Einfach traurig/frustriert/enttäuscht
01.12.2012 10:52
Hey zusammen,
dies soll kein Thread werden, bei dem ich um Ratschläge betteln möchte, sondern ich möchte mir einfach alles von der Seele schreiben. Wie es mit meine Eltern aussieht, haben ja schon einige mitbekommen - wir haben nämlich keinerlei Kontakt ...
Und zwar gehts um meinen Opa ... Der hatte letztes Jahr diverse Kankenhausaufenthalte, wäre beinah von uns gegangen. Nur, weil ich vor der Uni jeden Tag bei ihm vorbei geschaut hab, konnte ich ihn jedesmal rechtzeitig ins KH bringen. Zur Erklärung: er hat wohl nen Zahnstocher im ganzen verschluckt (es aber nicht mitbekommen
) der nach und nach den Darm durchlöcherte und somit die Säure in den Bauchraum kam, was Lebensgefahr bedeutet.
Nach der ersten OP lag er für über eine Woche in einem komatösen Schlaf auf Intensiv. Ich habe ihn trotz 2er kleiner Kinder und meiner Uni mehrmals täglich besucht, seine Wohnung auf Vordermann gebracht (es war schimmliges Essen im Kühlschrank, teilweise extrem gesundheitsgefährdende Dinge in der Wohnung) und ihm frische Kleidung, wie Schlafanzüge, Unterwäsche, Jogger gekauft.
Als er aufwachte und wieder einigermaßen fit war, hörte ich nur "deine Mutter war da". Schön, dass sie den Weg ins KH doch mal geschafft hat, denn ich hatte sie umgehend informiert, sie kam aber die komplette erste Woche nicht, so dass das Gericht mich bis dato als Vormund einsetzen wollte, sollte mein Opa nicht heil aus dem Schlaf aufwachen ... Sie wurde in den Himmel gelobt und ich quasi übergangen, obwohl ICH immer da war und ICH mich gekümmert hatte. Ich habs geschluckt.
Als er wieder einigermaßen auf der Höhe war, erklärte ich ihm, dass wir gern von UNSEREM Geld seine Wohnung seniorengerecht renovieren wollen würden und er stimmte zu (Sanitäranlagen knapp 55 Jahre alt, Herd Brandgefahr, etc). 2 Tage später, ich besuch ihn, schreit er mich an, ich würde ihn beklauen und mein Erbe erschleichen wollen. Seine Tochter - meine Mutter, die nach 3 Wochen mal auf die Idee kam, man könne ja mal in seiner Wohnung nach dem Rechten sehn, und stellte fest, dass dort einige blaue Säcke mit diversem Inhalt im Gang standen und diverse Sachen schon entsorgt wurden (abgelaufene Medikamente, abgelaufenes Essen etc.) und redete ihm zusammen mit seinem Sohn ein, ich würde ihn plündern... Nebenbei wurde bei der OP wohl sein Gebiss verloren. Na klar, wem hat man es wohl unterstellt, geklaut zu haben? Was würde ich wohl mit diesen Zähnen wollen?!
Daraufhin war ich so enttäuscht, dass ich mich erstmal zurück zog und ihn bis zu seiner Reha 4 Wochen darauf nicht besuchte. Solle sich doch seine Tochter um ihn kümmern. Ich musste erstmal verarbeiten, was er mir da unterstellte, obwohl ich mir den Arsch aufgerissen hatte und mehr oder minder nicht von seiner Seite gewichen war, bis es ihm wieder besser ging. Vom finanziellen Aufwand ganz zu schweigen. In erster Linie dachte ich dabei an meine Familie, die nun für mich im Vordergrund war und dass ich die zusammenhalten wollte, statt mich kaputt zu machen für jemanden, der es nicht zu schätzen weiß.
Als er in der Reha war, dachte ich, seine Launen hätten sich gelegt und besuchte ihn. Wieder kamen nur Vorwürfe, was ich denn für eine schlechte Enkelin sei, ich solle doch meinet Mutter wieder in den Hintern kriechen, ihr die Enkel vorbei bringen. Als ich verneinte und meinte, wir hätten genug getan und wurden immer wieder vor den Kopf gestoßen, wurde ich von ihm rausgeschmissen. Auch das hab ich geschluckt, wieder Zeit verstreichen lassen und mich danach wieder gemeldet.
Das Ende vom Lied ... Das letzte Dreivierteljahr war ich 2-3x die Woche bei ihm, hab nach dem Rechten geschaut. Erst beschwerte er sich, meine Mutter würde ihm nie Essen vorbei bringen. Was mach ich? Koche 2x die Woche für ihn, lass es durch meinen Mann bringen. Resultat: "Deinen Fraß kann man nicht essen, was kochst denn du für nen Sch***?!". Ich habs geschluckt und nix mehr gekocht.
Die letzten Monate wars dann so, dass ich Vorwürfe bekam, wenn ich nicht täglich anrief. Rief ich aber an, kam "Was willste denn schon wieder?!" oder "ja, ich hab Zeit, willst schon wieder kommen?!".
Die gleiche Szene heute ... Ich ruf an, er pampt, sagt aber, ich solle vorbei kommen. Ich schlucke meine Wut, fahr die 25 km zu ihm. Er erzählt mir, dass er seinen kompletten Schlüsselbund direkt vorm Wohnblock verloren hat. Ich mach mir Sorgen, frag ihn ob er nicht doch das Schloss auswechseln lassen will, was nun mit dem Auto is, da da nun ja auch ein Schlüssel fehlt und wie er weiter verfahren will. Reaktion: "Red nich so nen Mist daher, wer will schon bei mir einbrechen, es gibt nix zu holen." "Ach halt doch den Rand, was redest du für Blödsinn, wer soll den Schlüssel denn geklaut haben?!" und wurde immer böser, bis ich aufstand, meinte, ich kümmer mich nichtmehr um ihn und heulend ging. Er ist undankbar, bösartig und uneinsichtig!
Ich bin hochschwanger, versuche ständig, ihm alles rechtzumachen, geh für ihn einkaufen, wenn er es will, fahr ihn zum Arzt, fahr ihn zum Friedhof, steh parat und es kommt nur sowas. Ich bin grad einfach nur noch aufgelöst. Evtl spielen auch die Schwangerschaftshormone nen Streich ... Aber so geht man doch mit keinem um, der bei einem aufgewachsen is und dem man zumindest ein wenig dankbar sein sollte, dass man sich so um ihn bemüht oder?!
dies soll kein Thread werden, bei dem ich um Ratschläge betteln möchte, sondern ich möchte mir einfach alles von der Seele schreiben. Wie es mit meine Eltern aussieht, haben ja schon einige mitbekommen - wir haben nämlich keinerlei Kontakt ...
Und zwar gehts um meinen Opa ... Der hatte letztes Jahr diverse Kankenhausaufenthalte, wäre beinah von uns gegangen. Nur, weil ich vor der Uni jeden Tag bei ihm vorbei geschaut hab, konnte ich ihn jedesmal rechtzeitig ins KH bringen. Zur Erklärung: er hat wohl nen Zahnstocher im ganzen verschluckt (es aber nicht mitbekommen
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Nach der ersten OP lag er für über eine Woche in einem komatösen Schlaf auf Intensiv. Ich habe ihn trotz 2er kleiner Kinder und meiner Uni mehrmals täglich besucht, seine Wohnung auf Vordermann gebracht (es war schimmliges Essen im Kühlschrank, teilweise extrem gesundheitsgefährdende Dinge in der Wohnung) und ihm frische Kleidung, wie Schlafanzüge, Unterwäsche, Jogger gekauft.
Als er aufwachte und wieder einigermaßen fit war, hörte ich nur "deine Mutter war da". Schön, dass sie den Weg ins KH doch mal geschafft hat, denn ich hatte sie umgehend informiert, sie kam aber die komplette erste Woche nicht, so dass das Gericht mich bis dato als Vormund einsetzen wollte, sollte mein Opa nicht heil aus dem Schlaf aufwachen ... Sie wurde in den Himmel gelobt und ich quasi übergangen, obwohl ICH immer da war und ICH mich gekümmert hatte. Ich habs geschluckt.
Als er wieder einigermaßen auf der Höhe war, erklärte ich ihm, dass wir gern von UNSEREM Geld seine Wohnung seniorengerecht renovieren wollen würden und er stimmte zu (Sanitäranlagen knapp 55 Jahre alt, Herd Brandgefahr, etc). 2 Tage später, ich besuch ihn, schreit er mich an, ich würde ihn beklauen und mein Erbe erschleichen wollen. Seine Tochter - meine Mutter, die nach 3 Wochen mal auf die Idee kam, man könne ja mal in seiner Wohnung nach dem Rechten sehn, und stellte fest, dass dort einige blaue Säcke mit diversem Inhalt im Gang standen und diverse Sachen schon entsorgt wurden (abgelaufene Medikamente, abgelaufenes Essen etc.) und redete ihm zusammen mit seinem Sohn ein, ich würde ihn plündern... Nebenbei wurde bei der OP wohl sein Gebiss verloren. Na klar, wem hat man es wohl unterstellt, geklaut zu haben? Was würde ich wohl mit diesen Zähnen wollen?!
Daraufhin war ich so enttäuscht, dass ich mich erstmal zurück zog und ihn bis zu seiner Reha 4 Wochen darauf nicht besuchte. Solle sich doch seine Tochter um ihn kümmern. Ich musste erstmal verarbeiten, was er mir da unterstellte, obwohl ich mir den Arsch aufgerissen hatte und mehr oder minder nicht von seiner Seite gewichen war, bis es ihm wieder besser ging. Vom finanziellen Aufwand ganz zu schweigen. In erster Linie dachte ich dabei an meine Familie, die nun für mich im Vordergrund war und dass ich die zusammenhalten wollte, statt mich kaputt zu machen für jemanden, der es nicht zu schätzen weiß.
Als er in der Reha war, dachte ich, seine Launen hätten sich gelegt und besuchte ihn. Wieder kamen nur Vorwürfe, was ich denn für eine schlechte Enkelin sei, ich solle doch meinet Mutter wieder in den Hintern kriechen, ihr die Enkel vorbei bringen. Als ich verneinte und meinte, wir hätten genug getan und wurden immer wieder vor den Kopf gestoßen, wurde ich von ihm rausgeschmissen. Auch das hab ich geschluckt, wieder Zeit verstreichen lassen und mich danach wieder gemeldet.
Das Ende vom Lied ... Das letzte Dreivierteljahr war ich 2-3x die Woche bei ihm, hab nach dem Rechten geschaut. Erst beschwerte er sich, meine Mutter würde ihm nie Essen vorbei bringen. Was mach ich? Koche 2x die Woche für ihn, lass es durch meinen Mann bringen. Resultat: "Deinen Fraß kann man nicht essen, was kochst denn du für nen Sch***?!". Ich habs geschluckt und nix mehr gekocht.
Die letzten Monate wars dann so, dass ich Vorwürfe bekam, wenn ich nicht täglich anrief. Rief ich aber an, kam "Was willste denn schon wieder?!" oder "ja, ich hab Zeit, willst schon wieder kommen?!".
Die gleiche Szene heute ... Ich ruf an, er pampt, sagt aber, ich solle vorbei kommen. Ich schlucke meine Wut, fahr die 25 km zu ihm. Er erzählt mir, dass er seinen kompletten Schlüsselbund direkt vorm Wohnblock verloren hat. Ich mach mir Sorgen, frag ihn ob er nicht doch das Schloss auswechseln lassen will, was nun mit dem Auto is, da da nun ja auch ein Schlüssel fehlt und wie er weiter verfahren will. Reaktion: "Red nich so nen Mist daher, wer will schon bei mir einbrechen, es gibt nix zu holen." "Ach halt doch den Rand, was redest du für Blödsinn, wer soll den Schlüssel denn geklaut haben?!" und wurde immer böser, bis ich aufstand, meinte, ich kümmer mich nichtmehr um ihn und heulend ging. Er ist undankbar, bösartig und uneinsichtig!
Ich bin hochschwanger, versuche ständig, ihm alles rechtzumachen, geh für ihn einkaufen, wenn er es will, fahr ihn zum Arzt, fahr ihn zum Friedhof, steh parat und es kommt nur sowas. Ich bin grad einfach nur noch aufgelöst. Evtl spielen auch die Schwangerschaftshormone nen Streich ... Aber so geht man doch mit keinem um, der bei einem aufgewachsen is und dem man zumindest ein wenig dankbar sein sollte, dass man sich so um ihn bemüht oder?!
01.12.2012 11:01
Alte Menschen sind in der Tat nicht einfach manchmal. Ich hoffe für dich das er irgendwann ein Umdenken bekommt und merkt und sieht was du alles für ihn tust und getan hast.
01.12.2012 11:15
vielen dank! ich hoffe auch ... aber die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/41.gif)
01.12.2012 11:21
Hallo,
ehrlich gesagt hätte ich mich da auch zurückgezogen, aber ältere Menschen wissen oft nicht mehr, was sie tun. Für mich hört sich das etwas nach Demez oder einer ähnlichen Krankheit an. Glaube nicht, dass er das absichtlich macht...
ehrlich gesagt hätte ich mich da auch zurückgezogen, aber ältere Menschen wissen oft nicht mehr, was sie tun. Für mich hört sich das etwas nach Demez oder einer ähnlichen Krankheit an. Glaube nicht, dass er das absichtlich macht...
01.12.2012 12:06
Zitat von Sweety84:Genau das waren auch meine Gedanken beim lesen, vielleicht ja wirklich ein beginnende Demenz, die ist oft mit Aggression verbunden und leider lassen sich die Kranken auch von anderen beeinflussen.
Hallo,
ehrlich gesagt hätte ich mich da auch zurückgezogen, aber ältere Menschen wissen oft nicht mehr, was sie tun. Für mich hört sich das etwas nach Demez oder einer ähnlichen Krankheit an. Glaube nicht, dass er das absichtlich macht...
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Klingt blöd, gerade weil du dich für deinen Opa so aufopferst, aber versuch es einfach nicht persönlich zu nehemen
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01.12.2012 12:17
Hallo,
fuer mich hoert sich das ganz arg nach einer sehr unguenstigen Kombination aus altem, frustriertem Menschen und uebeler Nachrede von seiten deiner Mutter an. Es tut mir ehrlich leid fuer dich, gerade weil du dich ja so toll kuemmerst. Versuch Kraft aus den positiven Worten der Pfleger zu schoepfen, als dein Opa im Krankenhaus war, es scheint ja zumindest eingen menschen aufgefallen zu sein, wie sehr du dich einbringst!
fuer mich hoert sich das ganz arg nach einer sehr unguenstigen Kombination aus altem, frustriertem Menschen und uebeler Nachrede von seiten deiner Mutter an. Es tut mir ehrlich leid fuer dich, gerade weil du dich ja so toll kuemmerst. Versuch Kraft aus den positiven Worten der Pfleger zu schoepfen, als dein Opa im Krankenhaus war, es scheint ja zumindest eingen menschen aufgefallen zu sein, wie sehr du dich einbringst!
01.12.2012 12:39
danke für die lieben worte!!
altersdemenz hat er laut ärztin nicht ... eher alterbosheit
ich denk, ich werd mich nu erstmal wieder für ein paar tage/wochen komplett zurück ziehn. mag auch die schwangerschaft nich gefährden. und dann mal schauen, evtl merkt er ja, dass was fehlt, wenn ich nich um ihn rum schwirr ...
altersdemenz hat er laut ärztin nicht ... eher alterbosheit
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01.12.2012 16:24
*drück dich mal*
Kümmere dich am besten um dich und dein Baby
Lass ihn einfach erstmal. Ich würde bei ihm auch nicht mehr ankommen er kann sich ja von selber mal melden.
Soll sich deinr Mutter um ihn bemühen wenn sie ja so in den höchsten tönen gelobt wird
was sagt den dein mann dazu?
Kümmere dich am besten um dich und dein Baby
![](https://st.mamacommunity.de/pics/smileys/49.gif)
Lass ihn einfach erstmal. Ich würde bei ihm auch nicht mehr ankommen er kann sich ja von selber mal melden.
Soll sich deinr Mutter um ihn bemühen wenn sie ja so in den höchsten tönen gelobt wird
was sagt den dein mann dazu?
01.12.2012 16:37
ohje, da hast du ja ein ganz schönes emo-paket mit dir zumzutragen.
du solltest dich erstmal komplett zurück ziehen und an dich und deine eigene, werdende familie denken!
klar, das sagt man als außenstehender immer leicht.
ich für meinen teil weiß, das ich mit dieser undankbarkeit und boshaftigkeit nicht umgehen könnte.
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du solltest dich erstmal komplett zurück ziehen und an dich und deine eigene, werdende familie denken!
klar, das sagt man als außenstehender immer leicht.
ich für meinen teil weiß, das ich mit dieser undankbarkeit und boshaftigkeit nicht umgehen könnte.
01.12.2012 17:16
mein mann meinte auch, ich soll mich zurück ziehn. er hat heut nachmittag nochmal versucht, mit ihm per telefon zu reden, aber da kam nur, dass er die letzten 85 jahre auch so gut gelebt hat und ich soll meinen mund halten.
dann mach ich das wohl auch, kümmere mich nun nur noch um meine beiden kinder und den bauchzwerg und werd mich nich mehr rühren. ja, seine geliebte tochter kann ja nach ihm schauen, schließlich kann und weiß sie ja alles besser und macht nix falsch ...
dann mach ich das wohl auch, kümmere mich nun nur noch um meine beiden kinder und den bauchzwerg und werd mich nich mehr rühren. ja, seine geliebte tochter kann ja nach ihm schauen, schließlich kann und weiß sie ja alles besser und macht nix falsch ...
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