Mütter- und Schwangerenforum

Alternativer Impfplan, Einzelimpfung Hib?

09.03.2012 11:50
Hallo an Mamis, die ihre Kinder nach alternativen Impfplan impfen lassen.

Meine Kinderärztin teile mir gerade mit, dass es Hib nicht als Einzelimpfstoff gibt! Stimmt das? Wie habt ihr da verfahren?

Die kleine wird jetzt gegen Tetanus, Diphterie und Keuchhusten geimpft (weil es Diphterie nicht ohne Keuchhusten gibt ). Gegen Polio und Hib wollte ich erst mit einem Jahr impfen lassen, aber nun...

(Bitte keine Diskussion über Sinn und Unsinn von Imfungen, ich habe eine konkrete Frage und möchte nur darauf die Antworten wissen, vielen Dank)
Lucyso
2008 Beiträge
09.03.2012 22:04
Weiß leider keine Antwort, aber ich merk mir das Thema mal
10.03.2012 10:41
Niemand, der etwas weiß?
Lucyso
2008 Beiträge
10.03.2012 19:12
Nächste Woche Donnerstag haben wir U4, da werd ich mit meiner Kiä einen alternativen Impfplan besprechen. Danach weiß ich vielleicht mehr
15.03.2012 20:27
Und, was sagt Dein KiA?
Tajo
2 Beiträge
18.04.2012 06:24
Hallo Lenwina.

Ich komme vermutlich zu spät mit meiner Antwort, Dein Kind ist bereits geimpft. Aber vielleicht auch für andere mal meine Erfahrungen und Gedanken zum Thema Impfen an sich:

Dass Du Dir Gedanken über einen alternativen Impfplan machst, spricht für Dich. (Viell. hast Du auch die Literatur von Dr. Martin Hirte, 'Impfen pro & Contra', studiert?)

HIB-Einzelimpfstoff, so erfuhr ich gestern von unserer Ki-Ä, gibt es in D augenscheinlich nicht. Man müsste ihn sich auf einem ausländ. Markt besorgen. Da hätte ich Bedenken ob der Zuverlässigkeit/Reinheit der Quelle.

Einzelimpfstoffe sollen schwerer verträglich sein, als Kombi-Impfstoffe, da sie oftmals, falls überhaupt erhältlich, Thiomersal, Aluminiumsalze u. a. enthalten sollen. Sind aufgrund der zusätzlich verabreichten Konservierungsstoffe dann auch wieder fragwürdig innerhalb eines Impfplanes. Muss also gut abgewogen werden. Auch, ob eine Auslandsreise ansteht, Umzug in ein Land, in dem andere Impf-Vorschriften gelten, etc. pp.

In der von Dir gewählten Variante ist der Impfstoff gegen Keuchhusten enthalten, der, lt. Martin Hirte, Probleme bei der Verträglichkeit verursachen kann (der zu den 'problematischen' Impfstoffen gehören soll, ebenso wie HIB und Hep. B).

Um nur gegen Polio, Dyphterie und Tetanus impfen zu lassen, muss man beim Ki-A (vorausgesetzt, diese/r stimmt zu) seine Unterschrift geben, für Konsequenzen etwaig daraus resultierender Schäden die Verantwortung/Haftung alleine zu tragen. Denn diese Impfvariante ist von der STIKO nicht abgesegnet.

Ich hatte mich an und für sich für diese 3-er Variante entschieden, hatte dieses Papier auch schon unterschrieben, wenn... ja, wenn ich im letzten Schritt dann nicht doch gekniffen hätte.

Unsere Tochter ist jetzt 1 Jahr alt, ihre erste Impfung stand an (weil ich sie so lange hinausgezögert habe), in letzter Instanz habe ich mich für die 6-fach entschieden. Nicht so sehr, weil ich total von diesem Impfstoff überzeugt bin. Aber nach 1 Jahr des In-ständiger-Angst-Lebens, "Was, wenn sie sich jetzt irgendwo ansteckt und ich habe sie nicht impfen lassen, dann bin ich schuld...", war ich mürbe.

Im ersten Halbjahr ihres zarten Lebens mied ich viele soz. Kontakte aus Angst vor Ansteckungen jeglicher Art (meine Mutter hatte mich unwissentlich 6 Wochen vor Entbindung bspw. mit Keuchhusten angesteckt, weil sie in einer Einrichtung mit Kindern arbeitet). Nicht auszudenken, wenn das kurz nach der Entbindung passiert wäre.

Interessant dabei: In unserem sonst so impfwütigen D habe ich während der Schwangerschaft von keinem Frauenarzt noch sonstwem erfahren, dass eine sog. "Kokon-Impfung" seitens Erwachsener, die sich im Umfeld Schwangerer befinden, angeraten ist.

(Nach meiner Entbindung machte ich die STIKO schriftlich auf diesen Informationsmissstand aufmerksam. Es blieb bei einem Dankesschreiben. So viel vielleicht auch mal zur STIKO.)

Vor kurzem hatte ich eine Praktikantin. Mit regelmäßigem Kontakt zu unserer (ungeimpften) Tochter. Beiläufig erzählte sie, ihr Vater habe sich kürzlich bei einer Auslandsreise mit Hep. B angesteckt. Meine Alarmglocken schrillten. Sie musste sich umgehend impfen lassen, sonst hätte ich das Praktikum sofort beendet.

Was wäre gewesen, sie hätte es mir nicht erzählt, weil sie sich nichts weiter dabei dachte. Hätte unwissentlich diesen Virus in sich gehabt (Inkubationszeit beträgt etliche Tage, so weit ich weiß), von einem Keks abgebissen, Speichel dran gehabt. Unsere Tochter hätte gerade durch das Zahnen eine wunde Stelle im Mund. Die Praktikantin hätte ihr wohlmeinend des Rest des Kekses zugeschoben... So blöd und um die Ecken kann man manchmal gar nicht denken. Und ich habe sie nicht impfen lassen!

Will sagen: Ich halte große Stücke auf Dr. Martin Hirtes Buch "Impfen pro und Contra", und finde, es gehört als Standardwerk in die Bibliothek eines jeden Elternpaares. Wer sich nicht umfassend über BEIDE Seiten (pro UND contra) informiert, weiß eigentlich... NICHTS und plappert nur nach.

Aber die Entscheidung, ob impfen, und wenn ja, was und wann, kann jeder NUR für sich im Einzelnen fällen. Abhängig von vielen anderen Faktoren, wie (berufliches/privates) Umfeld, damit verbundene Ansteckungsgefahren, Konstitution des Kindes, Selbstbewusstsein der Eltern (man braucht Stamina und starke Nerven, weil: wir leben in einem Angststaat).

Dass es (angeblich) keine Impfrisiken gibt, halte ich für ein Gerücht! Dafür gibt es keine Beweise. Wir leben nicht in Parallelwelten, einmal mit, einmal ohne Impfung, dass wir vergleichen und beweisen können, wie es mit und wie es ohne Impfung wäre.

Eine Freundin von mir ließ ihren Sohn mit 3 Monaten impfen, unmittelbar darauf erkrankte er an Pseudo-Krupp. Woher bekommt ein 3 Monate junges (zuvor von Ärzten als kerngesund attestiertes) Kind Pseudo-Krupp?

Ich meine, es gibt Risiken, wenn man Impfen lässt, es gibt Risiken, wenn man nicht impfen lässt. Jeder wägt für sich ab, welches Risiko ihm geringer erscheint, und nimmt dieses geringer erscheinende Risiko für sein Kind in Kauf.

Ich muss jetzt mit meiner Entscheidung leben, hoffe, dass unsere Tochter mit 1 Jahr stabil genug ist, etwaig möglichen Autoimmunerkrankungen aufgrund einer 6-fach-Impfung zu trotzen. Bin heilfroh, dass sie das 1. Lebensjahr UNGEIMPFT heil überstanden hat (es war ein Nervenkrieg sondergleichen). Hoffe auch, dass diese Impfungen das halten, was sie versprechen: Schutz vor den dagegen geimpften Krankheit.

Und werde sie nicht gegen alles impfen lassen, wogegen man sich impfen lassen kann. Bestimmte Krankheiten, die man gut überstehen kann, muss sie bekommen. Und 1x im Kindesalter hohes Fieber (ohne Fieberzäpfchen) gehört m. E. für ein ausreifendes Immunsystem dazu.

Das sind jetzt viele Zeilen zu einer etwas schmaleren Frage Deinerseits. Andererseits: Gerade das Thema Impfen lässt sich nicht mit 2 Sätzen abhandeln. Von daher...

Dir und Eurem Kind best luck!!!

Tajo
2 Beiträge
18.04.2012 06:35
Zitat von Lenwina:

Hallo an Mamis, die ihre Kinder nach alternativen Impfplan impfen lassen.

Meine Kinderärztin teile mir gerade mit, dass es Hib nicht als Einzelimpfstoff gibt! Stimmt das? Wie habt ihr da verfahren?

Die kleine wird jetzt gegen Tetanus, Diphterie und Keuchhusten geimpft (weil es Diphterie nicht ohne Keuchhusten gibt ). Gegen Polio und Hib wollte ich erst mit einem Jahr impfen lassen, aber nun...

(Bitte keine Diskussion über Sinn und Unsinn von Imfungen, ich habe eine konkrete Frage und möchte nur darauf die Antworten wissen, vielen Dank)


PS: Wär ich nicht so ein "Schisser", ich hätte mich für die 3-er Variante Tetanus-Diphterie-Polio à la Martin Hirte entschieden. Aber ich bin ein Angsthase, da macht ein solches Impfschema keinen Sinn, weil: Man kann nicht in ständiger Angst leben, da wird man verrückt...
Chiquita00
1756 Beiträge
18.04.2012 11:38
@ Tajo:
ich halte es auch für gut, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, und sich umfassend informiert. Allerdings ist Martin Hirte nicht gerade unparteiisch, sondern ein ziemlich überzeugter Impfkritiker und auch seine Aussagen muss man werten können und nicht ungefragt hinnehmen.

und: Deutschland ist sicher nicht impfwütig, sonder hat in der gesamten "modernen" Welt mit die niedrigsten Impfraten. Nirgendwo sonst gibt es so viele Impfgegner.
Bei der Einreise in die USA zB, wird mittlerweile zu manchen Zeiten bei Einreise aus Deutschland vor allem nach Masern gefragt, da die Epidemien die heute noch auftreten ( wegen Impfung ja seltener geworden), meist von Deutschland ausgehen.

Zum Thema Pseudokrupp: diese Aussage zB ist reine Meinungsmache, Pseudokrupp ist erstens keine chronische Krankheit, das Kind ist also nach wie vor kerngesund (wie du schreibst). Presuodkrupp tritt nun mal aufgrund der noch engen Atemwege im Säuglings und Kleinkindalter auf. Ein Zusammenhang mit der Impfung ist reine Angstmache.
Gut ist dann nur, dass man weiß, dass die Symptome eben wirklich Pseudokrupp sind und nicht der echte und lebensgefährliche Krupp, da ja das Kind gegen Diphtherie geimpft ist.

zu deiner Aussage: es wird behauptet, dass Impfungen risikofrei sind. Das hat nie jemand der Ahnung hat, behauptet. Wie alles im Leben haben natürlich auch Impfungen Risiken, aber sie sind eben in der Regel sehr gering. Vor allem sind sie viel geringer als die Risiken, die man durch die Krankheit hat.

Du schreibst auch, dass man sich eben nicht anders vor den Krankheiten schützen kann und nennst gute Beispiele, manche behaupten ja immer, dass sie sich nicht in Risikosituationen begeben, aber das ist unmöglich.

Wie du selber schreibst, letztlich bleibt es eine emotionale Entscheidung, ich finde es nur schlimm, dass Eltern mittlerweile so viel Angst gemacht wird vor Impfungen.

Gut ist auch deine Argumentation für Kombiimpfungen, denn genau so ist es!
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