Mütter- und Schwangerenforum

Hilfe, meine Tochter ist jetzt schon manipulativ...

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FrauFloh
81 Beiträge
12.12.2023 18:41
Hallo

Ich entschuldige mich schonmal, der Text wird wahrscheinlich länger…

Meine Tochter „C“ ist 4,7 Jahre alt, sehr willensstark, selbstbewusst und es tut mir jetzt echt weh, so über mein Kind zu schreiben, aber sie ist eben auch oft richtig fies und manipulativ anderen Kindern gegenüber. Das Verhalten zeigt sie sowohl zuhause bei ihren Schwestern, als auch im Kindergarten. Es gibt nur eine Meinung, die richtig ist und das ist ihre. Die anderen Kinder haben das einfach zu akzeptieren. Mittlerweile ist es so, dass einige Kinder gar nicht mehr mit ihr spielen möchten, weil sie eben immer die „Bestimmerin“ sein möchte. Um dann trotzdem Spielpartner zu finden geht sie auf Kinder zu und sagt jetzt schon Sachen wie: „Möchtest du nicht lieber mit mir spielen? Kind XY hat immer 2 Zöpfe und das sieht doch gar nicht schön aus. Wir beide haben viel schönere Haare.“ Solche und ähnliche Sätze fallen oft, wie mir ihre Erzieherin berichtet hat und das finde ich echt schlimm. Ich habe meine Kinder auf keinen Fall so erzogen, dass sie irgendjemanden aufgrund von Äußerlichkeiten deklassieren dürfen, aber genau das macht sie ja im Grunde jetzt schon mit ihren 4,7 Jahren. Wir haben schon öfter mit ihr darüber gesprochen, genau wie die Erzieherinnen auch, aber die anderen Kinder springen jedes Mal auf ihren Zug auf und sie kommt so immer an ihr Ziel.

Sie kann es auch nur schwer aushalten, wenn irgendjemand irgendwie bessergestellt ist als sie. Wenn meine anderen beiden Töchter „J“ und „E“ zusammen spielen (und das könnten die beiden seelenruhig stundenlang, wenn „C“ nicht da ist), kommt sie bei Gelegenheit jedes Mal dazu und reißt die Anführerrolle an sich. Entweder das geht gut und die anderen beiden machen das, was sie ihnen sagt, oder eben nicht und dann versucht sie wieder eine der beiden, wie im Beispiel oben, zu manipulieren. Meistens „J“, da sie sowieso eher der ruhigere Typ und eher Mitläufer ist. „E“ ist dann natürlich alles andere als froh darüber und so steht Streit bei uns wirklich immer auf der Tagesordnung. Wir versuchen schon nach Möglichkeit immer so zu handeln, dass es eben nicht immer nach „C“s Nase läuft und dass „E“ und „J“ ihre Wünsche und Bedürfnisse genauso ausleben dürfen, nur funktioniert das nicht immer.

Wenn ich da an die Zukunft denke und sich in der Schule dann erste richtige Freundeskreise bilden, habe ich ganz schön Bauchschmerzen. Ich möchte weder, dass sie irgendwann alleine dasteht, noch dass sie andere Kinder schlecht behandelt.

Hat/hatte hier irgendjemand Kinder mit Ähnlichen Verhaltensweisen? Habt ihr dagegen etwas unternommen? Bzw. Was habt ihr dagegen unternommen?
Ich bin einfach nur noch ratlos...
Yoshi2020
2432 Beiträge
12.12.2023 19:36
Das klingt sehr nach meiner großen Schwester.

Kannst du ihr nicht sagen „nein du lässt die beiden jetzt in Ruhe spielen wenn du nicht in Ruhe mitspielen kannst, du bestimmst jetzt nicht, oder such dir eine andere Beschäftigung “

Kiddo89
1949 Beiträge
12.12.2023 20:22
Klingt nach einer erlernten Strategie, um sich Platz zu schaffen. Fühlt sie sich bei den Geschwistern vielleicht oft ausgeschlossen? Sie hat sich ganz offensichtlich einen Weg gesucht, andere Kinder dazu zu bringen mit ihr zu spielen. Vielleicht hat sie davor schon anderes mit weniger Erfolg ausprobiert. Als Mama würde ich wohl versuchen, ihr Selbstbewusstsein zu pushen, ihr Spieldates klarmachen (nur zu zweit) und ihr möglichst viel Exklusivzeit widmen. Zeig ihr, was für ein tolles Kind sie ist und dass sie liebenswert ist.
FrauFloh
81 Beiträge
12.12.2023 20:41
Zitat von Yoshi2020:

Das klingt sehr nach meiner großen Schwester.

Kannst du ihr nicht sagen „nein du lässt die beiden jetzt in Ruhe spielen wenn du nicht in Ruhe mitspielen kannst, du bestimmst jetzt nicht, oder such dir eine andere Beschäftigung “


So in def Art machen wir das tatsächlich schon. Wenn "E" und " J" gut zusammen spielen und wir merken, dass "C" nicht dazwischen kommt, suchen wir uns eine Beschäftigung mit ihr, sodass die anderen beiden weiterspielen können, sie selbst aber auch nicht alleine ist. Das ist im Grunde aber auch keine Lösung, denn eigentlich soll sie ja lernen, mit anderen richtig zu spielen...
Marf
28155 Beiträge
12.12.2023 21:02
Macht sie gerne Sport?
Vielleicht ein Teamsport probieren.Da lernt sie sich einzubringen und kann ihrem Drang gewinnbringend einsetzen,im besten Fall.
Durch die Gruppendynamik wird vieles von alleine geregelt.
FrauFloh
81 Beiträge
12.12.2023 21:08
Zitat von Kiddo89:

Klingt nach einer erlernten Strategie, um sich Platz zu schaffen. Fühlt sie sich bei den Geschwistern vielleicht oft ausgeschlossen? Sie hat sich ganz offensichtlich einen Weg gesucht, andere Kinder dazu zu bringen mit ihr zu spielen. Vielleicht hat sie davor schon anderes mit weniger Erfolg ausprobiert. Als Mama würde ich wohl versuchen, ihr Selbstbewusstsein zu pushen, ihr Spieldates klarmachen (nur zu zweit) und ihr möglichst viel Exklusivzeit widmen. Zeig ihr, was für ein tolles Kind sie ist und dass sie liebenswert ist.


Sie wird von den anderen beiden öfter ausgeschlossen, weil die beiden ja auch merken, dass es ohne sie weniger Ärger gibt. Das kann ich selbst auch echt nicht gut haben und wie in meinem letzten Beitrag schon geschrieben, holen wir sie dann auch aus Situationen raus, wenn es kurz vorm Streit steht. Dann beschäftigen wir uns öfter mit ihr, als mit den anderen beiden.
Verabredungen mit anderen Kindern klappen tatsächlich gut, wenn sie bei einem anderen Kind zuhause ist und E und J nicht dabei sind. Aber eben auch nur, wenn sie beim Spieldate zuhause ist, andersrum dreht sie wieder voll auf.

Ob sie andere Verhalten schon vorher ausprobiert hat, kann ich gar nicht mal sagen. Sie war von Anfang an immer eher Anführerin und die anderen beiden haben sich gefügt. "E" hat dann aber irgendwann gelernt ihre eigenen Ideen durchzusetzen und hat "J" dann auf ihre Seite gezogen, weil sie es schafft, auf "J" einzugehen.
Ist vielleicht das Problem, dass "C" das nicht kann? Sie ist im Spiel ja irgendwie immer nur bei sich...
FrauFloh
81 Beiträge
12.12.2023 21:21
Zitat von Marf:

Macht sie gerne Sport?
Vielleicht ein Teamsport probieren.Da lernt sie sich einzubringen und kann ihrem Drang gewinnbringend einsetzen,im besten Fall.
Durch die Gruppendynamik wird vieles von alleine geregelt.


Das ist eine gute Idee, aber ich glaube, dass ich sie aktuell noch nicht dazu begeistern kann
Im Sommer haben wir es mal mit Fußball versucht, das war aber nicht ihr Ding...
Sturmtochter
1229 Beiträge
12.12.2023 22:10
Liebe TE, ich habe leider keinen Tipp für dich und kann nichts zur Problematik beitragen, aber ich möchte dir gerne kurz sagen, dass ich dich und die Art, wie du mit der Situation umgehst, total klasse finde!! Du bist eine tolle Mama! Ich hoffe, ihr findet bald eine Lösung und ich wünsche euch alles Gute!
Zirkonia85
1968 Beiträge
13.12.2023 07:37
Finde ich super, dass du dir jetzt schon Gedanken machst. Aber die Züge die sie entwickelt sind ganz und gar nicht gut. Sie könnte auch später eine Mobberin werden.
Du musst jetzt handeln und ich würde es auch mit Team Sport versuchen, am besten ohne die Geschwister. Und vielleicht mit ihr Bücher anschauen. Woher sie diese in dem Alter hat, ginge ich schon krass. Meine ist das Gegenteil total schüchtern, würde niemals Anführer sein.
Es ist ja auch toll, dass sie so ein Temperament hat und selbstbewusst ist, siem und jetzt nur lernen das damit entsprechend umzugehen und das sie andere verletzt mit ihrem handeln. Darüber wird sie in dem Alter noch nicht nachgedacht haben. Du musst sie auch mal fragen, wie sie sich fühlen würde, wenn man so mit ihr umgeht.
midna
388 Beiträge
13.12.2023 08:44
Ich würde versuchen ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Ihr zeigen, dass sie ein liebenswertes Kind ist, dass solche Strategien gar nicht nötig hat.
Gleichzeitig natürlich auch erklären, dass es nicht schön ist, andere herabzusetzen.
Wenn Sport nicht ihr Ding ist (wobei ich Kampfsportarten echt empfehlen kann, dort werden so viele Werte vermittelt), könnte ein anderer Verein helfen, indem sie sich einbringen kann.
Und zuletzt würde ich nicht vergessen, dass sie erst vier Jahre alt ist und ihr Verhalten zwar beobachtenswert ist, aber das noch lange kein schlechtes Kind aus ihr macht.
FrauFloh
81 Beiträge
13.12.2023 12:21
Zitat von Sturmtochter:

Liebe TE, ich habe leider keinen Tipp für dich und kann nichts zur Problematik beitragen, aber ich möchte dir gerne kurz sagen, dass ich dich und die Art, wie du mit der Situation umgehst, total klasse finde!! Du bist eine tolle Mama! Ich hoffe, ihr findet bald eine Lösung und ich wünsche euch alles Gute!


Ganz ehrlich, deine Worte tun echt gut...
Ich bin mittlerweile einfach total verzweifelt und sowas zu lesen, ist dann doch echt schön. Vielen Dank!
FrauFloh
81 Beiträge
13.12.2023 12:23
Zitat von Zirkonia85:

Finde ich super, dass du dir jetzt schon Gedanken machst. Aber die Züge die sie entwickelt sind ganz und gar nicht gut. Sie könnte auch später eine Mobberin werden.
Du musst jetzt handeln und ich würde es auch mit Team Sport versuchen, am besten ohne die Geschwister. Und vielleicht mit ihr Bücher anschauen. Woher sie diese in dem Alter hat, ginge ich schon krass. Meine ist das Gegenteil total schüchtern, würde niemals Anführer sein.
Es ist ja auch toll, dass sie so ein Temperament hat und selbstbewusst ist, siem und jetzt nur lernen das damit entsprechend umzugehen und das sie andere verletzt mit ihrem handeln. Darüber wird sie in dem Alter noch nicht nachgedacht haben. Du musst sie auch mal fragen, wie sie sich fühlen würde, wenn man so mit ihr umgeht.


Danke auch dir für die Tipps
Ich weiß eben nicht, ob sie sich wirklich schon in andere hineinversetzen kann...
Lillipilli
3932 Beiträge
15.12.2023 12:56
Hallo FrauFloh,

ich kann deine Gedanken und Sorgen verstehen!

Meine Tochter hat ein nicht ganz unähnliches Verhalten und Alter. Sie ist 5, wird im Mai 6, und ist sehr frech zu Fremden. Sie ärgert bewusst, macht sich über Personen lustig. Das macht sie eigentlich nur bei Fremden – meine Theorie: aus Unsicherheit heraus. Ich glaube, sie will sagen: "Hallo, hier bin ich, ich finde dich total interessant, weiß aber überhaupt nicht wie ich deine Aufmerksamkeit auf normalem Weg gewinne, daher sag ich was total Provokantes zu dir und zack, hab ich sie!"

Z. B. kam dieses Jahr eine neue Erzieherin in die Gruppe, aus einem fremden Land mit fremd klingendem Namen und sie hat über den Namen gelacht.

Die zweite, neue Erzieherin wurde mit den Worten "dein Kleid ist aber hässlich" begrüßt.

Ein Vater eines befreundeten Kindes heißt mit Vornamen Axel und sie erzählt ihm laut, er hieße ja wie die "Achselhöhle, hahahaha" und das mehrfach.

Meine Schwester (die sie auch nicht soooo gut kennt) war kürzlich mit ihr im Theater und lief mit ihr zum Auto, da sagte sie ihr, ihr Auto sei aber total doof.

Ein Freund meines Sohnes (11) wurde kürzlich wohl so lange von ihr provoziert, bis er wirklich wirklich sauer (und bestimmt auch traurig und verletzt!) war.

Wir hatten schon Gespräche mit den Erzieherinnen darüber und beide Seiten waren sich einig, dass sie aus Unsicherheit handelt, denn sie ist eigentlich eher zurückhaltend, meldet sich z. B. nicht so gerne im Stuhlkreis, tut so als wäre nichts, wenn sie sich mal weh tut... all sowas.

Eine richtige Lösung haben wir noch nicht gefunden. Ich möchte sie auf jeden Fall davor bewahren, dass sie sich weiterhin so verhält. Im Moment ist es vielleicht noch mit einem Augenzwinkern hier und da zu betrachten, aber je älter sie wird, desto weniger wird ihr ein solches Verhalten verziehen. Irgendwann ist sie einfach nicht mehr klein und niedlich. Und unabhängig davon finde ich, dass sie wissen und nachempfinden muss, dass sie mit ihren Worten andere Personen verletzt!!! Das geht für mich einfach überhaupt nicht.

Ich habe mit ihr auch immer wieder darüber gesprochen. Vor allem im direkten Nachgang zu Situationen, damit sie konkret versteht, auf was ich mich beziehe. Ich glaube aber, dass wir noch nicht an dem Punkt sind, dass sie es wirklich verstanden hat und vor allem auch 100% umsetzen kann.

Ich glaube, wie bei deiner Tochter ist es ein erlerntes Verhaltensmuster. Sie hat es angewandt. Es hat funktioniert. Jetzt macht sie es (quasi) immer so.

Meine Annahme ist, dass man ihr beibringen muss, das Verhaltensmuster zu durchbrechen und ein anderes anzuwenden.

Da die Kinder noch so jung sind, ist es aber natürlich super schwierig, ihnen das beizubringen und es bedarf wahrscheinlich sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit und immer wiederkehrende kind-gerechte Gespräche und Einwirken und und und...

Ich habe mir zusätzlich dazu vorgenommen, auf Situationen, die ich live mitbekomme, sehr streng zu reagieren. Es ist für mich ein absolutes No Go, dass sie andere Personen beleidigt oder verletzt. Und ich glaube, das Strenge – neben Verständnis und Einfühlungsvermögen, um das Kind nicht zu überfordern – ein adäquates Mittel ist, um zu verdeutlichen, dass manche Verhaltensweisen einfach nicht okay sind.

Wir werden sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt. Sie ist noch klein, das Kind ist noch nicht in den Brunnen gefallen, genau wie bei dir. Und ich denke, dein Post allein zeigt, dass du eine gute, empathische und reflektierte Mutter bist, deshalb kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass ihr es nicht schafft, sie in die richtige Richtung zu lenken und zu unterstützen.

Vielleicht gibt es ja auch so etwas wie eine "Erziehungsberatungsstelle" bei euch im Kiga oder im Ort, an die du dich wenden kannst?

PS. Meine Tochter ist übrigens die Jüngste und hat zwei ältere Brüder, ich denke, das spielt bei ihr auch rein.
Zirkonia85
1968 Beiträge
15.12.2023 16:42
Zitat von Lillipilli:

Hallo FrauFloh,

ich kann deine Gedanken und Sorgen verstehen!

Meine Tochter hat ein nicht ganz unähnliches Verhalten und Alter. Sie ist 5, wird im Mai 6, und ist sehr frech zu Fremden. Sie ärgert bewusst, macht sich über Personen lustig. Das macht sie eigentlich nur bei Fremden – meine Theorie: aus Unsicherheit heraus. Ich glaube, sie will sagen: "Hallo, hier bin ich, ich finde dich total interessant, weiß aber überhaupt nicht wie ich deine Aufmerksamkeit auf normalem Weg gewinne, daher sag ich was total Provokantes zu dir und zack, hab ich sie!"

Z. B. kam dieses Jahr eine neue Erzieherin in die Gruppe, aus einem fremden Land mit fremd klingendem Namen und sie hat über den Namen gelacht.

Die zweite, neue Erzieherin wurde mit den Worten "dein Kleid ist aber hässlich" begrüßt.

Ein Vater eines befreundeten Kindes heißt mit Vornamen Axel und sie erzählt ihm laut, er hieße ja wie die "Achselhöhle, hahahaha" und das mehrfach.

Meine Schwester (die sie auch nicht soooo gut kennt) war kürzlich mit ihr im Theater und lief mit ihr zum Auto, da sagte sie ihr, ihr Auto sei aber total doof.

Ein Freund meines Sohnes (11) wurde kürzlich wohl so lange von ihr provoziert, bis er wirklich wirklich sauer (und bestimmt auch traurig und verletzt!) war.

Wir hatten schon Gespräche mit den Erzieherinnen darüber und beide Seiten waren sich einig, dass sie aus Unsicherheit handelt, denn sie ist eigentlich eher zurückhaltend, meldet sich z. B. nicht so gerne im Stuhlkreis, tut so als wäre nichts, wenn sie sich mal weh tut... all sowas.

Eine richtige Lösung haben wir noch nicht gefunden. Ich möchte sie auf jeden Fall davor bewahren, dass sie sich weiterhin so verhält. Im Moment ist es vielleicht noch mit einem Augenzwinkern hier und da zu betrachten, aber je älter sie wird, desto weniger wird ihr ein solches Verhalten verziehen. Irgendwann ist sie einfach nicht mehr klein und niedlich. Und unabhängig davon finde ich, dass sie wissen und nachempfinden muss, dass sie mit ihren Worten andere Personen verletzt!!! Das geht für mich einfach überhaupt nicht.

Ich habe mit ihr auch immer wieder darüber gesprochen. Vor allem im direkten Nachgang zu Situationen, damit sie konkret versteht, auf was ich mich beziehe. Ich glaube aber, dass wir noch nicht an dem Punkt sind, dass sie es wirklich verstanden hat und vor allem auch 100% umsetzen kann.

Ich glaube, wie bei deiner Tochter ist es ein erlerntes Verhaltensmuster. Sie hat es angewandt. Es hat funktioniert. Jetzt macht sie es (quasi) immer so.

Meine Annahme ist, dass man ihr beibringen muss, das Verhaltensmuster zu durchbrechen und ein anderes anzuwenden.

Da die Kinder noch so jung sind, ist es aber natürlich super schwierig, ihnen das beizubringen und es bedarf wahrscheinlich sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit und immer wiederkehrende kind-gerechte Gespräche und Einwirken und und und...

Ich habe mir zusätzlich dazu vorgenommen, auf Situationen, die ich live mitbekomme, sehr streng zu reagieren. Es ist für mich ein absolutes No Go, dass sie andere Personen beleidigt oder verletzt. Und ich glaube, das Strenge – neben Verständnis und Einfühlungsvermögen, um das Kind nicht zu überfordern – ein adäquates Mittel ist, um zu verdeutlichen, dass manche Verhaltensweisen einfach nicht okay sind.

Wir werden sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt. Sie ist noch klein, das Kind ist noch nicht in den Brunnen gefallen, genau wie bei dir. Und ich denke, dein Post allein zeigt, dass du eine gute, empathische und reflektierte Mutter bist, deshalb kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass ihr es nicht schafft, sie in die richtige Richtung zu lenken und zu unterstützen.

Vielleicht gibt es ja auch so etwas wie eine "Erziehungsberatungsstelle" bei euch im Kiga oder im Ort, an die du dich wenden kannst?

PS. Meine Tochter ist übrigens die Jüngste und hat zwei ältere Brüder, ich denke, das spielt bei ihr auch rein.

So klein ist deine jetzt nicht mehr, sie kommt ja nächstes Jahr in die Schule ?
Da wird es höchste Zeit zu handeln. Es will sonst niemand mit ihr befreundet sein und auch die Lehrer haben dann einen anderen Ton als im Kindergarten.
Mit fast 6 kann man schon begreifen, das gewissen Aussagen andere verletzen
Lillipilli
3932 Beiträge
15.12.2023 21:48
Zitat von Zirkonia85:

Zitat von Lillipilli:

Hallo FrauFloh,

ich kann deine Gedanken und Sorgen verstehen!

Meine Tochter hat ein nicht ganz unähnliches Verhalten und Alter. Sie ist 5, wird im Mai 6, und ist sehr frech zu Fremden. Sie ärgert bewusst, macht sich über Personen lustig. Das macht sie eigentlich nur bei Fremden – meine Theorie: aus Unsicherheit heraus. Ich glaube, sie will sagen: "Hallo, hier bin ich, ich finde dich total interessant, weiß aber überhaupt nicht wie ich deine Aufmerksamkeit auf normalem Weg gewinne, daher sag ich was total Provokantes zu dir und zack, hab ich sie!"

Z. B. kam dieses Jahr eine neue Erzieherin in die Gruppe, aus einem fremden Land mit fremd klingendem Namen und sie hat über den Namen gelacht.

Die zweite, neue Erzieherin wurde mit den Worten "dein Kleid ist aber hässlich" begrüßt.

Ein Vater eines befreundeten Kindes heißt mit Vornamen Axel und sie erzählt ihm laut, er hieße ja wie die "Achselhöhle, hahahaha" und das mehrfach.

Meine Schwester (die sie auch nicht soooo gut kennt) war kürzlich mit ihr im Theater und lief mit ihr zum Auto, da sagte sie ihr, ihr Auto sei aber total doof.

Ein Freund meines Sohnes (11) wurde kürzlich wohl so lange von ihr provoziert, bis er wirklich wirklich sauer (und bestimmt auch traurig und verletzt!) war.

Wir hatten schon Gespräche mit den Erzieherinnen darüber und beide Seiten waren sich einig, dass sie aus Unsicherheit handelt, denn sie ist eigentlich eher zurückhaltend, meldet sich z. B. nicht so gerne im Stuhlkreis, tut so als wäre nichts, wenn sie sich mal weh tut... all sowas.

Eine richtige Lösung haben wir noch nicht gefunden. Ich möchte sie auf jeden Fall davor bewahren, dass sie sich weiterhin so verhält. Im Moment ist es vielleicht noch mit einem Augenzwinkern hier und da zu betrachten, aber je älter sie wird, desto weniger wird ihr ein solches Verhalten verziehen. Irgendwann ist sie einfach nicht mehr klein und niedlich. Und unabhängig davon finde ich, dass sie wissen und nachempfinden muss, dass sie mit ihren Worten andere Personen verletzt!!! Das geht für mich einfach überhaupt nicht.

Ich habe mit ihr auch immer wieder darüber gesprochen. Vor allem im direkten Nachgang zu Situationen, damit sie konkret versteht, auf was ich mich beziehe. Ich glaube aber, dass wir noch nicht an dem Punkt sind, dass sie es wirklich verstanden hat und vor allem auch 100% umsetzen kann.

Ich glaube, wie bei deiner Tochter ist es ein erlerntes Verhaltensmuster. Sie hat es angewandt. Es hat funktioniert. Jetzt macht sie es (quasi) immer so.

Meine Annahme ist, dass man ihr beibringen muss, das Verhaltensmuster zu durchbrechen und ein anderes anzuwenden.

Da die Kinder noch so jung sind, ist es aber natürlich super schwierig, ihnen das beizubringen und es bedarf wahrscheinlich sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit und immer wiederkehrende kind-gerechte Gespräche und Einwirken und und und...

Ich habe mir zusätzlich dazu vorgenommen, auf Situationen, die ich live mitbekomme, sehr streng zu reagieren. Es ist für mich ein absolutes No Go, dass sie andere Personen beleidigt oder verletzt. Und ich glaube, das Strenge – neben Verständnis und Einfühlungsvermögen, um das Kind nicht zu überfordern – ein adäquates Mittel ist, um zu verdeutlichen, dass manche Verhaltensweisen einfach nicht okay sind.

Wir werden sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt. Sie ist noch klein, das Kind ist noch nicht in den Brunnen gefallen, genau wie bei dir. Und ich denke, dein Post allein zeigt, dass du eine gute, empathische und reflektierte Mutter bist, deshalb kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass ihr es nicht schafft, sie in die richtige Richtung zu lenken und zu unterstützen.

Vielleicht gibt es ja auch so etwas wie eine "Erziehungsberatungsstelle" bei euch im Kiga oder im Ort, an die du dich wenden kannst?

PS. Meine Tochter ist übrigens die Jüngste und hat zwei ältere Brüder, ich denke, das spielt bei ihr auch rein.

So klein ist deine jetzt nicht mehr, sie kommt ja nächstes Jahr in die Schule ?
Da wird es höchste Zeit zu handeln. Es will sonst niemand mit ihr befreundet sein und auch die Lehrer haben dann einen anderen Ton als im Kindergarten.
Mit fast 6 kann man schon begreifen, das gewissen Aussagen andere verletzen


Ja, deshalb sind wir ja wie beschrieben am Thema dran und versuchen ihr da den richtigen Weg zu weisen. Ich denke nicht, dass es schon zu spät ist oder allerhöchste Eisenbahn. Sie ist in der Lage unsere Punkte zu verstehen, weiß aber nicht in jeder Situation wie sie sich Fremden gegenüber annähern und verhalten könnte, um wahrgenommen zu werden, ausser eben manches Mal durch Witzeleien, doofe Sprüche, Scherze auf Kosten der Anderen.

Sie ist kein Teufelchen, sondern eine prinzipiell sehr nette und umgängliche kleine Maus, sie ärgert keine Gleichaltrigen oder jüngere Kinder, ist beliebt, sehr umsorgend, hat viele Freunde, wird zu Kindergeburtstagen eingeladen, nachmittags zum Spielen… Wir reden hier ja auch nicht von einem Dauerzustand oder Riesenproblem, das täglich Thema ist, sondern von einer noch nicht ganz entwickelten Sozialkompetenz.

So hat halt jedes Kind gewisse Kompetenzen, zB. motorisch, sprachlich. Wenn ein Kind an solchen Stellen hinterherhinkt, trainiert man, ggf. auch mithilfe von Logo und Ergo. In diesem Fall muss man eben auch trainieren. Ich bin da ganz zuversichtlich, dass das noch wird.

Aber es soll hier ja auch gar nicht um mich und Tochter gehen. Die TE hatte nach ähnlichen Situationen gefragt und wie man damit umgeht, da dachte ich, ich berichte mal, vielleicht hilft der Austausch tatsächlich schon ein stückweit.

Ich hab für nächstes Jahr auf jeden Fall nochmal einen Termin bei der Erziehungsberatung, mal schauen, ob es da einen Tipp vom Profi gibt. Ansonsten ist der Fahrplan eigentlich klar: Erklären, andere Wege aufzeigen, unbedingt das Selbstbewusstsein stärken und in Akutsituationen auch deutlich und streng sein.
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