Mütter- und Schwangerenforum

Grübeleien während der Schwangerschaft

06.05.2024 12:23
Hallo zusammen,
bin gerade erst dazugestoßen.
Mich beschäftigt Tag ein, Tag aus so manches.

Ich bin 41 J. und seit 2015 mit meinem Partner zusammen, wir sind unverheiratet.

Wir haben 2020 ein Wunschkind bekommen, und meine Schwangerschaft verlief äußerst angenehm, ohne nennenswerte Komplikationen, ohne Übelkeit etc. Ich bin für dieses Kind unbeschreiblich dankbar und genieße jeden Tag, den ich mit ihm teilen darf.
Ich bin ein hochsensibler Mensch und nehme nichts für selbstverständlich.

Aufgrund einer heiklen Vorgeschichte meines Partners (zwei Kinder aus erster Ehe, Scheidungskrieg, Vorwürfe, gerichtliche Festsetzungen, Kinderbesuchsverbot uvm.), die ich erst Monate nach unseres Kennenlernen nach und nach erfuhr, war es anfangs für mich unklar, ob wir jemals eine Familie starten würden, und war höchst verunsichert und auch tieftraurig.
Dass sich das Blatt im Jahr 2018 wenden würde und wir fortan bewusst auf ein gemeinsames Kind "hingearbeitet" hatten, war für mich wie eine Erfüllung.
Nun ist unser Kind 3,5 Jahre alt, aber immer mehr muss ich merken, dass mein Partner immer ungeduldiger, gereizter wird, Türen wegen Kleinigkeiten zuschlägt und vor sich hinflucht, oftmals auch gegen mich gerichtet. Unser Kind hat sich mittlerweile fast vollkommen mir zugewandt.
Und das bittersüße ist: ich bin seit November wieder schwanger.
Dieses Kind war eigentlich rein mein Wunsch.
Ich veemisste das Gefühl schwanger zu sein und wollte parallel auch unbedingt ein Geschwisterchen für unser Erstgeborenes. Mein Partner wollte es nicht und es flossen meinerseits unendlich viele, einsame Tränen, ich machte mir Selbstvorwürfe weshalb ich denn nicht mit einem Kind das volle Glück finden konnte, aber die innere Sehnsucht nach einem zweiten Kind fraß mich auf.

Mit der Zeit nun sind mein Partner und ich uns immer fremder geworden, meine sexuelle Lust ist vollständig verschwunden, ich rechne ständig mit Kritik, Sticheleien oder Ähnlichem. Ich weiß, zu einer Krise gehören eigentlich immer zwei, aber in diesem Fall sehe ich es so, dass ich mit ihm nie oder nur bedingt über Gefühle, Emotionen und Bedürfnisse reden konnte - er ist sehr konfliktscheu und sieht nicht ein, dass Gespräche helfen können. Diese Abstinenz von konstruktiven Gesprächen hat mich, ja, nahezu krank gemacht.
Ich arbeite seit Bekanntmachung meiner jetzigen Schwangerschaft nicht (Beschäftigungsverbot) und verbringe die meiste Zeit tagsüber alleine mit meinen Gedanken und dem unbeschreiblich süßen Gefühl von innen geboxt und geknufft zu werden.
Ich weiß nicht, wie es wird, wenn unser zweites Kind da ist, ich weiß nicht, inwieweit die Vorgeschichte meines Partners eine Rolle im Jetzt spielt und ich weiß nicht, wie ich wieder ein ums andere Mal die Kraft aufbringen soll, ihm zu sagen, dass, so wie es jetzt läuft, ich auf längere Sicht zugrunde gehe und die Gefühle erlöschen werden.
Er nimmt es nicht ernst, sondern zieht es vor zu schweigen und mit Smalltalk die folgenden Tage fortzufahren.
Ich bin zu sensibel und möchte keine Tränen mehr vergießen, damit würde er sich nur wieder überfordert fühlen.

Würde mich über eine PN oder einen Forumsbeitrag freuen, auch wenn ich eine Idiotin genannt werde, die nicht mit dem zufrieden sein kann, was sie hat, jegliche Anteilnahme ist willkommen, denn das ewige Ausweichen und Wegrennen vor Gesprächen macht mürbe und traurig.

Liebe Grüße
"Zulumata2020"
Marf
28581 Beiträge
06.05.2024 12:31
Ich wäre auch richtig mies drauf wenn der Partner das 2.Kind still und leise für sich entscheidet und es darauf anlegt.Dazu gehören unbedingt 2, die sich dahingehend einig sind,es wollen.
Ein Unfall ,ok...aber hier lese ich etwas anderes heraus.
LadyItaly86
19280 Beiträge
06.05.2024 12:36
Klingt so, als hätte dein Partner kein weiteres Kind gewollt.
Da finde ich es schon sehr egoistisch, den eigenen Wunsch drüber zu stellen und einfach zu machen.
Ein Kind ist kein neues Möbelstück, das man sich kauft und es wieder verkaufen/umtauschen kann, weil es nicht beiden gefällt.
Soeine lebensverändernde Entscheidung trifft man gemeinsam.
Kann verstehen dass dein Partner nicht so happy ist, wie du.
Da hab ich leider auch wenig Mitleid.
06.05.2024 12:38
Zitat von Marf:

Ich wäre auch richtig mies drauf wenn der Partner das 2.Kind still und leise für sich entscheidet und es darauf anlegt.Dazu gehören unbedingt 2, die sich dahingehend einig sind,es wollen.
Ein Unfall ,ok...aber hier lese ich etwas anderes heraus.


Das zweite Kind war schlussendlich dann doch einvernehmlich, haben es ein Jahr etwa probiert, aber zwischen uns gibt es immer weniger Zusammenhalt, habe ich das Gefühl.
Mommy_CIA
48 Beiträge
06.05.2024 18:19
Wenn er es nicht gewollt hätte, hätte ER ja auch verhüten können ??‍♀️
Frau kann nicht einfach so schwanger werden.
EmMi1415
959 Beiträge
06.05.2024 19:10
Ich glaube schon, dass die Schwangerschaft ein wesentlichen Teil dazu beiträgt, dass er so drauf ist
Für mich klingt das auch so, als hätte er Nur fürs zweite Kind entschieden, weil du so emotional reagiert hast immer
Marf
28581 Beiträge
06.05.2024 20:31
Zitat von Mommy_CIA:

Wenn er es nicht gewollt hätte, hätte ER ja auch verhüten können ??‍♀️
Frau kann nicht einfach so schwanger werden.

Und sie ,dass sie nicht verhütet.
Sarah2022
2928 Beiträge
07.05.2024 09:32
Zitat von Marf:

Zitat von Mommy_CIA:

Wenn er es nicht gewollt hätte, hätte ER ja auch verhüten können ??‍♀️
Frau kann nicht einfach so schwanger werden.

Und sie ,dass sie nicht verhütet.
Prinzipiell ist doch jeder der Partner dafür verantwortlich selbst zu verhüten, wenn er / sie kein Kind möchte. Und jeder der Partner ist selbst dafür verantwortlich, wenn ein Kind entsteht, das er / sie eigentlich nicht gewollt hat.

Ebenso ist jeder dafür verantwortlich ganz klar "ja" oder "nein" zu sagen. Und wer sich nun mal kein weiteres Kind vorstellen kann, der muss das auch so kommunizieren. Es ist ja kein Sonntagsausflug, wo man beim Ausflugsziel einen Kompromiss machen kann und es keine weiteren Folgen hat, weil der Ausflug abends schon wieder vorbei ist.

Sollte der Mann zu dem Kind "ja" gesagt haben (egal ob aus vollem Herzen oder nicht) und außerdem nicht selbst verhütet haben, dann kann er doch jetzt nicht der Frau die Schuld geben !!! Er hatte immerhin über ein Jahr ungeschützten Geschlechtsverkehr und wusste, dass sie nicht verhütet. Also definitiv nicht "einmal schnell und unüberlegt".

Bei manchen Aussage hier fühle ich mich 30 oder 40 Jahre zurück versetzt, wo Verhütung ganz allein die Sache der Frau war, die die Pille nehmen musste und ein Kondom für den Mann unzumutbar war. Wie die Aussage meiner Oma vor ewigen Zeiten: "Die war zu doof, die Pille zu nehmen" oder "Die hat die Pille absichtlich nicht genommen." wenn ein für den Mann ungewolltes Kind entstanden war.
Alaska
18908 Beiträge
07.05.2024 12:33
Ich persönlich find ja arg, dass die TS für das Verhalten ihres Freundes verantwortlich gemacht wird. Das ist ja ein Witz.

Mag ja sein, dass sie vielleicht viel auf Mitleid "gemacht hat", ihn bequatscht, vllt auch bedrängt hat. Das wäre nicht okay, aber letztendlich hat er sich selber dann dazu überreden oder sich davon überzeugen lassen. Es ist ein Kind entstanden, dass sie nicht einfach mal irgendwo heimlich gekauft hat, er war genauso beteiligt. Dann kann ich aber nicht später meine Launen am Partner auslassen, wenn ich mir doch wieder unsicher werden.

Und ganz ehrlich, wenn ich schon die Vorgeschichte höre, ist klar, dass der Mann nicht wirklich ideal für eine Familie zu sein scheint. Ein Kinderbesuchsverbot kommt praktisch nie zum Einsatz. Selbst der unverantwortlichste und gemeinste Vater bekommt das Recht zugesprochen, seine Kinder zu sehen. Zur Not eben mit begleitetem Umgang.
Da scheint einiges vorgefallen zu sein und allein das hätte mich veranlasst, mich mit so jemanden niemals einzulassen und schon gar keine Familie zu gründen.
Er hat sich halt anfangs zusammen gerissen und jetzt bröckelt die Fassade und langsam zeigt sich sein eigentlicher Charakter. Und mit dem, was die TS schreibt, könnte ich persönlich nicht umgehen. Ich bin dafür auch zu sensibel und vor allem möchte ich niemals, dass meine Kinder so ein Verhalten als normal betrachten. Allein deswegen müsste ich mich von diesem Menschen distanzieren. Das Verhalten des Erstgeborenen zeigt ja auch schon deutlich, dass er sich nicht wohl fühlt.

Liebe TS, ich hoffe, du kannst deine Schwangerschaft dennoch etwas genießen. Ich hoffe, sollte er sich nicht wieder in den Griff bekommen, du hast Kraft genug, deine Kinder aus der Schusslinie zu bringen und sie lieber alleine groß zu ziehen, als sie mit einem fluchenden und tendenziell aggressiven Vater aufzuziehen.
Marf
28581 Beiträge
07.05.2024 13:13
Wenn mein Partner kein weiteres Kind möchte - hat er klar verneint - dann maße ich mir als Frau nicht an dies zu ignorieren.
Das er mitprobiert und dann nach 1 Jahr davon Abstand nimmt ist sicher den Emotionen geschuldet.
Und wenn es noch so weh tut,sämtliches Drängen nichts bringt,erst recht.Denn als Erwachsene Person muss ich mir denken können ,das ich damit die Beziehung zerrütten könnte und darf nicht annehmen ' Ach,er wird sich sicher bald genauso freuen' .
Damit werte ich ihn,seine Meinung und Haltung,die Partnerschaft, komplett ab.
Andersherum...Sie möchte kein Kind und er untergräbt ihre/ seine Verhütung um sich durchzusetzen? Da wäre hier aber Polen offen im MC!
Ich erwarte in meiner Partnerschaft dass meine Meinung ernst genommen wird,respektiert wird.Wenn ich denke, ohne ein weiteres Kind nicht leben zu können muss ich mich trennen.Das gilt für beide Seiten.
Anvil
383 Beiträge
07.05.2024 13:21
Zitat von Marf:

Wenn mein Partner kein weiteres Kind möchte - hat er klar verneint - dann maße ich mir als Frau nicht an dies zu ignorieren.
Und wenn es noch so weh tut,sämtliches Drängen nichts bringt,erst recht.Denn als Erwachsene Person muss ich mir denken können ,das ich damit die Beziehung zerrütten könnte und darf nicht annehmen ' Ach,er wird sich sicher bald genauso freuen' .
Damit werte ich ihn,seine Meinung und Haltung,die Partnerschaft, komplett ab.
Andersherum...Sie möchte kein Kind und er untergräbt ihre/ seine Verhütung um sich durchzusetzen? Da wäre hier aber Polen offen im MC!
Ich erwarte in meiner Partnerschaft dass meine Meinung ernst genommen wird,respektiert wird.Wenn ich denke, ohne ein weiteres Kind nicht leben zu können muss ich mich trennen.Das gilt für beide Seiten.
Da bin ich ganz bei dir. Die TE hat ja explizit geschrieben, dass das 2.Kind allein ihr Wunsch war. Und dann kann ich doch bitte nicht seine Vergangenheit, sein derzeitiges Verhalten und sein Nichtwollen ignorieren bzw mich darüber hinwegsetzten und glauben mit der Zeit wird alles gut und er freut sich, ändert sich etc.
Sarah2022
2928 Beiträge
09.05.2024 08:59
Die Threaderöffnerin hat sich abgemeldet. Sehr schade.
Aber auch verständlich, wenn man sich anschaut, wie hier auf sie eingedroschen wurde. Echt so richtig fies.

Der arme unschuldige Mann, der von ihr überredet wurde. Und sie ist eine ganz böse.

Warum wird hier so oft auf andere Mütter drauf gehauen? Lest euch doch einfach mal die letzten Threads zu "psychologischen Fragestellungen" durch. Warum wird hier 90% aller Threadersteller gleich einmal unterstellt, dass sie etwas ganz übles gemacht haben oder machen werden?

Manchmal frage ich mich auch, wie lange ich hier noch etwas schreiben soll...

Und ich sags jetzt mal deutlich, auch wenn ich mich tierisch unbeliebt mache. Ich vermute, dass hier sehr sehr viele psychisch kranke Menschen unterwegs sind, die ihre Selbstbestätigung allein dadurch bekommen, dass sie hier auf andere drauf hauen. Das lenkt doch wunderbar davon ab, dass man selber nicht perfekt ist.
Schaut euch doch mal an, wer hier wie viele Beiträge schreibt. Manche schreiben dauernd, sind täglich x-mal hier und haben zu jedem psychologischen Thema eine natürlich richtige Antwort. Haben diese Leute keinen Job, keine Familie?
Kirschmuffin
4871 Beiträge
09.05.2024 09:57
Zitat von Sarah2022:

Die Threaderöffnerin hat sich abgemeldet. Sehr schade.
Aber auch verständlich, wenn man sich anschaut, wie hier auf sie eingedroschen wurde. Echt so richtig fies.

Der arme unschuldige Mann, der von ihr überredet wurde. Und sie ist eine ganz böse.

Warum wird hier so oft auf andere Mütter drauf gehauen? Lest euch doch einfach mal die letzten Threads zu "psychologischen Fragestellungen" durch. Warum wird hier 90% aller Threadersteller gleich einmal unterstellt, dass sie etwas ganz übles gemacht haben oder machen werden?

Manchmal frage ich mich auch, wie lange ich hier noch etwas schreiben soll...

Und ich sags jetzt mal deutlich, auch wenn ich mich tierisch unbeliebt mache. Ich vermute, dass hier sehr sehr viele psychisch kranke Menschen unterwegs sind, die ihre Selbstbestätigung allein dadurch bekommen, dass sie hier auf andere drauf hauen. Das lenkt doch wunderbar davon ab, dass man selber nicht perfekt ist.
Schaut euch doch mal an, wer hier wie viele Beiträge schreibt. Manche schreiben dauernd, sind täglich x-mal hier und haben zu jedem psychologischen Thema eine natürlich richtige Antwort. Haben diese Leute keinen Job, keine Familie?


Ich glaube, das ist ein allgemeines Internet Problem heutzutage. Dass viele lieber erstmal (ver)urteilen und ungefiltert ihre Meinung und Gedanken raus posaunen. Statt den Menschen auf der anderen Seite des Bildschirms zu sehen und empathisch zu reagieren.

Finde die Stimmung hier auch nicht mehr schön. Es war früher mal echt nett hier, man konnte sich austauschen und Ratschläge holen, egal zu welchem Thema. Man hat sich gegenseitig unterstützt. Inzwischen ist das nur noch vereinzelt der Fall.
Sehr schade.
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