Mütter- und Schwangerenforum

keine Hoffnung mehr

01.12.2008 10:29
Heute muss ich mir was von der Seele schreiben.

Mein Opa ist sehr krank und es gibt keine Hoffnung mehr. Er hatte vor einigen Wochen eine schwere Herz-Op. und hat sich nicht mehr erholt. Die Op ist gut verlaufen, mit seinem Herzen ist alles ok. Er kann nicht mehr alleine atmen, sein Körper ist total entzündet und vereitert. Seine Nieren arbeiten nicht mehr.
Jetzt wollen die Ärzte das Beatmungsgerät bald ausschalten. (Es gibt eine Patientenverfügung)

Und ich kann mich von ihm nicht mehr verabschieden. Ich kann ihm nicht mehr sagen, dass ich ihn ganz dolle lieb hab. Ich darf nicht.... Meine Eltern wollen nicht, dass ich ihn sehe. Ich soll ihn so in Erinnerung behalten, wie er war. Ich wohne leider über 600km von meiner Familie entfernt.... ich würde so gerne hinfliegen und meiner Familie beistehen. Und ich soll es nicht.... Ich versteh das nicht. Jetzt sitz ich daheim und warte... Ich könnte nur heulen.... Was soll ich tun??????

Diese Warterei macht mich irre. Es tut so weh......

Danke für´s lesen!!!!!

Tanja
motzki84
2149 Beiträge
01.12.2008 10:32
Oh das Tut mir so leid.
Ich weiß wie du dich fühlst diese Jahr im Februar war es bei mir auch so. Aber bei mir gab es leider kein gutes Ende. Ich drücke die daumen das dein Opa sich wieder eholt. *dich mal lieb in arm nimmt*
anna7684
663 Beiträge
01.12.2008 10:32
Tut mir echt leid!

Vor einigen Jahren war ich in der selben Situation. Meine Oma wurde damals auch beatmet. Ich sollte mich auch nicht von ihr verabschieden und sie so in Erinnerung behalten. Für mich war das ok!

Aber wenn du dich gerne von deinem Opa verabschieden möchtest, dann flieg einfach hin!
Tinchen
1644 Beiträge
01.12.2008 10:33
HEy Tanja,
tut mir sehr leid, dass es deinem Opa so schlecht geht. Kann das nach empfinden.
Meine Mutter war auch nicht mehr dafür, dass ich meinen Opa so sehe und hat genau das gleiche gesagt ich soll ihn in guter Erinnerung behalten. Für mich war aber klar, dass ich ihn noch sehen muss. Das war für meinen eigenen Verarbeitungsprozess. Wenn du wirklich ihn nochmal sehen willst, dann flieg hin und verabschiede dich. Denn es gibt nichts schlimmeres als sich innerlich vorwürfe zu machen.(die ja eigentlich quatsch sind)
Sicherlich wird es vermutlich kein nettes Bild sein aber das ist dir bestimmt bewusst. Wenn es dir wichtig ist, dann hör auf dein inneres Gefühl.
Ich hoffe dass sich noch alles irgendwie zum guten wendet.

Alles alles Gute
01.12.2008 10:37
hy... das mit deinem opa tut mir sehr leid und ich weiss in etwa wie du dich fühlst.
mein paps is vor 3 jahren gestorben und ich habe von mir alleine aus gesagt ich will
ihn so in erinnerung behalten wie ich ihn das letzte mal gesehen habe. denn
als er im KH lag muss er ganz schlimm ausgesehen haben... und ich bin ehrlich gesagt froh das ich es mir nicht angesehen habe .. ich wohne auch 450 km weit weg...
mach doch eine kerze für ihn an.. und sprich in gedanken zu ihm !
01.12.2008 10:40
Hallo!

Ich hoffe für dich das sich dein Opa wieder erholt.

Meine Freundin verlor vor 4 Monaten ihren Freund bei einem Autounfall. Er war sehr entstellt und die Ärzte haben versucht ihn halbwegs wieder herzurichten. Viele von ihren Verwandten sagten, dass sie sich nicht von ihm verabschieden soll und ihn so in Erinnerung behalten soll, wie er war. Sie verabschiedete sich trotzdem von ihm und hat es bis heute nicht bereut. Sie ist froh das sie es gemacht hat und es hat ihr ein klein wenig geholfen.

lg
01.12.2008 10:42
Zitat von else1703:
Heute muss ich mir was von der Seele schreiben.

Mein Opa ist sehr krank und es gibt keine Hoffnung mehr. Er hatte vor einigen Wochen eine schwere Herz-Op. und hat sich nicht mehr erholt. Die Op ist gut verlaufen, mit seinem Herzen ist alles ok. Er kann nicht mehr alleine atmen, sein Körper ist total entzündet und vereitert. Seine Nieren arbeiten nicht mehr.
Jetzt wollen die Ärzte das Beatmungsgerät bald ausschalten. (Es gibt eine Patientenverfügung)

Und ich kann mich von ihm nicht mehr verabschieden. Ich kann ihm nicht mehr sagen, dass ich ihn ganz dolle lieb hab. Ich darf nicht.... Meine Eltern wollen nicht, dass ich ihn sehe. Ich soll ihn so in Erinnerung behalten, wie er war. Ich wohne leider über 600km von meiner Familie entfernt.... ich würde so gerne hinfliegen und meiner Familie beistehen. Und ich soll es nicht.... Ich versteh das nicht. Jetzt sitz ich daheim und warte... Ich könnte nur heulen.... Was soll ich tun??????

Diese Warterei macht mich irre. Es tut so weh......

Danke für´s lesen!!!!!

Tanja


Hallo liebe Tanja,

es tut mir so leid für dich!
Aber wenn ich dir eins raten will, dann besuche ihn ein letztes Mal wenn DU es willst!

Mein Opa ist vor 2 Jahren gestorben und ich bin damals die letzte gewesen, die ihm im Krankenhaus besucht hat, bevor sie alles abgestellt haben. Weißt du wie froh ich bin, dass ich da war! Es tat unheimlich weh, aber ich konnte ihn ein letztes Mal sehen, egal, wie er an den Schläuchen hing und mit einem Schlauch in der Luftröhe beatmet wurde!
Es war gut so!

Im Gegensatz dazu habe ich meinen anderen Opa nicht ein letztes Mal gesehen und es tut mir nach 14 Jahren immernoch so weh, als wäre es gestern gewesen. Ich habe nicht mal tschüss gesagt, als er noch bei uns war, da ich zur Schule musste und er noch im Gästezimmer geschlafen hat (er ist Engländer gewesen und hat uns besucht).
Einen Monat später hatte er einen Herzinfarkt.

Ich persönlich möchte mich von den Menschen verabschieden, denn es verfolgt einen ein Leben lang, wenn man es nicht tut, obwohl man es will.

Scheiß drauf, was deine Verwandten sagen. DU musst damit klarkommen ihn so zu sehen, wenn du es möchtest!
DICH wird es verfolgen, es nicht getan zu haben!

Überleg es dir gut, denn wenn es zu spät ist, ist es zu spät!

Liebe Grüße, Janine
Kopf hoch!
Nickitierchen
26517 Beiträge
01.12.2008 10:42
mein beileid, mein geliebter opa starb auch, ohne, dass ich ihn nochmal sehen durfte.

hm,
hast du dir mal überlegt einen brief zu schreiben, dich so von ihn zuverabschieden? diesen brief an eine schöne stelle zu vergraben oder zu verbrennen?
behalte ihn so in erinnerung, wie du ihn kanntest.

ich wünsche dir viel stärke für diese schwere zeit!
Tear30
6385 Beiträge
01.12.2008 10:47
ich kann mich meinen vorrednern nur anschliessen. flieg zu ihm hin wenn du es möchtest. ich hatte solche angst meine omi noch einmal zu sehen und hab es tagelang vor mich hergeschoben. es war ein kampf in mir. heute bin ich froh das ich nochmal bei ihr war aber ich bereue das ich ihr in dieser atmosphäre nicht alles gesagt habe was mir wichtig erschien ich wollte stark sein für meine eltern. wollte keine schwäche zeigen. DAS frisst mich heute nach 4 jahren noch auf und ich weine noch sehr oft deswegen also geh zu ihm bevor es zu spät ist

viel viel kraft wünsch ich dir für diesen gang
01.12.2008 10:56
Das tut mir leid - ich drück dich mal ganz lieb!
Ich habe dieses Jahr - einen Tag nach meinem Geburtstag - mein Opi verloren. Einen Tag zuvor hieß es noch, er soll in ein Pflegeheim gebracht werden, da meinte ich: das macht er nicht mit...

Ich drücke die Daumen, dass dein Opa sich wieder erholt!!!

Viele liebe Grüße, Mo
01.12.2008 10:57
Besuche ihn auf jeden Fall noch einmal!!!!!
01.12.2008 11:00
Vielen, vielen Dank für Eure lieben und trostspendenden Antworten! Ich werde mich auf jeden Fall von meinem Opa verabschieden.

Es ist schön, dass man sich hier seine Sorgen von der Seele schreiben kann.

LG Tanja
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