Guten Morgen ihr Lieben.
Warum ich anonym schreibe, dürfte sich gleich erklären.
Mein Mann und ich sind sehr lange zusammen. Mehr als mein halbes Leben. Wir haben drei Kinder miteinander.
Wir hatten von Anfang an eine sehr schwierige Beziehung, in der es oft kleine und große Katastrophen gab. Ich habe einen nicht ganz einfachen Mann (ADHS) und so ziemlich jede andere wäre wohl schon weg gelaufen. Aber ich komme gut mit seinen "Macken" zurecht und ich liebe ihn.
Irgendwie waren wir meistens auf Hilfe angewiesen. Finanziell vom Staat und emotional von der Familie. In den letzten Jahren kommen wir besser allein zurecht. Wir sind auch nicht mehr auf auf Hilfe vom Staat angewiesen.
Ein paar Probleme haben wir immernoch. Die meisten sind finanzieller Art, weil er nicht mit Geld umgehen kann. Nun hat er diesen Part endlich an mich abgeben, denn ich kann das einfach besser.
Obwohl es uns heute besser geht, als noch vor ein paar Jahren, kommen wir einfach nicht aus dieser "sorgenkindsparte" raus. Das heißt andauernd machen Leute sich gedanken um uns, kaum wer traut uns (vor allem ihm) mal was zu. Es gibt viele Leute, die auf ihm rumhacken, es ist einfach ätzend.
Mein Mann hat noch einen Kinderwunsch. Was ungewöhnlich ist, denn vor ein paar Jahren wollte er zunächst nichtmal mehr ein drittes.
Ich war eigentlich fertig, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr kribbelt es im Bauch, wenn ich ans hibbeln, positive tests, babybauch usw denke...
Ich weiß es nicht...
Würdet ihr, all diesen Wiedrigkeiten zum trotz, noch ein Kind bekommen, wenn ihr es euch wünscht? Ich könnte nun auch nicht sagen; Och ich wart einfach noch 5 Jahre, weil ich eben auch nicht jünger werde.
Oder wäre das total unvernünftig?
Irgendwie doch schon, oder?
Ich möchte halt nichts bereuen, so dass ich in ein paar jahren sage: "Hätte ich man..."
Habe aber auch Angst, vor den Reaktionen unserer Umwelt... Obwohl es da schon die ein oder andere Person gäbe, die sich einfach mitfreuen würde... Ich weiß es nicht und das macht mir irgendwie zu schaffen zur Zeit... Könnt ihr mich aufmuntern? Mir Mut machen? Mich auf den Boden holen? Irgendwas?

Lass die Leute reden
Sie werden es eh tun egal was ihr macht
Wenn es niemanden gäbe der etwas sagen würde außer du und dein Mann
Was wäre eure Entscheidung ?
Was spricht dafür
Was dagegen
Und danach handeln
Es ist euer Leben und es wird immer Leute geben die Lästern werden

Ich kann aus deinem Post nichts heraus lesen, wie es bei euch im Moment aussieht Bleibst du absichtlich so wenig konkret?
Verdient ihr nun euer eigenes Geld oder nicht? Eigene Wohnung? Sieht die annehmbar aus? Wieviele Kinder sind bereits da, leben die bei euch? Was meinst du mit emotionaler Unterstützung? Wieso traut euch niemand Selbstständigkeit zu?

Hallo danke für deine Antwort.
Ja, es gibt immer Leute, die sich das Maul zerreißen. Aber wenn es Leute aus der eigenen Familie/Verwandtenkreis sind, dann wiegt das schon irgendwie schwerer.
Ich möchte auch irgendwie einfach keinen "Assistempel" auf der Stirn haben. Mir persönlich ist das egal, aber ich möchte das für die Kinder nicht.
Dazu kommt noch, dass ich zwar eine abgeschlossene Ausbildung habe, aber ich den Eindruck habe, das irgendwie "mehr" von mir erwartet wird.
Außerdem, wenn ich jetzt noch ein kind bekommen würde, wäre meine kleinste dann wahrscheinlich im Kindergarten. Dann heißt es wohlmöglich ich mach das weil ich nicht arbeiten gehen will
Das ist natürlich nicht so!
Ach, es ist alles so kompliziert...

Also ich versuche eben so anonym wie möglich zu bleiben, weil ich nicht abschätzen kann, wer hier wohlmöglich mitließt ^^
Aber ich beantworte mal deine Fragen:
Mein Mann macht gerade eine zweite Ausbildung, er ist bald fertig und verdient dann ganz gut. Bis es soweit ist, werden wir "aufgestockt".
Platz ist genügend vorhanden. Es sind bereits drei Kinder da und die Leben auch alle bei uns
Mit emotionaler Unterstützung meine ich, dass vor allem ich oft Rat gesucht habe, bei manchen Beziehungsproblemen, die wir ja leider in den vergangenen Jahre hatten. Meist bei ein-zwei Leuten aus der Familie.
Und Selbstständigkeit traut uns kaum wer zu, weil mein Mann eben aufgrund des ADHS vieles nicht hinbekommen hat in den letzten Jahren. oftmals muss ich dann einspringen, bevor es probleme gibt.

So wie ich das sehe fängt es gerade bei euch an Rund zu laufen.
Wiso verschnauft ihr nicht...geniest es und freut euch das ihr zusammen so viel erreicht habt.
Noch ein Kind mag verlockend sein,aber es ist auch wieder wie ein Rückfall in alte Gewohnheiten - nicht böse gemeint.
Was die Leute sagen soll euch egal sein,gerade bei so einer Entscheidung.Jedoch würde ich etwas Zeit verstreichen lassen und ein bisschen mein Leben verfestigen.

ich würd erstmal abwarten bis die ausbildung fertig ist, ihr auf eigenen beinen steht. noch braucht ihr ja hilfe vom staat. finde es immer grenzwertig kinder in die welt zu setzen wenn man sie nicht selber ernähren kann!

auch würde ich erstmal abwarten wie dein mann es mit dem job hinbekommt. du schreibst ja selbst, dass er bei vielen dingen bisher hilfe brauchte, es nicht hinbekam.
festigt doch erstmal euer bisheriges leben! kommt aus diesem "Assistempel"-kreislauf heraus. arbeitet an euren beziehungsproblemen...

wenn das alles in geregelten bahnen läuft kann man doch über weitere kinder nachdenken. denn kinder kosten leider auch viel kraft und nerven (was bei adhs-kranken menschen ja auch eine riesen belastung ist) und geld...