Mütter- und Schwangerenforum

[Lang] Gefühl von Einsamkeit in Schwangerschaft

Benutzername
1839 Beiträge
07.05.2018 11:09
Hallo ihr Lieben,

das ist nun mein erstes Thema hier, nachdem ich mich vor ein paar Tagen schon angemeldet hatte.

Kurz zu mir:
Ich bin 26 Jahre alt, seit 9 Jahren in einer Beziehung und seit fast 3 Jahren verheiratet. Unser Weg zum Wunschkind war sehr beschwerlich. Insgesamt hat es 4 Jahre gedauert und dann nur dank ICSI geklappt. Nun bin ich in der 25. Woche mit Zwillingen schwanger und wir freuen uns wirklich sehr.
Anfangs hatte ich mit sehr viel Übelkeit zu kämpfen, nun muss ich mich nur noch ungefähr 1x pro Woche übergeben. Mein Mann ist der beste Mann, den ich mir wünschen könnte. Die Schwangerschaft ist jetzt schon beschwerlich für mich, aber er unterstützt mich überall wo es nur geht und ist wirklich sehr fürsorglich.

Nun zu meinem Problem: Die Einsamkeit.
Meine Freundinnen haben sich in den letzten Monaten sehr von mir abgewandt. Ich vermute, dass sie ein Problem mit meiner Schwangerschaft haben, weil sie zwar in meinem Alter sind, aber noch studieren bzw. als Aushilfe arbeiten und wir uns quasi auf unterschiedlichen Ebenen befinden. Ich kann damit nur schwer umgehen und muss aufgrund des Desinteresses oft weinen, denn nachdem alle unsere Freunde wussten, dass mein Mann zeugungsunfähig ist und unser Weg schwerer wird, dachte ich, dass sie sich für uns freuen. Aufgrund von unterschiedlichen Leben sehen wir uns nicht oft, der meiste Kontakt erfolgt über WhatsApp und zwei meiner Freundinnen haben sich seit Beginn meiner Schwangerschaft nicht einmal bei mir erkundigt, wie es mir geht. Eine weitere Freundin, die leider weiter weg wohnt (7h), hat mir trotz Nachrichten meinerseits seit Mitte Februar nicht mehr geantwortet. Eine ihrer wenigen Nachrichten auf meine frohe Botschaft war, dass sie sich abgehängt fühlt (ist 3 Jahre älter als ich).

Eine wiederum andere Freundin macht immer nur schlaue Sprüche, bemängelt meine Ernährung und tadelt mich in jeglicher Hinsicht, obwohl sie selbst nie schwanger war. Sie kennt alles aus Büchern und denkt deswegen, dass man diese Sachen 1:1 auf jede Schwangerschaft anwenden kann. Dass ich aber die ersten 20 Wochen 6-7x pro Tag brechen musste und deswegen gegessen habe, was drin bleibt, interessiert sie nicht.

Hinzu kommt, dass meine Mutter sich überhaupt nicht für mich interessiert. Unser Verhältnis war schon immer schwierig und ich bin mit 16 zu meinen Großeltern gezogen, aber ich hab irgendwie gehofft, dass sie sich doch irgendwie ändert. Ich weiß, dass sie nie die typische Oma sein wird, dennoch macht es mich traurig.

Meine Schwägerin zeigt auch kaum Interesse an mir oder dem, was ich so zu berichten habe, obwohl sie auch eine 20 Monate alte Tochter hat.

Ich fühle mich so einsam und alleine, dass ich sogar manchmal den Kontakt zu besagten Freundinnen komplett abbrechen möchte.

Wir haben zwar Kontakt auch zu älteren Pärchen mit Kindern, aber wir kennen uns noch nicht so gut, als dass ich mit ihnen auch über meine Zipperlein reden würde.

Ist das normal in einer Schwangerschaft? Dass man sich hormonell bedingt einsam fühlt?
Teechen
2697 Beiträge
07.05.2018 11:22
Das tut mir so leid für dich. Vll wäre ein Geburtsvorbereitungskurs etwas gut dich wo du gleichgesinnte kennenlernen kannst. Vll entwickelt sich eine tolle Freundschaft daraus. Ich kann dich aber vollkommen verstehen.
Benutzername
1839 Beiträge
07.05.2018 11:26
Zitat von Teechen:

Das tut mir so leid für dich. Vll wäre ein Geburtsvorbereitungskurs etwas gut dich wo du gleichgesinnte kennenlernen kannst. Vll entwickelt sich eine tolle Freundschaft daraus. Ich kann dich aber vollkommen verstehen.


Danke für deine Antwort. Den GVK haben wir bereits am Samstag gemacht. Es war ein Kompaktkurs über 8 Stunden und damit nur ein Tag lang. Wir haben dort auch nette Pärchen getroffen, aber nach den paar Stunden wollte ich keine andere Schwangere schon direkt nach ihrer Handynummer fragen

Ich bin schon am überlegen, ob ich in der Nachbarstadt zu einem Treffen für Zwillingseltern und -schwangere gehe, aber leider ist mein tägliches Befinden immer sehr am schwanken, sodass ich nicht weiß, wie regelmäßig ich dahin gehen kann.
Mathelenlu
49378 Beiträge
07.05.2018 11:31
Ich würde einfach Gleichgesinnte suchen. Im GVK kann sich was ergeben, oder Du machst noch einen Schwangerenyogakurs oder so etwas, dann lernt man werdende Mamas kennen und dann ergibt sich schon was. Spätetens in Krabbelgruppen und Co - Du wirst ganz viele neue Leute kennenlernen . Sind bei mir tolle Freundschaften entstanden.
Teechen
2697 Beiträge
07.05.2018 15:10
Zitat von Benutzername:

Zitat von Teechen:

Das tut mir so leid für dich. Vll wäre ein Geburtsvorbereitungskurs etwas gut dich wo du gleichgesinnte kennenlernen kannst. Vll entwickelt sich eine tolle Freundschaft daraus. Ich kann dich aber vollkommen verstehen.


Danke für deine Antwort. Den GVK haben wir bereits am Samstag gemacht. Es war ein Kompaktkurs über 8 Stunden und damit nur ein Tag lang. Wir haben dort auch nette Pärchen getroffen, aber nach den paar Stunden wollte ich keine andere Schwangere schon direkt nach ihrer Handynummer fragen

Ich bin schon am überlegen, ob ich in der Nachbarstadt zu einem Treffen für Zwillingseltern und -schwangere gehe, aber leider ist mein tägliches Befinden immer sehr am schwanken, sodass ich nicht weiß, wie regelmäßig ich dahin gehen kann.

Okay es hätte ja sein können. Mein Kurs geht über 6 Wochen. Ich glaube in deiner Situation hätte ich es auch gemacht.
07.05.2018 15:56
Also erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft - wenn auch etwas verspätet!

Es tut mir ebenfalls leid, dass du dich so einsam fühlen musst und dass sich deine Freundinnen teilweise so unschön abgewandt haben.. ehrlich gesagt kenne ich das. Aber nicht aufgrund meiner Schwangerschaft - da kann ich wirklich fast nur von positiven Rückmeldungen erzählen; bis auf eine Bekannte, die sehr komisch reagiert hat und jetzt nicht mal mehr grüßt, wenn man sich trifft - sondern aufgrund meines Wegzugs aus Österreich.
Ich bin vor gut zwei Jahren von Wien nach München zu meinem Freund gezogen und ich kenne das, wenn man "neu anfangen" muss, sich einen neuen Freundeskreis erarbeiten muss. Ich denke, nichts ist mir je schwerer gefallen. Meine Freundinnen, die ich in Österreich habe, stehen mir momentan halt so gut es geht aus der Ferne bei oder besuchen mich immer mal wieder für 1-2 Tage am Wochenende. Aber es ergibt sich halt nie etwas Spontanes, immer muss man es planen. Auch zu meinen Eltern dauert die Fahrt knapp 2 Stunden, weshalb ich unter der Woche auch nie einfach mal so dort auftauchen kann und sie hier bei uns auch nicht, weil beide berufstätig sind und die Wochenenden dann auch zur Entspannung brauchen.

Jedenfalls: Ich befinde mich auch nach diesen zwei Jahren, in denen ich nun hier lebe, in einem Findungsprozess. Ich habe versucht, aus mir herauszugehen und neue Leute kennenzulernen (auch fernab des Freundeskreises meines Partners), aber ich tue mir da unheimlich schwer. Ich würde mich nicht unbedingt als introvertiert bezeichnen, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass speziell die Münchner nicht wirklich Interesse an neuen Bekanntschaften zeigen, so "ungerecht" und pauschalisierend sich das jetzt auch lesen mag. Bislang habe ich genau eine Freundin hier gefunden - leider wohnt sie auch am anderen Ende der Stadt und hat aufgrund ihres Berufs noch weniger Zeit als ich (lange Arbeitszeiten, unregelmäßige und spontane Dienstreisen, etc.). Das heißt für mich, dass ich mich als Bald-Mami irgendwie noch mehr danach sehne, hier endlich Anschluss zu finden - ich hab's schon über Facebook-Gruppen und über einen Mütter-Kaffeeklatsch in unserer Gemeinde versucht, aber so richtig Spaß hat es mir auch nicht gebracht. Die haben sich leider auch alle schon irgendwie gekannt.
Jetzt hoffe ich auch noch auf den GVK und auf das Schwangerschaftsyoga, welches ich ab Juli besuchen darf (vorher hab ich ja wegen meines Jobs keine Zeit, am Vormittag diese Kurse zu besuchen). Bleib einfach dran und lass dich von ein paar Rückschlägen nicht entmutigen! Ich denke auch.. mit Baby ist es vielleicht sogar noch einfacher, auf andere Mamas zuzugehen - im Park, auf dem Spielplatz, vielleicht sogar in der FA-Praxis, keine Ahnung. Nur nicht aufgeben!
Liese381
715 Beiträge
08.05.2018 06:47
Hallo!
Das tut mir leid für dich, das belastet dich sicher sehr und dann tun die Hormone vielleicht auch noch ihr übriges
Wir sind ebenfalls ein Jahr, bevor ich schwanger wurde, umgezogen und ich habe mich auch sehr nach "Gleichgesinnten" gesehnt in Schwangerschaft und auch später in der Elternzeit. Ich habe damals einen"langen" GVK gemacht und Schwangeren - Wassergymnastik, gerade letzteres war richtig toll, auch körperlich. Bei beiden haben sich nette Kontakte ergeben. Ich würde es an deiner Stelle einfach probieren, auch wenn du vorher nicht weißt, ob es dir an den Terminen gut genug geht.
Als mein Sohn da war, haben wir PEKIP und Babyschwimmen gemacht, da waren auch viele nette Muttis. Gerade in der Elternzeit haben ja viele Mütter viel Zeit und wollen sich gern austauschen, da lernst du bestimmt nette Leute kennen.
Alles Gute für deine weitere Schwangerschaft
shelyra
69197 Beiträge
08.05.2018 08:19
Zitat von Benutzername:

Zitat von Teechen:

Das tut mir so leid für dich. Vll wäre ein Geburtsvorbereitungskurs etwas gut dich wo du gleichgesinnte kennenlernen kannst. Vll entwickelt sich eine tolle Freundschaft daraus. Ich kann dich aber vollkommen verstehen.


Danke für deine Antwort. Den GVK haben wir bereits am Samstag gemacht. Es war ein Kompaktkurs über 8 Stunden und damit nur ein Tag lang. Wir haben dort auch nette Pärchen getroffen, aber nach den paar Stunden wollte ich keine andere Schwangere schon direkt nach ihrer Handynummer fragen

Ich bin schon am überlegen, ob ich in der Nachbarstadt zu einem Treffen für Zwillingseltern und -schwangere gehe, aber leider ist mein tägliches Befinden immer sehr am schwanken, sodass ich nicht weiß, wie regelmäßig ich dahin gehen kann.
geh hin wenn es dir gut geht. Ansonsten lässt du den termin halt ausfallen.
Die meisten mamas werden das verstehen. War hier bei uns nie ein problem.
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