Mütter- und Schwangerenforum

Frage an die Mamas von Papakindern

Finchen1980
116 Beiträge
08.01.2024 09:49
Unser Sohn (einziges Kind) ist eigentlich schon immer ein Papakind gewesen. Im Alter von 1 bis 2,5 war es wirklich extrem, danach hat es sich etwas gebessert. Inzwischen ist er 6 und es ist eben nicht mehr so auffällig wie früher, aber er bevorzugt den Papa immer noch stark. Meistens kann ich es ganz gut akzeptieren, aber heute ist wieder so ein Tag, wo es mir wirklich schwerfällt.

Ich liebe ihn über alles und wünsche mir nur, dass er glücklich wird. Aber manchmal tut es mir einfach nur unglaublich weh, das Gefühl zu haben, so viel weniger gebraucht zu werden.

Wie geht ihr damit um, wenn eure Kinder absolute Papakinder sind? Und ihr vielleicht auch nur ein Kind oder ausschließlich Papakinder habt? Hat es sich bei euch noch mal verändert, dass es etwas ausgeglichener wurde?
Anvil
367 Beiträge
08.01.2024 10:29
Zitat von Finchen1980:

Unser Sohn (einziges Kind) ist eigentlich schon immer ein Papakind gewesen. Im Alter von 1 bis 2,5 war es wirklich extrem, danach hat es sich etwas gebessert. Inzwischen ist er 6 und es ist eben nicht mehr so auffällig wie früher, aber er bevorzugt den Papa immer noch stark. Meistens kann ich es ganz gut akzeptieren, aber heute ist wieder so ein Tag, wo es mir wirklich schwerfällt.

Ich liebe ihn über alles und wünsche mir nur, dass er glücklich wird. Aber manchmal tut es mir einfach nur unglaublich weh, das Gefühl zu haben, so viel weniger gebraucht zu werden.

Wie geht ihr damit um, wenn eure Kinder absolute Papakinder sind? Und ihr vielleicht auch nur ein Kind oder ausschließlich Papakinder habt? Hat es sich bei euch noch mal verändert, dass es etwas ausgeglichener wurde?
Mein Sohn ist ein Einzelkind und war und ist ein Papakind gewesen, "zwischen die Beiden passt kein Löschblatt" haben immer alle gesagt. Mittlerweile ist er 17 Jahre und Papa erfährt vieles als Erster, allerdings weiß er schon, wann er Mama anrufen muss, zB um etwas zu organisieren.
Ich habe kein Problem damit, im Gegenteil, ich bin froh, dass er so einen guten Draht zum Papa hat und mit ihm über alles sprechen kann.
08.01.2024 10:29
Hallo

Ich habe zwar keine "Papa-Kind" Kinder, aber ich habe ein extremes Mama Kind. Ich kann dir deswegen natürlich nicht sagen, wie es ist ein Papa Kind zu haben, aber ich kann dir sagen wie sich das "bevorzugte" Elternteil fühlt.
Mir geht es damit nämlich auch nicht immer gut! Natürlich genießt man es total gebraucht zu werden, aber mir tut es gleichzeitig weh, wenn sein Papa sich bemüht und er ihn im Grunde weg stößt.
Mein Mann war seit der Geburt zu Hause und hat auch ein ganz inniges Verhältnis zu ihm, aber wenn es an die einfachsten Dinge geht muss immer MAMA alles machen. (Wenn ich zuhause bin.. bin ich bei der Arbeit macht er alles mit Papa)
Ich denke es verletzt meinen Mann schon öfter aber er sagt es oder zeigt es nicht.
Und auch für mich ist es oft schwierig auch mal zu sagen "Ne.. ich komme jetzt nicht deine Zähne putzen, das macht Papa!" und ich glaube nur so kann man dem Kind auch zeigen, dass da noch jemand ist..

Also was ich damit sagen will ist eigentlich, dass ich es total verstehen kann, dass es dich verletzt, aber für deinen Mann ist es sicher auch schwierig dich so zu sehen

Meine Tochter hingegen war schon mehr auf Papa gemünzt, aber nicht so schlimm, dass es auffiel. Allerdings hat sich das erledigt als er weg zog, deswegen kann ich leider nicht sagen ob sowas immer "nachlässt" oder nur bei uns war.

Ich denke wenn er in die Pubertät kommt wird sich nochmal ordentlich was ändern und oft fragt man dann auch die Mama wenn es um Mädchen geht Warte ab und freue dich, dass dein Mann und er so ein tolles Verhältnis haben auch wenn man sich dann sicher manchmal "über" fühlt..
Marf
28521 Beiträge
08.01.2024 10:49
Die Große ist ein Papakind.
Wobei sie zu mir auch einen guten Draht hat,ich werde meist zuerst gefragt,bemeckert etc.
Papa ist eher der Fels im Hintergrund für sie.
Unser Sohn dagegen tendiert zu mir.
Ich glaube dass es auch ein wenig Konkurrenzverhalten ist gegenüber dem anderen Elternteil.
Aber von beiden bekommen wir eine gute 2 als Eltern. Damit lässt sich leben.
Tifa
8546 Beiträge
08.01.2024 11:39
Ich habe ein absolutes Papa-kind und ein absolutes Mama-Kind (das Baby klammer ich hier mal aus)
Vom Vater der beiden bin ich getrennt seit der Midi 2 und die Maxi 3 war. Mittlerweile holt er die beiden alle 1-2 Wochenenden für meistens 2 Nächte ab (30km). In den Ferien auch mal 1-2 Wochen am Stück.
Unsere Tochter ist absolut Papa-Kind und genießt jeden Tag den sie mehr mit ihm hat. Jedes mal wenn er die Kinder zurück bringt ist sie am weinen weil sie länger bei ihm bleiben möchte. Oft wird dann später nochmal telefoniert, ich tröste wie ich kann, aber oft denke ich mir auch „Meine Güte, ihr seht euch in 5 Tagen wieder, bin ich so sch**ße?“ - würd ich selbstverständlich nie so aussprechen aber ich verstehe absolut wie mies sich das anfühlen kann
Dem gegenüber steht unser Sohn als absolutes Mama-Kind. Das er Wochenenden gern aussetzt, mich von Papa aus anruft weil er früher heim will usw. Auch das ist unangenehm. Für den Papa natürlich, aber auch für mich. Allerdings eher weil ich diese Pausen wirklich brauche, da er nach wie vor sehr fordernd ist - nicht wie Lucy schrieb, das der Papa mir irgendwie leid tut dabei weil es ihn natürlich auch trifft (wie mich bei der großen)… Ich hab halt nicht das Gefühl das er sich groß bemüht, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich meine nur: es ist beides nicht leicht. Im Idealfall wollen die Kinder einfach beide Eltern gleichermaßen und sind sowohl bei Mama als auch bei Papa zufrieden. Sind die unterschiede zu groß ist das für keinen Elternteil einfach. Ich versuche das beste draus zu machen und warte wie es sich weiter entwickelt.
Sternchen0245
471 Beiträge
08.01.2024 11:52
Meine Tochter ist auch absolutes Papakind. Wobei es jetzt schon etwas besser geworden ist.
Ich tröste mich damit das ich für Sie eben "normal" bin, also Morgen/Mittags/Abends für Sie da bin, Papa eben nur Abends und am Wochenende..
Wobei Abends muss ich bei ihr im Bett liegen bis Sie schläft, da wird Papa nicht akzeptiert Nachts ruft Sie auch eher nach mir
BlödmannVomDienst
25935 Beiträge
08.01.2024 12:41
Ich hatte auch so ein Exemplar. Die Große war auch so bis zum Alter von 7/8 Jahren (zeitweise wie bei euch sehr extrem, so im Alter von 1 bis 3/4 Jahren) Papakind, danach änderte es sich langsam. Mittlerweile ist sie durch und durch Mamakind. Bei der Mittleren war es eher immer sehr ausgeglichen, aber mittlerweile tendiert sie auch eher Richtung Mamakind. Und die Jüngste war immer extremes Mamakind (was nebenbei bemerkt auch anstrengend sein kann ), mittlerweile ist es aber sehr ausgeglichen, weder Mama noch Papakind. Also das kann sich durchaus noch ändern, wobei es bei Jungs wahrscheinlich noch was Anderes ist. Also bestimmte Dinge werden da sicherlich nur dem Papa verraten. Und ich glaube, wenn sie noch jünger sind, spielt auch der Erziehungsstil eine Rolle. Ich bin hier immer diejenige, die sich durchsetzen muss. Papa ließ sich von allen 3en immer auf dem Kopf rumtanzen. Und gerade in jüngeren Jahren finden die Kinder das natürlich ganz toll. Wenn sie älter werden, merken sie dann aber schnell, wer immer für sie da ist, sozusagen.
FrauFloh
85 Beiträge
08.01.2024 12:58
Wir haben 3 Töchter und eine von davon ist auch ein ziemliches Papakind. Ich hab das eigentlich noch gar nicht als schlimm empfunden...
Ich weiß ja (zumindest gehe ich stark davon aus ), dass sie mich trotzdem lieb hat. Sie und mein Mann sind beide eher ruhige Vertreter, während unsere anderen beiden und ich da ein wenig anders sind

Wie BlödmannvomDienst (toller Name übrigens ) schon gesagt hat, spielt da wahrscheinlich auch der Erziehungsstil eine Rolle. Mein Mann lässt total viel durchgehen und ist auch öfter mal inkonsequent.

Wenn er die Mädels zum Kindergarten bringt, gibt es bei allen dreien aber immer Drama, weil er sich nicht trennen kann und dann viel zu lange im Kiga bleibt. Die Kinder merken das natürlich und wollen sich auch nicht trennen. Auch die eigentlichen Mamakinder!
Bei uns ist das oft auch einfach Situationsabhängig.
Finchen1980
116 Beiträge
08.01.2024 13:51
Danke euch für eure Antworten!
Es tat gut, das auch einfach mal wieder "auszusprechen" und zu hören, dass es auch anderen so geht.
Der Erziehungsstil vom Papa ist eigentlich nicht anders als meiner, er ist sogar eher strenger. Aber er tobt natürlich mehr mit ihm rum und wrestlet mit ihm, das findet er total toll.
Ich denke, wodurch mir das Ganze noch schwererfällt, ist die Tatsache, dass unser Sohn schon seit er ein Baby ist nicht gern kuschelt, er braucht es einfach nicht. Und das gibt mir unterschwellig auch immer ein wenig das Gefühl, dass er mich nicht so braucht. (Das macht er allerdings mit niemandem.)

Für meinen Mann ist es auch nicht leicht, trotzdem würde ich am liebsten mit ihm tauschen

Na ja, es werden auch wieder die Tage kommen, wo ich es besser wegstecken kann
Kerstin002
877 Beiträge
08.01.2024 15:01
Warte nochmal 6 Jahre, dann geht ihr ihm beide gleichviel auf den Sack und seid peinlich.
Landkatze
369 Beiträge
08.01.2024 21:01
Sei mir sicher, er braucht Dich genauso wie den Papa. Ich wette, daß wenn Du mal nicht da bist (weil Du unterwegs bist oder ähnliches), dann tut ihm das sehr weh. Du bist aber halt so eine coole Freundin. Du hast das Gefühl, daß er Dich nicht bräuchte, aber in Wirklichkeit, bist Du seine coole Mama. Das war bei uns in der Familie (als ich klein war) auch so. Ein Elternteil war für den Alltag und das andere Elternteil war für die wirklich wichtigen Angelegenheiten. Du muss dann nur die Momente erwischen, dann wirst Du (und nicht Dein Mann) seine Schritte ihn der Zukunft bestimmen. Es ist so, daß viel Kontakt mit den Eltern nicht mal so wichtig ist, sondern lieber weniger, aber dann richtig intensiv. Bei Babys merkt man das daran, daß sie mit dem einem Elternteil immer spielen und sich freuen, und bei dem anderem Elternteil diesen staunenden starren Blick bekommen und das sind die wirklich wichtigen Momente, das sind die Momente in den ein Kind besonders wichtige lernt.
Wie gesagt, die Momente muss man sehr aufmerksam "erwischen" was nicht einfach ist, denn im Alltagsgeschäft übersieht man oft diese stille kurze Momente der Babys. Bei älteren Kindern ist es im Grunde ähnlich. Sie schauen aber nicht mehr so starr hin, sondern hören oft sehr aufmerksam zu. Wir Erwachsene erfasen das nicht mal als einen wichtigen Moment und übersehen das.
Mach Dir also keine Sorgen, auch wenn das im Alltag so schmerzhaft ist. Halte Ausschau nach den Momenten in den Dein Sohn Dir sehr aufmerksam zuhört, dann ist er innerlich Dir sehr, sehr nah, auch wenn das anch außen nicht so offensichtlich ist wie die Momente mit Papa. Dein Sohn braucht Dich mindestens genauso wie den Papa. Du bist wahrscheinlich der ausgleichende Pol in seinem Leben.
Finchen1980
116 Beiträge
09.01.2024 12:24
Zitat von Landkatze:

Sei mir sicher, er braucht Dich genauso wie den Papa. Ich wette, daß wenn Du mal nicht da bist (weil Du unterwegs bist oder ähnliches), dann tut ihm das sehr weh. Du bist aber halt so eine coole Freundin. Du hast das Gefühl, daß er Dich nicht bräuchte, aber in Wirklichkeit, bist Du seine coole Mama. Das war bei uns in der Familie (als ich klein war) auch so. Ein Elternteil war für den Alltag und das andere Elternteil war für die wirklich wichtigen Angelegenheiten. Du muss dann nur die Momente erwischen, dann wirst Du (und nicht Dein Mann) seine Schritte ihn der Zukunft bestimmen. Es ist so, daß viel Kontakt mit den Eltern nicht mal so wichtig ist, sondern lieber weniger, aber dann richtig intensiv. Bei Babys merkt man das daran, daß sie mit dem einem Elternteil immer spielen und sich freuen, und bei dem anderem Elternteil diesen staunenden starren Blick bekommen und das sind die wirklich wichtigen Momente, das sind die Momente in den ein Kind besonders wichtige lernt.
Wie gesagt, die Momente muss man sehr aufmerksam "erwischen" was nicht einfach ist, denn im Alltagsgeschäft übersieht man oft diese stille kurze Momente der Babys. Bei älteren Kindern ist es im Grunde ähnlich. Sie schauen aber nicht mehr so starr hin, sondern hören oft sehr aufmerksam zu. Wir Erwachsene erfasen das nicht mal als einen wichtigen Moment und übersehen das.
Mach Dir also keine Sorgen, auch wenn das im Alltag so schmerzhaft ist. Halte Ausschau nach den Momenten in den Dein Sohn Dir sehr aufmerksam zuhört, dann ist er innerlich Dir sehr, sehr nah, auch wenn das anch außen nicht so offensichtlich ist wie die Momente mit Papa. Dein Sohn braucht Dich mindestens genauso wie den Papa. Du bist wahrscheinlich der ausgleichende Pol in seinem Leben.


Danke für die lieben Worte!
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