Hallo, ich bin und war immer ein positiver Mensch, der versucht hat in allem, was einem so wiederfährt etwas positives zu sehen. Egal ob es um Krankheiten ging oder meine Kinder oder irgendwelche Horrornachrichten im TV oder in der Zeitung, ich habe immer entweder gedacht die Wahrscheinlichkeit, dass das auch mir wiederfährt ist so gering oder wenn, dann mach ich das so oder so... Klar Angst hatte ich auch wegen verschiedenen Dingen, aber meine Einstellung war, wenn es das Schicksal so will, dann ist es so, aber ich, meine Kinder werden und meine Familie werden ein wunderschönes glückliches und gesundes Leben haben. Versteht ihr wie ich es meine?

Jetzt bin ich Schwanger 30. SSW (Wunschkind von meiner Seite, dem sich mein Mann gefügt hatte, nach 5 Jahren betteln) und es lief eigentlich alles gut, zu gut, meine Kinder freuten sich, meine Eltern und Schwiegereltern freuten sich, meine Beziehung lief so gut wie die letzten 14 Jahre nicht...es war alles perfekt!!!
Doch dann, plötzlich fast von einem Tag auf den Anderen (ab ca. 20. SSW) hatte ich so eine innere Unruhe, das es eben zu still und zu gut läuft und ob ich nicht von allen verarscht werde oder angelogen werde und mit einer zu rosaroten Brille durchs Leben gehe... Ohne einen bestimmten Grund, ohne das bis jetzt irgendwas aufgeflogen oder passiert wäre, habe ich Angst vor ALLEM, vor allem, dass meinen Kindern was passieren könnte, kann keine Gewaltfilme oder Krankenhausserien mehr sehen, weil ich dann immer denke es könnte auch mir und meiner Familie passieren. Terrornachrichten machen mir schreckliche Angst, dazu kommt dann wir sollen Vorräte ansammeln oder es wird immer mehr eingebrochen lässt mich nicht mal mehr in den eigenen vier Wänden sicher sein. Dann lese ich, dass sogar ein Ehepaar zuhause überfallen wird, in unserem Alter, also kein hilfloses altes Paar, weil der 39 jährige nach einem klingeln einfach nur die Tür geöffnet hat... Auch sehe ich plötzlich alle Muttermale, die laut Beweiß der alten Fotos schon lange da sind und gleich geblieben sind, als gefährlich und kontrolliere sie fast täglich.
Ich versuche mich abzulenken mit lesen, was unternehmen, viel Arbeiten Stricken... Aber sobald ich eine ruhige Minute habe kommt mir sofort irgend ein Mist in den Kopf, über den ich dann ständig nachdenke.

Wo ist mein positives denken auf einmal hin? Liegt das nur an der Schwangerschaft? Sind es "nur" die Hormone?

Ich kenne das von meinen früheren Schwangerschaften nicht, da wahr sehr nah am Wasser gebaut, habe mich wegen jedem Mist aufgeregt (Sauberkeit, Umgang mit einander, Unternehmungen..) viel mit meinem Mann dadurch gestritten, aber ich war trotzdem immer selbstbewusst, sah mich im Recht und wusste, dass das was ich so will mir auch zusteht und das eigentlich ja alles gut ist und die Welt schön ist...
Nun weine ich fast gar nicht, streite mich mit meinem Mann nicht (reden aber auch so kaum, weil er weder für meine Ängste und Sorgen Verständnis hat und alles unter "schwangerschaftshormone" und "normal" in der SSW abtut, noch sich für mein normales Schwangeren Wohlbefinden kümmert oder sonst irgendein Interesse am Familienleben zeigt (muss dazu sagen er bringt unseren Garten seit Monat ganz alleine auf Vordermann und ist von morgens bis abends damit beschäftigt)...

Sorry für den langen Text, denn meine eigentliche Frage ist:
GIBT ES NOCH JEMAND DEM ES ÄHNLICH GEHT? In der Schwangerschaft???
Denn ich hoffe immernoch, dass es nur die Hormone sind und ich nicht in Wirklichkeit verrückt werde...

Bin wirklich für jeden Rat oder Meinung dankbar!

Ich weiß ich sollte mir Hilfe holen, aber irgendwie habe ich Anngst davor, dass mir ein Psychiater sagt, das hat nix mit Schwangerschaft zu tun, sie sind psychisch krank.

Hey quatsch du bist nicht psychisch krank! Ich hatte das zum Ende hin auch das ich alles angezweifelt habe!

Das andere wir Vorräte anschaffen ist einfach der Krieg des unseren Systems... Dass ist das was gewollt wird das wir uns fertig machen und in Angst und Schrecken zu setzten. Versuche ruhig zu bleiben vielleicht gibt es eine Beratungsstelle das sind keine Psychologen aber mit den man gut über Ängste und Probleme sprechen kann. Auch anonym wenn du das willst.

Alles liebe für dich

Manche Themen machen mir als nicht schwangere schon Angst, bzw hinterlassen ein mulmiges Gefühl. In der Schwangerschaft war es dann ganz schlimm. Jede kleinigkeit hat mich zum weinen gebracht. Dabei bin ich ein fröhlicher Mensch. Ich habe mich Total umgekrempelt gefühlt, nicht mehr ich selbst, ja manchmal sogar hysterisch.
Ich konnte sogar immer erst dann schlafen wenn mein Mann von der Nachtschicht kam um 7 Uhr morgens. Ich hatte einfach keine Ruhe mehr und brauchte die gewissheit das es allen gut geht.
Gott sei dank hat es sich nach der Schwangerschaft beruhigt
Ich bin Allgemein vorsichtiger und kritischer seitdem ich kinder habe. Ich denke das ist so ein Mama Ding, man will seine kinder unterbewusst schützen und in der Schwangerschaft kommen noch die Hormone hinzu. Eine Explosive Mischung Also nein ich denke nicht das was mit dir nicht in Ordnung ist

Dankeschön euch beiden! Das mit der Nachtschicht hab ich auch, hab dann ganze Nacht Fernseher laufen, um nicht bei jedem knacksen hoch zu Schrecken, lasse meine Kinder im Ehebett schlafen, um sicher zu sein, dass es Ihnen gut geht... Wenn mein Mann da war, hab ich mich eigentlich sicher gefühlt, bis vorgestern, wo eben der Artikel in der Zeitung stand Paar von drei maskierten Männern überfallen und nach dem öffnen der Türe mit Waffen bedroht gefesselt und ausgeraubt... Da kam mir sofort, mein Mann würde auch die Türe öffnen, wenn jemand klingelt und dann sind wir ja nie allein, die Kinder....die wären durch so ein Erlebnis doch ihr Leben lang traumatisiert...
Bei jedem sch... fängt das Rad an sich zu drehen und ich komm von einer Angst zu zehn anderen...

Es tut aber gut, wenn du schreibst, es hat nach der Schwangerschaft aufgehört oder nachgelassen.! Danke wirklich

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich würde mir sofort Hilfe holen und wenn es nur was pflanzliches gegen die Unruhe aus der Apotheke ist.
Ich verstehe dass du hoffst, dass es nach der Schwangerschaft von alleine weg geht. Falls nicht, bitte geh zum Arzt und lass dich beraten. Du überträgt deine Ängste unbewusst und ungewollt auf deine Kinder und ich bin mir sicher das willst du nicht.

Hey du!

Deine Ängte sind bis zu einem gewissen Grad ja das Normalste auf der Welt. Wenn sie aber an einen Punkt geraten, wo du zu viel leidest, wo sich dein Verhalten auch ändert, wo du nicht mehr schlafen kannst etc., dann kann es deine Lebensqualität sehr beeinträchtigen.
Und dafür sind Psychologen da. Du musst dafür nicht zu einem Psychiater - dein Hausarzt oder Frauenarzt kann dir da auch helfen.
Deswegen bist du nicht psychisch krank. Es ist wichtig, sich auch um seine psychische Gesundheit zu kümmern, weil jeder auch psychisch erkranken kann - genauso wie jeder eine Grippe bekommen kann (da geht man ja auch zum Arzt).
Ich selber mache auch Therapie, weil ich sehr viel Kummer hatte mit meiner Familie - es ist eine Verhaltenstherapie. Sie hat mir sooooo geholfen! Ich sehe das als eine Art Lebenschoaching. Eine Person, mit der ich über alles reden kann, die mich nicht verurteilt und die vor allem keine eigenen Interessen hat.
Hab also keine Angst und hole dir Hilfe
Alles Gute!