Dicke Menschen sind nichts wert ??
17.02.2022 14:53
Liebe Mama's und auch Papa's.
Die Überschrift ist provokant gewählt, das weiß ich und das ist auch ein Stück weit Absicht.
Ich bin ziemlich übergewichtig. Seit ich denken kann. Und genau so lange diäte ich, renne ich von Sportstudio zu Fitnesscenter und lasse spöttische Blicke über mich ergehen.
Seit ich denken kann wurde mir schon von meiner Familie eingebleut: Du bist dick, faul und gefräßig. Du hast Beine wie ein Elefant. Schau Dir mal Deinen dicken Hintern an...
Heute sagen meine Eltern das nicht mehr, aber es waren Worte die mir ins Herz geschnitten haben als meine Seele am verletzlichsten war. Während meiner Pubertät. Da wo ich am meisten Halt und Hilfe benötigt hätte, habe ich nur Häme und zum Teil Schläge kassiert.
Immer und immer wieder wurde ich damit konfrontiert nicht gut genug zu sein.
Sätze wie: Du hast ein bildschöne Gesicht, aber Du müsstest dringend abnehmen.
Wenn du ein paar Kilo leichter wärst, wärst du ne Traumfrau.
Usw.
Lange Zeit war es dann gut, ich hab auch bis heute einen Freundeskreis den mein Gewicht nicht interessiert.
Bis heute, wo der Sohn meiner besten Freundin aus einem Spaß heraus gesagt hat ich sei ein dickes Schwein.
Er wurde sofort zurecht gewiesen von seinen Eltern, ich selber konnte nichts mehr sagen und bin dann auch alsbald nach Hause.
Seitdem habe ich Herzrasen, Übelkeit, einen Kloß im Hals und Schmerzen in der Brust.
Wie kann es sein das so ein blöd daher gesagter Satz mich so aus der Fassung bringt? Ich bin den Tränen nahe...aber ich bin doch erwachsen und hab mir eigentlich ein ganz dickes Fell zugelegt.
Und dann komm ich die Türe rein, höre wie meine kleine Tochter sagt: Oh Mami, Du siehst heute wunderschön aus.
Und dann weine ich doch. Und spüre diesen inneren Kampf zwischen Dankbarkeit für meine tolle kleine Familie und innerer Zerrissenheit aufgrund der vielen negativen und teils bösartigen Erfahrungen.
Ich weiß was ich meiner Familie wert bin, ich weiß das der Zwerg von meiner Freundin das nur so blöd daher gesagt hat.
Aber ich habe sofort wieder diese Bilder und Spötteleien aus meiner Vergangenheit im Kopf.
Mich macht das fertig. Wie sehr beneide ich schlanke Menschen. Und die, die es geschafft haben von dick zu dünn.
Ich wünschte mir so sehr ich könnte es auch endlich schaffen. Schlank zu sein und endlich mit meinen Dämonen aus der Vergangenheit abschließen zu können. und natürlich auch aus gesundheitlichen Gründen.
Kennt hier jemand das Gefühl? Danke schonmal fürs lesen. Ich kann nicht sofort antworten, wir haben jetzt Ergotermine, aber ich melde mich auf jeden Fall nochmal zurück.
Die Überschrift ist provokant gewählt, das weiß ich und das ist auch ein Stück weit Absicht.
Ich bin ziemlich übergewichtig. Seit ich denken kann. Und genau so lange diäte ich, renne ich von Sportstudio zu Fitnesscenter und lasse spöttische Blicke über mich ergehen.
Seit ich denken kann wurde mir schon von meiner Familie eingebleut: Du bist dick, faul und gefräßig. Du hast Beine wie ein Elefant. Schau Dir mal Deinen dicken Hintern an...
Heute sagen meine Eltern das nicht mehr, aber es waren Worte die mir ins Herz geschnitten haben als meine Seele am verletzlichsten war. Während meiner Pubertät. Da wo ich am meisten Halt und Hilfe benötigt hätte, habe ich nur Häme und zum Teil Schläge kassiert.
Immer und immer wieder wurde ich damit konfrontiert nicht gut genug zu sein.
Sätze wie: Du hast ein bildschöne Gesicht, aber Du müsstest dringend abnehmen.
Wenn du ein paar Kilo leichter wärst, wärst du ne Traumfrau.
Usw.
Lange Zeit war es dann gut, ich hab auch bis heute einen Freundeskreis den mein Gewicht nicht interessiert.
Bis heute, wo der Sohn meiner besten Freundin aus einem Spaß heraus gesagt hat ich sei ein dickes Schwein.
Er wurde sofort zurecht gewiesen von seinen Eltern, ich selber konnte nichts mehr sagen und bin dann auch alsbald nach Hause.
Seitdem habe ich Herzrasen, Übelkeit, einen Kloß im Hals und Schmerzen in der Brust.
Wie kann es sein das so ein blöd daher gesagter Satz mich so aus der Fassung bringt? Ich bin den Tränen nahe...aber ich bin doch erwachsen und hab mir eigentlich ein ganz dickes Fell zugelegt.
Und dann komm ich die Türe rein, höre wie meine kleine Tochter sagt: Oh Mami, Du siehst heute wunderschön aus.
Und dann weine ich doch. Und spüre diesen inneren Kampf zwischen Dankbarkeit für meine tolle kleine Familie und innerer Zerrissenheit aufgrund der vielen negativen und teils bösartigen Erfahrungen.
Ich weiß was ich meiner Familie wert bin, ich weiß das der Zwerg von meiner Freundin das nur so blöd daher gesagt hat.
Aber ich habe sofort wieder diese Bilder und Spötteleien aus meiner Vergangenheit im Kopf.
Mich macht das fertig. Wie sehr beneide ich schlanke Menschen. Und die, die es geschafft haben von dick zu dünn.
Ich wünschte mir so sehr ich könnte es auch endlich schaffen. Schlank zu sein und endlich mit meinen Dämonen aus der Vergangenheit abschließen zu können. und natürlich auch aus gesundheitlichen Gründen.
Kennt hier jemand das Gefühl? Danke schonmal fürs lesen. Ich kann nicht sofort antworten, wir haben jetzt Ergotermine, aber ich melde mich auf jeden Fall nochmal zurück.
Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:
mich hier einige privat kennen und ich mich unendlich schäme
17.02.2022 15:08
Klar, kenne ich das.
Ich war schon immer übergewichtig. Aktuelles Gewicht116 kg.
In der Schule wurde ich von der Sportlehrerin vor der ganzen Klasse ans Reck geschickt und sollte da Übungen machen. Konnte ich nicht. "Ja ja...ich kann es mir vorstellen. Du sitzt den ganzen Tag nur vor dem Fernseher...Tüte Chips links, Tüte Chips rechts"... Mein Bauch war anschließend voller Blutergüsse von diesem damlichen Reck.... Das hab ich nach 30 Jahren immer.noch nicht vergessen. War in der 7. Klasse.
Meine Eltern und meine Schwester waren auch selten empathisch....." Du hast ein so schönes Gesicht...Hast du nicht genug gegessen?"
Zum kotzen....
Ich war schon immer übergewichtig. Aktuelles Gewicht116 kg.
In der Schule wurde ich von der Sportlehrerin vor der ganzen Klasse ans Reck geschickt und sollte da Übungen machen. Konnte ich nicht. "Ja ja...ich kann es mir vorstellen. Du sitzt den ganzen Tag nur vor dem Fernseher...Tüte Chips links, Tüte Chips rechts"... Mein Bauch war anschließend voller Blutergüsse von diesem damlichen Reck.... Das hab ich nach 30 Jahren immer.noch nicht vergessen. War in der 7. Klasse.
Meine Eltern und meine Schwester waren auch selten empathisch....." Du hast ein so schönes Gesicht...Hast du nicht genug gegessen?"
Zum kotzen....
17.02.2022 15:14
Ach Mensch fühle dich ganz fest gedrückt.
Zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass du eine ganz tolle Tochter hast.
Psychische Gewalt, wie du es erlebt hast, verletzt oft mehr als physische. Mobbing in der Familie erleben zu müssen, prägt ungemein und ist sehr schwer zu verarbeiten. Hast du schon einmal daran gedacht dir fachkundige Hilfe zu suchen? Es ist keine Schande und hilft dir eventuell das erlebte zu verarbeiten und es hinter dir lassen zu können.
Bei mir selbst war es ähnlich. Ich war als Kind immer eher schlank und habe in der Pubertät stark zugenommen und war übergewichtig. Auch ich habe dieses Mobbing im Elternhaus erleben müssen. Mein "Spitzname" war "Monster", "Speckschwarte" usw.
Immer wenn ich etwas gegessen habe wurde dies mit anfälligen Bemerkungen kommentiert. Ich musste mich täglich auf die Waage stellen, bevor ich das Haus zur Schule verlassen durfte. Wenn mehr als am Vortag angezeigt wurde, musste ich rede und Antwort stehen... Es war eine furchtbare Zeit.
Ich bin vom Übergewicht in die Magersucht gerutscht. Natürlich musste ich mir da auch von meinen Eltern anfällige Bemerkungen anhören wie furchtbar ich aussähe, nur Haut und Knochen....
Zum Glück hatte ich einen tollen Freundeskreis, die mir durch diese Zeit geholfen haben. Der Kontakt zu meinen Eltern wurde immer weniger und mir ging es immer besser.
Mit dem Auszug von Zuhause war es für mich tatsächlich so etwas wie ein Schlussstrich.
Jetzt bin ich normal gewichtig, habe keine Waage und fühle mich Pudel wohl in meiner Haut. Ich habe mich viele Jahre später einige Male mit einer Psychologin getroffen um das erlebte auszuarbeiten. Mir tat es gut und ich kann es jedem nur empfehlen.
Durch die Geburt meines Kindes habe ich auch wieder Kontakt zu meinen Eltern aufgenommen. Es tut ihnen sehr leid was sie mir angetan haben. Mein Kind werde ich allerdings niemals alleine zu ihnen geben können. Es reicht, dass sie meine Jugend zerstört haben.
Was ich dir mit meiner Geschichte sagen möchte:
Du bist nicht allein
Du bist ein wunderbarer Mensch und eine tolle Mutter
Du bist viel mehr wert, als andere, die Menschen verurteilen
Ich wünsche dir alles gute
Zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass du eine ganz tolle Tochter hast.
Psychische Gewalt, wie du es erlebt hast, verletzt oft mehr als physische. Mobbing in der Familie erleben zu müssen, prägt ungemein und ist sehr schwer zu verarbeiten. Hast du schon einmal daran gedacht dir fachkundige Hilfe zu suchen? Es ist keine Schande und hilft dir eventuell das erlebte zu verarbeiten und es hinter dir lassen zu können.
Bei mir selbst war es ähnlich. Ich war als Kind immer eher schlank und habe in der Pubertät stark zugenommen und war übergewichtig. Auch ich habe dieses Mobbing im Elternhaus erleben müssen. Mein "Spitzname" war "Monster", "Speckschwarte" usw.
Immer wenn ich etwas gegessen habe wurde dies mit anfälligen Bemerkungen kommentiert. Ich musste mich täglich auf die Waage stellen, bevor ich das Haus zur Schule verlassen durfte. Wenn mehr als am Vortag angezeigt wurde, musste ich rede und Antwort stehen... Es war eine furchtbare Zeit.
Ich bin vom Übergewicht in die Magersucht gerutscht. Natürlich musste ich mir da auch von meinen Eltern anfällige Bemerkungen anhören wie furchtbar ich aussähe, nur Haut und Knochen....
Zum Glück hatte ich einen tollen Freundeskreis, die mir durch diese Zeit geholfen haben. Der Kontakt zu meinen Eltern wurde immer weniger und mir ging es immer besser.
Mit dem Auszug von Zuhause war es für mich tatsächlich so etwas wie ein Schlussstrich.
Jetzt bin ich normal gewichtig, habe keine Waage und fühle mich Pudel wohl in meiner Haut. Ich habe mich viele Jahre später einige Male mit einer Psychologin getroffen um das erlebte auszuarbeiten. Mir tat es gut und ich kann es jedem nur empfehlen.
Durch die Geburt meines Kindes habe ich auch wieder Kontakt zu meinen Eltern aufgenommen. Es tut ihnen sehr leid was sie mir angetan haben. Mein Kind werde ich allerdings niemals alleine zu ihnen geben können. Es reicht, dass sie meine Jugend zerstört haben.
Was ich dir mit meiner Geschichte sagen möchte:
Du bist nicht allein
Du bist ein wunderbarer Mensch und eine tolle Mutter
Du bist viel mehr wert, als andere, die Menschen verurteilen
Ich wünsche dir alles gute
17.02.2022 15:23
Ich persönlich finde dass es ein schwieriges Thema ist.
Ich kenne beide Seiten ich war als junges Mädchen übergewichtig, 75 kg, und hatte es alles andere als leicht.
Nicht nur das meine Eltern besonders meine Mutter mich darauf reduziert haben auch einige Mitschüler waren nicht immer freundlich.
Ich war selbst auch unglücklich, daher kann ich mit recht sagen kein dicker Mensch ist wirklich komplett zufrieden.
Ich nahm gesund ab und war glücklich, bis ich abrutschte und magersüchtig wurde.
Ich wog am ende 48 kg auf 170 ja ist nicht besonders wenig, aber mein Körper kam an die Grenzen.
Da fanden mich alle ekelhaft und furchtbar und die meisten wendeten sich von mir ab.
Ich bin immer noch total auf mein Gewicht fixiert, vieles dreht sich um mein Essen und Gewicht in meinen Leben.
Es hat mein Leben verstört und ich bezweifle dass sich das noch ändern wird.
Rückblickend betrachtet versaut einen das Essen das Gewicht und das Gerede darum das Leben.
Niemand wird akzeptiert egal wie du aussehen wirst.
Es wird immer Kritiker und Neider geben
Leider
Ich kenne beide Seiten ich war als junges Mädchen übergewichtig, 75 kg, und hatte es alles andere als leicht.
Nicht nur das meine Eltern besonders meine Mutter mich darauf reduziert haben auch einige Mitschüler waren nicht immer freundlich.
Ich war selbst auch unglücklich, daher kann ich mit recht sagen kein dicker Mensch ist wirklich komplett zufrieden.
Ich nahm gesund ab und war glücklich, bis ich abrutschte und magersüchtig wurde.
Ich wog am ende 48 kg auf 170 ja ist nicht besonders wenig, aber mein Körper kam an die Grenzen.
Da fanden mich alle ekelhaft und furchtbar und die meisten wendeten sich von mir ab.
Ich bin immer noch total auf mein Gewicht fixiert, vieles dreht sich um mein Essen und Gewicht in meinen Leben.
Es hat mein Leben verstört und ich bezweifle dass sich das noch ändern wird.
Rückblickend betrachtet versaut einen das Essen das Gewicht und das Gerede darum das Leben.
Niemand wird akzeptiert egal wie du aussehen wirst.
Es wird immer Kritiker und Neider geben
Leider
17.02.2022 15:54
Fühl dich Mal lieb gedrückt
Ein dickes Fell überwerfen macht nichts mit deinem Inneren... Es ist nur eine Maske...
Ich war als Kind kräftiger als die anderen Mädchen (nicht dick, nur eben nicht so enorm dünn wie die anderen) und habe Mobbing erlebt... Nicht nur für mein Gewicht, sondern allgemein... Dann war ich doch Mal schwerer, habe auch entsprechende stimmen, dann Recht dünn (weiß ich aber auch erst rückwirkend. Habe ich damals in den Spiegel geblickt, habe ich mich für sehr Fett gehalten... Heute bin ich erschrocken darüber, wie dünn ich in Wahrheit war. Ich war auch tatsächlich sehr sportlich zu der Zeit... Aber nur außerhalb der Schule (3-4 Mal die Woche Judo, in der Freizeit Skaten, an Wochenende Kader und Wettkämpfe)... In der Schule hingegen war ich für alle ein unteraktentierter Sportmuffel...
Später wurde ich dann noch dick... Gesundheit + Leben...
Das war das i-tüfelchen, quasi manifestierte mobbing-Verletzungen...
Ich habe Jahre an mir gearbeitet... Aufgearbeitet, was passiert ist... Mein Inneres Bild von mir verändert. Das war und ist harte Arbeit. Ich merke immernoch manchmal die Auswirkungen vom Mobbing. Zb wenn ich mich mit einer Freundin unterhalte und Versuche einzuschätzen, was Spaß und was Ernst ist... Aber es ist viel besser geworden. Ich habe immernoch Übergewicht (und das ist hart, wenn man Mal richtig sportlich war ), aber ich konnte feststellen, dass ich besser klarkomme, seit ich einige Baustellen aufgelöst habe. Mein Übergewicht war/ist ein Speicher für unzählige, ungeweinte Tränen, mein Schutzpanzer gegen eine gemeine Welt. Je mehr Tränen ich loslassen kann, je weniger Schutz ich brauche, desto besser läuft alles.... Welche Funktion hat das Übergewicht bei dir?
Ich konnte nun selbst an mir arbeiten (und bin leider grausig ineffizient dabei, aber ich kann mich nicht überwinden, zu einem Profi zu gehen)... Wenn du das nicht kannst, dann hole dir bitte Hilfe. Das Gefühl, was du hattest, ist ein Treffer ins Innere gewesen... Ein Stich durch dein "dickes Fell"... Dass es sich so trifft, das kannst du auflösen und ich Wette, dann werden auch ein paar Kilos purzeln
Ein dickes Fell überwerfen macht nichts mit deinem Inneren... Es ist nur eine Maske...
Ich war als Kind kräftiger als die anderen Mädchen (nicht dick, nur eben nicht so enorm dünn wie die anderen) und habe Mobbing erlebt... Nicht nur für mein Gewicht, sondern allgemein... Dann war ich doch Mal schwerer, habe auch entsprechende stimmen, dann Recht dünn (weiß ich aber auch erst rückwirkend. Habe ich damals in den Spiegel geblickt, habe ich mich für sehr Fett gehalten... Heute bin ich erschrocken darüber, wie dünn ich in Wahrheit war. Ich war auch tatsächlich sehr sportlich zu der Zeit... Aber nur außerhalb der Schule (3-4 Mal die Woche Judo, in der Freizeit Skaten, an Wochenende Kader und Wettkämpfe)... In der Schule hingegen war ich für alle ein unteraktentierter Sportmuffel...
Später wurde ich dann noch dick... Gesundheit + Leben...
Das war das i-tüfelchen, quasi manifestierte mobbing-Verletzungen...
Ich habe Jahre an mir gearbeitet... Aufgearbeitet, was passiert ist... Mein Inneres Bild von mir verändert. Das war und ist harte Arbeit. Ich merke immernoch manchmal die Auswirkungen vom Mobbing. Zb wenn ich mich mit einer Freundin unterhalte und Versuche einzuschätzen, was Spaß und was Ernst ist... Aber es ist viel besser geworden. Ich habe immernoch Übergewicht (und das ist hart, wenn man Mal richtig sportlich war ), aber ich konnte feststellen, dass ich besser klarkomme, seit ich einige Baustellen aufgelöst habe. Mein Übergewicht war/ist ein Speicher für unzählige, ungeweinte Tränen, mein Schutzpanzer gegen eine gemeine Welt. Je mehr Tränen ich loslassen kann, je weniger Schutz ich brauche, desto besser läuft alles.... Welche Funktion hat das Übergewicht bei dir?
Ich konnte nun selbst an mir arbeiten (und bin leider grausig ineffizient dabei, aber ich kann mich nicht überwinden, zu einem Profi zu gehen)... Wenn du das nicht kannst, dann hole dir bitte Hilfe. Das Gefühl, was du hattest, ist ein Treffer ins Innere gewesen... Ein Stich durch dein "dickes Fell"... Dass es sich so trifft, das kannst du auflösen und ich Wette, dann werden auch ein paar Kilos purzeln
17.02.2022 16:58
Ich kenne das ganz genau. Ich war auch immer nur die Fette. Immer und überall. 2018 habe ich mich dann dazu entschlossen eine Schlauchmagen OP zu machen. Das war für mich der letzte Ausweg. Ich fühle mich zwar jetzt wohler, aber das Thema Gewicht wird ein Leben lang eine Rolle spielen.
17.02.2022 17:14
Der Satz hat dich getriggert, deshalb hat er dich so getroffen und dich aus der Bahn geworfen.
Wie du selbst geschrieben hast, es hat dich an früher erinnert und all die Verletzungen, die du erlebt hast.
Und ich bin wirklich erschrocken, was du vor allem in der Familie erlebt hast. Das tut mir wirklich leid.
Ich muss sagen, mir fehlt jedes Verständnis für Menschen, die andere abwerten.
Egal aus welchen Gründen. Gewicht, Aussehen, Herkunft, Religion, Sexualität,...
Weißt du, manche Menschen brauchen ihr schwarz weiß denken und ihre Feindbilder, damit sie sich wohl fühlen.
Damit sie sich nicht mit sich selbst auseinander setzen müssen.
Solchen A. Löcher wirst du immer wieder begegnen.
Aber die We ist auch voll von den anderen
Wie du auch schreibst, du hast tolle Freunde gefunden, bei denen dein Gewicht keine Rolle spielt!
Trotzdem hast du deine alten Glaubenssätze, die dich runter ziehen und klein machen.
Anerzogene und gesellschaftliche. Die haben wir alle!
Und trotzdem können wir an uns "arbeiten". Diese Glaubenssätze aufzulösen und uns neu auszurichten.
Selbstfürsorge, Selbstakzeptanz, Selbstachtung, Selbstliebe! Hat wenig mit dem Gewicht und Aussehen zu tun.
Mehr mit deinem inneren.
Und trotzdem, wenn du beginnst dich mit dir, deinen Themen und deinem Leben auseinander zu setzen, das kann auch ein Schritt zu einem veränderten Aussehen sein. Denn Essen erfüllt eine große emotionale Funktion bei uns.
Deshalb, wenn du in deinem Leben etwas verändern möchtest, Pack es an
Wie du selbst geschrieben hast, es hat dich an früher erinnert und all die Verletzungen, die du erlebt hast.
Und ich bin wirklich erschrocken, was du vor allem in der Familie erlebt hast. Das tut mir wirklich leid.
Ich muss sagen, mir fehlt jedes Verständnis für Menschen, die andere abwerten.
Egal aus welchen Gründen. Gewicht, Aussehen, Herkunft, Religion, Sexualität,...
Weißt du, manche Menschen brauchen ihr schwarz weiß denken und ihre Feindbilder, damit sie sich wohl fühlen.
Damit sie sich nicht mit sich selbst auseinander setzen müssen.
Solchen A. Löcher wirst du immer wieder begegnen.
Aber die We ist auch voll von den anderen
Wie du auch schreibst, du hast tolle Freunde gefunden, bei denen dein Gewicht keine Rolle spielt!
Trotzdem hast du deine alten Glaubenssätze, die dich runter ziehen und klein machen.
Anerzogene und gesellschaftliche. Die haben wir alle!
Und trotzdem können wir an uns "arbeiten". Diese Glaubenssätze aufzulösen und uns neu auszurichten.
Selbstfürsorge, Selbstakzeptanz, Selbstachtung, Selbstliebe! Hat wenig mit dem Gewicht und Aussehen zu tun.
Mehr mit deinem inneren.
Und trotzdem, wenn du beginnst dich mit dir, deinen Themen und deinem Leben auseinander zu setzen, das kann auch ein Schritt zu einem veränderten Aussehen sein. Denn Essen erfüllt eine große emotionale Funktion bei uns.
Deshalb, wenn du in deinem Leben etwas verändern möchtest, Pack es an
17.02.2022 17:26
Liebe TS
Ich drück dich aus der Ferne
Ja so Sätze die gefallen sind tun weh
Mir hat mal ein Klassenkamerad gesagt: du bist eine Mischung aus Dumbo und Cindy Crawford
Der Satz war hart da war ich 15 oder so
Meine Schulzeit war auch durch Mobbing geprägt
Ich hab schon einige Gewichts hoch und tief gehabt
Bin dazu noch recht klein
Also nicht mehr wie 1,60
Die größte Hosengröße war 48
Das ist auch noch nicht lange her..
Aktuell bin ich bei 40/42
Oh was hab ich mich die Woche gefreut als ich die 40er anhatte
Was ich gemacht habe
Nicht wirklich gezielt abgenommen
Eger durch Stress.. In den letzten Monaten
Ich hab aber für mich gelernt meinen Körper so an zu nehmen wie er ist
Ich werde nie eine haushalten Gemüsestange sein
Was aktuell hilft
Bin viel zu Fuß unterwegs
Komme an den Tagen wo ich arbeite
Auf 10000/15000 Schritte
Ich drück dich aus der Ferne
Ja so Sätze die gefallen sind tun weh
Mir hat mal ein Klassenkamerad gesagt: du bist eine Mischung aus Dumbo und Cindy Crawford
Der Satz war hart da war ich 15 oder so
Meine Schulzeit war auch durch Mobbing geprägt
Ich hab schon einige Gewichts hoch und tief gehabt
Bin dazu noch recht klein
Also nicht mehr wie 1,60
Die größte Hosengröße war 48
Das ist auch noch nicht lange her..
Aktuell bin ich bei 40/42
Oh was hab ich mich die Woche gefreut als ich die 40er anhatte
Was ich gemacht habe
Nicht wirklich gezielt abgenommen
Eger durch Stress.. In den letzten Monaten
Ich hab aber für mich gelernt meinen Körper so an zu nehmen wie er ist
Ich werde nie eine haushalten Gemüsestange sein
Was aktuell hilft
Bin viel zu Fuß unterwegs
Komme an den Tagen wo ich arbeite
Auf 10000/15000 Schritte
17.02.2022 18:44
Wow, danke. Danke für die vielen lieben und aufbauenden Worte.
Wie schlimm zu lesen das einige von Euch ebenfalls so schlimme Erfahrungen machen mussten. Das ist schrecklich.
Ich hab es schon 2 mal geschafft recht gut abzunehmen. Seit ca einem Jahr ist aber der Wurm drin. Ich hab ein wahnsinnig hohes Stresslevel. Stress ist mein täglicher Begleiter. Emotional vor allem und der lässt sich auch einfach nicht abstellen.
Zudem kommt hinzu das ich grade versuche alle gesundheitlichen Wehwehchen mal ärztlich abklären zu lassen.
Ich hab oft nach dem Sport tagelang schlimmste Gelenkschmerzen, ich bin immerzu müde und hab mehrere körperliche Baustellen, in erster Linie Rücken und Unterleib.
Mit letzterem bin ich in Behandlung, Rücken muss ich dringend was machen damit es sich nicht massiv verschlechtert.
Meine Uhr zeigt mir selten unter 15000 Schritte täglich an, wir haben einen Hund und ich bin viel draußen.
Aber ich esse gerne und leider oft viel zu viel. Stress bedingt. Genau dieser Stress der sich aktuell nicht abstellen lässt. Noch nicht mal Chips, Cola und Co sondern eher die Hauptmahlzeiten.
Hinzu kommen die Wechseljahre. Und 5 Kinder von Erwachsen bis Kigakind und 3 davon mit Baustellen.
Kürzlich hab ich wieder angefangen zu arbeiten, 2 Tage die Woche und nach 6 Monaten das Handtuch geworfen. Hier ging alles den Berg runter. Mein Mann arbeitet 6 Tage die Woche und ist abends total platt. Natürlich hilft er auch mit, aber auch er braucht seine Ruhepausen.
Ich fühle mich aktuell ganz und gar nicht wohl in meiner Haut.
Ich bin grade wieder bei 109 Kilo, bei 170cm. Viel zu schwer und ich mag mich gar nicht mehr ansehen.
Vor allem hab ich auch Angst um meine Gesundheit.
Jeden Tag nehme ich mir aufs neue vor das ich es schaffe. Heute ist der Tag an dem sich alles ändert.
Dann ist es Abend, alle guten Vorsätze sind über Bord geworfen und ich bin unglaublich unglücklich und unzufrieden.
Ich weiß gar nicht wie oft ich schon überlegt habe mich operieren zu lassen. Aber was wenn was schief geht?
Wer passt auf meine Kinder auf? Und macht mich das wirklich glücklich?
Ich glaube schlußendlich, ich muss mir professionelle Hilfe holen. Ich hab keine andere Wahl.
Wie schlimm zu lesen das einige von Euch ebenfalls so schlimme Erfahrungen machen mussten. Das ist schrecklich.
Ich hab es schon 2 mal geschafft recht gut abzunehmen. Seit ca einem Jahr ist aber der Wurm drin. Ich hab ein wahnsinnig hohes Stresslevel. Stress ist mein täglicher Begleiter. Emotional vor allem und der lässt sich auch einfach nicht abstellen.
Zudem kommt hinzu das ich grade versuche alle gesundheitlichen Wehwehchen mal ärztlich abklären zu lassen.
Ich hab oft nach dem Sport tagelang schlimmste Gelenkschmerzen, ich bin immerzu müde und hab mehrere körperliche Baustellen, in erster Linie Rücken und Unterleib.
Mit letzterem bin ich in Behandlung, Rücken muss ich dringend was machen damit es sich nicht massiv verschlechtert.
Meine Uhr zeigt mir selten unter 15000 Schritte täglich an, wir haben einen Hund und ich bin viel draußen.
Aber ich esse gerne und leider oft viel zu viel. Stress bedingt. Genau dieser Stress der sich aktuell nicht abstellen lässt. Noch nicht mal Chips, Cola und Co sondern eher die Hauptmahlzeiten.
Hinzu kommen die Wechseljahre. Und 5 Kinder von Erwachsen bis Kigakind und 3 davon mit Baustellen.
Kürzlich hab ich wieder angefangen zu arbeiten, 2 Tage die Woche und nach 6 Monaten das Handtuch geworfen. Hier ging alles den Berg runter. Mein Mann arbeitet 6 Tage die Woche und ist abends total platt. Natürlich hilft er auch mit, aber auch er braucht seine Ruhepausen.
Ich fühle mich aktuell ganz und gar nicht wohl in meiner Haut.
Ich bin grade wieder bei 109 Kilo, bei 170cm. Viel zu schwer und ich mag mich gar nicht mehr ansehen.
Vor allem hab ich auch Angst um meine Gesundheit.
Jeden Tag nehme ich mir aufs neue vor das ich es schaffe. Heute ist der Tag an dem sich alles ändert.
Dann ist es Abend, alle guten Vorsätze sind über Bord geworfen und ich bin unglaublich unglücklich und unzufrieden.
Ich weiß gar nicht wie oft ich schon überlegt habe mich operieren zu lassen. Aber was wenn was schief geht?
Wer passt auf meine Kinder auf? Und macht mich das wirklich glücklich?
Ich glaube schlußendlich, ich muss mir professionelle Hilfe holen. Ich hab keine andere Wahl.
17.02.2022 19:21
Zitat von Anonym 1 (208173):
Wow, danke. Danke für die vielen lieben und aufbauenden Worte.
Wie schlimm zu lesen das einige von Euch ebenfalls so schlimme Erfahrungen machen mussten. Das ist schrecklich.
Ich hab es schon 2 mal geschafft recht gut abzunehmen. Seit ca einem Jahr ist aber der Wurm drin. Ich hab ein wahnsinnig hohes Stresslevel. Stress ist mein täglicher Begleiter. Emotional vor allem und der lässt sich auch einfach nicht abstellen.
Zudem kommt hinzu das ich grade versuche alle gesundheitlichen Wehwehchen mal ärztlich abklären zu lassen.
Ich hab oft nach dem Sport tagelang schlimmste Gelenkschmerzen, ich bin immerzu müde und hab mehrere körperliche Baustellen, in erster Linie Rücken und Unterleib.
Mit letzterem bin ich in Behandlung, Rücken muss ich dringend was machen damit es sich nicht massiv verschlechtert.
Meine Uhr zeigt mir selten unter 15000 Schritte täglich an, wir haben einen Hund und ich bin viel draußen.
Aber ich esse gerne und leider oft viel zu viel. Stress bedingt. Genau dieser Stress der sich aktuell nicht abstellen lässt. Noch nicht mal Chips, Cola und Co sondern eher die Hauptmahlzeiten.
Hinzu kommen die Wechseljahre. Und 5 Kinder von Erwachsen bis Kigakind und 3 davon mit Baustellen.
Kürzlich hab ich wieder angefangen zu arbeiten, 2 Tage die Woche und nach 6 Monaten das Handtuch geworfen. Hier ging alles den Berg runter. Mein Mann arbeitet 6 Tage die Woche und ist abends total platt. Natürlich hilft er auch mit, aber auch er braucht seine Ruhepausen.
Ich fühle mich aktuell ganz und gar nicht wohl in meiner Haut.
Ich bin grade wieder bei 109 Kilo, bei 170cm. Viel zu schwer und ich mag mich gar nicht mehr ansehen.
Vor allem hab ich auch Angst um meine Gesundheit.
Jeden Tag nehme ich mir aufs neue vor das ich es schaffe. Heute ist der Tag an dem sich alles ändert.
Dann ist es Abend, alle guten Vorsätze sind über Bord geworfen und ich bin unglaublich unglücklich und unzufrieden.
Ich weiß gar nicht wie oft ich schon überlegt habe mich operieren zu lassen. Aber was wenn was schief geht?
Wer passt auf meine Kinder auf? Und macht mich das wirklich glücklich?
Ich glaube schlußendlich, ich muss mir professionelle Hilfe holen. Ich hab keine andere Wahl.
Ich kann dir dazu sagen, wenn du Stressesser bist, bleibt das auch nach einer OP, ich spreche aus Erfahrung. Ich bin Frustfresser/Langeweilefresser. Auch nach der OP noch. Man muss auf jeden Fall eine Verhaltenstherapie machen. Aus heutiger Sicht rate ich immer zuerst zur Therapie und dann zur OP wenn man diese in Erwägung zieht. Ich habe trotz OP wieder zugenommen und bin ständig auf Diät. Der Kopf wird nicht mit operiert.
17.02.2022 20:38
Genau das denke ich mir auch. Mit einer OP ist es nicht getan, ich brauche Hilfe.
Ich kann mich eigentlich sehr gut reflektieren, stehe über vieles drüber und merke dennoch das so ein kleiner Satz, einfach so daher gesagt, ein riesen Loch in mein Herz reißt.
Ich kann mich eigentlich sehr gut reflektieren, stehe über vieles drüber und merke dennoch das so ein kleiner Satz, einfach so daher gesagt, ein riesen Loch in mein Herz reißt.
17.02.2022 21:10
Liebe TE,
ich kann dich soooo gut verstehen. Fühl dich mal lieb umarmt, wenn du magst.
Ich glaube, ich war dick, seit ich in der 1. oder 2. Klasse war.
Das Mobbing in der Schule ging dann ab dem Gymnasium los. "Rumbakugel", "fetter Elefant" etc.
Meine Eltern haben mir auch immer wieder nur gesagt, dass ich dick sei, abnehmen müsse oder man hat mir nen Salat vorgeschmissen mit den Worten "Da, wolltest ja eh abnehmen."
Mit Anfang 20 hatte ich es dann mal kurz geschafft, aber kaum ging es mir wieder schlechter, hab ich wieder bis auf über 100kg bei 172cm zugenommen. Frustesser, Stressesser... all sowas eben.
Als ich dann schwanger wurde, ging das Gemaule wegen meines Gewichtes weiter. Von meiner Hebamme. "Dein Ausgangsgewicht ist zu hoch.", "Du bist so dick, du wirst eh einen Diabetes bekommen." (Spoiler-Alarm: meine Werte waren super!), "CTG ist bei dir nicht auswertbar, dazu bist du einfach zu dick.", "Du musst mehr Sport machen." und die Krönung war, als sie eine Schülerin in der Praxis hatte, die meinen Bauch abtasten sollte. Da meinte sie dann zu der Kleinen "Hier wirst du es etwas schwer haben, da ist einfach viel zu viel Bauch da..."
Da fühlt man sich doch richtig toll. Je mehr Sprüche kamen, desto mieser ging es mir, desto mehr hab ich gegessen, desto mehr wog ich wieder. Mein Partner sagt zwar, dass er mich toll findet, aber insgeheim will auch er, dass ich abnehme.
Inzwischen probiere ich es wieder. Aber nicht für ihn oder all die Deppen, sondern für mein Mädchen und für mich. Ich möchte lange Teil ihres Lebens bleiben und ich möchte ihr von Anfang an möglichst einen gesunden Umgang mit Essen beibringen. Dinge, die ich so nicht hatte leider.
Aber ja, ich verstehe dich. Ich verstehe, dass einen ein falsches Wort triggern kann..
Oh, da fällt mir ein..
Ich hab irgendwann mal total genervt und eifersüchtig zu einem Kumpel gesagt, dass ich nie der Typ Mädchen war, dem Männer Komplimente gemacht hätten oder die offen angeflirtet worden wären.
Sagt er zu mir: "Aber weißte, du bist die erste Person auf der Welt, mit der ich in ne Kneipenschlägerei ziehen würde..." Nett. Danke auch. Aber eben doch auch verletzend, weils mal wieder alles nur bestätigt hat.
ich kann dich soooo gut verstehen. Fühl dich mal lieb umarmt, wenn du magst.
Ich glaube, ich war dick, seit ich in der 1. oder 2. Klasse war.
Das Mobbing in der Schule ging dann ab dem Gymnasium los. "Rumbakugel", "fetter Elefant" etc.
Meine Eltern haben mir auch immer wieder nur gesagt, dass ich dick sei, abnehmen müsse oder man hat mir nen Salat vorgeschmissen mit den Worten "Da, wolltest ja eh abnehmen."
Mit Anfang 20 hatte ich es dann mal kurz geschafft, aber kaum ging es mir wieder schlechter, hab ich wieder bis auf über 100kg bei 172cm zugenommen. Frustesser, Stressesser... all sowas eben.
Als ich dann schwanger wurde, ging das Gemaule wegen meines Gewichtes weiter. Von meiner Hebamme. "Dein Ausgangsgewicht ist zu hoch.", "Du bist so dick, du wirst eh einen Diabetes bekommen." (Spoiler-Alarm: meine Werte waren super!), "CTG ist bei dir nicht auswertbar, dazu bist du einfach zu dick.", "Du musst mehr Sport machen." und die Krönung war, als sie eine Schülerin in der Praxis hatte, die meinen Bauch abtasten sollte. Da meinte sie dann zu der Kleinen "Hier wirst du es etwas schwer haben, da ist einfach viel zu viel Bauch da..."
Da fühlt man sich doch richtig toll. Je mehr Sprüche kamen, desto mieser ging es mir, desto mehr hab ich gegessen, desto mehr wog ich wieder. Mein Partner sagt zwar, dass er mich toll findet, aber insgeheim will auch er, dass ich abnehme.
Inzwischen probiere ich es wieder. Aber nicht für ihn oder all die Deppen, sondern für mein Mädchen und für mich. Ich möchte lange Teil ihres Lebens bleiben und ich möchte ihr von Anfang an möglichst einen gesunden Umgang mit Essen beibringen. Dinge, die ich so nicht hatte leider.
Aber ja, ich verstehe dich. Ich verstehe, dass einen ein falsches Wort triggern kann..
Oh, da fällt mir ein..
Ich hab irgendwann mal total genervt und eifersüchtig zu einem Kumpel gesagt, dass ich nie der Typ Mädchen war, dem Männer Komplimente gemacht hätten oder die offen angeflirtet worden wären.
Sagt er zu mir: "Aber weißte, du bist die erste Person auf der Welt, mit der ich in ne Kneipenschlägerei ziehen würde..." Nett. Danke auch. Aber eben doch auch verletzend, weils mal wieder alles nur bestätigt hat.
17.02.2022 22:23
Zitat von Anonym 1 (208173):
Liebe Mama's und auch Papa's.
Die Überschrift ist provokant gewählt, das weiß ich und das ist auch ein Stück weit Absicht.
Ich bin ziemlich übergewichtig. Seit ich denken kann. Und genau so lange diäte ich, renne ich von Sportstudio zu Fitnesscenter und lasse spöttische Blicke über mich ergehen.
Seit ich denken kann wurde mir schon von meiner Familie eingebleut: Du bist dick, faul und gefräßig. Du hast Beine wie ein Elefant. Schau Dir mal Deinen dicken Hintern an...
Heute sagen meine Eltern das nicht mehr, aber es waren Worte die mir ins Herz geschnitten haben als meine Seele am verletzlichsten war. Während meiner Pubertät. Da wo ich am meisten Halt und Hilfe benötigt hätte, habe ich nur Häme und zum Teil Schläge kassiert.
Immer und immer wieder wurde ich damit konfrontiert nicht gut genug zu sein.
Sätze wie: Du hast ein bildschöne Gesicht, aber Du müsstest dringend abnehmen.
Wenn du ein paar Kilo leichter wärst, wärst du ne Traumfrau.
Usw.
Lange Zeit war es dann gut, ich hab auch bis heute einen Freundeskreis den mein Gewicht nicht interessiert.
Bis heute, wo der Sohn meiner besten Freundin aus einem Spaß heraus gesagt hat ich sei ein dickes Schwein.
Er wurde sofort zurecht gewiesen von seinen Eltern, ich selber konnte nichts mehr sagen und bin dann auch alsbald nach Hause.
Seitdem habe ich Herzrasen, Übelkeit, einen Kloß im Hals und Schmerzen in der Brust.
Wie kann es sein das so ein blöd daher gesagter Satz mich so aus der Fassung bringt? Ich bin den Tränen nahe...aber ich bin doch erwachsen und hab mir eigentlich ein ganz dickes Fell zugelegt.
Und dann komm ich die Türe rein, höre wie meine kleine Tochter sagt: Oh Mami, Du siehst heute wunderschön aus.
Und dann weine ich doch. Und spüre diesen inneren Kampf zwischen Dankbarkeit für meine tolle kleine Familie und innerer Zerrissenheit aufgrund der vielen negativen und teils bösartigen Erfahrungen.
Ich weiß was ich meiner Familie wert bin, ich weiß das der Zwerg von meiner Freundin das nur so blöd daher gesagt hat.
Aber ich habe sofort wieder diese Bilder und Spötteleien aus meiner Vergangenheit im Kopf.
Mich macht das fertig. Wie sehr beneide ich schlanke Menschen. Und die, die es geschafft haben von dick zu dünn.
Ich wünschte mir so sehr ich könnte es auch endlich schaffen. Schlank zu sein und endlich mit meinen Dämonen aus der Vergangenheit abschließen zu können. und natürlich auch aus gesundheitlichen Gründen.
Kennt hier jemand das Gefühl? Danke schonmal fürs lesen. Ich kann nicht sofort antworten, wir haben jetzt Ergotermine, aber ich melde mich auf jeden Fall nochmal zurück.
Menschen haben an jemandem immer was auszusetzen. Es liegt nicht daran, dass dicke nichts Wert sind, es liegt daran, dass viele Taktlos sind und nicht daran denken, dass Wörter verletzten können.
Ich bin Untergewichtig und leide drunter auch seit der Pubertät. In der Schule Hänseleien, als Skelett, Brett, Knochen mit Haut und was weiß ich genannt. Mein erster Freund hat mich verlassen und überall rumerzählt, ich wäre ja hübsch aber zu dünn. Ein Mann wäre kein Hund und steht nicht auf Knochen. Ich habe geweint, mir Schlabber Klamotten angezogen, damit keiner meine Figur sieht. Die Verwandten haben immer getuschelt ich wäre krank. Das tat und tut immer noch weh. Heute schaffe ich es besser damit klarzukommen, aber es gibt immer noch Tage, da könnte ich weinen.
Menschen finden immer an was zum lästern, beleidigen… Der eine kriegt mehr, der andere weniger ab.
18.02.2022 06:49
Zitat von FoxMami:
Zitat von Anonym 1 (208173):
Liebe Mama's und auch Papa's.
Die Überschrift ist provokant gewählt, das weiß ich und das ist auch ein Stück weit Absicht.
Ich bin ziemlich übergewichtig. Seit ich denken kann. Und genau so lange diäte ich, renne ich von Sportstudio zu Fitnesscenter und lasse spöttische Blicke über mich ergehen.
Seit ich denken kann wurde mir schon von meiner Familie eingebleut: Du bist dick, faul und gefräßig. Du hast Beine wie ein Elefant. Schau Dir mal Deinen dicken Hintern an...
Heute sagen meine Eltern das nicht mehr, aber es waren Worte die mir ins Herz geschnitten haben als meine Seele am verletzlichsten war. Während meiner Pubertät. Da wo ich am meisten Halt und Hilfe benötigt hätte, habe ich nur Häme und zum Teil Schläge kassiert.
Immer und immer wieder wurde ich damit konfrontiert nicht gut genug zu sein.
Sätze wie: Du hast ein bildschöne Gesicht, aber Du müsstest dringend abnehmen.
Wenn du ein paar Kilo leichter wärst, wärst du ne Traumfrau.
Usw.
Lange Zeit war es dann gut, ich hab auch bis heute einen Freundeskreis den mein Gewicht nicht interessiert.
Bis heute, wo der Sohn meiner besten Freundin aus einem Spaß heraus gesagt hat ich sei ein dickes Schwein.
Er wurde sofort zurecht gewiesen von seinen Eltern, ich selber konnte nichts mehr sagen und bin dann auch alsbald nach Hause.
Seitdem habe ich Herzrasen, Übelkeit, einen Kloß im Hals und Schmerzen in der Brust.
Wie kann es sein das so ein blöd daher gesagter Satz mich so aus der Fassung bringt? Ich bin den Tränen nahe...aber ich bin doch erwachsen und hab mir eigentlich ein ganz dickes Fell zugelegt.
Und dann komm ich die Türe rein, höre wie meine kleine Tochter sagt: Oh Mami, Du siehst heute wunderschön aus.
Und dann weine ich doch. Und spüre diesen inneren Kampf zwischen Dankbarkeit für meine tolle kleine Familie und innerer Zerrissenheit aufgrund der vielen negativen und teils bösartigen Erfahrungen.
Ich weiß was ich meiner Familie wert bin, ich weiß das der Zwerg von meiner Freundin das nur so blöd daher gesagt hat.
Aber ich habe sofort wieder diese Bilder und Spötteleien aus meiner Vergangenheit im Kopf.
Mich macht das fertig. Wie sehr beneide ich schlanke Menschen. Und die, die es geschafft haben von dick zu dünn.
Ich wünschte mir so sehr ich könnte es auch endlich schaffen. Schlank zu sein und endlich mit meinen Dämonen aus der Vergangenheit abschließen zu können. und natürlich auch aus gesundheitlichen Gründen.
Kennt hier jemand das Gefühl? Danke schonmal fürs lesen. Ich kann nicht sofort antworten, wir haben jetzt Ergotermine, aber ich melde mich auf jeden Fall nochmal zurück.
Menschen haben an jemandem immer was auszusetzen. Es liegt nicht daran, dass dicke nichts Wert sind, es liegt daran, dass viele Taktlos sind und nicht daran denken, dass Wörter verletzten können.
Ich bin Untergewichtig und leide drunter auch seit der Pubertät. In der Schule Hänseleien, als Skelett, Brett, Knochen mit Haut und was weiß ich genannt. Mein erster Freund hat mich verlassen und überall rumerzählt, ich wäre ja hübsch aber zu dünn. Ein Mann wäre kein Hund und steht nicht auf Knochen. Ich habe geweint, mir Schlabber Klamotten angezogen, damit keiner meine Figur sieht. Die Verwandten haben immer getuschelt ich wäre krank. Das tat und tut immer noch weh. Heute schaffe ich es besser damit klarzukommen, aber es gibt immer noch Tage, da könnte ich weinen.
Menschen finden immer an was zum lästern, beleidigen… Der eine kriegt mehr, der andere weniger ab.
Ich finde das ganz oft noch das Verständnis fehlt, das bodyshaming in beide Richtungen geht. Und auch geht es dann leider oft von Übergewichtigen aus, die sich selbst unwohl fühlen... Dann werden dünne Menschen eben als Knochengestelle betitelt, der Mann bräuchte doch was zum Anfassen..Knochen will keiner spüren usw.
Da braucht es ganz viel Akzeptanz noch von beiden Seiten. Ich hab gerade auch was zu viel auf den Hüften...war aber auch schon sehr dünn und hab die "andere Seite" kennengelernt. Und mein Fazit daraus ist das man es sowieso keinem Recht machen kann. Wer lästern oder mobben will macht es und findet einen Grund. Mir ist mittlerweile egal was andere sagen. Wichtig ist das man sich selbst mag und akzeptiert, dann kann das abprallen. Ggf auch mit professioneller Hilfe, dann kann man dem viel besser gegenüberstehen.
Fiese Sprüche aus der Kindheit gehen gar nicht und kenne ich auch. Auch wenn man erwachsen ist und damit umgehen können sollte, weil's lang her ist usw...das triggert. Man hats einfach so drin. Und wenn man da wirklich drunter leidet ist der Gang damit zur professionellen Hilfe sicher nicht verkehrt.
18.02.2022 08:06
Zitat von Fjara:
Liebe TE,
ich kann dich soooo gut verstehen. Fühl dich mal lieb umarmt, wenn du magst.
Ich glaube, ich war dick, seit ich in der 1. oder 2. Klasse war.
Das Mobbing in der Schule ging dann ab dem Gymnasium los. "Rumbakugel", "fetter Elefant" etc.
Meine Eltern haben mir auch immer wieder nur gesagt, dass ich dick sei, abnehmen müsse oder man hat mir nen Salat vorgeschmissen mit den Worten "Da, wolltest ja eh abnehmen."
Mit Anfang 20 hatte ich es dann mal kurz geschafft, aber kaum ging es mir wieder schlechter, hab ich wieder bis auf über 100kg bei 172cm zugenommen. Frustesser, Stressesser... all sowas eben.
Als ich dann schwanger wurde, ging das Gemaule wegen meines Gewichtes weiter. Von meiner Hebamme. "Dein Ausgangsgewicht ist zu hoch.", "Du bist so dick, du wirst eh einen Diabetes bekommen." (Spoiler-Alarm: meine Werte waren super!), "CTG ist bei dir nicht auswertbar, dazu bist du einfach zu dick.", "Du musst mehr Sport machen." und die Krönung war, als sie eine Schülerin in der Praxis hatte, die meinen Bauch abtasten sollte. Da meinte sie dann zu der Kleinen "Hier wirst du es etwas schwer haben, da ist einfach viel zu viel Bauch da..."
Da fühlt man sich doch richtig toll. Je mehr Sprüche kamen, desto mieser ging es mir, desto mehr hab ich gegessen, desto mehr wog ich wieder. Mein Partner sagt zwar, dass er mich toll findet, aber insgeheim will auch er, dass ich abnehme.
Inzwischen probiere ich es wieder. Aber nicht für ihn oder all die Deppen, sondern für mein Mädchen und für mich. Ich möchte lange Teil ihres Lebens bleiben und ich möchte ihr von Anfang an möglichst einen gesunden Umgang mit Essen beibringen. Dinge, die ich so nicht hatte leider.
Aber ja, ich verstehe dich. Ich verstehe, dass einen ein falsches Wort triggern kann..
Oh, da fällt mir ein..
Ich hab irgendwann mal total genervt und eifersüchtig zu einem Kumpel gesagt, dass ich nie der Typ Mädchen war, dem Männer Komplimente gemacht hätten oder die offen angeflirtet worden wären.
Sagt er zu mir: "Aber weißte, du bist die erste Person auf der Welt, mit der ich in ne Kneipenschlägerei ziehen würde..." Nett. Danke auch. Aber eben doch auch verletzend, weils mal wieder alles nur bestätigt hat.
Danke für Deinen lieben Text. Beim lesen hab ich Gänsehaut bekommen, ich hab ähnliches erlebt. Das tut mir so leid für Dich
Ich hatte eine Zeitlang sogar einen Personal-Trainer, aber das hat den finanziellen Rahmen gesprengt.
Und das Training war zwar gut aber too much.
Keinen Tag ohne Schmerzen, 4 mal die Woche Training, 2 mal mit und 2 mal ohne Trainer, nach dem Training war ich so tot das ich kaum noch meinen Haushalt erledigen konnte.
Als die gebuchten Stunden vorbei waren ging das noch 2 Wochen gut, dann wurden 2 Kinder krank und dann bin ich nicht mehr rein gekommen.
Und zack, das Gewicht ging wieder hoch. Das ist zermürbend. Ich muss für jedes Kilo das runter soll richtig ackern und tatsächlich hungern.
Das nimmt mir derzeit mehr Lebensqualität als mein Übergewicht, obwohl ich auch damit nicht glücklich bin.
Ich hoffe einfach mal auf schönes Wetter, darauf das meine gesundheitlichen Baustellen besser werden und das dann wieder genug Energie da ist, um nochmal die Kraft zur Gewichtsreduzierung zu haben.
- Dieses Thema wurde 16 mal gemerkt