Ich muss grade mal meinen „Kummer“ nieder schreiben…

Jedesmal wenn mein Sohn ankommt und sagt das er Bauchweh hat, bekomme ich fast Panikattacken…
Mir wird schlecht, ich bekomme Durchfall und ebenfalls Bauchschmerzen… Kreislauf spielt verrückt und mir gehts dann echt absolut nicht gut…
Und das „nur“, weil ich mit der Kotzerei absolut nicht klarkomme.. ich bin da irgendwie überfordert, weil übergeben für mich das absolut schlimmste ist…

Das ist doch nicht normal, oder???

Vielleicht leidest du unter emetophobie. Manche Menschen reagieren sehr heftig auf gewisse Themen und Erlebnisse.

Ich habe das gleiche wie du.Es ist eine Krankheit,die nur schwer zu behandeln geht,weil der Kopf natürlich mit einem macht was er will.
Man kann aber lernen,damit umzugehen und es besser in den Griff zu bekommen.

Besonders schlimm war es bei mir so zwischen 20 und 30.Ich habe teilweise Ausflüge oder Urlaube abgesagt,weil ich Angst hatte,dort an Magen-Darm zu erkranken oder das sich dort jemand übergibt.In Situationen wo man nicht „weg“ kommt,habe ich regelrecht Panik gehabt,weil ich mir vorgestellt habe,was jetzt wäre,wenn ich mich übergeben müsste.Ich habe meine Portionsgrößen akribisch überwacht,um ja kein Völlegefühl zu erleiden oder das mir schlecht wird.Es war wirklich Mega schlimm.

Ich habe es ohne Therapie geschafft,da raus zu kommen.Es ist nicht ganz weg,aber ich komme mittlerweile gut damit zurecht.
Wenn die Kinder über Bauchweh klagen oder Magen-Darm bekommen bin ich immer noch in „Aufregung“,aber es geht mir nicht körperlich schlecht.
Und bei mir selbst habe ich bestimmte Strategien entwickelt,um mich selbst zu beruhigen und mich wieder runter zu fahren,das klappt wirklich gut.

Was ich dir damit sagen will,du bist damit nicht alleine und man bekommt das,wenn man will,wieder in den Griff.Entweder allein oder mit therapeutischer Hilfe.

Was heißt denn normal?

Normal ist das nicht, aber es gibt viele Menschen, die so sind.
Ich zähle mich dazu.

Früher war es ganz schlimm bei mir. Nachdem es erst mein Großer hatte, zwei Tage später mein Ex und weitere zwei Tage später ich, kam die Panik. Alle konnten sich auskurieren, nur ich nicht. Mein Ex zwang mich aus dem Bett und ich musste funktionieren. Seitdem hatte es sich festgesetzt: ich darf nicht krank werden, ich muss mich kümmern. Und da ich auch im Hinterkopf hatte, dass die Inkubationszeit mehrere Tage sein kann, war es noch schlimmer. Hat sich hier jemand übergeben, habe ich dosenweise Desinfektionsmittel versprüht, alles mehrfach auf 90 Grad gewaschen. Ganz, ganz schlimm.
Auch heute zucke ich noch zusammen, wenn meine Kinder sagen, ihnen ist schlecht, sie haben Bauchweh. Wenn ich höre, sie gehen nachts ins Bad, sitze ich senkrecht und angespannt im Bett und lausche nach Spuckgeräuschen.

Das einzige, was ich mir immer wieder versuche einzureden ist, dass nach 1-2 Tagen eigentlich wieder alles gut sein sollte und ich das auch irgendwie überstehen würde. Aus dem Grund hab ich auch kein Desinfektionszeug mehr im Haus und gewaschen wird nur noch 1x auf 60 Grad.

Ich kann dich beruhigen,dass ist leider normal;(
Ich habe das gleiche,ich war immer für meinen Sohn da,aber wenn er erbrechen musste,musste mein Mann hinhalten,ich konnte es weder hören noch wegmachen

Danke für eure Antworten!

Es tut schonmal gut zu wissen, dass ich damit nicht alleine bin.
Von dieser Phobie hab ich tatsächlich noch nicht gehört.. hab mich aber jetzt reingelesen und es würde wirklich passen. Ich achte beim Essen zwar nicht drauf, weil ich selbst, zum Glück, kein Mensch bin der spuckt… mir ist bei MD zwar unglaublich schlecht, aber spucke trotzdem nicht.

Hatte auch schon überlegt ob ich das ganze mal beim Hausarzt anspreche, aber ich kam mir beim Gedanken schon irgendwie doof vor…

Zitat von Lila-Blau:

Ich kann dich beruhigen,dass ist leider normal;(
Ich habe das gleiche,ich war immer für meinen Sohn da,aber wenn er erbrechen musste,musste mein Mann hinhalten,ich konnte es weder hören noch wegmachen

Wenn mein Mann da ist, kümmert er sich dann tatsächlich auch, weil er damit kein Problem hat.
Aber ich bin die meiste Zeit mit den Kindern alleine… er ist selbstständig und ist unter der Woche meistens beruflich unterwegs und schläft dann auch nicht zuhause.
Ist er da, bin ich da auch etwas entspannter… mir gehts dann zwar trotzdem nicht gut, aber ich weiß halt das er sich dann kümmert…

Ich habe das auch. Mein Mann übernimmt dann. Die Kinder wissen das auch, dass ich da eine geringe Unterstützung bin. Sie haben früh gelernt, im Auto zur Tüte zu greifen wenn notwendig und zu Hause schnell die Toilette aufzusuchen.

Ich leide seit 20 Jahren unter emetophobie, zeitweise so schlimm dass ich die Wohnung nicht mehr verlassen konnte.

Inzwischen bin ich wieder recht "stabil" aber sobald mein Sohn sagt er hat Bauchschmerzen oder Durchfall bin ich in Aufruhr. Hab mit meinem Mann aber auch die Abmachung dass er dann zuhause bleibt und sich kümmert, ich könnte es im Notfall zwar aber ich wäre komplett neben der Spur.

Von Herbst bis Frühling hab ich das auch immer im Hinterkopf. Ich fasse außerhalb der Wohnung auch nichts mit der Hand an, fasse keine anderen Menschen an (Hand geben zur Begrüßung oder so) und andere Kinder kommen mir da auch nicht ins Haus.

Ab MHD fliegt hier auch alles an Lebensmitteln weg, das mag für viele sehr verschwenderisch klingen aber würde ich es essen wäre mir einfach direkt übel und ich hätte Panik ohne ende.

Du siehst, du bist nicht allein. Normal ist das natürlich nicht aber es gibt tatsächlich viele Menschen die darunter leiden.

Ist bei meinem Sohn gottseidank nie so häufig vorgekommen, dass ich eine Abneigung dagegen entwickeln konnte. Einen Arzt aufsuchen würde ich wirklich nur, wenn du gar nicht damit zurechtkommst. Wie das therapiert wird, weiß ich allerdings nicht.

Vielleicht ist das ähnlich wie bei Menschen, die kein Blut sehen können?

Ansonsten ist es gut, dass du dich mit deinem Mann abwechselst, so gut es geht mit seinem Job.

Zitat von Emmy77:

... Einen Arzt aufsuchen würde ich wirklich nur, wenn du gar nicht damit zurechtkommst. Wie das therapiert wird, weiß ich allerdings nicht.
....
Vielleicht ist das ähnlich wie bei Menschen, die kein Blut sehen können?
....

Nein, ganz im Gegenteil. Wer den Verdacht bei sich selber hat, dass seine Ängste nicht mehr "normal" sind und / oder wer darunter leidet oder wer den Alltag nicht mehr "frei" gestalten kann, der sollte so schnell wie möglich einen Termin bei einem Psychologen o. ä. vereinbaren. Dafür braucht man sich definitiv nicht zu schämen. Je früher man mit der Therapie einer Phobie beginnt, desto mehr Aussicht auf Erfolg hat man. Bitte nicht so lange warten, bis man gar nicht mehr damit zurecht kommt !!!

Es gibt verschiedene Therapie-Ansätze, beispielsweise Verhaltenstherapie. Was genau wie bei welchem Patient gemacht wird, entscheidend der Therapeut.

Und zum zweiten Absatz noch einmal "Nein". Es ist nicht so ähnlich wie bei Menschen, die kein Blut sehen können. Eine Emetophobie hat damit nichts zu tun.

Du wirst, genau wie ich auch, unter Emetophobie leiden. Ich habe das seit klein auf. Dein Körper reagiert mit Durchfall, damit der Magen-Darm Trakt leer wird und nichts da ist, was ausgekotzt werden kann. Ich habe mal ein halb verdautes Sub ausgeschi**en
Sobald es hier um Bauchweh geht, geht es bei mir los. Selbst wenn der Hund anzeigt, dass er Bauchweh hat
Ich habe mit der Zeit gelernt, damit umzugehen.
Wenn es bei dir gar nicht geht, solltest du dich dringend über Therapiemöglichkeiten informieren

Zitat von Anonym 1 (211397):

Zitat von Lila-Blau:

Ich kann dich beruhigen,dass ist leider normal;(
Ich habe das gleiche,ich war immer für meinen Sohn da,aber wenn er erbrechen musste,musste mein Mann hinhalten,ich konnte es weder hören noch wegmachen

Wenn mein Mann da ist, kümmert er sich dann tatsächlich auch, weil er damit kein Problem hat.
Aber ich bin die meiste Zeit mit den Kindern alleine… er ist selbstständig und ist unter der Woche meistens beruflich unterwegs und schläft dann auch nicht zuhause.
Ist er da, bin ich da auch etwas entspannter… mir gehts dann zwar trotzdem nicht gut, aber ich weiß halt das er sich dann kümmert…

Mein Mann hat da auch kein Problem mit. Mit der kann mit einer hand essen und mit der anderen den Eimer halten

Zitat von Trixi1987:

Zitat von Anonym 1 (211397):

Zitat von Lila-Blau:

Ich kann dich beruhigen,dass ist leider normal;(
Ich habe das gleiche,ich war immer für meinen Sohn da,aber wenn er erbrechen musste,musste mein Mann hinhalten,ich konnte es weder hören noch wegmachen

Wenn mein Mann da ist, kümmert er sich dann tatsächlich auch, weil er damit kein Problem hat.
Aber ich bin die meiste Zeit mit den Kindern alleine… er ist selbstständig und ist unter der Woche meistens beruflich unterwegs und schläft dann auch nicht zuhause.
Ist er da, bin ich da auch etwas entspannter… mir gehts dann zwar trotzdem nicht gut, aber ich weiß halt das er sich dann kümmert…

Mein Mann hat da auch kein Problem mit. Mit der kann mit einer hand essen und mit der anderen den Eimer halten

Zitat von Lila-Blau:

Zitat von Trixi1987:

Zitat von Anonym 1 (211397):

Zitat von Lila-Blau:

Ich kann dich beruhigen,dass ist leider normal;(
Ich habe das gleiche,ich war immer für meinen Sohn da,aber wenn er erbrechen musste,musste mein Mann hinhalten,ich konnte es weder hören noch wegmachen

Wenn mein Mann da ist, kümmert er sich dann tatsächlich auch, weil er damit kein Problem hat.
Aber ich bin die meiste Zeit mit den Kindern alleine… er ist selbstständig und ist unter der Woche meistens beruflich unterwegs und schläft dann auch nicht zuhause.
Ist er da, bin ich da auch etwas entspannter… mir gehts dann zwar trotzdem nicht gut, aber ich weiß halt das er sich dann kümmert…

Mein Mann hat da auch kein Problem mit. Mit der kann mit einer hand essen und mit der anderen den Eimer halten

Ganz genau so sehe ich das auch