Menschen, Filterblasen - was denkt ihr darüber
16.07.2022 10:17
Ich merke, dass ich mich in den letzten 15 Jahren mehr und mehr auf Kontakte beschränke, die mir gut tun, weil wir z.B. grundsätzlich eine ähnliche Einstellung in Politik oder Kindererziehung haben. Es geht mir viel besser so.
Ich bin dann umso schockierter, wenn ich mitbekomme, was es auch noch für Menschen gibt, mit denen ich es kaum 5 Minuten in einem Raum aushalte: Poser, Männer, die sexistische Sprüche voll normal finden, Verschwörungstheoretiker, Leute, die ihre Kinder in der Öffentlichkeit niedermachen etc etc. Ich finde das zum Teil wirklich kaum aushaltbar.
Manchmal frage ich mich, ob ich da mehr aushalten "muss", oder, ob ich es richtig mache. Da ich an einer Schule arbeite, habe ich selbstverständlich sowieso mit verschiedenen Menschen zu tun.
Ich bin dann umso schockierter, wenn ich mitbekomme, was es auch noch für Menschen gibt, mit denen ich es kaum 5 Minuten in einem Raum aushalte: Poser, Männer, die sexistische Sprüche voll normal finden, Verschwörungstheoretiker, Leute, die ihre Kinder in der Öffentlichkeit niedermachen etc etc. Ich finde das zum Teil wirklich kaum aushaltbar.
Manchmal frage ich mich, ob ich da mehr aushalten "muss", oder, ob ich es richtig mache. Da ich an einer Schule arbeite, habe ich selbstverständlich sowieso mit verschiedenen Menschen zu tun.
16.07.2022 10:37
Ich komme Jobmässig mit sehr unterschiedlichen Leuten zusammen,aus unterschiedlichen Schichte und Gegenden.Da wundere ich mich auch oft.Aber das ist deren Leben und ich muss es nicht mögen aber akzeptieren.
Umerziehen kann man die wenigsten Oftmals ergeben sich interessante Gespräche, mehr aber nicht.
Und so mache ich meine Arbeit und verschwinde danach in " meine" Welt.Die womöglich diesen Leuten seltsam erscheint.
Totale Exzreme sind mir bisher nicht untergekommen,da würde ich dann sofort auf Distanz gehen.
Umerziehen kann man die wenigsten Oftmals ergeben sich interessante Gespräche, mehr aber nicht.
Und so mache ich meine Arbeit und verschwinde danach in " meine" Welt.Die womöglich diesen Leuten seltsam erscheint.
Totale Exzreme sind mir bisher nicht untergekommen,da würde ich dann sofort auf Distanz gehen.
16.07.2022 10:41
Treffe mich privat auch nur noch mit wenigen ausgewählten Menschen. Grundsätzlich finde ich es aber wichtig seine Bubble auch mal zu verlassen und sich auf "andere einzulassen". Manchmal kann das auch wirklich bereichernd und horizonterweiternd sein- manchmal auch nicht. Ich finde es wichtig, dass wir anderen Sichtweisen gegenüber offen bleiben und es uns nicht mit den Gleichgesinnten zu bequem machen. Letztendlich können wir nur so eine offene und tolerante Gesellschaft sein und daran hapert es mMn gerade ganz gewaltig.
16.07.2022 11:02
Zitat von Kiddo89:
Treffe mich privat auch nur noch mit wenigen ausgewählten Menschen. Grundsätzlich finde ich es aber wichtig seine Bubble auch mal zu verlassen und sich auf "andere einzulassen". Manchmal kann das auch wirklich bereichernd und horizonterweiternd sein- manchmal auch nicht. Ich finde es wichtig, dass wir anderen Sichtweisen gegenüber offen bleiben und es uns nicht mit den Gleichgesinnten zu bequem machen. Letztendlich können wir nur so eine offene und tolerante Gesellschaft sein und daran hapert es mMn gerade ganz gewaltig.
Ja, offen bin ich definitiv, aber bei bestimmten Typen könnte ich dann einfach nur kotzen - da finde ich keine Sichtweise, der gegenüber ich offen sein will...
16.07.2022 11:04
Ich denke, es ist völlig normal und menschlich, dass man sich am liebsten mit Menschen umgibt, die ähnlich denken und leben, wie man selbst. Es wäre ja auch total anstrengend, wenn man dauerhaft im Konflikt leben würde, sich dauerhaft mit Menschen umgeben würde, die einem nicht gut tun oder sich ständig rechtfertigen müsste.
Dennoch finde ich es wichtig, auch die eigene Filterblase immer mal wieder zu verlassen. Zum einen, um nicht den Blick für die Welt da draußen zu verlieren und zum anderen auch, um sich immer mal wieder selbst zu hinterfragen, ob das so, wie man lebt, noch dem entspricht, wie man es möchte oder ob es da draußen vielleicht nicht noch was spannendes gibt, was man noch gar nicht auf dem Schirm hatte.
Dennoch finde ich es wichtig, auch die eigene Filterblase immer mal wieder zu verlassen. Zum einen, um nicht den Blick für die Welt da draußen zu verlieren und zum anderen auch, um sich immer mal wieder selbst zu hinterfragen, ob das so, wie man lebt, noch dem entspricht, wie man es möchte oder ob es da draußen vielleicht nicht noch was spannendes gibt, was man noch gar nicht auf dem Schirm hatte.
16.07.2022 11:13
Zitat von Jaspina1:
Zitat von Kiddo89:
Treffe mich privat auch nur noch mit wenigen ausgewählten Menschen. Grundsätzlich finde ich es aber wichtig seine Bubble auch mal zu verlassen und sich auf "andere einzulassen". Manchmal kann das auch wirklich bereichernd und horizonterweiternd sein- manchmal auch nicht. Ich finde es wichtig, dass wir anderen Sichtweisen gegenüber offen bleiben und es uns nicht mit den Gleichgesinnten zu bequem machen. Letztendlich können wir nur so eine offene und tolerante Gesellschaft sein und daran hapert es mMn gerade ganz gewaltig.
Ja, offen bin ich definitiv, aber bei bestimmten Typen könnte ich dann einfach nur kotzen - da finde ich keine Sichtweise, der gegenüber ich offen sein will...
Klar, gibt schon auch Menschen mit denen man einfach nicht auf einen Nenner kommen kann. Bei mir zB Nazis, Schlagerprolls, religiöse Fanatiker...
Aber grundsätzlich finde ich es eben wichtig im Dialog zu bleiben. Zum Einen, weil man so vielleicht ja doch noch jmd eines besseren belehren kann. Zum Zweiten, weil man selbst noch etwas dazu lernen kann. Zum Dritten , weil vieles dann doch nicht so ist, wie es auf den ersten Blick schien.
Wie gesagt, umgebe mich auch gerne mit Menschen, die ähnliche Ansichten haben wie ich. Was ich aber viel weniger leiden kann als "Andersdenkende", sind oberflächliche Gespräche unter meinesgleichen. Das bringt mich dann auch nicht weiter und langweilt mich schnell.
Puh, ich glaube, ich bin auch kein einfacher Zeitgenosse
16.07.2022 11:53
Hm-durch die Kinder und damit verbunden Verpflichtungen,(Elternabende,Klassenfeiern, "wichtige "Whats App-Gruppen oder Eltern von den Freunden) habe ich zwangsläufig Kontakt zu Menschen,die mir oft nicht gefallen.
Meistens kann ich das auch gut aushalten,weil ich weiss,dass ich dann in "meine Welt"zurück kann.
Freiwillig würde ich aber ,keinem Verein /Club beitreten.
Mich mit fremden Menschen zu arrangieren, die vielleicht eine Weltanschauung haben,die meiner so fern ist und das in meiner freien Zeit?!Niemals.
Dieses Forum ist oft meine persönliche Herausforderung,aber ich kann aktiv aus dem Geschehen gehen und bin nicht verpflichtet hier zu sein ,wenn es mir zu bunt wird.
Und dadurch hab ich auch Menschen gefunden,die mir sehr liegen und die mittlerweile echte Freundinnen sind.
Meistens kann ich das auch gut aushalten,weil ich weiss,dass ich dann in "meine Welt"zurück kann.
Freiwillig würde ich aber ,keinem Verein /Club beitreten.
Mich mit fremden Menschen zu arrangieren, die vielleicht eine Weltanschauung haben,die meiner so fern ist und das in meiner freien Zeit?!Niemals.
Dieses Forum ist oft meine persönliche Herausforderung,aber ich kann aktiv aus dem Geschehen gehen und bin nicht verpflichtet hier zu sein ,wenn es mir zu bunt wird.
Und dadurch hab ich auch Menschen gefunden,die mir sehr liegen und die mittlerweile echte Freundinnen sind.
16.07.2022 12:13
ich glaube genau diese Sichtweise hat uns jetzt die Energieknappheit eingebracht. Wir fühlen uns in unseren Werten und Ansichten anderen überlegen. Andere haben da einfach andere Ansichten, und halten uns vielleicht für schwächlich. Würden also auch alles andere, als so sein wollen wie wir sind... tja, lässt sich drüber streiten, was nun besser oder schlechter ist. Aber letztlich sitzen diese momentan am längeren Hebel. Obwohl wir ja über allem erhaben zu sein scheinen, und so toll sind. Naja. Vielleicht wirklich mal den Horizont erweitern und akzeptieren, dass es eben solche und solche gibt. Und auch wenn diese Augenscheinlich doof rüber kommen, muss es nicht so sein, wenn man sie näher kennenlernt. Vorurteile sind aber leider immer sehr schnell aufgebaut und der Stempel ist drauf.
16.07.2022 12:25
Ich bin im Grunde genauso, wobei es sich wirklich nur auf extrem konträre Sichtweisen handelt, von denen ich mich fernhalte. Ich hab mir das eine Leben und warum soll ich das mit Menschen vergeuden, die mich regelmäßig auf die Palme bringen?
16.07.2022 12:37
Zitat von Titania:
ich glaube genau diese Sichtweise hat uns jetzt die Energieknappheit eingebracht. Wir fühlen uns in unseren Werten und Ansichten anderen überlegen. Andere haben da einfach andere Ansichten, und halten uns vielleicht für schwächlich. Würden also auch alles andere, als so sein wollen wie wir sind... tja, lässt sich drüber streiten, was nun besser oder schlechter ist. Aber letztlich sitzen diese momentan am längeren Hebel. Obwohl wir ja über allem erhaben zu sein scheinen, und so toll sind. Naja. Vielleicht wirklich mal den Horizont erweitern und akzeptieren, dass es eben solche und solche gibt. Und auch wenn diese Augenscheinlich doof rüber kommen, muss es nicht so sein, wenn man sie näher kennenlernt. Vorurteile sind aber leider immer sehr schnell aufgebaut und der Stempel ist drauf.
Naja,wie es privat halte,oder im Berufsleben sind ja zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Warum sollte ich privat Kontakt zu Menschen haben,die mir nicht gefallen?
Im Berufsleben,beim Einkaufen,also bei jeglichem Kontakt,der außerhalb meines Zuhauses stattfindet ,muss ich mich arrangieren. Ob ich will ,oder nicht.
Was das nun mit der derzeitigen politischen Lage zu tun hat,ist mir allerdings schleierhaft .
16.07.2022 12:49
Ist hier genauso. Freizeit ist knapp und kostbar geworden und diese Zeit möchte ich mit den Menschen verbringen die ich mag, die so ticken wie ich und bei denen ich nicht auf der Hut sein muss bei Gesprächen. Da möcht ich mich einfach nur wohl fühlen.
Auf der Arbeit ist das was anderes, da kann ich mir nicht aussuchen mit wem ich die Zeit verbringe und treffe dort die unterschiedlichsten Menschen. Mit manchen kann man reden, bei anderen wird das eher schwieriger.
Aber ja, ich bleib privat bewusst in meiner Blase. Vielleicht hab ich ja in ein paar Jahren wieder etwas mehr Kapazitäten
Auf der Arbeit ist das was anderes, da kann ich mir nicht aussuchen mit wem ich die Zeit verbringe und treffe dort die unterschiedlichsten Menschen. Mit manchen kann man reden, bei anderen wird das eher schwieriger.
Aber ja, ich bleib privat bewusst in meiner Blase. Vielleicht hab ich ja in ein paar Jahren wieder etwas mehr Kapazitäten
16.07.2022 13:10
Was hat der Rohstoffmangel mit dem individuellen Sozialverhalten zu tun?
16.07.2022 13:30
Ich würde sagen ich habe einen recht diversen Bekanntenkreis Enge Freunde, mit denen ich mich regelmäßig treffe, ticken aber schon ähnlich wie ich. Einfach weil wir Interessen teilen, ähnlichen Sinn für Humor haben und wir grundlegende Werte teilen, usw.
Aber wenn man jetzt die Kontaktliste meines Handys durchgeht findet man
- Kiffer und Kokser
- psychisch kranke Wohnungslose
- AFD-Wähler und "ich hab ja nichts gegen Ausländer aber..." Menschen
- Topverdiener, die für den Abbau von Sozialleitungen und gegen jegliche staatliche Einmischung sind
- Veganer der 12. Stufe, die jeden nicht Veganer direkt bekehren müssen
- Menschen, die glauben eine Familie muss zwangsläufig aus Vater, Mutter und Kind(ern) bestehen
- Menschen, die die unterschiedlichsten Familienmodelle leben
- Menschen, die in einer Kommune leben
- Menschen, die fest an Gott glauben und überzeugte Atheisten
Und sicher noch mehr. Das sind alles freiwillige, private Kontakte. Nicht alle davon würde ich als Freunde bezeichnen.
Ich bin zu Kommunikation und Kontakt bereit solange einige grundlegenden Parameter klar sind. Dazu gehört z.B. die Anerkennung unsere Rechtsstaats und der freiheitlich demokratischen Grundordnung und der Grundsatz der Gewaltfreiheit. Auch auf so Blödsinn wie Holocaust leugnen habe ich keinen Bock.
Ich treffe mich also durchaus auch mit Menschen mit denen ich kontroverse Diskussionen führe. Letztlich schult das ja auch die eigene Rethorik.
Aber wenn man jetzt die Kontaktliste meines Handys durchgeht findet man
- Kiffer und Kokser
- psychisch kranke Wohnungslose
- AFD-Wähler und "ich hab ja nichts gegen Ausländer aber..." Menschen
- Topverdiener, die für den Abbau von Sozialleitungen und gegen jegliche staatliche Einmischung sind
- Veganer der 12. Stufe, die jeden nicht Veganer direkt bekehren müssen
- Menschen, die glauben eine Familie muss zwangsläufig aus Vater, Mutter und Kind(ern) bestehen
- Menschen, die die unterschiedlichsten Familienmodelle leben
- Menschen, die in einer Kommune leben
- Menschen, die fest an Gott glauben und überzeugte Atheisten
Und sicher noch mehr. Das sind alles freiwillige, private Kontakte. Nicht alle davon würde ich als Freunde bezeichnen.
Ich bin zu Kommunikation und Kontakt bereit solange einige grundlegenden Parameter klar sind. Dazu gehört z.B. die Anerkennung unsere Rechtsstaats und der freiheitlich demokratischen Grundordnung und der Grundsatz der Gewaltfreiheit. Auch auf so Blödsinn wie Holocaust leugnen habe ich keinen Bock.
Ich treffe mich also durchaus auch mit Menschen mit denen ich kontroverse Diskussionen führe. Letztlich schult das ja auch die eigene Rethorik.
16.07.2022 13:32
Zitat von Titania:
ich glaube genau diese Sichtweise hat uns jetzt die Energieknappheit eingebracht. Wir fühlen uns in unseren Werten und Ansichten anderen überlegen. Andere haben da einfach andere Ansichten, und halten uns vielleicht für schwächlich. Würden also auch alles andere, als so sein wollen wie wir sind... tja, lässt sich drüber streiten, was nun besser oder schlechter ist. Aber letztlich sitzen diese momentan am längeren Hebel. Obwohl wir ja über allem erhaben zu sein scheinen, und so toll sind. Naja. Vielleicht wirklich mal den Horizont erweitern und akzeptieren, dass es eben solche und solche gibt. Und auch wenn diese Augenscheinlich doof rüber kommen, muss es nicht so sein, wenn man sie näher kennenlernt. Vorurteile sind aber leider immer sehr schnell aufgebaut und der Stempel ist drauf.
Ein Egozentrismus und die Überzeugung, dass das eigene Wertesystem das Beste ist, ist jetzt aber keine Erfindung der letzten Monate oder Jahre.
Der Zusammenhang zum Rohstoffmangel erschließt sich mir daher mal so gar nicht...
16.07.2022 14:03
Zitat von Jaspina1:
Ich merke, dass ich mich in den letzten 15 Jahren mehr und mehr auf Kontakte beschränke, die mir gut tun, weil wir z.B. grundsätzlich eine ähnliche Einstellung in Politik oder Kindererziehung haben. Es geht mir viel besser so.
Ich bin dann umso schockierter, wenn ich mitbekomme, was es auch noch für Menschen gibt, mit denen ich es kaum 5 Minuten in einem Raum aushalte: Poser, Männer, die sexistische Sprüche voll normal finden, Verschwörungstheoretiker, Leute, die ihre Kinder in der Öffentlichkeit niedermachen etc etc. Ich finde das zum Teil wirklich kaum aushaltbar.
Manchmal frage ich mich, ob ich da mehr aushalten "muss", oder, ob ich es richtig mache. Da ich an einer Schule arbeite, habe ich selbstverständlich sowieso mit verschiedenen Menschen zu tun.
Nö, musst du nicht. Du machst es genau richtig.
Ich hab 5-6 Freunde, mit denen ich auf einer Wellenlänge bin. Und das reicht mir völlig. Noch 5-6 annähernd gute Freunde. Bekanntschaften schließe ich und halte diese flüchtig. Sobald ich merke, dass das nicht passt, kümmer ich mich nicht mehr um Kontakt. Und das ist so stressfrei wer braucht schon 200 Freunde und Bekannte und warum soll man sich ständig Sachen und Diskussionen geben, die völlig unnütz sind, einem Energie und Nerven und Zeit rauben?
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