Pflegemissstände melden
07.07.2021 08:41
Zitat von Zelda86:
Ich finde es erschreckend, dass so wenige Menschen wissen, an wen man sich in so einem Fall wenden kann. Damit schließe ich mich auch ein - ich wusste nicht, wer zuständig ist.
Jeder weiß, an wen man sich bei Kindeswohlgefährdung- und verwahrlosung wenden kann/muss. Aber dass "niemand" (bis auf einige Ausnahmen) kennt den Ansprechpartner, wenn es um erwachsene Pflege- und Beutreuungsbedürftige Menschen geht.
Ich frage mich gerade, woran das liegt? Am Stellenwert der Menschen in der Gesellschaft und damit an der wenig vorhandenen Lobby? An nicht vorhandenen Berührungspunkten? Desinteresse? Andere Gründe?
Ich denke es liegt auch viel daran, in dem Fall hier im Haus auch, dass die Pflegepersonen es sehr lange schaffen die Fassade der guten Pflege aufrecht zu erhalten. Leute im Umfeld würden nie sagen, dass der Sohn nicht gut gepflegt wird, die kennen diesen aber nur aus Erzählungen und Frau xxx ist ja toll, die kümmert sich so aufopferungsvoll um ihren Sohn. Das sagt sie ja jedem und ich denke sie glaubt das auch selbst. Das dieser aber in einem schlechten Zustand und oft alleine ist, in der Wohnung Ausrastet, in den Hausflur pinkelt, die Treppe hoch und runter krabbelt (mit Schmerzen) dass sehen nur wir, die im gleichen Haus wohnen und auch wir haben ehrlich gesagt lange geglaubt was sie erzählt. Die Geschichten waren irgendwie immer plausibel. Ich glaube tatsächlich, jetzt wo ich betroffen bin, bei Kindern guckt man eher genauer hin.
07.07.2021 10:08
Ihr könnt tatsächlich die Polizei rufen. Der Mann ist hilflos und nicht zurechnungsfähig. Am besten, wenn die Mutter nicht da ist. Normalerweise müssen sie ihn dann mitnehmen beim 3. Mal (so erlebt, als mein Opa durch einen Hirntumor geistig nicht mehr zurechnungsfähig war) und er wird in ein Krankenhaus oder eine Einrichtung für Menschen mit Pflegebedarf gebracht.
Von dort aus kümmern die sich dann um einen gesetzlichen Vormund und das weitere Vorgehen. Bringt ja weder dem armen Mann noch euch Anwohnern was, wenn er im eigenen Kot sitzt und verwahrlost.
Von dort aus kümmern die sich dann um einen gesetzlichen Vormund und das weitere Vorgehen. Bringt ja weder dem armen Mann noch euch Anwohnern was, wenn er im eigenen Kot sitzt und verwahrlost.
07.07.2021 11:12
Zitat von Zelda86:
Ich finde es erschreckend, dass so wenige Menschen wissen, an wen man sich in so einem Fall wenden kann. Damit schließe ich mich auch ein - ich wusste nicht, wer zuständig ist.
Jeder weiß, an wen man sich bei Kindeswohlgefährdung- und verwahrlosung wenden kann/muss. Aber dass "niemand" (bis auf einige Ausnahmen) kennt den Ansprechpartner, wenn es um erwachsene Pflege- und Beutreuungsbedürftige Menschen geht.
Ich frage mich gerade, woran das liegt? Am Stellenwert der Menschen in der Gesellschaft und damit an der wenig vorhandenen Lobby? An nicht vorhandenen Berührungspunkten? Desinteresse? Andere Gründe?
Mir geht es auch so, ich wüsste es nicht.
Aber ich glaube, es liegt auch daran, dass es da soo viele Stellen gibt, soviele Dienste, Ärzte etc
Bei Kindern ist es das Jugendamt, das dann die organisation übernimmt.
Bei Behinderung oder Pflege ist es ein echt komplexes Feld. Eine Freundin von mir hat ein autistisches Kind. Es ist fast ein full time job, die organisation von Hilfen zu managen. Es gibt keinen Leitfaden. Es gibt zig stelle, wo man irgendwas beantragen könnte, familienhilfe, pflegegeld und noch ganz viel, wovon ich noch nie etwas gehört habe. Und die Betroffenen oft auch nicht. Ich glaub die wenigsten nutzen da alle Hilfen, die es gäbe.
Hier in dem Fall. Ich wäre nie auf die Idee gekommen. Zum Hausarzt der Person zu gehen, da ich da ersten vermutet hatte, der koenne wegen Datenschutz nichts machen, und aber auch gedacht hatte, der habe ja keine Kompetenz in dem Fall.. Krankenkasse hätte ich auch nicht erwartet. Hätte wohl nach Pflegekasse oder medizinischer Dienst gegoogelt...
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07.07.2021 11:12
Zitat von FrauKugelrund:
Ihr könnt tatsächlich die Polizei rufen. Der Mann ist hilflos und nicht zurechnungsfähig. Am besten, wenn die Mutter nicht da ist. Normalerweise müssen sie ihn dann mitnehmen beim 3. Mal (so erlebt, als mein Opa durch einen Hirntumor geistig nicht mehr zurechnungsfähig war) und er wird in ein Krankenhaus oder eine Einrichtung für Menschen mit Pflegebedarf gebracht.
Von dort aus kümmern die sich dann um einen gesetzlichen Vormund und das weitere Vorgehen. Bringt ja weder dem armen Mann noch euch Anwohnern was, wenn er im eigenen Kot sitzt und verwahrlost.
Wir haben am Samstag die Polizei gerufen, bis die da waren war die Mutter aber auch wieder da und hatte ihn beruhigt. Sie sagt dann es war nix und die Beamten gehen und machen nix. War jetzt das 2. Mal, dass wir sie gerufen haben wegen Randale in der Wohnung.
07.07.2021 11:14
Ich habe jetzt bei verschiedenen Stellen angerufen. Beim Amtsgericht, beim MDK, bei der Krankenkasse, bei einem Pflegedienst und ich war beim Hausarzt. Erreicht habe ich leider noch nichts.
07.07.2021 22:24
Zitat von Anonym 1 (207030):
Zitat von kataleia:
Das ist ja krass bei Minderjährigen ist das Jugendamt Ansprechpartner und für alte oder kranke gibt's da nichts.
Das finde ich schlimm![]()
So habe ich es auch gesehen und gehofft, dass es etwas wie das Jugendamt gibt. Scheinbar aber ja nicht.
Doch, es gibt eine Betreuungsstelle, die beurteilen, ob er einen gesetzlichen Betreuer benötigt, der sich um seine Belange kümmert.
08.07.2021 08:26
Zitat von Anonym 1 (207030):
Ich habe jetzt bei verschiedenen Stellen angerufen. Beim Amtsgericht, beim MDK, bei der Krankenkasse, bei einem Pflegedienst und ich war beim Hausarzt. Erreicht habe ich leider noch nichts.
Was genau wurde Dir denn beim Amtsgericht gesagt?
08.07.2021 13:07
Zitat von Sahnequark123:
Zitat von Anonym 1 (207030):
Ich habe jetzt bei verschiedenen Stellen angerufen. Beim Amtsgericht, beim MDK, bei der Krankenkasse, bei einem Pflegedienst und ich war beim Hausarzt. Erreicht habe ich leider noch nichts.
Was genau wurde Dir denn beim Amtsgericht gesagt?
Beim Amtsgericht wurde ich an die Pflegekasse verwiesen. Eigentlich wurde ich prinzipiell nur von einer Stelle zur nächsten verbunden und keiner fühlt sich wirklich zuständig.
08.07.2021 13:43
Hm, wenn du nur von A nach B geschickt wirst, wäre dann vielleicht die örtliche Presse was? Da muss man ja keine Namen nennen, vielleicht könnte ein allgemeiner Bericht geschrieben werden, in dem steht, an welche Stellen man sich in solchen Fällen wenden kann.
Und falls Bezug auf einen Fall (den von dir geschilderten) in eurer Gemeinde genommen wird, vielleicht werden ja auch die bereits abtelefonierten Stellen/Behörden aufmerksam?
Und falls Bezug auf einen Fall (den von dir geschilderten) in eurer Gemeinde genommen wird, vielleicht werden ja auch die bereits abtelefonierten Stellen/Behörden aufmerksam?
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