Mütter- und Schwangerenforum

Mein Weg zum Angstfreien Leben

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02.01.2012 18:29
Hallo!
Habe seid mehreren Jahren eine Angststörung. Habe auch erst seid letztem Jahr die Kraft dagegen anzugehen. Mittlerweile kann ich mit stolz behaupten es geht mir gut und ich kämpfe tapfer gegen die Angst. Es ist nicht immer leicht gewesen und wird auch nicht in Zukunft so leicht werden aber jetzt wo ich weiß und merke es geht voran wird es von mal zu mal leichter. So ein Kampf gegen die Angst ist schwer und auch mit vielen Rückschlägen reichlich besät. Man muß lernen damit umzugehen und es zu akzeptieren das mal ein Tag schlecht läuft obwohl fünf Tage vorher alles positiv war. Meist waren es diese Rückschläge die mich in ein tiefes Loch haben fallen lassen, und ich mir immer gesagt habe "Hier kommst du niemals raus" . Aber man kommt da raus auch wenn es nicht danach ausgesehen hat.
Was erwarte ich auch bin schließlich 2 Jahre durchgehend Zuhause gewesen höchstens mal zum Müll aber mehr nicht. Der Körper baut ab und man muß echt Schritt für Schritt gehen und auch wieder seine Körperlich Kondition zurück erlangen. Ich habe für mich einen Weg gefunden wo all diese Sachen wieder zu erreichen sind. Das fängt bei der Ernährung an und hört beim Schlafen auf. Habe mir auch in der extrem schlimmen Zeit einen Hund angeschafft. Ja manche denken jetzt bestimmt " Ist die blöd, schafft sich einen Hund an und kann aber nicht raus gehen" genau da ist der Punkt, der Hund hat mir geholfen erstmal wieder zu lernen wie ich das Gartentor zur Straße betätigen muß. Es waren am Anfang nur kurze Gassi phasen so mit mal schnell hinter zur Straße und dann husch husch wieder zurück. Mein Freund hat dann die großen Gassi runden übernommen. Sind ja schließlich keine Tierquäler. Aber der Hund gab mir Kraft indem er einfach mit mir mit gelaufen ist und die Schn... gehalten hat und nicht neben mir stand und mir Sätze wie diese eingequatscht hat:
- Tina du schaffts das dir passiert nix
- Tina komm nur noch eine Straße weiter
Ich weiß die Personen mit unter mein Partner haben es nur gut gemeint aber für ein betroffenen sind das echt schmerzhafte Sätze. Weil man weiß ja selber das einem nix passiert aber der Körper spielt dir in dem Moment Streiche und schickt dir Symptome wie:
- Schwindel
- Übelkeit
- Herzrasen
- feuchte Hände
Und da soll man sich sagen mir passiert nix, mein Lieblingssatz war dann "Scheiße schnell wieder Heim, sonst kippst du gleich um" ob es das dann besser gemacht hat das ich Heim gesprintet bin wage ich zu bezweifeln.
Man schaut tag täglich aus dem Fenster und denkt sich ach wie schön die Leute sind glücklich und haben Spaß können sogar Einkaufen gehen usw. Zack wieder Deppressiv und ab ins Bett mich selbst bemitleiden. Irgendwann kam der Punkt da wollte ich nicht mehr Traurig sein sondern auf die andere Seite des Fenster und zu den glücklichen Leuten gehören. Insgeheim habe ich mich auch geärgert das mein Freund immer das falsche eingekauft hat klingt blöd ist aber so. Meine Schwiegermutter die im übrigen auch eine Angststörung hat, hat mir dann eine Hausärztin vermittelt die Hausbesuche gemacht hat. Die hat mir dann auch eine Psychologin vermittelt die Hausbesuche macht. So begann dann langsam der Kampf gegen die Angst.
Ich sage Euch der Kampf ist mühsam und auch wirklich schwer aber man kann ihn gewinnen. Habe mir dann immer Bildlich vorgestellt wie meine Angst aus sieht. Hatte immer das Bild vor mir von einem starken Mann der mir im Weg steht. Habe dann diesem "Mann" auch einem Namen geben er heißt Freddy. Mittlerweile muß Freddy echt kämpfen um sich durch zu setzen habe das Gefühl er wird alt und schwach. Und ihm wird das alles zu mühselig mich Zuhause zu halten.
Freddy und Ich feiern dieses Jahr unseren 3. Jahrestag. Werde ihn dann Gedanklich besuchen und ihm gratulieren in seinem Käfig den ich ihm mühsam gebaut habe.
Milchmaus
5178 Beiträge
02.01.2012 18:41
Lilly08
41 Beiträge
02.01.2012 18:41
huhu...
sei stolz auf dich und auf das was du schon erreicht hast, denn das kannste sowas von sein
02.01.2012 18:44

ich bin sehr stolz auf dich, Süße!!
ela010186
879 Beiträge
02.01.2012 18:44
Hey

ich möchte dir nur sagen das du eine ganz liebe, tolle und bestimmt auch starke Person bist und das du den Kampf auf jeden Fall gewinnst
.
Und sobald ich meinen Umzug hinter mir habe werde ich ganz bestimmt auch wieder Zeit haben und dich dabei mit unterstützen das weißt du ja.
.
Du hast schon viel geschafft und den Rest schaffst du auch noch
Nini2912
6272 Beiträge
02.01.2012 18:57
sehr gut süße, ich glaube ganz fest an dich! und gib freddy zum jahrestag einen kräftigen tritt, den hat er verdient!
02.01.2012 19:17
Danke für die Komplimente tut gut. Sowas höre ich nicht oft
little-mama
1705 Beiträge
02.01.2012 19:26
huhu...

es ist schön zu lesen das es noch andere leute gibt mit einer angststörung...
ich leide an einer seit ca. 6 jahren....(agoraphobie)
mal ist es gut und manchmal geht es garnicht...
ich kann zwar spazieren gehen alles kein problem...aber wenn ich mit der s-bahn oder bus fahren muss ist es für mich die hölle...
ich bekomme sarke bauchschmerzen bis hin zum drang das ich auf die toilette muss....und das innerhalb von sekunden...
bekomme herzrasen,schwindel,übelkeit....und bekomme um mich rum nicht mehr viel mit....
wenn ich dann aussteige geht es wieder...

wenn ich weis das ich in ca. 1 woche irgendwo hin fahren muss fang ich an nicht mehr zu viel zu essen dann kann ja auch unten nichts raus kommen....hört sih blöd an aber das beruhigt mich wirklich..und es hilft...
esse auch nichts wenn ich woanders bin oder unterwegs...weil ich weis das es unterwegs wieder passieren könnte das ich auf die toilette muss...

bin auch auf den besten weg es zu schaffen....es gibt zwar immerwieder rückfälle aber ich muss es schaffen...
habe mir ein klein ball aus vielen gummis zugelegt den kann man auseinander basteln um sich abzulenken...das hilft auch super....

ich drücke dir die daumen das du es schaffst
02.01.2012 19:46
Der steinige Weg...

Bis zum dem Ergebniss was ich jetzt habe war es wirklich ein steiniger Weg. Vorallem meine Hausärztin hat mich so einige male wütend gemacht mit ihren Ratschlägen (Sie ist Polin) das hat man auch gemerkt. Also der erste Besuch meiner Hausärztin war für mich total niederschmetternd. Habe gedacht Sie kommt her bringt mir ein paar Pillen mit und mir gehts besser. Falsch gedacht!!! Ihr Spruch war "Wir müßen sie erstmal richtig Untersuchen Frau ... " toll! Ich dachte mir ok leg los. Sie mich untersucht ich total happy weil alles i.o. war und meine Frage Jetzt gibt es das Rezept oder? Nein Frau ... wir müßen ihnen erst noch Blut abnehmen muß das wirklich sein? Ja es muß!!! In den nächsten Tagen kommt die Schwester vorbei und nimmt ihnen Blut ab. Als Angstpatient ist es echt blöd wenn man zu der Angst auch noch Ängste wegen des Blut ab nehmens entwickelt. Man kommt einfach nicht mehr zur Ruhe. Einen Abend bevor der Termin war, war an schlafen nicht zu denken. Am nächsten Tag Früh 7:00Uhr klingelte es dann und mir war Speiübel. Die Schwester Asia war voll ok. Frau ... schauen sie mal zu der Wand an der ihr Bild hängt. Ok gesagt getan in dem Moment wo ich mich umdrehte machte sie ihre Arbeit. Nach 2min. dann die Frage von mir Ok das Bild kenne ich jetzt kann ich wieder zu ihnen schauen? Ja machen sie ruhig. Ich drehte mich um und sah Schwester Asia wie sie die Röhrchen begutachtete Ich war echt geschockt über die üblen Methoden die angewendet wurden
2 Tage später wieder ein Hausbesuch meiner Ärztin mit dem Ergebniss ok jetzt gibt es das Rezept. Habe dann so Pillen gegen die Angst bekommen haben dann auch abgesprochen das wir erstmal mit der niedrigsten Dosis anfangen. Und höchstens bloß 3 Monate wegen der Suchtgefahr. Ich muß sagen die Pillen war super, die Angst war weg und ich war glücklich. Das ging dann zwei Monate so. Indem 3. Monat ging mir dann durch den Kopf wirken die überhaupt noch es wurde ja nie die Dosis erhöht oder sonst was. Eigentlich war mir die Antwort schon klar Nein sie wirken nicht mehr das was jetzt passiert ist der berühmte Placeboeffekt und ab den Punkt war mir klar die Pillen kommen weg. Es ging dann natürlich erstmal wieder Berg ab, was nicht unbemerkt blieb von meiner Ärztin. Bei ihrem nächsten Besuch dann der Schock sie schlug vor ich solle doch in eine Tagesklinik gehen ins KH!!! Ähm nee das mache ich nicht habe Angst vor KH´s. Meine Ärztin meinte dann wenn sie das nicht machen dann könnte es passieren das man sie irgendwann Zwangseinweisen tut. Ok ich mach es mit der Tagesklinik. Haben dann dort einen Termin gemacht zum Vorgespräch, dort wurde mir dann gesagt es kann noch bis zu 4 Wochen dauern eh sie her kommen können. Dachte mir dann bloß ach nicht so schlimm. Hm von wegen eine Woche später klingelte dann das Telefon "Frau ... sie können Montag her kommen" Scheiße!!!
Ihr könnt Euch vorstellen wie mein WE war. Am Montag dann der Schock in der Klinik. Nur Leute die extreme Deppressionen hatten/haben und alles von der geschlossenen gekommen sind. Die standen echt unter extremen Medikanteneinfluss. Für mich "normale" ohne Medis ein Zustand der nur schwer zu ertragen war. Man konnte mit keinem ein ordentliches Gespräch führen die waren alles total Zeit verschoben. An diesem Tag folgten dann noch Untersuchungen natürlich mit 3xmal dürft ihr raten Richtig mit Blut abnehmen. War tapfer und habe alles gut überstanden. Der Freitag ging schnell vorbei dort und schnell wurde mir klar nachdem WE seht ihr mich nicht wieder. Habe dann den Montag der folgte meine Sachen wieder abgeholt. Da meinte der Arzt nur noch "Frau... sie rennen vor ihren Problemen weg, sie haben Angst vor der Angst" nein da irren sie sich, ich renne vor den Leuten hier weg. Habe mir dann einen Psychologen gesucht und es wurde immer besser. Und glaubt mir nach den 2 Tagen Tagesklinik hatte mein Freund echt Angst vor mir. Man passt sich dann wirklich den Leuten an. Nee nie wieder!!!
02.01.2012 19:47
Zitat von little-mama:

huhu...

es ist schön zu lesen das es noch andere leute gibt mit einer angststörung...
ich leide an einer seit ca. 6 jahren....(agoraphobie)
mal ist es gut und manchmal geht es garnicht...
ich kann zwar spazieren gehen alles kein problem...aber wenn ich mit der s-bahn oder bus fahren muss ist es für mich die hölle...
ich bekomme sarke bauchschmerzen bis hin zum drang das ich auf die toilette muss....und das innerhalb von sekunden...
bekomme herzrasen,schwindel,übelkeit....und bekomme um mich rum nicht mehr viel mit....
wenn ich dann aussteige geht es wieder...

wenn ich weis das ich in ca. 1 woche irgendwo hin fahren muss fang ich an nicht mehr zu viel zu essen dann kann ja auch unten nichts raus kommen....hört sih blöd an aber das beruhigt mich wirklich..und es hilft...
esse auch nichts wenn ich woanders bin oder unterwegs...weil ich weis das es unterwegs wieder passieren könnte das ich auf die toilette muss...

bin auch auf den besten weg es zu schaffen....es gibt zwar immerwieder rückfälle aber ich muss es schaffen...
habe mir ein klein ball aus vielen gummis zugelegt den kann man auseinander basteln um sich abzulenken...das hilft auch super....

ich drücke dir die daumen das du es schaffst

Habe auch Agoraphobie mit Panik. Du schaffst es sicher auch
little-mama
1705 Beiträge
02.01.2012 19:52
Zitat von 19Tina89:

Zitat von little-mama:

huhu...

es ist schön zu lesen das es noch andere leute gibt mit einer angststörung...
ich leide an einer seit ca. 6 jahren....(agoraphobie)
mal ist es gut und manchmal geht es garnicht...
ich kann zwar spazieren gehen alles kein problem...aber wenn ich mit der s-bahn oder bus fahren muss ist es für mich die hölle...
ich bekomme sarke bauchschmerzen bis hin zum drang das ich auf die toilette muss....und das innerhalb von sekunden...
bekomme herzrasen,schwindel,übelkeit....und bekomme um mich rum nicht mehr viel mit....
wenn ich dann aussteige geht es wieder...

wenn ich weis das ich in ca. 1 woche irgendwo hin fahren muss fang ich an nicht mehr zu viel zu essen dann kann ja auch unten nichts raus kommen....hört sih blöd an aber das beruhigt mich wirklich..und es hilft...
esse auch nichts wenn ich woanders bin oder unterwegs...weil ich weis das es unterwegs wieder passieren könnte das ich auf die toilette muss...

bin auch auf den besten weg es zu schaffen....es gibt zwar immerwieder rückfälle aber ich muss es schaffen...
habe mir ein klein ball aus vielen gummis zugelegt den kann man auseinander basteln um sich abzulenken...das hilft auch super....

ich drücke dir die daumen das du es schaffst

Habe auch Agoraphobie mit Panik. Du schaffst es sicher auch


ich hoffe es...
wir fahren nächsten monat nach stralsund...und die fahrt dauert rund 3 stunden...
mit dem zug fahren ist ja kein problem da gibts ja zoiletten.....aber erstmal da hin kommen....
02.01.2012 20:21
Wenn du zu sehr unruhig bist dann hol dir in der Apotheke mal Lasea
02.01.2012 20:26
Der was-ist-wenn Satz...
Das ist ein Satz der hat mich jahrelang begleitet. Egal was war oder was anstatt es waren immer die Fragen die mich zurück gehalten haben überhaupt zu versuchen wo hin zu gehen:
1. Was ist wenn ich umkippe?
2. Was ist wenn kein Bus kommt?
3. Was ist wenn ich nicht mehr Heim komme?

es war echt schlimm. Aber heute gebe ich mir die Antworten oder besser gesagt würde ich mir die Antworten geben:
1. Warum soll ich umkippen gibt kein Grund dafür, und wenn dann ist es halt so irgendeiner wird dir schon helfen.
2. Tja dann laufe ich halt Heim.
3. Warum sollte ich nicht Heim kommen, völliger Blödsinn.

Wenn man es geschafft hat sich einzugestehen das diese Frage völliger Schwachsinn sind dann wird man schnell merken das die Hemmungen raus zu gehen immer weniger werden.
Heute kann ich echt sagen ohne diesen Was-ist-wenn Satz lebt es sich einfach toll und total unbeschwert.
03.01.2012 09:42
Das schlimme...
Das schlimme an der Zeit mit der Angststörung war nicht die Angst selber sondern die Sprüche der anderen und dieses Unverständnis.
Gerade von meiner Familie kamen dann Sprüche wie
- Stell dich nicht so an
- Du bist doch bloß zu Faul zum Arbeiten
usw... Das war echt das schlimmste. Und bis heute haben sie teilweise kein Verständnis und das zeigt mir immer wieder klar und deutlich das sie sich bis Heute auch noch nie richtig mit dem Thema befasst haben. Meine Mutter glaubte mir das damals erst als sie mit meiner Psychologin gesprochen hatte. Traurig oder? Aber so ist es leider ganz oft in der Gesellschaft wenn man diese Krankheit hat. Die Angststörung ist eine anerkannte Krankheit doch leider wird in der Gesellschaft viel zu wenig drüber gesprochen. Man könnte ja schwäche zeigen.
Genauso die Sprüche wenn man sagte ich gehe zum Psychologen, man wurde angeschaut wie Oh gott du legst dich auf die Couch und hast einen an der Bommel . Mittlerweile kann ich über so was drüber weg hören weil ich weiß das es anders ist. Und das ist ja wohl nicht Schwäche zeigen sondern Stärke.
03.01.2012 11:15
Respekt!
Dein Thema habe ich mir gemerkt. Ich habe selbst eine Angststörung, bin aber noch ganz am Anfang bzw. beginnt die Therapie erst im Februar, falls ich in der Praxis ankomme.

Darf ich fragen, wie die Zeitspanne bei dir war zwischen der ersten Sitzung und dem Zustand heute?

LG
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