Hallo zusammen,

bei uns steht am Montag der Termin mit dem Sozialmedizinischen Dienst an.
Natürlich bin ich etwas nervös und habe versucht mich zu belesen.
Ich finde total unterschiedliche Aussagen und natürlich weiß ich auch, dass alles individuell zu betrachten ist.

So hab ich im Bekanntenkreis ein Kind mit ADHS (plus Gendefekt und demnach massive kognitive Einschränkungen) und Pflegegrad 3 und ein Kind mit "nur" ADHS und Pflegegrad 2.

Ich möchte behaupten, dass mein Kind mehr Pflegeaufwand benötigt und befinde mich beim Rechner immer irgendwie zwischen Pflegegrad 1 und 2.

Im Internet liest man von 0-3. Nun würde mich mal interessieren wie es hier bei der Masse ist.
Was für einen Pflegegrad habt ihr bekommen?
Natürlich meine ich ohne zusätzliche sehr erschwerende Beeinträchtigungen.
Also geistige/körperliche Beeinträchtigungen.

Gern nehme ich auch Tipps entgegen. Ich danke für eure Antworten

Ich merke mir mal das Thema, da ich heute ebenfalls ein Antrag bei der Krankenkasse für unsere Tochter auf Pflegestufe gestellt habe , aufgrund von Starken ADHS mit Regulationsstörung ...

Ich merke mir mal das Thema, da ich heute ebenfalls ein Antrag bei der Krankenkasse für unsere Tochter auf Pflegestufe gestellt habe , aufgrund von Starken ADHS mit Regulationsstörung ...

Von ADHS habe ich keine Ahnung. Aber die Einstufung durch den MDK haben wir bei einem Familienmitglied vor ein paar Monaten hinter uns gebracht. Dazu noch den Widerspruch, der fast immer nötig ist.

Was mir dabei wirklich sehr geholfen hat, sind die Youtube-Videos von "Paul hilft" zum Besuch des MDK. Paul ist selbst von einer psychischen Erkrankung betroffen und hat einen Pflegegrad. Er bereitet andere Betroffene auf den Besuch des MDK vor, begleitet sie beim Besuch, hilft beim Widerspruch und hat daher sehr viel Erfahrung. In den Videos gibt er sehr wertvolle Tipps.

Fast alle anderen Informationen sind von den Krankenkassen und ihren Verbündeten. Die wollen natürlich sparen = eine möglichst niedrige Einstufung.

Zitat von Bad_but_nice:

Ich merke mir mal das Thema, da ich heute ebenfalls ein Antrag bei der Krankenkasse für unsere Tochter auf Pflegestufe gestellt habe , aufgrund von Starken ADHS mit Regulationsstörung ...

Ich weiß gar nicht wie stark das ausgeprägt ist. Aber wir haben noch ein paar anderer Diagnosen.
Eine, die ich nicht unbedingt nennen möchte. Pavor nocturnis, Ticstörung, leichtes Asthma...

Hat halt ne geringe Frustrationsgrenze.
Steigert sich gern in was rein...

Vorgestern wollte er Pommes haben, gab es nicht. Da saß er verschanzt hinter Barhockern in der Küche und hat geweint.

Zitat von Sarah2022:

Von ADHS habe ich keine Ahnung. Aber die Einstufung durch den MDK haben wir bei einem Familienmitglied vor ein paar Monaten hinter uns gebracht. Dazu noch den Widerspruch, der fast immer nötig ist.

Was mir dabei wirklich sehr geholfen hat, sind die Youtube-Videos von "Paul hilft" zum Besuch des MDK. Paul ist selbst von einer psychischen Erkrankung betroffen und hat einen Pflegegrad. Er bereitet andere Betroffene auf den Besuch des MDK vor, begleitet sie beim Besuch, hilft beim Widerspruch und hat daher sehr viel Erfahrung. In den Videos gibt er sehr wertvolle Tipps.

Fast alle anderen Informationen sind von den Krankenkassen und ihren Verbündeten. Die wollen natürlich sparen = eine möglichst niedrige Einstufung.

Ich werde mir das mal anschauen, danke für den Tipp!

meine Zwillinge haben beide ADHS und beide PG2.
Hast du im Netzt den Rechner für Kinder genutzt? Der kam bei uns immer hin.

Zitat von NochOhne32:

meine Zwillinge haben beide ADHS und beide PG2.
Hast du im Netzt den Rechner für Kinder genutzt? Der kam bei uns immer hin.

Ja und der springt...
Wir haben sonst 2x Medikinet gegeben. Das ergibt dann die 2 mit dem anderen Rest.

Haben aber jetzt als Versuch 1x Elvanse, weil er nachmittags emotional eingebrochen ist.
Damit haben wir die 1. Kann aber auch nicht ganz genau sagen ob ich den Rest richtig verstanden einschätze...

Ich bin keine betroffene Mutter, war aber Vormund von 2 Jungen mit ADHS und zusätzlich noch FAS, ein Junge hate Pflegegerad 2, der andere 3 bekommen. Ich war als Vormund dabei als der MDK kam. Belese dich nochmal gut, gehe darauf ein, wieviel Betreuung er mehr braucht als andere Klnder im dem Alter. Das wird verglichen. Ein Kind mit 5 ohne ADHS kann man auch nicht länger unbeaufsichtigt in lassen als ein Kind mit ADHS, das wird genau verglichen. Dafür muss ich bspw dem Kind ohne nicht mehr jeden Schritt beim Anziehen sagen, einem Kind mit vielleicht schon, es braucht meistens mehr Anleitung. So gehe mal euren Tagesablauf durch.

Ich habe letzte Woche die Aussage bekommen das man zwischen 2 und 3 landen kann.
Das obliegt leider immer dem Mdk und mitunter lohnt sich ein Widerspruch

Darf ich mal ganz uninformiert nachfragen, wofür der Pflegegrad gut ist? Ich hab einen Sohn mit infantiler CP Level 1, der keine Pflegestufe hat, jetzt frag ich mich gerade, ob ich da jahrelang was versäumt habe… sprich: was für Vorteile bringt die Pflegestufe?

Zitat von Lillipilli:

Darf ich mal ganz uninformiert nachfragen, wofür der Pflegegrad gut ist? Ich hab einen Sohn mit infantiler CP Level 1, der keine Pflegestufe hat, jetzt frag ich mich gerade, ob ich da jahrelang was versäumt habe… sprich: was für Vorteile bringt die Pflegestufe?

Naja, du erhältst uU finanzielle Unterstützung. Ab Pflegegrad 2 auch noch Verhinderungspflege.

Man bekommt Pflegegeld, evtl. Sachleistungen (bspw Unterlagen fürs Bett, Windeln etc), Verhinderungspflege, also dafür könntest du vom Pflegedienst oder Bekannten Unterstützung bekommen, das zahlt dann die Pflegekasse.

Zitat von K.B.:

Ich bin keine betroffene Mutter, war aber Vormund von 2 Jungen mit ADHS und zusätzlich noch FAS, ein Junge hate Pflegegerad 2, der andere 3 bekommen. Ich war als Vormund dabei als der MDK kam. Belese dich nochmal gut, gehe darauf ein, wieviel Betreuung er mehr braucht als andere Klnder im dem Alter. Das wird verglichen. Ein Kind mit 5 ohne ADHS kann man auch nicht länger unbeaufsichtigt in lassen als ein Kind mit ADHS, das wird genau verglichen. Dafür muss ich bspw dem Kind ohne nicht mehr jeden Schritt beim Anziehen sagen, einem Kind mit vielleicht schon, es braucht meistens mehr Anleitung. So gehe mal euren Tagesablauf durch.

Das hab ich tatsächlich vor Beantragung schon gemacht. Ausführen, sofern er den Auftrag quasi verstanden hat, kann er die Dinge selbstständig.
Allerdings bedarf es mehrmaliger Aufforderung. Zieh dich an, mach jenes, lass dieses.
Letztens wollte er im Unterhemd und Jacke raus-ohne Pulli.
Die Hose steckt zu 90 % in den Socken.
Permantes Geturne und Gemotze. Essen-muss ich ihn animieren. Zumindest beim Frühstück und Mittag. Die Wasserflasche kommt oft voll wieder zurück. In der Schule wird nichts gegessen.
Aktuell 3x Medikamentennahme. Plus aktuell Bepanthen, weil er sich die Lippen permanent wundleckt.
Alles wird geräuschlich untermalt. Fingernägel und Fußnägel werden abgepult.
Wenn ihm was nicht passt hasst er sich und sein Leben (bei Kleinigkeiten).
Soziale Kontakte sind schwer.
Sein Freund mit ADHS fragte beim nächtlichen Besuch ob die Mutter ihm nicht was geben könnte (das Kind ist selber auch betroffen). Andere meiden ihn.

Im Bad kann man ihn schlecht alleine lassen, da es sonst nicht zielführend ist.

Aufforderung Z.B. einen Tag war "Zieh dich an und putz dir die Zähne".
Er kam im Schlafanzug wieder.
Beschäftigung alleine sehr schwer-wenn es nicht das Tablet ist.
Einschlafbegleitung täglich. Wird auch gefordert. Mein Mann schläft neben ihm.
Wir benötigen eine Kamera, da er eben Nachschreck geplagt ist.

Heute hat er die Note einer Klassenarbeit von 3 auf 1 geändert.
Hausaufgaben werden seit jeher meist vergessen aufzuschreiben.
Er habe keine auf und ich muss es kontrollieren bei anderen Kindern.

Sonst schulisch echt super seit den Medis.

Nahrung schneide ich ihm, weil er zu ruppig mit dem Messer umgeht.

Und halt noch einiges mehr.

Er ist 10....

Zitat von Enfelchen:

Zitat von K.B.:

Ich bin keine betroffene Mutter, war aber Vormund von 2 Jungen mit ADHS und zusätzlich noch FAS, ein Junge hate Pflegegerad 2, der andere 3 bekommen. Ich war als Vormund dabei als der MDK kam. Belese dich nochmal gut, gehe darauf ein, wieviel Betreuung er mehr braucht als andere Klnder im dem Alter. Das wird verglichen. Ein Kind mit 5 ohne ADHS kann man auch nicht länger unbeaufsichtigt in lassen als ein Kind mit ADHS, das wird genau verglichen. Dafür muss ich bspw dem Kind ohne nicht mehr jeden Schritt beim Anziehen sagen, einem Kind mit vielleicht schon, es braucht meistens mehr Anleitung. So gehe mal euren Tagesablauf durch.

Das hab ich tatsächlich vor Beantragung schon gemacht. Ausführen, sofern er den Auftrag quasi verstanden hat, kann er die Dinge selbstständig.
Allerdings bedarf es mehrmaliger Aufforderung. Zieh dich an, mach jenes, lass dieses.
Letztens wollte er im Unterhemd und Jacke raus-ohne Pulli.
Die Hose steckt zu 90 % in den Socken.
Permantes Geturne und Gemotze. Essen-muss ich ihn animieren. Zumindest beim Frühstück und Mittag. Die Wasserflasche kommt oft voll wieder zurück. In der Schule wird nichts gegessen.
Aktuell 3x Medikamentennahme. Plus aktuell Bepanthen, weil er sich die Lippen permanent wundleckt.
Alles wird geräuschlich untermalt. Fingernägel und Fußnägel werden abgepult.
Wenn ihm was nicht passt hasst er sich und sein Leben (bei Kleinigkeiten).
Soziale Kontakte sind schwer.
Sein Freund mit ADHS fragte beim nächtlichen Besuch ob die Mutter ihm nicht was geben könnte (das Kind ist selber auch betroffen). Andere meiden ihn.

Im Bad kann man ihn schlecht alleine lassen, da es sonst nicht zielführend ist.

Aufforderung Z.B. einen Tag war "Zieh dich an und putz dir die Zähne".
Er kam im Schlafanzug wieder.
Beschäftigung alleine sehr schwer-wenn es nicht das Tablet ist.
Einschlafbegleitung täglich. Wird auch gefordert. Mein Mann schläft neben ihm.
Wir benötigen eine Kamera, da er eben Nachschreck geplagt ist.

Heute hat er die Note einer Klassenarbeit von 3 auf 1 geändert.
Hausaufgaben werden seit jeher meist vergessen aufzuschreiben.
Er habe keine auf und ich muss es kontrollieren bei anderen Kindern.

Sonst schulisch echt super seit den Medis.

Nahrung schneide ich ihm, weil er zu ruppig mit dem Messer umgeht.

Und halt noch einiges mehr.

Er ist 10....

Irgendwie sehe ich in vielem unsere Tochter wieder... Sie ist 9