2. Klasse wiederholen?
27.07.2021 13:12
Zitat von Kerstin85:Ich würde ihn vielleicht mehr mit einbinden so das er lernt zwei Sachen hintereinander zu erledigen , wie das von dir genannte Beispiel Also so wäre da meine Idee dazu jetzt
Vielen lieben Dank für eure ganzen Antworten. Ihr scheint euch ja einig zu sein
Ja, ich habe bestimmt recht viel "falsch" gemacht im Homeschooling. Ich war wirklich am Limit mit 2 Grundschülern, nebenher noch Homeoffice und dann noch schwanger... Ich war viel zu schnell genervt und war einfach nur froh wenn der Tag geschafft war. Mittlerweile hat sich Gott sei Dank wieder alle normalisiert und meine Geduld ist auch wieder zurück.
Ihr schreibt alle, dass sein Defizit in seiner emotionalen-sozialen Kompetenz liegt, und ja, ihr habt recht! Tatsächlich ist das auch Zuhause ein Problem. Typisches Beispiel: Sobald man ihm mehr als eine Aufgabe gibt ("Häng bitte deine Jacke auf und dann schmeiß deine schmutzigen Socken in die Wäsche") fängt er an zu verzweifeln und sagt so leicht brüllen "oh man, ich kann nicht so viel machen". Ich habe mich so auf die Schule versteift, dass ich das eigentliche Problem gar nicht gesehen habe ?
Habt ihr Ideen wie ich ihm helfen kann seine Frustrations-/Toleranzgrenze zu erhöhen, gelassener zu werden? Grundsätzlich würde ich sagen, ist sein Sozialverhalten "normal" Er hat viele Freunde, redet gern und viel, findet sich auch schnell in Gruppen zurecht, in denen er niemanden kennt, ist höflich und hilfsbereit, usw. Es beschränkt sich (finde ich) wirklich "nur" auf das Emotionale, und das dann hauptsächlich Zuhause.
27.07.2021 13:20
Zitat von Kerstin85:
Vielen lieben Dank für eure ganzen Antworten. Ihr scheint euch ja einig zu sein
Ja, ich habe bestimmt recht viel "falsch" gemacht im Homeschooling. Ich war wirklich am Limit mit 2 Grundschülern, nebenher noch Homeoffice und dann noch schwanger... Ich war viel zu schnell genervt und war einfach nur froh wenn der Tag geschafft war. Mittlerweile hat sich Gott sei Dank wieder alle normalisiert und meine Geduld ist auch wieder zurück.
Ihr schreibt alle, dass sein Defizit in seiner emotionalen-sozialen Kompetenz liegt, und ja, ihr habt recht! Tatsächlich ist das auch Zuhause ein Problem. Typisches Beispiel: Sobald man ihm mehr als eine Aufgabe gibt ("Häng bitte deine Jacke auf und dann schmeiß deine schmutzigen Socken in die Wäsche") fängt er an zu verzweifeln und sagt so leicht brüllen "oh man, ich kann nicht so viel machen". Ich habe mich so auf die Schule versteift, dass ich das eigentliche Problem gar nicht gesehen habe ?
Habt ihr Ideen wie ich ihm helfen kann seine Frustrations-/Toleranzgrenze zu erhöhen, gelassener zu werden? Grundsätzlich würde ich sagen, ist sein Sozialverhalten "normal" Er hat viele Freunde, redet gern und viel, findet sich auch schnell in Gruppen zurecht, in denen er niemanden kennt, ist höflich und hilfsbereit, usw. Es beschränkt sich (finde ich) wirklich "nur" auf das Emotionale, und das dann hauptsächlich Zuhause.
Ich würde es mit Judo versuchen. Werden wir nach den Ferien auch beginnen.
Da geht es um viel mehr als um "Sport". Mentale Stärke, Selbstbeherrschung, Wertschätzung etc.
27.07.2021 13:24
Zitat von Kerstin85:
Vielen lieben Dank für eure ganzen Antworten. Ihr scheint euch ja einig zu sein
Ja, ich habe bestimmt recht viel "falsch" gemacht im Homeschooling. Ich war wirklich am Limit mit 2 Grundschülern, nebenher noch Homeoffice und dann noch schwanger... Ich war viel zu schnell genervt und war einfach nur froh wenn der Tag geschafft war. Mittlerweile hat sich Gott sei Dank wieder alle normalisiert und meine Geduld ist auch wieder zurück.
Ihr schreibt alle, dass sein Defizit in seiner emotionalen-sozialen Kompetenz liegt, und ja, ihr habt recht! Tatsächlich ist das auch Zuhause ein Problem. Typisches Beispiel: Sobald man ihm mehr als eine Aufgabe gibt ("Häng bitte deine Jacke auf und dann schmeiß deine schmutzigen Socken in die Wäsche") fängt er an zu verzweifeln und sagt so leicht brüllen "oh man, ich kann nicht so viel machen". Ich habe mich so auf die Schule versteift, dass ich das eigentliche Problem gar nicht gesehen habe ?
Habt ihr Ideen wie ich ihm helfen kann seine Frustrations-/Toleranzgrenze zu erhöhen, gelassener zu werden? Grundsätzlich würde ich sagen, ist sein Sozialverhalten "normal" Er hat viele Freunde, redet gern und viel, findet sich auch schnell in Gruppen zurecht, in denen er niemanden kennt, ist höflich und hilfsbereit, usw. Es beschränkt sich (finde ich) wirklich "nur" auf das Emotionale, und das dann hauptsächlich Zuhause.
Dann gib ihm solche Anweisungen nacheinander.Wobei so eine Antwort normal klingt.
Hier auch immer : Ohhh Mamaaaa,das ist soviiiiel Arbeit'
Was das merken und Konzentration fördert ist das 'Ich packe meinen Koffer ' Spiel.
27.07.2021 13:28
Zitat von nilou:
Nein, bei den von dir beschriebenen würde ich die Klasse nicht wiederholen lassen.
Ich würde schauen wo er fachlich noch nicht sicher ist von den Lerninhalten der letzten 2 Jahre und dies in den Ferien üben. Nicht nur striktes abschreiben sondern mit Spaß: Einkaufslisten schreiben lassen, Briefe an Opa, Ferientagebuch etc schreiben. Schauen wo genau die Probleme liegen.
Wegen dem sozialen, Konzentration: schon mal an so was wie Judo gedacht?
Ich kann mal zu uns schreiben: meine Tochter beendet morgen die 1 Klasse und liest und schreibt von den 7 Erstklässlern am schlechtesten. Und zwar mit deutlichem Abstand. Allerdings entspricht sie dem "Normschnitt" von dem was sie laut Plan können müsste. Wir werden also in den Ferien viel lesen und schreiben. Bei ihr liegt es viel an der Konzentration. Sie überliest gerne Buchstaben und rät Wörter schnell. Beim schreiben spricht sie einfach die Worte "unsauber" und schreibt sie demnach auch falsch. Was falsch gesprochen wird wird eben auch falsch geschrieben.
Was auch gut ist, ist die Anton-App.
Lust auf lernen ist halt wichtig. Mal Lernspiele versuchen? Oder Ausflüge in Naturkundemuseum, Zoo, Lern-Naturpfade?
Ins Judo geht er tatsächlich schon, und das auch mit Begeisterung. Für Außerschulisches ist er absolut zu begeistern. Ich habe in den letzten Sommerferien mit ihm z. B. ein Buch für gefundene Federn erstellt, in dem er alles wichtige zu den Federn und zugehörigen Vögel selber geschrieben hat. So in dieser Art hätte ich es auch wieder gemacht. Die Ferien hat er sich verdient, die möchte ich ihm deswegen natürlich nicht vermiesen. Leider hat das damals nichts für seine schulische Begeisterung/Motivation getan. Sobald es etwas ist, was er nicht will oder ihn nicht interessiert, blockiert er und fühlt sich überfordert.
Das mit den Wörtern erraten hatten wir auch sehr lange
27.07.2021 13:35
Zitat von Kerstin85:
Zitat von nilou:
Nein, bei den von dir beschriebenen würde ich die Klasse nicht wiederholen lassen.
Ich würde schauen wo er fachlich noch nicht sicher ist von den Lerninhalten der letzten 2 Jahre und dies in den Ferien üben. Nicht nur striktes abschreiben sondern mit Spaß: Einkaufslisten schreiben lassen, Briefe an Opa, Ferientagebuch etc schreiben. Schauen wo genau die Probleme liegen.
Wegen dem sozialen, Konzentration: schon mal an so was wie Judo gedacht?
Ich kann mal zu uns schreiben: meine Tochter beendet morgen die 1 Klasse und liest und schreibt von den 7 Erstklässlern am schlechtesten. Und zwar mit deutlichem Abstand. Allerdings entspricht sie dem "Normschnitt" von dem was sie laut Plan können müsste. Wir werden also in den Ferien viel lesen und schreiben. Bei ihr liegt es viel an der Konzentration. Sie überliest gerne Buchstaben und rät Wörter schnell. Beim schreiben spricht sie einfach die Worte "unsauber" und schreibt sie demnach auch falsch. Was falsch gesprochen wird wird eben auch falsch geschrieben.
Was auch gut ist, ist die Anton-App.
Lust auf lernen ist halt wichtig. Mal Lernspiele versuchen? Oder Ausflüge in Naturkundemuseum, Zoo, Lern-Naturpfade?
Ins Judo geht er tatsächlich schon, und das auch mit Begeisterung. Für Außerschulisches ist er absolut zu begeistern. Ich habe in den letzten Sommerferien mit ihm z. B. ein Buch für gefundene Federn erstellt, in dem er alles wichtige zu den Federn und zugehörigen Vögel selber geschrieben hat. So in dieser Art hätte ich es auch wieder gemacht. Die Ferien hat er sich verdient, die möchte ich ihm deswegen natürlich nicht vermiesen. Leider hat das damals nichts für seine schulische Begeisterung/Motivation getan. Sobald es etwas ist, was er nicht will oder ihn nicht interessiert, blockiert er und fühlt sich überfordert.
Das mit den Wörtern erraten hatten wir auch sehr lange
Wenn es "nur" die Begeisterung für die Schule ist würde ich da nicht viel machen. Wichtig wäre mir das er die Lerninhalte versteht und mitkommt, Noten solange sie im Rahmen sind wie jetzt wären mir da egal.
"Druck" erzeugt Gegendruck und Lust auf Schule kann man nicht erzwingen. Das er Sachen auch machen muss wenn sie ihn nicht interessieren ist halt so. Da würde ich groß nicht diskutieren. Wenn er zB Hausaufgaben nicht macht muss er es selber mit der Lehrerin klären. Fehler würde ich ihm zeigen, aber wenn er sie nicht korrigieren will es so lassen. So mache ich es mit meiner Tochter. Ich sage/zeige ihr wie es richtig ist, überlasse es aber ihr ob sie es korrigiert oder nicht.
27.07.2021 14:03
Ich würde die fehlende Konzentration, die "Schusseligkeit", die "Vergesslichkeit" beim kia ansprechen und um ein Ergotherapie Rezept bitten. Die können gezielt diese Punkte bearbeiten.
27.07.2021 14:11
*ein bisschen OT*
Könntet Ihr tatsächlich 2 Tage vor Schuljahresende beschließen, das Kind zurück stufen zu lassen?
Gibt es da keine Fristen, an die man sich halten muss?
Ich Frage rein Neugierde halber.
Ich dachte immer, das muss frühzeitig bei der Schulleitung besprochen bzw beantragt werden.
Könntet Ihr tatsächlich 2 Tage vor Schuljahresende beschließen, das Kind zurück stufen zu lassen?
Gibt es da keine Fristen, an die man sich halten muss?
Ich Frage rein Neugierde halber.
Ich dachte immer, das muss frühzeitig bei der Schulleitung besprochen bzw beantragt werden.
27.07.2021 14:21
Also ich würde auch nicht zum Wiederholen tendieren. Eher hätte ich den Eindruck, dass ihr zu viel von ihm erwartet. Seine Noten scheinen ok, sein Verhalten ist für einen aufgeweckten Jungen scheinbar auch normal, lass ihn. Und in den Ferien zu lernen ist nicht schön, dann eher da spielerisch seine sozialen Kompetenzen ausbauen. Gesellschaftsspiele mit Konzentration, kleine Aufgaben im Haushalt und nebenbei mal was buchstabieren lassen finde ich super.
Mein Jüngster ist auch ein totaler Wirbelwind, er kommt jetzt in die zweite Klasse und wir üben es immer und immer wieder, also stillsitzen und konzentrieren. Aber er bekommt alles mit und den Rest muss die Lehrerin managen.
Ganz ehrlich die sind noch so klein! Und wir erwarten so oft, dass sie funktionieren wie kleine Erwachsene, lass ihn Kind sein.
Mein Jüngster ist auch ein totaler Wirbelwind, er kommt jetzt in die zweite Klasse und wir üben es immer und immer wieder, also stillsitzen und konzentrieren. Aber er bekommt alles mit und den Rest muss die Lehrerin managen.
Ganz ehrlich die sind noch so klein! Und wir erwarten so oft, dass sie funktionieren wie kleine Erwachsene, lass ihn Kind sein.
27.07.2021 14:43
Mein Sohn ist genauso. Ergotherapie hatten wir auch. Vor der Einschulung. Wurde dort „gut“ entlassen, hat aber im schulischen nichts gebracht.
Mein Sohn hat auch viele Freunde und ist ein beliebter Spielpartner, sehr hilfsbereit und auch er scheint „an seine Grenzen zu kommen“.
Ich habe mich mit Erziehern aus dem Hort unterhalten und war dann sogar beim Psychologen vorstellig (ebenfalls Beginn einer Ergotherapie).
Die haben wir dann abgebrochen als mein Sohn meinte „Ich will da nicht hin, mit mir ist doch alles in Ordnung“.
Und genau so ist es!! Sie sind vollkommen in Ordnung.
Sie brauchen für diese Reife vielleicht einfach mal ein bisschen länger.
Meiner ist dafür im motorischen so weit voraus.
Ist sehr kreativ wenn es um „Erfindungen“ mit Lego geht.
Ich finde, wir pressen die Kinder immer zu schnell in eine Schublade, wen diese nicht nach Schema F laufen.
Ich glaube, wir Erwachsenen machen die Kinder krank.
Gib ihm Aufgaben, die ihn bestärken. Die ihm zeigen, dass er was kann.
Aber ebenso benötigt er dann natürlich auch Situationen, in der er „scheitert“ und somit Stück für Stück lernt mit der Frustration umzugehen.
Wir haben mit Fußball angefangen. Das ist Spaß in einer Gruppe, in der man sich an Regeln halten muss. Ebenso wie Energie-Abbau.
Versuche ruhig zu bleiben. Und bei Gott, ich weiß wie verdammt schwierig das ist.
Ich versuche mittlerweile Mama-Sohn-Tage einzuführen, wo eben nur er im Mittelpunkt steht.
Und ansonsten ist er gut so wie er ist und schulisch somit völlig normal
Mein Sohn hat auch viele Freunde und ist ein beliebter Spielpartner, sehr hilfsbereit und auch er scheint „an seine Grenzen zu kommen“.
Ich habe mich mit Erziehern aus dem Hort unterhalten und war dann sogar beim Psychologen vorstellig (ebenfalls Beginn einer Ergotherapie).
Die haben wir dann abgebrochen als mein Sohn meinte „Ich will da nicht hin, mit mir ist doch alles in Ordnung“.
Und genau so ist es!! Sie sind vollkommen in Ordnung.
Sie brauchen für diese Reife vielleicht einfach mal ein bisschen länger.
Meiner ist dafür im motorischen so weit voraus.
Ist sehr kreativ wenn es um „Erfindungen“ mit Lego geht.
Ich finde, wir pressen die Kinder immer zu schnell in eine Schublade, wen diese nicht nach Schema F laufen.
Ich glaube, wir Erwachsenen machen die Kinder krank.
Gib ihm Aufgaben, die ihn bestärken. Die ihm zeigen, dass er was kann.
Aber ebenso benötigt er dann natürlich auch Situationen, in der er „scheitert“ und somit Stück für Stück lernt mit der Frustration umzugehen.
Wir haben mit Fußball angefangen. Das ist Spaß in einer Gruppe, in der man sich an Regeln halten muss. Ebenso wie Energie-Abbau.
Versuche ruhig zu bleiben. Und bei Gott, ich weiß wie verdammt schwierig das ist.
Ich versuche mittlerweile Mama-Sohn-Tage einzuführen, wo eben nur er im Mittelpunkt steht.
Und ansonsten ist er gut so wie er ist und schulisch somit völlig normal
27.07.2021 14:44
Ach und zum Thema lernen in den Ferien. Ich finde, das ist die verdiente Auszeit der Kinder und die soll man ihnen auch zugestehen!
27.07.2021 15:02
Zitat von Enfelchen:
Ach und zum Thema lernen in den Ferien. Ich finde, das ist die verdiente Auszeit der Kinder und die soll man ihnen auch zugestehen!
Lernen bedeutet nicht langes pauken am Tisch. Lernen macht Spaß und passiert ständig und überall. Wir haben bisher die Erfahrung gemacht das man in den Ferien Zeit und Ruhe hat Sachen zu machen zu denen man während der Schulzeit nicht kommt weil da einfach oft nach dem Unterricht die Luft raus ist.
Wir haben bisher in allen Ferien „gelernt. In Ruhe und ohne Druck und das hat hier für viel mehr Ruhe in der Schulzeit geführt. Ich finde es ist viel frustrierender wenn man immer hinterher hängt weil einen was nicht liegt. Ich sehe das hier in Deutsch, das liegt ihr nicht. Sie braucht viel mehr Zeit und Ruhe um auf den selben Stand zu kommen. In der Schulzeit ist das nicht machbar. In den Freien passiert das quasi nebenbei. Das heißt aber nicht das sie nicht frei/Ferien hat.
27.07.2021 15:05
Zitat von nilou:
Zitat von Enfelchen:
Ach und zum Thema lernen in den Ferien. Ich finde, das ist die verdiente Auszeit der Kinder und die soll man ihnen auch zugestehen!
Lernen bedeutet nicht langes pauken am Tisch. Lernen macht Spaß und passiert ständig und überall. Wir haben bisher die Erfahrung gemacht das man in den Ferien Zeit und Ruhe hat Sachen zu machen zu denen man während der Schulzeit nicht kommt weil da einfach oft nach dem Unterricht die Luft raus ist.
Wir haben bisher in allen Ferien „gelernt. In Ruhe und ohne Druck und das hat hier für viel mehr Ruhe in der Schulzeit geführt. Ich finde es ist viel frustrierender wenn man immer hinterher hängt weil einen was nicht liegt. Ich sehe das hier in Deutsch, das liegt ihr nicht. Sie braucht viel mehr Zeit und Ruhe um auf den selben Stand zu kommen. In der Schulzeit ist das nicht machbar. In den Freien passiert das quasi nebenbei. Das heißt aber nicht das sie nicht frei/Ferien hat.
Ich kann auch nur für meinen Sohn sprechen und gehe den Aussagen der Erzieher nach, die davon abraten noch Unterrichtseinheiten am We zu machen.
Und ich spreche nicht vom alltäglichen lernen, dass immer und überall passiert.
Mein Sohn liest auch alles an Werbung an den Häusern, was auf Shirts steht…
Und von dem Jungen hier ist ja auch nichts ersichtlich, dass er bedeutend hinterher hängt.
Bei uns gibt es dann Förderunterricht in der Betreuungszeit nach der 4. Stunde am Freitag.
Mal 10 Min lesen, ich glaube, da hat keiner was dagegen….
27.07.2021 15:40
Zitat von Kerstin85:
Hallo zusammen,
vielleicht mögt ihr mal eure Meinung zu "meiner" Situation sagen:
Mein Sohn beendet übermorgen die 2.Klasse. Mein Mann und ich sind der Meinung, dass es gut wäre, ihn die Klasse wiederholen zu lassen, da er noch einige "Defizite" hat:
- er ist recht schnell unkonzentriert
- seine Hausaufgaben werden nur "hingeklatscht"
- soll er bei den Hausaufgaben was verbessern, brüllt er gleich los, dass er keine Lust hat
- zum Üben bringt man ihn nur, wenn ein Diktat oder Mathearbeit ansteht
- Häufig benutzte Wörter schreibt er falsch (z. B. "di" statt "die")
-Beim Anschreiben ist kaum ein Wort richtig geschrieben
Das eigentliche Problem scheint uns seine nicht vorhandene Lust und die damit verbundene Unkonzentriertheit zu sein. Alle anderen "Probleme" sind wahrscheinlich nur ein Resultat daraus.
Ein Gespräch mit der Klassenlehrerin hat nicht wirklich geholfen. Sie meinte, er sei doch gar nicht so schlecht, steht im Zeugnis überall auf Note 2-3 (in den Arbeiten war es meist 3-4), ich würde ihn zu arg mit seiner älteren Schwester vergleichen (diese war überdurchschnittlich gut in Deutsch), die psychische Belastung für "Wiederholen" soll ich nicht unterschätzen, man muss nur auf einen Schub warten,...
So, jetzt stehe ich da und habe keine Ahnung was ich machen soll. Nach Rücksprache mit der Rektorin darf ich mit meiner Entscheidung bis nach den Sommerferien warten. Diese würde ich jetzt gerne nutzen, um mit ihm zu üben (hauptsächlich richtiges Abschreiben und die damit notwendige Konzentration). Wichtig ist für mich eben auch der Wille meines Sohnes, und dieser will absolut nicht "zurück zu den Babys".
So, jetzt eure Meinung
Ist mein Vorhaben sinnvoll? Soll ich der Lehrerin blind vertrauen und tatenlos auf einen Schub warten? Soll ich meinem Gefühl trauen und ihn "einfach" gegen seinen Willen wiederholen lassen? Sind meine genannten "Defizite" vielleicht gar keine Defizite, sondern normal?
Ich danke euch schon mal!
Da hast du doch schon eine tolle Rückmeldung und Einschätzung der Klassenlehrerin, die mit Sicherheit schon sehr viel mehr Kinder erleben durfte als du. Ich finde es großartig, dass sie sich traut schon fast Kritik an dir zu üben, damit du lernst, dein Kind so zu nehmen und zu schätzen wie es ist. Nimm das an.
Ich würde tatsächlich auch eher zuhaus ansetzen und Dinge mit ihm machen, die Konzentration fördern, Genauigkeit und Ausdauer abverlangen damit es zum guten Ergebnis kommt....Bsp.gemeinsam kochen und backen, Insektenhotel bauen usw.... und immer wieder Gefühle reflektieren und besprechen, evtl auch neue Wege finden mit Frust umzugehen.
27.07.2021 15:50
Zitat von Litschi:
Zitat von Kerstin85:
Hallo zusammen,
vielleicht mögt ihr mal eure Meinung zu "meiner" Situation sagen:
Mein Sohn beendet übermorgen die 2.Klasse. Mein Mann und ich sind der Meinung, dass es gut wäre, ihn die Klasse wiederholen zu lassen, da er noch einige "Defizite" hat:
- er ist recht schnell unkonzentriert
- seine Hausaufgaben werden nur "hingeklatscht"
- soll er bei den Hausaufgaben was verbessern, brüllt er gleich los, dass er keine Lust hat
- zum Üben bringt man ihn nur, wenn ein Diktat oder Mathearbeit ansteht
- Häufig benutzte Wörter schreibt er falsch (z. B. "di" statt "die")
-Beim Anschreiben ist kaum ein Wort richtig geschrieben
Das eigentliche Problem scheint uns seine nicht vorhandene Lust und die damit verbundene Unkonzentriertheit zu sein. Alle anderen "Probleme" sind wahrscheinlich nur ein Resultat daraus.
Ein Gespräch mit der Klassenlehrerin hat nicht wirklich geholfen. Sie meinte, er sei doch gar nicht so schlecht, steht im Zeugnis überall auf Note 2-3 (in den Arbeiten war es meist 3-4), ich würde ihn zu arg mit seiner älteren Schwester vergleichen (diese war überdurchschnittlich gut in Deutsch), die psychische Belastung für "Wiederholen" soll ich nicht unterschätzen, man muss nur auf einen Schub warten,...
So, jetzt stehe ich da und habe keine Ahnung was ich machen soll. Nach Rücksprache mit der Rektorin darf ich mit meiner Entscheidung bis nach den Sommerferien warten. Diese würde ich jetzt gerne nutzen, um mit ihm zu üben (hauptsächlich richtiges Abschreiben und die damit notwendige Konzentration). Wichtig ist für mich eben auch der Wille meines Sohnes, und dieser will absolut nicht "zurück zu den Babys".
So, jetzt eure Meinung
Ist mein Vorhaben sinnvoll? Soll ich der Lehrerin blind vertrauen und tatenlos auf einen Schub warten? Soll ich meinem Gefühl trauen und ihn "einfach" gegen seinen Willen wiederholen lassen? Sind meine genannten "Defizite" vielleicht gar keine Defizite, sondern normal?
Ich danke euch schon mal!
Da hast du doch schon eine tolle Rückmeldung und Einschätzung der Klassenlehrerin, die mit Sicherheit schon sehr viel mehr Kinder erleben durfte als du . Ich finde es großartig, dass sie sich traut schon fast Kritik an dir zu üben, damit du lernst, dein Kind so zu nehmen und zu schätzen wie es ist. Nimm das an.
Ich würde tatsächlich auch eher zuhaus ansetzen und Dinge mit ihm machen, die Konzentration fördern, Genauigkeit und Ausdauer abverlangen damit es zum guten Ergebnis kommt....Bsp.gemeinsam kochen und backen, Insektenhotel bauen usw.... und immer wieder Gefühle reflektieren und besprechen, evtl auch neue Wege finden mit Frust umzugehen.
Auch wenn du das vermutlich nicht so meinst, wollte ich nur mal kurz anmerken, dass Lehrer, selbst wenn sie schon deutlich mehr Kinder erleben durften, trotzdem nicht immer die richtige Einschätzung haben. Da bringen die vielen Kinder gar nichts, denn man kennt sein Kind nun mal (meistens) am Besten und von daher finde ich es richtig und gut, dass sich die TS trotzdem viele Gedanken macht und nicht blindlings auf die Lehrerin hört.
27.07.2021 15:58
Zitat von nilou:
Zitat von Kerstin85:
Zitat von nilou:
Nein, bei den von dir beschriebenen würde ich die Klasse nicht wiederholen lassen.
Ich würde schauen wo er fachlich noch nicht sicher ist von den Lerninhalten der letzten 2 Jahre und dies in den Ferien üben. Nicht nur striktes abschreiben sondern mit Spaß: Einkaufslisten schreiben lassen, Briefe an Opa, Ferientagebuch etc schreiben. Schauen wo genau die Probleme liegen.
Wegen dem sozialen, Konzentration: schon mal an so was wie Judo gedacht?
Ich kann mal zu uns schreiben: meine Tochter beendet morgen die 1 Klasse und liest und schreibt von den 7 Erstklässlern am schlechtesten. Und zwar mit deutlichem Abstand. Allerdings entspricht sie dem "Normschnitt" von dem was sie laut Plan können müsste. Wir werden also in den Ferien viel lesen und schreiben. Bei ihr liegt es viel an der Konzentration. Sie überliest gerne Buchstaben und rät Wörter schnell. Beim schreiben spricht sie einfach die Worte "unsauber" und schreibt sie demnach auch falsch. Was falsch gesprochen wird wird eben auch falsch geschrieben.
Was auch gut ist, ist die Anton-App.
Lust auf lernen ist halt wichtig. Mal Lernspiele versuchen? Oder Ausflüge in Naturkundemuseum, Zoo, Lern-Naturpfade?
Ins Judo geht er tatsächlich schon, und das auch mit Begeisterung. Für Außerschulisches ist er absolut zu begeistern. Ich habe in den letzten Sommerferien mit ihm z. B. ein Buch für gefundene Federn erstellt, in dem er alles wichtige zu den Federn und zugehörigen Vögel selber geschrieben hat. So in dieser Art hätte ich es auch wieder gemacht. Die Ferien hat er sich verdient, die möchte ich ihm deswegen natürlich nicht vermiesen. Leider hat das damals nichts für seine schulische Begeisterung/Motivation getan. Sobald es etwas ist, was er nicht will oder ihn nicht interessiert, blockiert er und fühlt sich überfordert.
Das mit den Wörtern erraten hatten wir auch sehr lange
Wenn es "nur" die Begeisterung für die Schule ist würde ich da nicht viel machen. Wichtig wäre mir das er die Lerninhalte versteht und mitkommt, Noten solange sie im Rahmen sind wie jetzt wären mir da egal.
"Druck" erzeugt Gegendruck und Lust auf Schule kann man nicht erzwingen. Das er Sachen auch machen muss wenn sie ihn nicht interessieren ist halt so. Da würde ich groß nicht diskutieren. Wenn er zB Hausaufgaben nicht macht muss er es selber mit der Lehrerin klären. Fehler würde ich ihm zeigen, aber wenn er sie nicht korrigieren will es so lassen. So mache ich es mit meiner Tochter. Ich sage/zeige ihr wie es richtig ist, überlasse es aber ihr ob sie es korrigiert oder nicht.
Hm, es ist schwierig einzuschätzen was er kann. Ich sehe wie unkonzentriert er bei den Hausaufgaben ist und dementsprechend ist halt auch das "Ergebnis". Laut Lehrerin ist er in der Schule konzentrierter, aber seine zwei geübten Abschreibdiktate waren trotzdem Note 3-4 und 4, und dabei wurden schon Fehler "übersehen" und es waren wohlgemerkt Abschreibdiktate. Dass er im Zeugnis auf 2-3 steht, ist wegen dem Mündlichen.
Das mit dem "nicht diskutieren und der Lehrerin überlassen" habe ich schon versucht. Sie sollten eine Verkaufsanzeige für Katzen nach Vorlage schreiben und er hat genau 3!! Wörter geschrieben (davon keines fehlerfrei). Das Ergebnis war ein Stempel unter dem "Aufsatz" und ein grinsendes Kind mit "Hab ich doch gesagt, Frau N. schaut sich das doch eh nicht an". Das gleiche Ergebnis bei einer Seite Einmaleins-Aufgaben, die er mit absoluten Fantasie-Zahlen ausgefüllt hatte. Auf die Bitte, die Hausaufgaben doch bitte wenigstens sporadisch zu korrigieren, kam ein Zettel mit den Ergebnissen der Matheaufgaben, damit sie die Eltern selber korrigieren können.
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