Mütter- und Schwangerenforum

Neurodermitis bei Babys/Kleinkindern

serap1981
2740 Beiträge
16.03.2022 08:40
Hallo,
mein einer Zwilling hat Neurodermitis. Aktuell sind das Gesicht, der Hals und eine Schulter betroffen.
Es fing, recht zeitgleich, an, als sie anfing zu Essen (ca 4 Wochen).
Der Arzt hat Linola verschrieben, das hilft nicht, die Cremes, die bei meiner großen gut wirkten, helfen nicht. Freitag haben wir den nächsten Termin.

Die üblichen Auslöser, die ich von meiner Großen kenne (Waschmittel, Badezusatz etc) habe ich schon ausgeschlossen, weil es entweder nicht verwendet wird, oder nicht gewechselt ist. Also bleiben eigentlich nur Lebensmittel als Ursache.
Aber wie kann ich da vorgehen? Am liebsten würde ich alles weglassen und ganz langsam nach und nach wieder einführen.
Aber ist das geschickt bei einem Baby, was gerade erst das Essen für sich entdeckt hat (und damit schon sehr spät dran ist)?
Und was mache ich mit der zweiten parallel, die gern und viel und alles isst?
Dream1992
1933 Beiträge
16.03.2022 11:35
Zitat von serap1981:

Hallo,
mein einer Zwilling hat Neurodermitis. Aktuell sind das Gesicht, der Hals und eine Schulter betroffen.
Es fing, recht zeitgleich, an, als sie anfing zu Essen (ca 4 Wochen).
Der Arzt hat Linola verschrieben, das hilft nicht, die Cremes, die bei meiner großen gut wirkten, helfen nicht. Freitag haben wir den nächsten Termin.

Die üblichen Auslöser, die ich von meiner Großen kenne (Waschmittel, Badezusatz etc) habe ich schon ausgeschlossen, weil es entweder nicht verwendet wird, oder nicht gewechselt ist. Also bleiben eigentlich nur Lebensmittel als Ursache.
Aber wie kann ich da vorgehen? Am liebsten würde ich alles weglassen und ganz langsam nach und nach wieder einführen.
Aber ist das geschickt bei einem Baby, was gerade erst das Essen für sich entdeckt hat (und damit schon sehr spät dran ist)?
Und was mache ich mit der zweiten parallel, die gern und viel und alles isst?


Meine Nichte hatte leider genau das selbe Problem.
Bei ihr war es ganz extrem zwischen den Beinen, Innenseite. Oberschenkel.
Nichts hat geholfen. Die Eltern sind dann irgendwann zum Homäopathen und erst er konnte helfen.
Es hat sich aber "verwachsen" und ist mittlerweile vollständig verschwunden
Corinna80
10549 Beiträge
16.03.2022 13:15
Bei uns war der Auslöser Gluten. 7 Jahre lang hab ich meine große Maus dann glutenfrei ernährt und dann langsam getestet mit Dinkel etc.

Seit dieser Zeit kann sie wieder alles essen.

Bei der kleinsten Maus ebenfalls, nur das wir mit etwas über 2 Jahren schon getestet haben ob Gluten wieder klappt. Seitdem isst auch sie wieder normal mit.

Mit einer Ausnahme, bei uns gibt's keinerlei Weizenprodukte.
Alles wird aus Dinkelmehl gebacken und zubereitet.

Auch Kuhmilchprodukte können Auslöser sein (bei mir der Fall)

Ich drück dir die Daumen das sich die Haut bald erholt.
Ich hab 2-3 Tage Dermatop Creme mit Cortison benutzt. Damit die Haut überhaupt mal die Chance hatte abzuheilen.

Danach immer auf eine gute Hautpflege geachtet.
Alles Liebe für Euch
Litschi
1121 Beiträge
16.03.2022 16:17
Ich wollte gerade schreiben: du musst ja micht alles weglassen, sondern Milchprodukte und Weizenprodukte evtl austauschen durch Alternativen, die die Vorschreiberin schon nannte. Evtl Hafermilch und eben Weizen weglassen. So hat dein Kind nicht das Gefühl, weniger zu bekommen als der Zwilling und bekommt im besten Fall vom "Austausch" gar nichts mit.

Bei Obst und Gemüse kann man ja wirklich Protokoll schreiben und immer eine Woche lang etwas weglassen oder so.

Ansonsten ist trockene Haut auch nicht immer mit fehlendem Fett verbunden (Linola), sondern Feuchtigkeit. Mein Kind hatte mal nen Anflug von Neurodermitis, was wir aber mit sensitive Feuchtigkeitslotion wegbekommen. Wie gesagt: war auch nur ein Anflug von....
Sahnequark123
622 Beiträge
17.03.2022 07:41
„ Langsam mit Dinkel eingeführt…“Dinkel enthält übrigens mehr Gluten als Weizen.

Hier gilt es zu unterscheiden. Ist es tatsächlich der Weizen oder geht es um Gluten?

Bis sich die Haut beruhigt hat würde ich auf glutenfreie Hirse umsteigen. Dann nach und nach austesten, was vertragen wird und was nicht.

Und bitte immer eine stille Zöliakie im Hinterkopf haben. So viele Kinder werden nicht diagnostiziert, weil es nur im Kleinkindalter zu Hautblühungen kommt und sonst keine anderen Symptome vorliegen.
Das testet man allerdings unter einer streng glutenhaltigen Ernährung, sonst ist der Wert verfälscht.
Kinderärzte sind mit dem Thema Gluten oft überfordert. Ich würde einen Kindergastroenterologen aufsuchen. Die Haut erzählt oft einfach nur die Geschichte des Darms.
17.03.2022 10:01
Huhu,
tut mir sehr leid, dass dein Mädchen da Probleme entwickelt hat.
Zunächst empfehle ich dir einen Arzt, der sich richtig richtig gut mit Neurodermitis und Allergien auskennt. In unserem Fall war das wahnwitzigerweise nicht der Dermatologe/Allergologe aus dem Nachbarort, sondern die Ärztin einer Kinderklinik. Wenn du magst, schreib mich gerne auch per PN an.

Milch bzw. Kuhmilcheiweiß als Auslöser halte ich tatsächlich für unwahrscheinlich, denn Pre-Nahrung bzw. Muttermilch enthält ja auch Kuhmilcheiweiß, sofern du dich nicht selbst milchfrei ernährst.

Ich würde mit dem Kinderarzt über Allergietests sprechen, um zunächst einmal die haufigsten Allergene abzuschrecken. In unserem Fall wurde ein Bluttest und ein Pricktest gemacht; beides ist wohl nicht so ganz zuverlässig.

Nach einem regelrechten Ärztemarathon, einem einwöchigen Klinikaufenthalt und vielen Fehlversuchen hilft unserer Tochter jetzt Folgendes, um die Neurodermitis in Schach zu halten:
- tägliches Baden, nicht zu heiß
- eine Mischung aus Cortison- und Elidel-Creme, je nach behandelter Körperregion
- Mandelölcreme, in der Apotheke angerührt für den Körper und UEA (Ungentum emulsificans aquosum) fürs Gesicht; in der wärmeren Jahreszeit auch UEA für den Körper (statt der erwähnten Mandelölcreme)
- in schlimmen Schüben fettfeuchten Verbände an den betroffenen Stellen (sag Bescheid, wenn du das näher erklärt haben möchtest)

Leider gibt es nicht "die" Neurodermitis, die nach Schema F behandelt werden kann. Deshalb ist ein guter, versierter Arzt wirklich Gold wert!

Schreib mich gerne auch per PN an, wenn ich dir irgendwie weiter helfen kann.
serap1981
2740 Beiträge
22.03.2022 08:48
Ich danke euch allen.
Milcheiweiß würde ich als Ursache auch eher ausschließen, stillen und pre hat sie problemlos vertragen.
Eigentlich vertraue ich meiner Kinderärztin blind, bei meiner großen hat sie uns immer super behandelt (und sie war krankheitstechnisch kein einfacher Patient), aber vom Allergietest rät sie aktuell ab.
Problematisch ist, dass bei mir ein Prick-Test nicht funktioniert, auch über den Bluttest kann man bei mir nur Allergien nachweisen, aber nicht welche. Die Wahrscheinlichkeit ist da, dass es bei ihr genauso läuft und sie ohne Ergebnis "gequält" wird. Ihre Empfehlung ist die Allergene der Familie durchzutesten, indem ich 14 Tage lang mindestens alles weglasse, was ich vermute und wenn die Haut sich in der Zeit verbessert, ist es wahrscheinlich, dass sie darauf reagiert.

Bei Fructose kenne ich mich inzwischen ganz gut aus, aber glutenfrei war hier bisher nicht nötig.
Kennt ihr vielleicht gute Links um sich einzulesen und eventuell für Rezepte? Brot backe ich normalerweise selbst, aber bisher nicht glutenfrei... (und am liebsten deppensicher, ich bin auf dem Gebiet des Backens komplett talentfrei...)
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