehrsteilnehmern. Das finde ich noch gefährlicher.

Es geht um 125ccm-Maschinen, 11kw, max 100km/h

Zitat von kataleia:

mir selbst erging es ähnlich wie deiner Tochter und ich bin sehr froh dass meine Eltern mir den A1 Führerschein erlaubt hatten ich wäre echt sauer gewesen und hätte denen das garantiert bis heute nach getragen und noch länger hätten sie mir das nicht erlaubt.

Klar jetzt als Mutter kann ich auch die Angst verstehen aber damals habe ich echt nur immer gesagt wenn die Eltern sich für so ein abgeschiedenes Leben entscheiden so am Arsch der Welt dann müssen sie halt den Kindern dafür was anderes erlauben und dafür sorgen dass die Kinder auf ihre Kosten kommen klar ist das egoistisch gedacht aber genauso denken glaube ich mehrere 16-Jährige.

nicht falsch verstehen die Angst kann ich absolut nachvollziehen und ich wäre auch not amused wenn meine Kinder 125er Führerschein machen wollten

da ich aber auch die kehrseite der Medaille kenne würde ich es erlauben und irgendwie versuchen mit der Angst zu leben.

Hier war es genauso. Wir haben auch ländlich gelebt und sowohl mein Bruder als auch ich haben die A1 mit 16 gemacht. Gefahren sind wir hinterher S51. Verkehr war ländlich/ruhig.

Ich hatte einen 125er Piaggio sfera.
Der ging gar nicht schlecht und in das topcase und unter den Sitz ging zumindest was rein.

Hier genau das gleiche wie bei kataleia
Mein Gefährt war eine Honda nsr ich vermisse sie ganz oft.

Aber ja, auch ich werde ein mulmiges Gefühl haben, besonders auf unserer Strecke (aufgrund vieler Unfälle am Wochende gesperrt, für alle die nicht hier wohnen), trotzdem werde ich es ihr erlauben, falls sie möchte.

Ich hab den Schein auch gemacht damals und hatte eine Yamaha 125er, die aber erst auf 80 gedrosselt wurde.
Wie sich meine Eltern gefühlt haben weiß ich nicht, aber sie hatten bestimmt viel Angst und waren sehr froh als ich mit 18 dann ein Auto hatte.
Und ob ich es erlauben würde, weiß ich aktuell auch nicht. Kommt ja auch einfach sehr aufs Kind an.

Meine Kinder werden mit 16 den traktorführerschein kriegen. Das muss reichen

Ich glaube/hoffe nicht, dass ich mal vor fett Entscheidung stehen muss. Zu viele negativerfahrungen hier erlebt mit Zweirädern

Ich komme aus einer Motorradfamilie... Wir alle fahren.
Mein Herzblatt war eine Suzuki 125 DR.

Ich kann es entsprechend meinen Kindern später wohl nicht verbieten.

Du weißt am Besten, ob dein Kind verantwortungsbewusst ist. Auf alles andere hat man leider keinen Einfluss...
Ich würde ihr zum bestandenen Führerschein ein Fahrsicherheitstraining schenken. Das fand ich sehr gut.

Zitat von 19Sabrina87:

Du weißt am Besten, ob dein Kind verantwortungsbewusst ist. Auf alles andere hat man leider keinen Einfluss...
Ich würde ihr zum bestandenen Führerschein ein Fahrsicherheitstraining schenken. Das fand ich sehr gut.

Verantwortungsbewusst ist sie auf jeden Fall, wenn es darauf ankommt, kann ich mich zu 100% auf sie verlassen.
Auf der anderen Seite hat sie natürlich auch die pubertätsbedingten Höhenflüge. Eine KTX soll es werden, weil sie ins Gelände damit möchte. Ich denke, sie sollte erst einmal auf der Straße sicher fahren können.
Beim Thema Schutzkleidung, STVO-Konformität etc sind wir uns einig, basteln und schrauben will sie aber auch.

Und dazu kommt, dass die anderen Verkehrsteilnehmer hier sind sonderlich zu meinem Vertrauen in die Situation beitragen. Die Unfallquote, gerade auf der Landstraße hier ist in der Region sehr hoch, die häufigste Unfallursache ist Rasen.
Ich fahre seit mehr als 10 Jahren inzwischen 60-80t km im Jahr Auto. In den letzten Jahren sind die kritischen Situationen immer häufiger geworden. Wenn ich mit 120 auf der Landstraße fahre, werde ich trotzdem mit mindestens 140 vor Kurven oder Bergkuppen (und davon haben wir hier genug, Mittelgebierge) überholt, Vorfahrtsregeln und Abstände sind ein Glücksspiel. Verkehrskontrollen gibt es aber nie...

Ich würde es auch erlauben lassen, hatte früher selbst eine 125er und danach eine 650. Die zwei Jahre auf dem Motorrad und im Straßenverkehr hat man schon deutlich gemerkt, dass ich viel sicherer war mit 18 beim Auto und Motorrad. Mittlerweile vermisse ich das Motorrad fahren schon ein wenig und bin richtig wehmütig. Aber sobald die Kinder etwas größer sind und wir ein bisschen was gespart haben, kaufen mein Mann und ich uns wieder ein Motorrad wir waren/sind begeisterte „Biker“.
Passieren kann immer was, egal ob man zu Fuß unterwegs ist oder mit dem Rad, Motorrad oder Auto.
Das Fahrsicherheitstraining ist eine super Sache, das würde ich meinen Kindern direkt nach der Fahrschule machen lassen (also sie müssen), sonst gibts kein Motorrad und dann sie ihrer Wege ziehen lassen.

Ja, Fahrsicherheitstraining ist auf jeden Fall gesetzt, ich habe bisher selbst mit jedem neuen Auto, was ich besaß, eins gemacht. Ist mir lieber im geschützten Rahmen die Grenzen der Physik zu ertasten, als bei Schnee und Eis im normalen Straßenverkehr.
Da war sie als Beifahrer inzwischen auch zwei Mal dabei.

Zusätzlich habe ich selbst einen bestimmten Führerschein um Versuchsfahrzeuge (also Autos vor der Serienreife und damit mit versagender Technik) fahren zu dürfen. Da werde ich mal mit dem Trainer sprechen, ob er sowas auch privat anbietet.
Es macht doch einen großen Unterschied, ob man Fahren und Bremsen nur mit ABS kennt, oder auch mal eins von vier/zwei Rädern blockieren lässt....

Danke für den Gedankenanstoß

Zitat von serap1981:

Ja, Fahrsicherheitstraining ist auf jeden Fall gesetzt, ich habe bisher selbst mit jedem neuen Auto, was ich besaß, eins gemacht. Ist mir lieber im geschützten Rahmen die Grenzen der Physik zu ertasten, als bei Schnee und Eis im normalen Straßenverkehr.
Da war sie als Beifahrer inzwischen auch zwei Mal dabei.

Zusätzlich habe ich selbst einen bestimmten Führerschein um Versuchsfahrzeuge (also Autos vor der Serienreife und damit mit versagender Technik) fahren zu dürfen. Da werde ich mal mit dem Trainer sprechen, ob er sowas auch privat anbietet.
Es macht doch einen großen Unterschied, ob man Fahren und Bremsen nur mit ABS kennt, oder auch mal eins von vier/zwei Rädern blockieren lässt....

Danke für den Gedankenanstoß

Das fst auf dem Motorrad kostet nur ein wenig Mut aber was sie nicht weiß ...
Denke die Trainer dort sind gut geschult und haben einen Blick welche Aktionen für welche Person gut geeignet ist

Wir fahren auch beide, insofern werden wir es unseren Kindern wohl nicht verbieten können. Und dann wäre es mir ehrlich gesagt lieber, wenn sie sich vom A1 und den kleinen Maschinen hochtasten, anstatt mit 18 oder gar noch später gleich den offenen zu machen und dann auf einem Motorrad zu sitzen, das sie nicht beherrschen und wo sie keinerlei Übung haben.
Sicherheitstraining habe ich auch gemacht, am Anfang, dann nach jedem Kind und nach unserer USA-Pause. War jedes Mal richtig gut.
Und sonst kann man leider nur hoffe, dass alles gut geht...