Mütter- und Schwangerenforum

Cytomegalie - Fragen

Alaska
18947 Beiträge
04.11.2016 12:51
Hallo,

meine Frauenärztin hatte mich am Montag auf Cytomegalie hingewiesen, weil ich ein Windelkind habe.
Den Begriff kannte ich natürlich, so richtig befasst hatte ich mich damit noch nie.
Sie meinte, nach dem wickeln gut die Hände waschen und am besten noch desinfizieren.

Jetzt wollte ich mich doch noch etwas mehr einlesen und bin dezent verunsichert. Um Himmels Willen, wie soll ich mit einem Kleinkind weiterleben?

"Desinfizieren sie sich die Hände nach dem Wickeln, wenn sie mit seinem Speichel in Berührung kommen, wenn sie ihm die Nase putzen, desinfizieren sie alle Oberflächen, die mit seinem Speichel in Berührung kommen (ich müsste täglich zig Bücher desinfizieren, weil alles noch in seinen Mund wandert) usw.
Sehr witzig! Ich sollte mich ja nur noch mit Desinfektionsmittel besprühen. Mein Junge schnupft, ich putz ihm die Nase im Minutentakt.
Darf ich ihn jetzt nicht mehr küssen?

Und gebadet hab ich bislang auch 1-2 x die Woche mit ihm zusammen. Natürlich pinkelt er dann und wann ins Wasser. Vermutlich öfter, als ich merke. Ich dusch danach zwar nochmal, aber dann wäre das Unglück ja längst passiert.

Jetzt meine Frage. Wie kann ich mit einem Wickelkind leben, ohne mich ggf. damit anzustecken? Es erscheint mir grad fast unmöglich.

Grüßle Alaska
shelyra
69208 Beiträge
04.11.2016 12:54
einfach ganz normal weiterleben!
klar sollte man die gefahr nicht abstreiten, aber es bringt auch nix wenn man sich deswegen verrückt macht. sich ständig einschränkt.

ich hatte ja auch ein weiteres wickelkind und hab mir die hände einfach öfters gewaschen. hab sie nicht mal desinfiziert (zu oft ist das ja auch nicht gesund).
04.11.2016 13:04
sicher das du den Virus nicht eh schon in dir trägst?

Ich würde auch weiter machen wie bis her. Nach dem wickeln normal Hände waschen, etc.

Man kann die Gefahr nicht abstreiten aber sollte auch nicht mehr Panik als bei Toxoplasmose oder Listerien.
Sniefy84
64 Beiträge
04.11.2016 13:06
Liebe Alaska,
auch bei mir kam nach der Untersuchung unter anderem heraus, dass ich bisher noch nie eine Cytomegalie Infektion hatte (du trotz des Badens etc. wohl auch noch nicht). Trotzdem ist natürlich nu besondere Vorsicht geboten. Nur weil man Kontakt mit einem Kleinkind hat, heißt das nicht sofort, dass man sich an Cytomegalie ansteckt. Das kann natürlich nur dann passieren, wenn dein Gegenüber dies auch selbst in sich trägt. Jetzt wirds leider etwas schwierig, denn das merkt oder sieht man leider nicht. Für uns heißt das wirklich, so bekam ich es in der Beratungsstelle von der Ärztin erklärt: Hygiene, Hygiene, Hygiene... Hände waschen und desinfizieren sollte immer wieder durchgeführt werden. Auch wenn man BUs oder Ubahn oder was auch immer fährt und sich festhält, kann man dies aufnehmen, fasst sich unbemerkt ins Gesicht (warum auch immer - schließlich will man das ja eh nie) und hat sich vllt angesteckt.
Fakt ist: Man sollte all das versuchen zu vermeiden, wobei man sich anstecken könnte. Geht nicht immer. Kinder müssen gewickelt werden. Aber vllt kannst du darauf achten, dein Kind eben nicht so häufig auf den Mund zu küssen. Das mit der Triefnase ist solang kein Problem, solang du dir danach möglichst bald die Hände wäschst oder mit Desinfektionsmittel nutzt. Der reine Kontakt ist ja noch nicht schlimm. Es ist keine Tröpfcheninfektion, sondern eine Schmierinfektion.
Zum Baden kann ich jetzt nicht viel sagen. Klar ist es über Urin auch übertragbar, aber inwieweit das Virus im Badewasser überlebt und dich über Schleimhäute oder infizieren, weiß ich nicht. Vielleicht doch lieber getrennt baden?
Was ich sagen will: Ich versuche auch super aufzupassen. Aber nicht verrückt machen. Mir sagte man: Ich habe mich bisher nie angesteckt, d.h. ich soll mich nicht darauf versteifen und durchdrehen. Vorsicht ist jedoch natürlich absolut geboten.
Ich drücke uns die Daumen, dass alles gut geht!

Ich versuche einfach immer positiv zu denken!

Liebe Grüße,
sniefy
Alaska
18947 Beiträge
04.11.2016 13:12
Erstmal danke für eure Antworten!

Das Baden ist kein Problem. Das können wir getrennt, bzw. ich hab neben der Badewanne einen Pöäng-Sessel stehen, da les ich dann halt, oder dusch derweil.

Aber mit dem Rest tu ich mir schon schwer. Ich müsste ja jede Minute Hände waschen.

Achso, ich hab definitiv keine Antikörper. Diesmal hab ich den Cytomegalie und den Toxotest machen lassen (in der ersten Schwangerschaft hab ich eh auf alles penibel geachtet). Diesmal war es pures Interesse.
Tatsächlich. Obwohl ich mit so vielen (Bauernhof)-Tieren groß wurde und bei Lebensmittel auf praktisch nichts geachtet wurde... keine Antikörper.
Bei Toxo wundert mich das echt.
04.11.2016 13:35
Aber selbst in deiner ersten SS konntest du ja nicht ausschließen nicht mit den Erreger in Kontakt zu kommen. Ich würde da jetzt wirklich nicht in Panik verfallen. Triff einfach die Vorsichtsmaßnahmen wie bis her, mehr kannst du nicht machen. Aber ständig Hände desinfizieren halte ich für unnötig.
krümelchen007
5058 Beiträge
04.11.2016 13:40
Ich war auch erst schwanger und hatte zu diesem Zeitpunkt noch ein windelkind. Ich wusste von dem allen gar nichts und meine Ärztin hat auch nie etwas gesagt.... Ich lese davon gerade das erste mal
Hufi84
2643 Beiträge
04.11.2016 14:46
Hier das selbe... hab nich gar nicht testen lassen, denn ich brauch eigentlich gar nicht zu wissen, ob ich immun bin. Ich versuch, einfach nicht dran zu denken. Klar wasch ich mir nacj dem wickeln die Hände aber ich verzichte sicher nicht darauf, mein kind zu küssen und zu kuscheln. Ich trink auch aus demselben glas usw... wo käm ich denn da hin? Ich liebe meinen kleinen und behandel ihn sicher nicht wie einen aussätzigen... also muss ich einfach hoffen, dass alles gut geht.
Alaska
18947 Beiträge
04.11.2016 15:01
Dankeschön ihr Lieben.

Nein, ich verfall wirklich nicht in Panik. Ich wollte einfach nur wissen, wie ihr das mit dem Geschwisterkind gehandhabt hat, denn wenn ich die Berichte so lese, würde ich um Cytomegalie ja gar nicht herum kommen, wenn Jonas sich anstecken würde. Erscheint mir derzeit unmöglich.

Und ehrlich, ich fass mir ständig mit den Händen ins Gesicht. Ganz unbemerkt oft.

Natürlich treff ich nötige Vorsichtsmaßnahmen. Baden zusammen muss ja jetzt wirklich nicht sein, das verkraften wir beide. Hände waschen, auch kein Ding.

Geschmust und geküsst wird trotzdem. Gar kein Thema.

Ich denke, die Chance für Cytomegalie ist gar nicht so riesig, bedenkt man, dass ich mein ganzes Leben mit anderen Kindern Kontakt hatte (früher im Kiga, in der Schule, später mit Schülern und natürlich auch mit Kleinkindern) und dennoch noch nie eine Infektion hatte. Sonst wär ich ja immun.
carolein82
10161 Beiträge
04.11.2016 19:16
Ich habe, als ich mit dem 2. Kind schwanger wurde, mir einfach bewusst gemacht, dass ich ja bis dato - trotz Zusammenleben mit einer fast 3jährigen - noch keine Cytomegalie bekommen hatte.
Und so war es jetzt auch. Ich komme seit 5 Jahren täglich mit Pipi, Spucke und wasweißich in Berührung und bin immer noch Cytomegalie negativ. Das reicht mir, um ganz entspannt zu sein!
Als meine Schwester zum ersten Mal schwanger wurde, waren meine Kinder 3 Jahre und 10 Monate und sie hat es kaum im selben Raum mit ihnen ausgehalten vor lauter Angst. ich vermute, der Stress, den ihr ihr FA mit den Infos zu dieser Krankheit angetan hat, war größer als die tatsächliche Bedrohung durch meine Kinder.
Mehi08
37089 Beiträge
04.11.2016 20:34
Die ersten 3-4 Male hatte ich tatsächlich Handschuhe an, aber bei den ganzen Windeln die ich am Tag wechsle, da hatte ich es schnell vergessen und auch keine Lust bzw. macht es nur wenig Sinn wenn wir trotzdem kuscheln, küssen und vom selben Jogurt essen etc.
Dann dürfe ich meinen Mann auch nicht küssen etc, denn er könnte sich ja beim Kind angesteckt haben und er dann mich.

Wenn ich absolut Vorsichtig hätte sein wollen, dann hätten wir wohl getrennt leben müssen.
05.11.2016 07:30
Wenn man in einer Krippe o.ä. arbeitet und Kontakt zu vielen kleinen Kindern hat, macht das ja Sinn (bzw. bekommt man dann sowieso Berufsverbot, glaube ich?). Aber Zuhause finde ich das übertrieben und kaum durchzuhalten. Kenne auch niemanden, der das gemacht hat.

Die Wahrscheinlichkeit, dass man es genau in der Schwangerschaft, genau vom eigenen Kind bekommt, es an das Ungeborene weitergibt und es dadurch Folgeschäden erleidet ist nicht sehr groß. Nicht größer, als das irgendetwas anderes passiert …

Das wäre schon eine sehr blöde Verkettung unglücklicher Umstände. Ich würde mir da keine allzu großen Sorgen machen.
  • Dieses Thema wurde 0 mal gemerkt