Mütter- und Schwangerenforum

7. SSW - Blutungen, Schmerzen, Hoffen, Bangen

zartcore
597 Beiträge
15.06.2023 14:38
Hallo ihr Lieben,

ich bin in der 7. SSW (6+1) und bekam am vergangenen Sonntagabend erstmals leichte Blutungen. Es war sehr wenig hellrotes Blut, vielleicht eher blutiger Ausfluss, der mir am Toilettenpapier auffiel. Ich hatte auch leichte Bauchschmerzen. Am Montag war ich beim Frauenarzt. Dieser sagte, er könne keine Ursache für die Blutungen finden, auf dem Ultraschall sah er eine Fruchthöhle (sonst nichts) und meinte, dass man in dieser SSW eigentlich mehr sehen müsste. Er meinte aber auch, es sei natürlich nie ganz klar, wann der Eisprung und die Einnistung tatsächlich stattfanden und dass es sein könnte, dass die Schwangerschaft noch jünger sei, als angenommen. Auf meine Frage, ob die Schwangerschaft intakt oder nicht intakt sei, meinte er, dass er das nicht sagen könne, wiederholte aber nochmals: "Was ich sagen kann ist, dass man in dieser Woche für gewöhnlich mehr sehen müsste."
Es könne beides sein, man müsse abwarten bis zum nächsten Termin, welcher die erste offizielle Untersuchung ist. Diese ist leider erst nächste Woche.

Er bereitete mich gefühlt auch auf die Option einer Fehlgeburt vor, indem er meinte, es könne passieren, und es könne stark bluten weil schon sehr viel Gewebe vorhanden sei und auf meine Rückfrage meinte er, ich müsse dann auch nicht nochmal kommen oder ins Krankenhaus gehen, außer ich würde Schwindel oder Kreislaufprobleme durch die Blutungen bekommen.

Im Laufe des Tages nach der Untersuchung war das hellrote Blut verschwunden und ich bekam stattdessen dunkelbraune Schmierblutungen. Sie wirkten leicht krümelig und nicht besonders stark. Ich dachte, sie kämen vielleicht vom vaginalen Ultraschall.

Einen Tag später, am Dienstagmittag, setzten dann plötzlich "richtige" Blutungen ein. "Normalrot" würde ich sagen, weder extrem hellrot, noch tiefunkel und von der Menge her zunächst noch unterperiodenstark, mittlerweile periodenstark. Ich finde es schwer zu beurteilen und zu vergleichen, da ich ansonsten Tampons nutze, und für diese Blutungen nun Binden. Auf den Binden sieht es nach sehr viel Blut aus, was mich hoffnungslos stimmt. Ich habe da aber eben keine "optischen" Erfahrungswerte.

Ich fuhr am Dienstagabend in die Notaufnahme der Frauenklinik, wo die Dame an der Aufnahme erst mal recht unverständlich darauf reagierte, weshalb ich überhaupt in die gynökologische Notaufnahme gekommen war und nicht einfach am nächsten Tag zu meinem Frauenarzt. Man könne ohnehin nichts tun und in den ersten Wochen gingen ja ohnehin sehr viele Schwangerschaften wieder ab. Und dann meinte sie noch, ich müsste mehrere Stunden, vermutlich bis spätabends warten. Als ich dennoch dabei blieb, untersucht werden zu wollen, wurde sie irgendwie netter. Vielleicht eine Art Vorselektion.

Die Ärztin wiederum war nett und verständnisvoll, sagte aber ebenfalls, dass sie nichts machen könne. Ich hatte mich ehrlich gesagt aufgrund des ganzen Blutes schon darauf eingestellt, dass sie nichts Gutes zu berichten haben wird, aber sie überraschte mich dann doch sehr. Sie war eigentlich ganz zufrieden. Alles saß gut, sie konnte ebenfalls keine Ursache für die Blutungen feststellen und sah nichts, was auf eine Fehlgeburt hindeuten könnte. Im Gegensatz zu meinem Frauenarzt sah sie auch nicht "nichts", sondern vermutete eine Trennwand und am ehesten Zwillingsanlagen. Sie sagte aber, dass es wirklich sehr schwer zu sagen sei, da es noch so klein sei. Aber sie vermutete es und das schien ihr wahrscheinlicher als eine Fehlgeburt.

Als ich ihr sagte, dass mein Frauenarzt am Vortag meinte, gar nichts zu sehen, sagte sie, dass sich ja dann innerhalb eines Tages deutlich was getan hätte und das ein gutes Zeichen sei.
Allerdings muss ich sagen, dass ich diese Trennwand auch schon bei meinem Frauenarzt auf dem US gesehen habe. Es sieht halt aus wie ein dünner Strich in der Mitte. Mein Frauenarzt nannte das "nichts" und sie nannte es Trennwand und zoomte näher ran, worauf man natürlich mehr sah als einen dünnen Strich.

Mich verwirren die gegensätzlichen Aussagen, dass der niedergelassene Frauenarzt fand, es sei zu wenig für diese Woche, wohingegen die Klinik-Ärztin meinte, das passt so. Man sollte einfach eine Entwicklung sehen bis zur nächsten Woche.

Sie meinte, in der 6.SSW (war ich bei meinem Termin noch) seien sie als Ärzte froh, wenn sie eine Fruchthöhle sehen und würden gar nicht mehr erwarten als das. Sie meinte zwar, dass die Beschreibungen, was in welcher SSW passieren sollten (Größe, Herzschlag, etc.) ziemlich genau seien, aber dass es eben ziemlich ungenau zu sagen ist, wie alt die Schwangerschaft wirklich ist.

Im Arztbrief steht:
"33-Jährige IIG/IP rechn. 5+6 SSW mit Blutungen, aktuell intrauterine Fruchthöhle mit am ehesten Trennlage und wahrscheinlich Dottersack, sodass hier prinzipiell eine Geminianlage vorliegen könnte. Aktuell jedoch zu früh für sicheren Nachweis."

Sie meinte, ich bräuchte keine Bettruhe, davon bekäme man nur Trombosen, aber ich solle mich körperlich schonen, keinen Sport treiben, und weiter die typischen Schwangerschaftsrichtlinien einhalten (Folsäure nehmen, bestimmte Lebensmittel meiden, etc.)

Sie erwähnte kurz, dass man - "wenn man es sehr gut meint - in der Situation auch Progesteron geben könnte, sagte aber im selben Atemzug, dass man damit keine Fehlgeburt aufhalten kann und eine Fehlgeburt eben meistens auch an genetischen Unstimmigkeiten läge und es nicht gut sei, sowas aufzuhalten.

Nun habe ich hier im Forum und an anderen Stellen online tausendfach gelesen, dass Schwangere in der Situation Progesteron nehmen und es in vielen Fällen (eben wenn ein entsprechender Mangel die Ursache war) helfen könne. Das verunsichert mich und ich bekomme das Gefühl, dass ich nicht alles tue, was in meiner Macht steht und es am Ende vielleicht einen Unterschied gemacht hätte, ob ich Progesteron genommen hätte.

Das Problem ist nur, aus der Klinik bekomme ich es jetzt nachträglich auch nicht mehr verordnet und mein Frauenarzt hat explizit gesagt, dass ich vor meinem Termin nächste Woche nicht mehr kommen sollte, außer eben im absoluten Notfall, weil mein Kreislauf vesagt und auch mit keinem Wort erwähnt hat, dass man es mit Progesteron versuchen könnte. Ich glaube schlicht weg, wenn ich da anrufe und ein Rezept wünsche, fragt die MFA beim Arzt nach und der sagt "Nein, abwarten." Ich hatte tatsächlich den (subjektiven) Eindruck, es sah ihm einfach nach zu wenig aus, als dass es sich lohnen würde, was zu tun. (Was man ja auch nur bedingt kann - ich weiß.)
Und irgendwie trau ich mich nun nicht anzurufen, weil ich auf viel zu erschöpft für Diskussionen am Telefon bin. Ich bin müde und schwach, vermutlich von den Dauerblutungen. Sie haben seither seither nicht mehr aufgehört und machen mich nervlich fertig. Das schreit doch alles sehr nach Abgang. Ich habe zwar schon oft gelesen, dass viele Frauen diese Blutungen haben, aber ich habe noch dazu teilweise sehr starke Bauchkrämpfe. Noch dazu hört es ja nicht mehr auf, sondern ist nun durchgehend seit Dienstagmittag auf diesem Niveau.
Wenn ich viel liege und Magnesium einnehme, hilft es gegen die Krämpfe, nicht aber gegen die Blutung. Wenn ich rumlaufe, kriege ich direkt wieder Bauchschmerzen.

Ich versuche mich seitdem echt zu schonen, was schwierig ist, da ich alleinerziehend bin und meinen Sohn täglich mit dem Fahrrad zur Schule bringen und wieder abholen muss. Hab mir zumindest für heute und Morgen jemand organisieren können, der das macht, damit ich nicht so viel laufen und Radfahren muss.

Und nun grübel ich über dieses Progesteron nach, ob ich versuchen soll, es zu bekommen oder mich einfach darauf einstellen soll, dass es das nun gewesen ist. Für Letzteres hat mir allerdings die Klinikärztin wiederum zu viel Hoffnung gegeben. Ich weiß nicht, wie ich es eine Woche lang bis zum nächsten Termin aushalten kann.

Würdet ihr an meiner Stelle auf Progesteron bestehen oder es einfach so seinen Lauf nehmen lassen? Kann man überhaupt noch hoffen in der Situation? Die Worte der Klinikärztin machten Hoffnung, aber jedes Mal, wenn ich auf die Toilette gehe oder mein Bauch wieder schmerzt, wird mir ganz anders.
Jaspina1
2480 Beiträge
15.06.2023 15:25
Oje, das klingt sehr nervenaufreibend. Progesteron gibt es ja eigentlich, wenn du eine Diagnose hast, oder? Da gehe ich jetzt nicht von aus und du hast ja auch offensichtlich schon ein Kind.
Ich habe den Eindruck (und bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege), dass du dir zu viel Verantwortung aufhalst. Ja, man sollte nicht mega-risikobereit sein, aber 99% der Fehlgeburten liegen NICHT daran, dass die Schwangere etwas falsch / nicht genug getan hätte. Manchmal hilft es, sich freizusagen, von der Illusion alles kontrollieren zu können.
Sarah2022
3000 Beiträge
15.06.2023 15:32
Ich hatte schon Fehlgeburten und fühle mit dir. Es ist echt so doof wenn es blutet und man nicht weiß, wie es weitergeht.

Bei 6+1 muss man noch gar nichts sehen, aber man kann. Also wegen der Aussage deines Arztes nach der Ultraschalluntersuchung würde ich mir nicht viele Sorgen machen. Aber immerhin hat er dich für nächste Woche wieder eingestellt und nicht gleich zur Ausschabung ins Krankenhaus geschickt. So etwas habe ich nämlich auch schon gehört.
Die Aussage der Ärztin im Krankenhaus hat sich doch viel hoffnungsvoller angehört. Daran würde ich mich festhalten.

Zum Progesteron: Die Einnahme von Progesteron hilft nur dann, wenn wirklich ein Mangel vorliegen sollte. Ist da etwas bekannt bei dir?
Meine Gynäkologin sagte, die allermeisten Fehlgeburten finden auf Grund von Chromosomenanomalien oder aufgrund von Gerinnungstörungen der Mutter statt. Da helfen weder Progesteron noch Schonung. Daher habe ich auch vor den Fehlgeburten nie Progesteron verschrieben bekommen.
Enfelchen
14218 Beiträge
16.06.2023 21:43
Ach mensch, dich möchte ich eigentlich nur in den Arm nehmen.

Also Progesteron gibt es nicht immer nur mit Diagnose.
Aber, die Ärztin hat recht. Es würde keine Fehlgeburt aufhalten.
Blutungen sind immer Mist.
Vielleicht ist irgendwo ein Hämatom, was so blöde sitzt, dass es keiner gesehen hat. Ich meine, dann kann es auch mal sehr stark bluten.
Schonen kann nie verkehrt sein. Wenn es dir eh nicht gut geht, dann leg dich hin.
Lass dich krankschreiben. Du brauchst ja auch psychisch Ruhe. Und wenn du doch schonst, dann übermittelt es dir wahrscheinlich schon mal, dass du was getan hast.
Wo ist denn der Vater des Kindes/der Kinder? Kann er dich nicht unterstützen?

Ich wünsche dir, dass der Krimi bald aufhört und du Gewissheit (positiv) hast.
  • Dieses Thema wurde 8 mal gemerkt