Mütter- und Schwangerenforum

Wohnung kaufen - was muss man beachten?

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Tanzbär
13559 Beiträge
08.02.2021 00:51
Zitat von Sahnequark123:

Zitat von Tanzbär:

Zitat von Sahnequark123:

Zitat von juuLes:

...


Du hattest geschrieben, dass Euch aktuell 6k netto zur Verfügung stehen.
Wenn Du in die 2,5k monatlich die Miete bereits mit eingerechnet hast und Ihr mehr nicht auf die Seite legen könnt ist das Projekt schon sehr groß.

Anbei mal eine Beispielrechnung aus dem Netz ausgehend von 60TEUR Eigenkapital. Mit 30TEUR hat mir das System gar keine Finanzierung angeboten.

Angenommen habe ich eine Volltilgung innerhalb von 30 Jahren. ( Wie alt seid ihr? Wann geht ihr in Rente?) Da landet ihr ohne Maklergebühren schon bei einer monatlichen Rate von mindestens
2150 EUR. Hier habe ich Zinssteigerung nach 10 oder 20 Jahren noch gar nicht voll eingepreist. Wohngeld, Nebenkosten sind auch noch gar nicht berücksichtigt. Wenn man dann noch zusätzliche Sanierungen für Dach, Heizung, Bödenbeläge und Bäder, Küche usw. innerhalb der 30 Jahre berücksichtigt wird klar, dass man da auch nach der abgeschlossenen Finanzierung noch zusätzlich Geld zur Seite legen muss. Falls ihr darauf Wert legt, zusätzlich noch in den Urlaub zu fahren, Autos zu kaufen und für sonstige Eventualitäten vorzusorgen, solltet ihr monatlich noch 1000 EUR rechnen.
Das heißt auf die 2150 EUR Rate und Nebenkosten+ Wohngeld kommt noch eine Sparrate von locker 1000 EUR.

Nicht jeder, ist in der Lage, diese Summe monatlich noch zusätzlich auf die Seite zu legen, nicht dass mich hier jemand falsch versteht. Aber in Regionen, in denen die Immobilien hochpreisig sind, ist auch der Handwerker usw. deutlich teurer.

Ihr habt jetzt schon ein gutes Einkommen. Aber tatsächlich sehe ich hier die größte Stellschraube, Euren Traum zu verwirklichen.

Prüft, wo ihr monatlich ( trotz Corona) 3500 EUR ausgegeben habt. Vielleicht ist da doch noch etwas mehr Sparpotential möglich.
Packt jede Einkommenssteigerung, die sich in der nächsten Zeit ergibt auf die Seite. Dann kann das was werden.

Ich hab mal ein paar ganz allgemeine Fragen an dich, da du ja vom Fach bist

Warum hast du eigentlich einen Tilgungszeitraum von 30 Jahren angenommen? Das machen Banken ja "immer". Ist das, weil sie da am meisten Gewinn machen oder weil die Leute das wollen?

Wieso gibt es nach 10 und 20 Jahren noch Zinssteigerungen? Ich dachte, wenn man einen Vertrag auf 25 oder 30 Jahre festlegt, wäre der Zinssatz für diese Dauer fest. Sonst könnte man doch gleich einen Vertrag mit 10 oder 15 Jahren (und dem damit einhergehenden günstigeren Zinssatz) nehmen und dann eine Anschlussfinanzierung machen


Wenn es um die Konditionsfindung geht, macht man in der Regel eine Zinsvereinbarung über 10 oder 15 Jahre, das ist richtig. Ein Zinssatz über 30 Jahre wäre locker doppelt so teuer.
Aber nach 10 Jahren ist die Immobilie ja in der Regel noch nicht abbezahlt. Also muss man zu dem dann geltenden Zinsniveau prolongieren.
Im Endeffekt wettest Du auf fallende oder sinkende Zinsen. Wir hatten unsere Immobilie auf 15 Jahre finanziert. Hat bei unserer Kondition einen Unterschied von nur 0,03% ausgemacht. Hat aber den Vorteil, dass man nach 10 Jahren kündigen kann mit einer Kündigungsfrist von 10 Jahren. Das macht dann Sinn, wenn das Zinsniveau wider Erwarten total günstig ist.

Bei der Liquiditätsrechnung zeigt man dem Kunden aber auf, ob er sich die Immobilie auch nach 10 Jahren mit gestiegenen Zinsen noch leisten kann. Denn gerade bei einer knappen Finanzierung zu günstigen Zinsen könnte das nach 10 Jahren bedeuten, dass man sich plötzlich die Rate nicht mehr leisten kann.
Also nimmt man bei der Liquiditätsplanung einen etwas erhöhten Zinssatz an und berücksichtigt auch Eventualitäten während der Laufzeit. Eintritt ins Rentenalter, Familienplanung, gestiegenes Zinsniveau usw.

Die Bank kalkuliert sowieso ihren Gewinn mit ein. Ob man eine Laufzeit von 5 Jahren nimmt oder 10 ist dabei unerheblich. Denn die Bank muss das Geld ja am langfristigen Zinsmarkt auch zu teureren Preisen „einkaufen“. Wobei beim aktuellen Zinsniveau ist auch hier wieder alles verschoben.

Verstehe ich das richtig, dass sich auch bei vorneherein 30 Jahren die Zinsen während des Vertrages ändern? Bei uns hatte es einen größeren Unterschied gemacht, ob 15 oder 10 Jahre. Das waren immerhin knapp 0,2 %, weswegen wir uns für die 10 Jahre entschieden haben. Aber ich bin eh ein großer Fan von Sonderzahlungen, weil das letztendlich effektiver ist als das monatliche Abzahlen.

Bezüglich der Liquiditätsrechnung: Klar, ist logisch
Sahnequark123
623 Beiträge
08.02.2021 17:13
Zitat von Tanzbär:

Zitat von Sahnequark123:

Zitat von Tanzbär:

Zitat von Sahnequark123:

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Ich hab mal ein paar ganz allgemeine Fragen an dich, da du ja vom Fach bist

Warum hast du eigentlich einen Tilgungszeitraum von 30 Jahren angenommen? Das machen Banken ja "immer". Ist das, weil sie da am meisten Gewinn machen oder weil die Leute das wollen?

Wieso gibt es nach 10 und 20 Jahren noch Zinssteigerungen? Ich dachte, wenn man einen Vertrag auf 25 oder 30 Jahre festlegt, wäre der Zinssatz für diese Dauer fest. Sonst könnte man doch gleich einen Vertrag mit 10 oder 15 Jahren (und dem damit einhergehenden günstigeren Zinssatz) nehmen und dann eine Anschlussfinanzierung machen


Wenn es um die Konditionsfindung geht, macht man in der Regel eine Zinsvereinbarung über 10 oder 15 Jahre, das ist richtig. Ein Zinssatz über 30 Jahre wäre locker doppelt so teuer.
Aber nach 10 Jahren ist die Immobilie ja in der Regel noch nicht abbezahlt. Also muss man zu dem dann geltenden Zinsniveau prolongieren.
Im Endeffekt wettest Du auf fallende oder sinkende Zinsen. Wir hatten unsere Immobilie auf 15 Jahre finanziert. Hat bei unserer Kondition einen Unterschied von nur 0,03% ausgemacht. Hat aber den Vorteil, dass man nach 10 Jahren kündigen kann mit einer Kündigungsfrist von 10 Jahren. Das macht dann Sinn, wenn das Zinsniveau wider Erwarten total günstig ist.

Bei der Liquiditätsrechnung zeigt man dem Kunden aber auf, ob er sich die Immobilie auch nach 10 Jahren mit gestiegenen Zinsen noch leisten kann. Denn gerade bei einer knappen Finanzierung zu günstigen Zinsen könnte das nach 10 Jahren bedeuten, dass man sich plötzlich die Rate nicht mehr leisten kann.
Also nimmt man bei der Liquiditätsplanung einen etwas erhöhten Zinssatz an und berücksichtigt auch Eventualitäten während der Laufzeit. Eintritt ins Rentenalter, Familienplanung, gestiegenes Zinsniveau usw.

Die Bank kalkuliert sowieso ihren Gewinn mit ein. Ob man eine Laufzeit von 5 Jahren nimmt oder 10 ist dabei unerheblich. Denn die Bank muss das Geld ja am langfristigen Zinsmarkt auch zu teureren Preisen „einkaufen“. Wobei beim aktuellen Zinsniveau ist auch hier wieder alles verschoben.

Verstehe ich das richtig, dass sich auch bei vorneherein 30 Jahren die Zinsen während des Vertrages ändern? Bei uns hatte es einen größeren Unterschied gemacht, ob 15 oder 10 Jahre. Das waren immerhin knapp 0,2 %, weswegen wir uns für die 10 Jahre entschieden haben. Aber ich bin eh ein großer Fan von Sonderzahlungen, weil das letztendlich effektiver ist als das monatliche Abzahlen.

Bezüglich der Liquiditätsrechnung: Klar, ist logisch


Wenn Du 30 Jahre Zinsbindung vereinbarst, ist der Zins natürlich auch 30 Jahre fest. Sollte es in den 30 Jahren dazu kommen, dass Du die Immobile verkaufst, musst Du der Bank aber auch für 30 Jahre den Zinsschaden zahlen und eben nicht nur für 10 oder 15.
Wenn Du die Zinsen nur auf 10 Jahre vereinbarst, musst Du Dich nach 10 Jahren um eine neue Kondition kümmern und zum dann gültigen Zinssatz prolongieren.

0,2 % auf pro 100.000 EUR Darlehen machen ca. 16 EUR im Monat aus. Auch hier wettet man dann halt wieder gegen den Zinsmarkt. Wenn der Zinssatz nach 10 Jahren bei 4 % liegt und man zu dem Zinssatz prolongieren muss hätte man im Nachhinein dann vielleicht doch lieber gleich eine längere Zinsvereinbarung gemacht.

Sonderzahlungen machen ein Darlehen übrigens auch teurer. Ein Darlehen ohne Sonderzahlungen kostet weniger. Das wird zwar immer so verkauft, dass z.B. jährliche Sonderzahlungen automatisch dabei sind, aber in Wirklichkeit wird auch das von vornherein eingepreist.

Finanzberater machen das Darlehen auch teurer. Die machen das ja nicht umsonst. Die erhalten von den Banken eine Provision, das wird in den Kreditvertrag eingepreist. Geht man selbst zur Bank spart man diese Provision.
Tanzbär
13559 Beiträge
08.02.2021 19:19
Zitat von Sahnequark123:

Zitat von Tanzbär:

Zitat von Sahnequark123:

Zitat von Tanzbär:

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Wenn es um die Konditionsfindung geht, macht man in der Regel eine Zinsvereinbarung über 10 oder 15 Jahre, das ist richtig. Ein Zinssatz über 30 Jahre wäre locker doppelt so teuer.
Aber nach 10 Jahren ist die Immobilie ja in der Regel noch nicht abbezahlt. Also muss man zu dem dann geltenden Zinsniveau prolongieren.
Im Endeffekt wettest Du auf fallende oder sinkende Zinsen. Wir hatten unsere Immobilie auf 15 Jahre finanziert. Hat bei unserer Kondition einen Unterschied von nur 0,03% ausgemacht. Hat aber den Vorteil, dass man nach 10 Jahren kündigen kann mit einer Kündigungsfrist von 10 Jahren. Das macht dann Sinn, wenn das Zinsniveau wider Erwarten total günstig ist.

Bei der Liquiditätsrechnung zeigt man dem Kunden aber auf, ob er sich die Immobilie auch nach 10 Jahren mit gestiegenen Zinsen noch leisten kann. Denn gerade bei einer knappen Finanzierung zu günstigen Zinsen könnte das nach 10 Jahren bedeuten, dass man sich plötzlich die Rate nicht mehr leisten kann.
Also nimmt man bei der Liquiditätsplanung einen etwas erhöhten Zinssatz an und berücksichtigt auch Eventualitäten während der Laufzeit. Eintritt ins Rentenalter, Familienplanung, gestiegenes Zinsniveau usw.

Die Bank kalkuliert sowieso ihren Gewinn mit ein. Ob man eine Laufzeit von 5 Jahren nimmt oder 10 ist dabei unerheblich. Denn die Bank muss das Geld ja am langfristigen Zinsmarkt auch zu teureren Preisen „einkaufen“. Wobei beim aktuellen Zinsniveau ist auch hier wieder alles verschoben.

Verstehe ich das richtig, dass sich auch bei vorneherein 30 Jahren die Zinsen während des Vertrages ändern? Bei uns hatte es einen größeren Unterschied gemacht, ob 15 oder 10 Jahre. Das waren immerhin knapp 0,2 %, weswegen wir uns für die 10 Jahre entschieden haben. Aber ich bin eh ein großer Fan von Sonderzahlungen, weil das letztendlich effektiver ist als das monatliche Abzahlen.

Bezüglich der Liquiditätsrechnung: Klar, ist logisch


Wenn Du 30 Jahre Zinsbindung vereinbarst, ist der Zins natürlich auch 30 Jahre fest. Sollte es in den 30 Jahren dazu kommen, dass Du die Immobile verkaufst, musst Du der Bank aber auch für 30 Jahre den Zinsschaden zahlen und eben nicht nur für 10 oder 15.
Wenn Du die Zinsen nur auf 10 Jahre vereinbarst, musst Du Dich nach 10 Jahren um eine neue Kondition kümmern und zum dann gültigen Zinssatz prolongieren.

0,2 % auf pro 100.000 EUR Darlehen machen ca. 16 EUR im Monat aus. Auch hier wettet man dann halt wieder gegen den Zinsmarkt. Wenn der Zinssatz nach 10 Jahren bei 4 % liegt und man zu dem Zinssatz prolongieren muss hätte man im Nachhinein dann vielleicht doch lieber gleich eine längere Zinsvereinbarung gemacht.

Sonderzahlungen machen ein Darlehen übrigens auch teurer. Ein Darlehen ohne Sonderzahlungen kostet weniger. Das wird zwar immer so verkauft, dass z.B. jährliche Sonderzahlungen automatisch dabei sind, aber in Wirklichkeit wird auch das von vornherein eingepreist.

Finanzberater machen das Darlehen auch teurer. Die machen das ja nicht umsonst. Die erhalten von den Banken eine Provision, das wird in den Kreditvertrag eingepreist. Geht man selbst zur Bank spart man diese Provision.

Ah ok, nee, dann ist es doch so wie ich es bisher kannte. Da hab ich das in deinem vorherigen Beitrag missverstanden.

Klar, Sonderzahlungen treiben den Zinssatz wieder etwas hoch, aber man kann sich das ja über die Laufzeit ausrechnen, ob es in Summe trotzdem günstiger ist (war bei uns so) oder nicht. Und bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass man das extra ansprechen muss, dass man Sonderzahlungen haben möchte. Und 16 € bei 100.000 € (in Juules Fall wären es ja dann 100 € pro Monat) ist schon eine Menge, wenn ich mir die über die gesamte Laufzeit sparen kann. So ein ganzer Kredit ist eh schon teuer genug, wenn man ihn auch noch privat an der Backe hat.

Ich würde eh nicht auf irgendwelche Zinsen setzen, sondern so kalkulieren, dass man entweder die Summe komplett abbezahlt hat oder nur noch eine kleine Restschuld über hat, die man innerhalb von 6 Monaten abzahlen kann.
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