Hallo,

meine Tochter, hat eine ziemlich starke Sehschwäche Re+11 und li+12 dioptrin, jetzt kommt nach den Sommerferien jemand von der Blindenschule zu uns um, eine Sehfrühförderung zu beantrgen.

MeineFrageist, hat da jemand von euch Erfahrung mit? Wie die Förderung abläuft?

Sie, muss ja nicht zwangsläufig auf eine Blindenschule oder?

Danke, schon mal

Einen heissen und Sonnigen Tag, wünsch ich euch

Hallo,

ich weiß zwar nicht, wie genau eine Frühförderung in diesem Bereich aussieht, aber bei mir ist es von Anfang an so gewesen: Ich war in einem "normalen" Kiga mit Integrationsgruppe, später auch auf einer normalen Grundschule mit Integrationsklasse ... wobei das gemischt war - einige waren auch einfach hyperaktiv z. B., aber der Großteil war völlig normal. Ich war die einzige mit Sehbehinderung. Angefangen habe ich damals mit einer Punktschriftmaschine - das Teil wird aber heutzutage kaum noch verwendet, denke ich - und bin dann ab der dritten Klasse auf Laptop umgestiegen, wo ich dann ein Sprachprogramm (in meinem Falle Jaws) draufhatte und eine Braillezeile zum Lesen (das ist so ein Gerät, was man an den Rechner anschließen kann, auf dem dann das, was auf dem Bildschirm steht in Punktschrift gelesen werden kann). Google das alles mal, da findest du genauere Informationen darüber.

Zusätzlich habe ich einen Lehrer (Förderschullehrer zwar, mit dem ich aber z. B. den Umgang mit dem Laptop o. Ä. gelernt habe) gehabt, der auch für das ganze Organisatorische zuständig war. Auch ein Zivi/FsJ war immer dabei, um z. B. gerade anfangs mit im Unterricht zu sitzen - irgendwann waren es aber nur bestimmte Fächer wie Bio oder Chemie z. B. -, der oder die dann Aufgaben wie:
- vorlesen, was auf der Tafel steht, wenn der Lehrer das nicht gleich selber macht
- Bilderbeschreibung: Ich hatte meistens verschiedene Papiere und Folien, manchmal auch Gebasteltes gehabt, worauf die Abbildungen aus Büchern oder Arbeitsblättern umgesetzt wurde. Auch dazu kann ich nähere Informationen geben, wenn es soweit ist
- auch einfachere Dinge wie "zum Platz führen", wenn es ein anderer Raum als der Klassenraum war, wo ich nicht oft war
hatte.

Es kommt natürlich darauf an, wie viel dein Kind nun sehen kann, die verbliebene Sehfähigkeit wird auch berücksichtigt und so gut es geht in den Alltag mit eingebunden. Wenn man euch dazu überreden wollen sollte, sie (?) auf eine Blindenschule- oder gar Internat - zu schicken, weil das ja die einzige und natürlich die aller beste Lösung wäre -, lasst euch nichts einreden. Es geht auch anders. Ich bin noch nicht ganz fertig und bin grad in Elternzeit, aber nächstes Jahr mach ich mein Abi weiter ... bin bald durch.

Wenn du Hilfe brauchst, steh ich dir gern zur Verfügung.

LG, Heati