Erfahrung Casting und Shooting für Kleinkindmodels
11.03.2019 23:25
Hallo ihr Lieben,
ich möchte mit euch meine wenigen Erfahrungen mit einer Kindermodelagentur teilen, da ich selbst im Vorfeld nur sehr wenig "echte" Erfahrungen im Internet finden konnte und stattdessen auf viele Meinungen von Eltern, deren Kinder bis zum Kommentar nicht gemodelt hatten, stieß.
Ich ringe bis zuletzt noch mit mir, ob ich diesen Beitrag abschicke, denn in fast allen Threads, in denen ich bisher etwas zu dem Thema fand, wurde es schnell sehr ungemütlich. Aber auch gerade deshalb ist mir der Beitrag hier wichtig.
Ein Kritikpunkt, der sehr häufig erwähnt wird, ist, dass Kinder gezwungen werden oder einem großen Druck ausgesetzt werden, um den Wünschen der Werbefirmen zu entsprechen. Das ist der Hauptpunkt, warum ich den Erfahrungsbericht schreibe
Nun also zu den Erfahrungen mit meinem 15 Monate alten Sohn und einer Kindermodelagentur.
Aufnahme in die Kartei
Vor der Aufnahme in eine Kartei recherchierte ich nach seriösen Modelagenturen. Ich las mir verschiedene Kriterien mit Erklärungen durch und schaute Rankings an. In unserer Großstadt fand ich eine, die in deutschlandweiten Rankings immer vorn mit dabei war. Kriterien waren z. B., ob nur Kinder aus der Nähe infrage kommen, um lange Anfahrtswege zu vermeiden, wie die Aufnahme verläuft (Kosten) und wie hoch die Vermittlungschancen und wie angesehen die Kunden sind.
Ich recherchierte dann, wie die Bewerbung "bei unserer Agentur", die ich am besten bewertet fand, aussehen sollte. Das war einfach: Man sollte zwei bis drei Alltagsfotos des Kindes per Mail schicken und Eckdaten angeben (Alter, Konfektionsgröße, ...). Die Agentur würde sich schnellstmöglich zurückmelden, ob eine Aufnahme in die Kartei möglich sei.
Zwei Tage später erhielten wir die Zusage zur Sedcarderstellung. Unser Sohn war zu dem Zeitpunkt 9 Monate alt. Das war ein ca. 20 minütiger Fototermin, der 30€ kostete. Für unseren Sohn war das ein stressfreier Termin. Er fand es spannend und krabbelte immer wieder zur Kamera, um sie zu inspizieren. Die Bilder erhielten wir alle per Mail. Es waren mehr als 30 professionelle Fotos. Damit waren wir in der Kartei.
Hier dachte ich mir, dass selbst wenn nie eine Anfrage käme, die 30€ schon tolle Fotos lieferten. Für einen privaten Fototermin hätte ich vermutlich mehr bezahlt. Von Druck und Stress war hier nichts zu spüren. Ich glaube, dass ein teurer privater Termin häufig zu deutlich mehr Druck führt. Bei uns bricht die Agentur das Shooting ab, wenn das Kind sich unwohl fühlt. Man darf dann ein anderes Mal wiederkommen, wenn man möchte. Ich weiß gar nicht, wie das bei "normalen Fotografen" ist.
Die erste Anfrage
Bis unser Sohn 15 Monate alt wurde, hörten wir genau gar nichts von der Agentur, abgesehen von Mails, dass man am Weihnachtsshooting usw. teilnehmen könne, um z. B. die Sedcard aufzufrischen. Aber das wollten wir nicht. Wir waren eigentlich auch gar nicht so sicher, ob wir überhaupt wollten, dass unser Sohn für etwas Werbung macht. Bisher war das ja alles noch sehr abstrakt und wir dachten: "Da meldet sich eh niemand. Das war einfach ein günstiges Shooting."
Plötzlich kam doch eine Anfrage von einem bekannten Lebensmittelhersteller für einen TV Spot zu einem veganen Produkt. Wir waren etwas erschlagen, da das Vorcasting schon am Folgetag sein sollte und sagten nach kurzer Überlegung zu. Jetzt wurde es ernst. Ich hatte keinen Schimmer, wie sowas ablaufen würde.
Das Casting
Wir waren für 16:10 Uhr bestellt und betraten einen kleinen, relativ schmucklosen Raum. Vier andere Kinder im ähnlichen Alter mit Eltern oder Mama+Oma (nur ich begleitete mein Kind allein) waren ebenfalls dort. In Zweierteams wurden die Kinder samt Anhang in das Aufnahmezimmer gebeten. Während der Wartezeit spielte mein Sohn fröhlich in einem Indoor-Karussell, das dort stand.
Als wir dann mit unserem "Partnerkind" reingebeten wurden, begann das Casting:
- zwei/drei Fotos machen
- bei Mama auf dem Arm sein und Mama erzählt vor der Kamera etwas zum Kind (Alter, Fremdelverhalten, schon in der Kita? ...)
- und dann: Die Mamas tauschen die Kinder und nehmen das jeweils andere auf den Arm. Damit sollte geschaut werden, wie die Kinder auf Fremde beim Set reagieren.
Beim Tausch verzog mein Sohn das Gesicht und wollte gerade das Weinen beginnen. Er schluchzte. "Danke, ihr seid fertig."
Ich war von dem Tempo überrascht, aber auch angetan. Hier wurde kein Kind gezwungen oder genötigt, mitzumachen. Klappt nicht, der/die nächste bitte. Das Team hatte keine Zeit für lange Aufwärmphasen und die Eltern sollten ja auch kein Interesse daran haben, dass die Kinder sich unwohl fühlen. Außerdem wissen die Fotografen und Kamerateams, dass Kinder zwischen 1 und 2 für gewöhnlich fremdeln. Daher suchen sie nach den Ausnahmen, die einfach häufig unkompliziert sind. Insgesamt fand ich die schnelle Reaktion super. Schon 20 Minuten nach der Ankunft waren wir wieder an der frischen Luft und mein Kind war gut gelaunt.
Das erste gebuchte Shooting
Noch am selben Tag kam überraschend eine Anfrage für ein Shooting eines Babymodenherstellers rein, bei dem wir selbst auch gern kaufen. Ich sagte zu. Shootings liefen bisher ja gut und da würde ihn wohl niemand auf den Arm nehmen wollen. Mein Sohn wurde als Ersatzkind gebucht, d. h. dass dann keine Fotos gemacht werden, es sei denn, mit dem Hauptkind werden keine geeigneten Fotos erzielt. Üblicherweise werden gleich mehrere Ersatzkinder gebucht, da Kleinkinder häufig krank werden oder vor Ort schlechte Laune haben. Vielleicht passt die Kleidung aber auch einfach nicht.
Heute war dieses Shooting. Wir kamen an - kein weiteres Kind da (vielleicht wirklich krank) - und alle vor Ort schäkerten mit meinem Sohn. Es lief Kindermusik und als mein Sohn fröhlich einen Rollkoffer zu schieben begann, wurde ihm das erlaubt, während seine Sachen geholt wurden. Ich zog ihn an, was er kaum mitbekam, weil er von den Lampen und Gerätschaften vollkommen in den Bann gezogen wurde. Dann war er bereit für die kleine weiße Fotobühne.
Er stand in der Mitte und es blitzte. Ein kleiner Schock für ihn und er lief zu mir. Eine Assistentin holte Seifenblasen hervor und mein Kind rannte zurück und patschte fröhlich nach den Seifenblasen. Dabei sind innerhalb von zwei Minuten sehr süße Fotos entstanden. Sie wurden direkt bearbeitet und ich durfte mir das Foto samt Hintergrund ansehen (leider nicht mitnehmen) und es wird an den Kunden weitergegeben. Ob der Kunde es dann verwendet, weiß die Agentur nicht.
Ich zog ihn wieder um, während die Assistentin noch mit ihm Quatsch machte, und schon waren wir fertig. Mein Sohn hatte Spaß, wollte den Koffer wieder schieben und gar nicht loslassen.
Für einmal An- und Ausziehen, Spaß mit Seifenblasen und das Mitbringen von guter Laune bekommt er 160€. Wäre er Ersatzkind geblieben und hätte man keine Fotos von ihm gemacht, hätte er dennoch 80€ bekommen. Wir sind nicht angewiesen auf das Geld und es war auch nie Teil unserer Entscheidung für die Anmeldung in einer Modelagentur, aber es ist ein netter Nebeneffekt und vielleicht freut sich unser Sohn ja irgendwann über ein kleines Konto, auf das wir solche Gagen überweisen.
----
Natürlich gibt es viele andere Fragen, die wir uns vorher auch gestellt haben.
- Warum wollen wir ihn bei einer Agentur anmelden?
Ich glaube, es war eine Mischung aus Neugierde, ob wirklich irgendwer unseren Sohn buchen würde, und einer gewissen Entzückung, wenn er mal von einer Verpackung grinsen würde - begleitet von dem Gedanken, dass es sowieso nichts werden würde. Und falls doch, könnte man ja ein kleines Sparkonto anlegen für den Führerschein (oder so).
- Wo sind die Grenzen?
Bei uns z. B. ist auf jeden Fall eine Grenze erreicht, wenn wir merken, dass wir unseren Alltag für Shootings ändern. Z. B. eine Woche vorm Shooting nicht mehr klettern, um Beulen zu vermeiden oder sowas; oder natürlich wenn unser Kind uns signalisiert, dass ihn sowas stresst.
- Welche Marken/Produkte sind geeignet für unser Kind?
Unsere Agentur nennt uns bei einer Anfrage immer den Kunden und grob die Produktrichtung. Wir können also jederzeit nochmal nachlesen, um was für ein Unternehmen es sich handelt und ob wir dahinterstehen oder die geplante Werbung irgendwelche Nachteile für unseren Sohn haben könnte.
...
Vielleicht trauen sich ja auch andere, ihre Erfahrungen zu schreiben. Ich verstehe auch viele Kritikpunkte am Kindermodeln und ich möchte dafür auch keine Werbung machen. Jeder muss das für sich und seine Familie selbst entscheiden. Aber diejenigen, die darüber ernsthaft nachdenken, finden aktuell vermutlich wenig Erfahrungsberichte und Einblicke. Daher habe ich diesen Beitrag geschrieben.
ich möchte mit euch meine wenigen Erfahrungen mit einer Kindermodelagentur teilen, da ich selbst im Vorfeld nur sehr wenig "echte" Erfahrungen im Internet finden konnte und stattdessen auf viele Meinungen von Eltern, deren Kinder bis zum Kommentar nicht gemodelt hatten, stieß.
Ich ringe bis zuletzt noch mit mir, ob ich diesen Beitrag abschicke, denn in fast allen Threads, in denen ich bisher etwas zu dem Thema fand, wurde es schnell sehr ungemütlich. Aber auch gerade deshalb ist mir der Beitrag hier wichtig.
Ein Kritikpunkt, der sehr häufig erwähnt wird, ist, dass Kinder gezwungen werden oder einem großen Druck ausgesetzt werden, um den Wünschen der Werbefirmen zu entsprechen. Das ist der Hauptpunkt, warum ich den Erfahrungsbericht schreibe

Nun also zu den Erfahrungen mit meinem 15 Monate alten Sohn und einer Kindermodelagentur.
Aufnahme in die Kartei
Vor der Aufnahme in eine Kartei recherchierte ich nach seriösen Modelagenturen. Ich las mir verschiedene Kriterien mit Erklärungen durch und schaute Rankings an. In unserer Großstadt fand ich eine, die in deutschlandweiten Rankings immer vorn mit dabei war. Kriterien waren z. B., ob nur Kinder aus der Nähe infrage kommen, um lange Anfahrtswege zu vermeiden, wie die Aufnahme verläuft (Kosten) und wie hoch die Vermittlungschancen und wie angesehen die Kunden sind.
Ich recherchierte dann, wie die Bewerbung "bei unserer Agentur", die ich am besten bewertet fand, aussehen sollte. Das war einfach: Man sollte zwei bis drei Alltagsfotos des Kindes per Mail schicken und Eckdaten angeben (Alter, Konfektionsgröße, ...). Die Agentur würde sich schnellstmöglich zurückmelden, ob eine Aufnahme in die Kartei möglich sei.
Zwei Tage später erhielten wir die Zusage zur Sedcarderstellung. Unser Sohn war zu dem Zeitpunkt 9 Monate alt. Das war ein ca. 20 minütiger Fototermin, der 30€ kostete. Für unseren Sohn war das ein stressfreier Termin. Er fand es spannend und krabbelte immer wieder zur Kamera, um sie zu inspizieren. Die Bilder erhielten wir alle per Mail. Es waren mehr als 30 professionelle Fotos. Damit waren wir in der Kartei.
Hier dachte ich mir, dass selbst wenn nie eine Anfrage käme, die 30€ schon tolle Fotos lieferten. Für einen privaten Fototermin hätte ich vermutlich mehr bezahlt. Von Druck und Stress war hier nichts zu spüren. Ich glaube, dass ein teurer privater Termin häufig zu deutlich mehr Druck führt. Bei uns bricht die Agentur das Shooting ab, wenn das Kind sich unwohl fühlt. Man darf dann ein anderes Mal wiederkommen, wenn man möchte. Ich weiß gar nicht, wie das bei "normalen Fotografen" ist.
Die erste Anfrage
Bis unser Sohn 15 Monate alt wurde, hörten wir genau gar nichts von der Agentur, abgesehen von Mails, dass man am Weihnachtsshooting usw. teilnehmen könne, um z. B. die Sedcard aufzufrischen. Aber das wollten wir nicht. Wir waren eigentlich auch gar nicht so sicher, ob wir überhaupt wollten, dass unser Sohn für etwas Werbung macht. Bisher war das ja alles noch sehr abstrakt und wir dachten: "Da meldet sich eh niemand. Das war einfach ein günstiges Shooting."
Plötzlich kam doch eine Anfrage von einem bekannten Lebensmittelhersteller für einen TV Spot zu einem veganen Produkt. Wir waren etwas erschlagen, da das Vorcasting schon am Folgetag sein sollte und sagten nach kurzer Überlegung zu. Jetzt wurde es ernst. Ich hatte keinen Schimmer, wie sowas ablaufen würde.
Das Casting
Wir waren für 16:10 Uhr bestellt und betraten einen kleinen, relativ schmucklosen Raum. Vier andere Kinder im ähnlichen Alter mit Eltern oder Mama+Oma (nur ich begleitete mein Kind allein) waren ebenfalls dort. In Zweierteams wurden die Kinder samt Anhang in das Aufnahmezimmer gebeten. Während der Wartezeit spielte mein Sohn fröhlich in einem Indoor-Karussell, das dort stand.
Als wir dann mit unserem "Partnerkind" reingebeten wurden, begann das Casting:
- zwei/drei Fotos machen
- bei Mama auf dem Arm sein und Mama erzählt vor der Kamera etwas zum Kind (Alter, Fremdelverhalten, schon in der Kita? ...)
- und dann: Die Mamas tauschen die Kinder und nehmen das jeweils andere auf den Arm. Damit sollte geschaut werden, wie die Kinder auf Fremde beim Set reagieren.
Beim Tausch verzog mein Sohn das Gesicht und wollte gerade das Weinen beginnen. Er schluchzte. "Danke, ihr seid fertig."
Ich war von dem Tempo überrascht, aber auch angetan. Hier wurde kein Kind gezwungen oder genötigt, mitzumachen. Klappt nicht, der/die nächste bitte. Das Team hatte keine Zeit für lange Aufwärmphasen und die Eltern sollten ja auch kein Interesse daran haben, dass die Kinder sich unwohl fühlen. Außerdem wissen die Fotografen und Kamerateams, dass Kinder zwischen 1 und 2 für gewöhnlich fremdeln. Daher suchen sie nach den Ausnahmen, die einfach häufig unkompliziert sind. Insgesamt fand ich die schnelle Reaktion super. Schon 20 Minuten nach der Ankunft waren wir wieder an der frischen Luft und mein Kind war gut gelaunt.
Das erste gebuchte Shooting
Noch am selben Tag kam überraschend eine Anfrage für ein Shooting eines Babymodenherstellers rein, bei dem wir selbst auch gern kaufen. Ich sagte zu. Shootings liefen bisher ja gut und da würde ihn wohl niemand auf den Arm nehmen wollen. Mein Sohn wurde als Ersatzkind gebucht, d. h. dass dann keine Fotos gemacht werden, es sei denn, mit dem Hauptkind werden keine geeigneten Fotos erzielt. Üblicherweise werden gleich mehrere Ersatzkinder gebucht, da Kleinkinder häufig krank werden oder vor Ort schlechte Laune haben. Vielleicht passt die Kleidung aber auch einfach nicht.
Heute war dieses Shooting. Wir kamen an - kein weiteres Kind da (vielleicht wirklich krank) - und alle vor Ort schäkerten mit meinem Sohn. Es lief Kindermusik und als mein Sohn fröhlich einen Rollkoffer zu schieben begann, wurde ihm das erlaubt, während seine Sachen geholt wurden. Ich zog ihn an, was er kaum mitbekam, weil er von den Lampen und Gerätschaften vollkommen in den Bann gezogen wurde. Dann war er bereit für die kleine weiße Fotobühne.
Er stand in der Mitte und es blitzte. Ein kleiner Schock für ihn und er lief zu mir. Eine Assistentin holte Seifenblasen hervor und mein Kind rannte zurück und patschte fröhlich nach den Seifenblasen. Dabei sind innerhalb von zwei Minuten sehr süße Fotos entstanden. Sie wurden direkt bearbeitet und ich durfte mir das Foto samt Hintergrund ansehen (leider nicht mitnehmen) und es wird an den Kunden weitergegeben. Ob der Kunde es dann verwendet, weiß die Agentur nicht.
Ich zog ihn wieder um, während die Assistentin noch mit ihm Quatsch machte, und schon waren wir fertig. Mein Sohn hatte Spaß, wollte den Koffer wieder schieben und gar nicht loslassen.
Für einmal An- und Ausziehen, Spaß mit Seifenblasen und das Mitbringen von guter Laune bekommt er 160€. Wäre er Ersatzkind geblieben und hätte man keine Fotos von ihm gemacht, hätte er dennoch 80€ bekommen. Wir sind nicht angewiesen auf das Geld und es war auch nie Teil unserer Entscheidung für die Anmeldung in einer Modelagentur, aber es ist ein netter Nebeneffekt und vielleicht freut sich unser Sohn ja irgendwann über ein kleines Konto, auf das wir solche Gagen überweisen.
----
Natürlich gibt es viele andere Fragen, die wir uns vorher auch gestellt haben.
- Warum wollen wir ihn bei einer Agentur anmelden?
Ich glaube, es war eine Mischung aus Neugierde, ob wirklich irgendwer unseren Sohn buchen würde, und einer gewissen Entzückung, wenn er mal von einer Verpackung grinsen würde - begleitet von dem Gedanken, dass es sowieso nichts werden würde. Und falls doch, könnte man ja ein kleines Sparkonto anlegen für den Führerschein (oder so).
- Wo sind die Grenzen?
Bei uns z. B. ist auf jeden Fall eine Grenze erreicht, wenn wir merken, dass wir unseren Alltag für Shootings ändern. Z. B. eine Woche vorm Shooting nicht mehr klettern, um Beulen zu vermeiden oder sowas; oder natürlich wenn unser Kind uns signalisiert, dass ihn sowas stresst.
- Welche Marken/Produkte sind geeignet für unser Kind?
Unsere Agentur nennt uns bei einer Anfrage immer den Kunden und grob die Produktrichtung. Wir können also jederzeit nochmal nachlesen, um was für ein Unternehmen es sich handelt und ob wir dahinterstehen oder die geplante Werbung irgendwelche Nachteile für unseren Sohn haben könnte.
...
Vielleicht trauen sich ja auch andere, ihre Erfahrungen zu schreiben. Ich verstehe auch viele Kritikpunkte am Kindermodeln und ich möchte dafür auch keine Werbung machen. Jeder muss das für sich und seine Familie selbst entscheiden. Aber diejenigen, die darüber ernsthaft nachdenken, finden aktuell vermutlich wenig Erfahrungsberichte und Einblicke. Daher habe ich diesen Beitrag geschrieben.
12.03.2019 07:18
Wir haben unsere große mal in einer Agentur angemeldet, da war sie 8 Monate alt, der Grund war einfach Neugier. Wir hatten sogar zwei mal einen Job, haben dann aber aufgehört weil wir umgezogen sind und mir der Weg einfach zu weit war. Manchmal denk ich mir, ich melde sie wieder an, bei Fotos posiert sie immer schon wie ein „Profi“, aber der Weg dorthin schreckt mich immer ab.
12.03.2019 07:46
Ein Hauptgrund um meine Kinder dort nicht anzumelden ist die Tragweite der Bilder durch die Werbung und das ich mein Kind nicht fragen kann ob es das möchte. Prinzipiell habe ich kein Problem mit Kinderfotos, ich selbst stelle auch gerne mal ausgewählte online, lösche sie aber nach einiger Zeit wieder. Wenn ich aber daran denke das mein Kind weltweit auf irgendwelchen Produkten abgebildet ist wird mir komisch.
12.03.2019 08:58
Sehr interessant dein Bericht.
Ich denke mir auch oft meine Söhne sind so fotogen und würden sicher süße Models abgeben aber für meinem großen Sohn wäre es viel zu viel Stress. Er mag es zwar im Mittelpunkt zu stehen aber eher bei bekannten Gesichter und er ist glaub ich ein zu großer Wirbelwind.
Der Kleine wäre sehr neugierig und offen.
Aber ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen die Fotos meiner Kinder irgendwo zu sehen. Wir stellen auch keine Fotos auf Social Media man gibt ja doch total die Kontrolle ab über die Bilder und man weiß nicht wo die landen oder? Oder dürfen es wirklich nur die gebuchten Firmen verwenden?
Ich denke mir auch oft meine Söhne sind so fotogen und würden sicher süße Models abgeben aber für meinem großen Sohn wäre es viel zu viel Stress. Er mag es zwar im Mittelpunkt zu stehen aber eher bei bekannten Gesichter und er ist glaub ich ein zu großer Wirbelwind.
Der Kleine wäre sehr neugierig und offen.

12.03.2019 09:13
Zitat von NiAn:
Ein Hauptgrund um meine Kinder dort nicht anzumelden ist die Tragweite der Bilder durch die Werbung und das ich mein Kind nicht fragen kann ob es das möchte. Prinzipiell habe ich kein Problem mit Kinderfotos, ich selbst stelle auch gerne mal ausgewählte online, lösche sie aber nach einiger Zeit wieder. Wenn ich aber daran denke das mein Kind weltweit auf irgendwelchen Produkten abgebildet ist wird mir komisch.
Ja, das ist ein Punkt. Deswegen finde ich die Auswahl der Kunden auch sehr wichtig. Aber am Ende ist natürlich besonders bei Werbespots, die vielleicht aus irgendeinem noch gar nicht absehbaren Grund eine jahrelange Youtube-Karriere durchmachen, ein gewisses Risiko vorhanden.
Wir persönlich sehen da jetzt aktuell weniger ein Problem, weil wir unter anderem nicht glauben, dass man in 10 Jahren erkennen würde, dass das Kleinkind im Spot unser Sohn ist (wenn er denn überhaupt mal in einem auftauchen sollte). Es klebt ja kein Namensschild dran.
Bei den Fotos, die wir jetzt haben aufnehmen lassen, handelt es sich Fotos zu einem ganz bestimmten Kleidungsstück. Dem Hintergrund nach zu urteilen, geht es um die Verpackung oder um ein online-Produktbild. Es gibt so unglaublich viele Fotos von so unglaublich vielen Kindern auf Verpackungen von Kinderkleidung (wie z. B. bei Tschibo, Aldi, Lidl, ...). Da ist absolut unwahrscheinlich, dass überhaupt jemand Uneingeweihtes mitbekommt, dass unser Sohn dort abgebildet ist.
Das ist auch ein Aspekt, den ich bei dieser Thematik häufig zu wenig beleuchtet finde. Man entscheidet jedenfalls bei unserer Agentur immer neu, welche Anfragen man akzeptiert. Man sagt nicht: Hier ist mein Kind, macht was ihr wollt.
Interessant finde ich die Frage, wann man aufhören sollte. Bei uns ist klar, dass es mit meinem Jobbeginn im Sommer endet oder nur noch sehr selten passen wird. In meinem Beruf kann ich nicht frei nehmen, sondern habe feste Urlaubszeiten und der Vater möchte nicht zu solchen Terminen gehen.
Aber wer da mehr Freiheiten hat, muss sich dieser Frage ja stellen. Vielleicht ging es hier schon jemandem so? Oder habt ihr es einfach kommen lassen und dann nach eurem Bauchgefühl entschieden? (Ist vielleicht das Klügste)
12.03.2019 09:17
Zitat von Zitronenmelisse:
Sehr interessant dein Bericht.
Ich denke mir auch oft meine Söhne sind so fotogen und würden sicher süße Models abgeben aber für meinem großen Sohn wäre es viel zu viel Stress. Er mag es zwar im Mittelpunkt zu stehen aber eher bei bekannten Gesichter und er ist glaub ich ein zu großer Wirbelwind.
Der Kleine wäre sehr neugierig und offen.Aber ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen die Fotos meiner Kinder irgendwo zu sehen. Wir stellen auch keine Fotos auf Social Media man gibt ja doch total die Kontrolle ab über die Bilder und man weiß nicht wo die landen oder? Oder dürfen es wirklich nur die gebuchten Firmen verwenden?
Ich glaube, das ist sehr abhängig von dem Vertrag zwischen Agentur und Kunde. Es gibt ja auch Agenturen, die sowas wie diese Stock-Fotos machen. Die werden dann ja für alles mögliche verwendet.
Ich glaube, der Kunde bei uns verwendet die Bilder nur in ihren eigenen Katalogen, in ihrem Onlineshop, auf Verpackungen oder in eigenen Werbe-Prospekten. Das Motiv wäre für anderes kaum benutzbar. Aber da das für mich aus der Beschreibung direkt ableitbar war, habe ich nicht weiter nachgefragt. Diese Möglichkeit hast du bei einer guten Agentur aber immer.
12.03.2019 09:27
OT: Wenn Bilder erstmal im Netz sind, bleiben die dort für immer, egal ob ihr sie wieder löscht. Nur als kleine Anmerkung.
12.03.2019 18:48
Find das sehr interessant, mal richtige Erfahrungen zu lesen.
Danke für deinen Beitrag.
Mich würde noch interessieren: habt ihr die fahrtwege auch bezahlt bekommen?
Und gabs für das erste Shooting ( werbespot) auch Geld , obwohl dein Sohn nicht gewählt wurde?
Danke für deinen Beitrag.
Mich würde noch interessieren: habt ihr die fahrtwege auch bezahlt bekommen?
Und gabs für das erste Shooting ( werbespot) auch Geld , obwohl dein Sohn nicht gewählt wurde?
12.03.2019 20:01
Zitat von Sonce:
Find das sehr interessant, mal richtige Erfahrungen zu lesen.
Danke für deinen Beitrag.
Mich würde noch interessieren: habt ihr die fahrtwege auch bezahlt bekommen?
Und gabs für das erste Shooting ( werbespot) auch Geld , obwohl dein Sohn nicht gewählt wurde?
Die Überweisung der Gage dauert laut deren Angaben so um die 12 Wochen, da die Kunden diese Frist haben. Daher haben wir noch nichts auf dem Konto.
Für Castings gibt es kein Geld. Das mit den Fahrtkosten ist eine interessante Frage, die mir noch gar nicht kam. Da frage ich demnächst mal nach. Wir kamen da super mit einer Tageskarte für 6€ aus. Insofern spielt das für mich jetzt keine große Rolle. Schön wäre es natürlich trotzdem.
12.03.2019 20:03
Jetzt bin ich ja neugierig und würde gerne mal ein Foto von deinen Sohn sehen

12.03.2019 21:16
In meinem Thread poste ich ab und an Fotos
https://www.mamacommunity.de/forum/kinderwunschfor um/yellow-warten-auf-unser-wunschkind?page=188

https://www.mamacommunity.de/forum/kinderwunschfor um/yellow-warten-auf-unser-wunschkind?page=188
13.03.2019 06:35
Wir wurden als unsere Tochter 2 war von einer Agentur angesprochen, ob wir sie nicht in die Kartei aufnehmen lassen wollen. Wir lehnten das damals ab. Kurz vor ihrem 9. Geburtstag kam unsere Tochter und wollte unbedingt Model werden. Ich habe also die Agentur raus gesucht und sie dort angemeldet.
Das alles ist jetzt ein halbes Jahr her, sie hatte jetzt 3 Aufträge und super viel Spaß am Model sein. Wir haben lange mit ihr gesprochen und ihr auch erklärt das die Bilder für immer im Internet sein werden. Klar kann sie mit 9 die Konsequenz nicht abschätzen, aber es war ihr eigener Wunsch das zu machen. Sie liebt es aber schon immer Fotos zu machen. Bisher wurde sie auch nur für Fotos gebucht.
Das alles ist jetzt ein halbes Jahr her, sie hatte jetzt 3 Aufträge und super viel Spaß am Model sein. Wir haben lange mit ihr gesprochen und ihr auch erklärt das die Bilder für immer im Internet sein werden. Klar kann sie mit 9 die Konsequenz nicht abschätzen, aber es war ihr eigener Wunsch das zu machen. Sie liebt es aber schon immer Fotos zu machen. Bisher wurde sie auch nur für Fotos gebucht.
17.03.2019 15:48
Darf ich dich fragen Yellow, was eure Motivation war? Ich frage mich das immer. Also findest du das toll, davon erzählen zu können, bist du stolz darauf, dass er ausgewählt wird? Oder ist das einfach ein Zeitvertreib? Schöne Fotos kann man ja auch beim Fotographen machen lassen und ohne dass es dabei noch um Mode geht und eine Firma damit Geld verdient....
17.03.2019 16:36
Unsere Töchter sind auch angemeldet und hatten schon den einen oder anderen Job. Der größte war, als wir Donnerstag zu einem Casting waren und Freitag kam die Nachricht, sie wurde ausgewählt, Samstag geht es nach Portugal. Dort waren wir dann drei Tage, untergebracht in einem 5-Sterne-Hotel, zusätzlicher Flug auf eine Insel und recht gut bezahlt.sie hatte Spaß und es war eine interessante Erfahrung.
17.03.2019 16:41
Schön, dass du wieder da bist, Sera!
Sorry, fürs OffTopic, Frau Yellow.

Sorry, fürs OffTopic, Frau Yellow.
- Dieses Thema wurde 17 mal gemerkt