Unser Sternchen ssw20
11.02.2022 09:19
Hallo,
bevor ich meine Geschichte erzähle möchte ich erst einmal allen die ein Kind verloren haben mein tiefstes beileid und Mitgefühl aussprechen.
Ich bin ein betroffener Vater und muss einfach mal niederschreiben wie es mir geht.
Zu meiner Geschichte:
Ich und meine Frau haben vor 15Wochen erfahren das sie wieder schwanger ist. Wir haben schon zwei kleine Mäuse und wollten immer ein drittes Kind haben.
Beide SS waren unauffällig und die Kinder sind Kerngesund.
Wir haben uns sehr gefreut und beide nie daran gezweifelt das es diesmal genauso gut geht.
Ich habe jeden Tag den Bauch geküsst guten Morgen guten Abend gesagt und wollte nach der Untersuchung (wo wir das Geschlecht erfahren hätten) anfangen Abends zu singen weil ich das bei der Zweiten auch gemacht habe als sie noch im Bauch war.
Selbst heute kann ich sie mit singen noch beruhigen.
Meine Frau und ich haben beide Vollzeit gearbeitet und hatten doch einen recht stressigen Alltag mit zwei kleinen Kindern und keinen Großeltern in der Nähe und waren wir eigentlich immer voll ausgelastet.
Dazu kommt noch das wir im Ausland (Japan) leben.
Vor drei Tagen habe ich erfahren das das Kind von einer sehr guten Freundin vor der Geburt gestorben ist. Zu dem Zeitpunkt dachte ich nur oh mein Gott wie schlimm muss das sein.
Irgendwie war es das erste Mal das ich auch über sowas nachgedacht habe. Zu dem Zeitpunkt aber einfach unmöglich. Nicht nach zwei gesunden Kindern... Nicht bei uns....
Gestern ist meine Frau dann zur routine Untersuchung gegangen und wir haben die schreckliche Nachricht bekommen das unser Kind ssw20 (Geschlecht wissen wir noch nicht) nicht mehr lebt.
Seit dem ist nichts mehr wie es war... ich habe erst die Welt nicht mehr verstanden erst bei meiner besten Freundin und jetzt wir??? Wiso sterben die Kinder?? Wiso ist mein Kind gestorben?? Das muss ein Fehler sein...
Kann nicht sein nicht bei uns.....
Wir stehen beide noch unter Schock und sind nur am heulen.
Gestern waren wir gleich bei einer guten Freundin von meiner Frau die auch schon mal ein Kind verloren hat.
Wir haben uns ganz festgehalten und zusammen geweint. Ich konnte nur drei Stunden schlafen dann ging es gleich weiter mit weinen später ist dann meine Frau dazu gekommen.
Gottseidank haben wir unsere zwei kleinen Mäuse die brauchen uns und wir dürfen uns nicht zu tief fallen lassen.
Ich habe meine Frau grade ins Krankenhaus gebracht wo sie das Kind zur Welt bringen wird. Leider darf ich wegen corona nicht dabei sein was mich unendlich traurig macht.
Ich kann mir das nicht vorstellen was sie im Krankenhaus durchmachen muss ganz alleine.
Ich muss natürlich auf die Kinder aufpassen aber es ist einfach ein schreckliches Gefühl das ich nicht bei ihr sein kann.
Hier in Japan wird der MUMU mit Stäbchen erweitert und wenn am Ende 20 dieser Stäbchen eingesetzt wurden wird die Geburt eingeleitet.
Ich darf meine Frau und das Baby wohl anschließend sehen und mich verabschieden.
Dann müssen wir irgendwann abholen und es in einer Box zum Krematorium bringen.
Meine Frau muss drei oder vier Tage bleiben und ich kümmere mich um die Kinder.
Immer wenn ich anfange zu weinen sage ich meinem Kind das es mir so unendlich leid tut das ich alles so selbstverständlich genommen habe. Auch das ich nicht gesungen habe tut mir so unendlich leid.
Es ist jetzt bei den Sternen und ich hoffe so sehr das es ihm gut geht da wo es ist.
Ich liebe dich von ganzem Herzen Kleiner Mann/Maus
Danke das du bei uns warst.....
---------------------------------------- ---------- --------------------------------------
Ich denke ich brauche professionelle Hilfe um nicht zu tief zu fallen.
Habt ihr Tipps wie ich meine Frau am besten unterstütze?
Was hat euch geholfen?
Ich werde sowieso rund um die Uhr bei ihr sein und alles tun was ich kann um ihr zu helfen. Aber ich bin auch extrem mitgenommen....
bevor ich meine Geschichte erzähle möchte ich erst einmal allen die ein Kind verloren haben mein tiefstes beileid und Mitgefühl aussprechen.
Ich bin ein betroffener Vater und muss einfach mal niederschreiben wie es mir geht.
Zu meiner Geschichte:
Ich und meine Frau haben vor 15Wochen erfahren das sie wieder schwanger ist. Wir haben schon zwei kleine Mäuse und wollten immer ein drittes Kind haben.
Beide SS waren unauffällig und die Kinder sind Kerngesund.
Wir haben uns sehr gefreut und beide nie daran gezweifelt das es diesmal genauso gut geht.
Ich habe jeden Tag den Bauch geküsst guten Morgen guten Abend gesagt und wollte nach der Untersuchung (wo wir das Geschlecht erfahren hätten) anfangen Abends zu singen weil ich das bei der Zweiten auch gemacht habe als sie noch im Bauch war.
Selbst heute kann ich sie mit singen noch beruhigen.
Meine Frau und ich haben beide Vollzeit gearbeitet und hatten doch einen recht stressigen Alltag mit zwei kleinen Kindern und keinen Großeltern in der Nähe und waren wir eigentlich immer voll ausgelastet.
Dazu kommt noch das wir im Ausland (Japan) leben.
Vor drei Tagen habe ich erfahren das das Kind von einer sehr guten Freundin vor der Geburt gestorben ist. Zu dem Zeitpunkt dachte ich nur oh mein Gott wie schlimm muss das sein.
Irgendwie war es das erste Mal das ich auch über sowas nachgedacht habe. Zu dem Zeitpunkt aber einfach unmöglich. Nicht nach zwei gesunden Kindern... Nicht bei uns....
Gestern ist meine Frau dann zur routine Untersuchung gegangen und wir haben die schreckliche Nachricht bekommen das unser Kind ssw20 (Geschlecht wissen wir noch nicht) nicht mehr lebt.
Seit dem ist nichts mehr wie es war... ich habe erst die Welt nicht mehr verstanden erst bei meiner besten Freundin und jetzt wir??? Wiso sterben die Kinder?? Wiso ist mein Kind gestorben?? Das muss ein Fehler sein...
Kann nicht sein nicht bei uns.....
Wir stehen beide noch unter Schock und sind nur am heulen.
Gestern waren wir gleich bei einer guten Freundin von meiner Frau die auch schon mal ein Kind verloren hat.
Wir haben uns ganz festgehalten und zusammen geweint. Ich konnte nur drei Stunden schlafen dann ging es gleich weiter mit weinen später ist dann meine Frau dazu gekommen.
Gottseidank haben wir unsere zwei kleinen Mäuse die brauchen uns und wir dürfen uns nicht zu tief fallen lassen.
Ich habe meine Frau grade ins Krankenhaus gebracht wo sie das Kind zur Welt bringen wird. Leider darf ich wegen corona nicht dabei sein was mich unendlich traurig macht.
Ich kann mir das nicht vorstellen was sie im Krankenhaus durchmachen muss ganz alleine.
Ich muss natürlich auf die Kinder aufpassen aber es ist einfach ein schreckliches Gefühl das ich nicht bei ihr sein kann.
Hier in Japan wird der MUMU mit Stäbchen erweitert und wenn am Ende 20 dieser Stäbchen eingesetzt wurden wird die Geburt eingeleitet.
Ich darf meine Frau und das Baby wohl anschließend sehen und mich verabschieden.
Dann müssen wir irgendwann abholen und es in einer Box zum Krematorium bringen.
Meine Frau muss drei oder vier Tage bleiben und ich kümmere mich um die Kinder.
Immer wenn ich anfange zu weinen sage ich meinem Kind das es mir so unendlich leid tut das ich alles so selbstverständlich genommen habe. Auch das ich nicht gesungen habe tut mir so unendlich leid.
Es ist jetzt bei den Sternen und ich hoffe so sehr das es ihm gut geht da wo es ist.
Ich liebe dich von ganzem Herzen Kleiner Mann/Maus
Danke das du bei uns warst.....
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Ich denke ich brauche professionelle Hilfe um nicht zu tief zu fallen.
Habt ihr Tipps wie ich meine Frau am besten unterstütze?
Was hat euch geholfen?
Ich werde sowieso rund um die Uhr bei ihr sein und alles tun was ich kann um ihr zu helfen. Aber ich bin auch extrem mitgenommen....
11.02.2022 10:37
Mein tiefstes Beileid...
Mir fehlen die Worte und ich glaube in diesen Sekunden und Stunden gibt es keine passenden Worte...
Das einzigste was ich euch an die Hand geben kann redet mit einander redet so viel es geht und sucht euch gemeinsam professionelle Hilfe um das aufzuarbeiten...
Ich wünsche Euch und besonders Deiner Frau ganz viel Kraft.
Vielleicht dürft ihr nach der Geburt ja noch Bilder mit und von eurem Baby machen ich weiß das es bei einer Freundin damals ging und es ihr unheimlich geholfen hat bei der Verarbeitung...
Euch ganz viel Kraft...
Machs gut kleiner Engel
Mir fehlen die Worte und ich glaube in diesen Sekunden und Stunden gibt es keine passenden Worte...
Das einzigste was ich euch an die Hand geben kann redet mit einander redet so viel es geht und sucht euch gemeinsam professionelle Hilfe um das aufzuarbeiten...
Ich wünsche Euch und besonders Deiner Frau ganz viel Kraft.
Vielleicht dürft ihr nach der Geburt ja noch Bilder mit und von eurem Baby machen ich weiß das es bei einer Freundin damals ging und es ihr unheimlich geholfen hat bei der Verarbeitung...
Euch ganz viel Kraft...
Machs gut kleiner Engel
11.02.2022 11:33
Hallo Tamba!
Es tut mir unglaublich leid, was Ihr durchmachen müsst!
Ich habe das auch schon hinter mir,daher kann ich euren Schmerz nur zu gut nachvollziehen.
Wir haben unseren Sohn in der 37.SSW verloren,genau 3 Wochen vor dem geplanten KS-Termin. Wir hatten zu dem Zeitpunkt schon unsere große Tochter,sie war 2. Und nie, wirklich nie im Leben hätte ich mit sowas gerechnet! Das passiert doch nur anderen, war immer mein Gedanke. Man liest/hört davon, ist, gerade wenn man schon Kinder hat, tief betroffen, aber es ist 'weit weg', einem selbst wird das schon nicht passieren.
Und dann hörte sein Herz einfach auf zu schlagen, bei der Vorsorge suchte die Arzthelferin ewig beim CTG.
Noch am gleichen Tag wurde eingeleitet und am Folgetag kam er zur Welt.
Ich kann nur sagen, was uns geholfen hat. Reden. Immer wieder darüber reden. Mit meinem Mann, mit Freunden, aber auch mit Psychologen. Das hat uns unglaublich geholfen und ich bin den Freunden, die sich monatelang immer wieder dasselbe angehört haben, unendlich dankbar. Denn es gab auch viele, leider insbesondere in der Familie, die nicht damit umgehen konnten und von Anfang an so taten, als sei nichts geschehen. Das tat weh.
Wir haben dann auch, als es mir körperlich besser ging (ich hatte leider eine Uterus-Ruptur wegen vorangegangenem KS erlitten) viel mit unserer Tochter unternommen, um uns abzulenken. Und wir haben nach nur 4 Monaten mit enger ärztlicher Begleitung wieder versucht, schwanger zu werden, auch die Aussicht auf ein Regenbogenbaby hat uns geholfen.
Auch nach 4 Jahren und der Geburt unserer 2.Tochter ist der Schmerz noch da, aber es fühlt sich anders an, es ist Teil unseres Lebens geworden, so wie unser Sohn für kurze Zeit Teil unseres Lebens war. Und es in unsere Herzen immer sein wird.
Ich schicke Euch viel Kraft für die nächste Zeit!
Liebe Grüße,
Pauline13
Es tut mir unglaublich leid, was Ihr durchmachen müsst!
Ich habe das auch schon hinter mir,daher kann ich euren Schmerz nur zu gut nachvollziehen.
Wir haben unseren Sohn in der 37.SSW verloren,genau 3 Wochen vor dem geplanten KS-Termin. Wir hatten zu dem Zeitpunkt schon unsere große Tochter,sie war 2. Und nie, wirklich nie im Leben hätte ich mit sowas gerechnet! Das passiert doch nur anderen, war immer mein Gedanke. Man liest/hört davon, ist, gerade wenn man schon Kinder hat, tief betroffen, aber es ist 'weit weg', einem selbst wird das schon nicht passieren.
Und dann hörte sein Herz einfach auf zu schlagen, bei der Vorsorge suchte die Arzthelferin ewig beim CTG.
Noch am gleichen Tag wurde eingeleitet und am Folgetag kam er zur Welt.
Ich kann nur sagen, was uns geholfen hat. Reden. Immer wieder darüber reden. Mit meinem Mann, mit Freunden, aber auch mit Psychologen. Das hat uns unglaublich geholfen und ich bin den Freunden, die sich monatelang immer wieder dasselbe angehört haben, unendlich dankbar. Denn es gab auch viele, leider insbesondere in der Familie, die nicht damit umgehen konnten und von Anfang an so taten, als sei nichts geschehen. Das tat weh.
Wir haben dann auch, als es mir körperlich besser ging (ich hatte leider eine Uterus-Ruptur wegen vorangegangenem KS erlitten) viel mit unserer Tochter unternommen, um uns abzulenken. Und wir haben nach nur 4 Monaten mit enger ärztlicher Begleitung wieder versucht, schwanger zu werden, auch die Aussicht auf ein Regenbogenbaby hat uns geholfen.
Auch nach 4 Jahren und der Geburt unserer 2.Tochter ist der Schmerz noch da, aber es fühlt sich anders an, es ist Teil unseres Lebens geworden, so wie unser Sohn für kurze Zeit Teil unseres Lebens war. Und es in unsere Herzen immer sein wird.
Ich schicke Euch viel Kraft für die nächste Zeit!
Liebe Grüße,
Pauline13
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