Mütter- und Schwangerenforum

BRCA1/BRCA2 Gentest

Huhuu1
177 Beiträge
05.06.2019 23:43
Hi ihr Lieben,
durch eine eben gelaufene Reportage denke ich wieder über den genannten Gentest nach.
Meine Mutter verstarb 2013 nach extrem langer und schwerer Krebserkrankung. Es war die Hölle, wenn ich meiner Familie und mir das ersparen könnte würde ich das auf jeden Fall tun!
Nun zu meinem Problem :
Ich weiß das es in der Familie meiner Mutter mehrere Krebserkrankungen gab, von 1x Brustkrebs weiß ich genau. Ich hab nur keine Nachweise sowie null Kontakt zu irgendwelchen Angehörigen, hab auch keine Daten um irgendwas zu erfahren.
Kennt sich jemand aus ob ich dennoch den Test machen kann?
Ich freue mich über Erfahrungen
Zwergmaus83
1546 Beiträge
06.06.2019 06:53
Sprich am besten Deinen Hausarzt darauf an.
06.06.2019 08:05
Gentests müssten doch nur mit dem
eigenen genetischen Material möglich sein . Es ist ja egal , ob man an die DNA eines anderen kommt , es geht ja darum , ob Merkmale in deiner DNA sind .
Ich stehe den Tests immer kritisch gegenüber . Weil sie können nur Wahrscheinlichkeiten angeben . Niemand weiß letztlich , ob eine Erkrankung wirklich Auftritt . Weil es noch so viele anderen Faktoren gibt . Ich denke , dass es unnötiger psychischer Stress ist , wenn man weiß das man unter Umständen so einen Marker in seiner DNA besitzt . Aber das ist eine persönliche Meinung
06.06.2019 08:46
Das BRCA1/BRCA2 ist ein Gen, welches durch Mutation Brust und Eierstockkrebs auslöst. Sobald eine Mutation vorliegt, Ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch.
Risiken liegen vor, wenn innerhalb einer (!) Linie (Vaterseite oder Mutterseite) eine bestimmte Anzahl von Krankheitsfàllen und Brustkrebsarten oder Eierstockkrebsarten auftreten.
Beispiel: 3 Frauen haben Brust oder Eierstockkrebs.
Oder ein Mann hat Brustkrebs.
Oder eine Frau unter 38 Jahren... Es gibt da viele Varianten, die müsste ich aber auch nachlesen.

Also so ganz ohne Wissen, welcher Krebs wo in der Familie auftrat, macht das keinen Sinn.

Wenn so etwas gemacht wird, muss einem klar sein, dass bei positiven Ergebnis (Mutation ist Vorhanden) die einzige Prävention eine Entfernung beider Brüste sowie der Eierstöcke ist.

Alaska
18970 Beiträge
06.06.2019 10:46
Zitat von Tildaline:

Das BRCA1/BRCA2 ist ein Gen, welches durch Mutation Brust und Eierstockkrebs auslöst. Sobald eine Mutation vorliegt, Ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch.
Risiken liegen vor, wenn innerhalb einer (!) Linie (Vaterseite oder Mutterseite) eine bestimmte Anzahl von Krankheitsfàllen und Brustkrebsarten oder Eierstockkrebsarten auftreten.
Beispiel: 3 Frauen haben Brust oder Eierstockkrebs.
Oder ein Mann hat Brustkrebs.
Oder eine Frau unter 38 Jahren... Es gibt da viele Varianten, die müsste ich aber auch nachlesen.

Also so ganz ohne Wissen, welcher Krebs wo in der Familie auftrat, macht das keinen Sinn.

Wenn so etwas gemacht wird, muss einem klar sein, dass bei positiven Ergebnis (Mutation ist Vorhanden) die einzige Prävention eine Entfernung beider Brüste sowie der Eierstöcke ist.


So ist es. Nur die Brust - und Eierstockkrebsfälle sind relevant. Mutter, Großmütter...

Meine Freundin hat das in der Familie und beobachtet sich noch. Ich hätte mir längst alles entfernen lassen und die Brüste künstlich füllen lassen.

Bei uns in der Familie ist es der Magenkrebs. Ich bin definitiv gefährdet (wird aber über eine Magen-Darm-Spiegelung festgestellt) und hab auch schon eine Therapie hinter mir. Ich werd alle paar Jahre kontrolliert, später auch engmaschiger.
Das BRCA-Gen zu untersuchen würde bei Magenkrebs z. B. nichts bringen.

Les dich nochmal genau in das Thema ein. Der Test wird nur bezahlt, wenn z. B. deine Mutter an Brustkrebs gestorben ist und das Gen hatte.
06.06.2019 11:13
Jetzt verstehe ich das auch , wie das gemeint ist ! Die Kasse zahlt natürlich nicht jede Untersuchung sondern natürlich nur dort , wo es sinnvoll ist .
Aber rein medizinisch betrachtet , könnte man auch ohne wissen über die Vorfahren zu haben , untersuchen ob ein solche genetische Disposition vorliegt .
Ich persönlich würde eine solche Untersuchung nicht machen . Ich verstehe , wenn man es machen will , aber letztlich ändert eine solche genetische Bestimmung nichts . Sie schafft nur sehr großen Kummer . Und niemand weiß mit absoluter Sicherheit , ob die Erkrankung auch wirklich Auftritt . Es gibt ja so viele andere Variablen ...
06.06.2019 12:06
Zitat von sterndesnordens90:

Jetzt verstehe ich das auch , wie das gemeint ist ! Die Kasse zahlt natürlich nicht jede Untersuchung sondern natürlich nur dort , wo es sinnvoll ist .
Aber rein medizinisch betrachtet , könnte man auch ohne wissen über die Vorfahren zu haben , untersuchen ob ein solche genetische Disposition vorliegt .
Ich persönlich würde eine solche Untersuchung nicht machen . Ich verstehe , wenn man es machen will , aber letztlich ändert eine solche genetische Bestimmung nichts . Sie schafft nur sehr großen Kummer . Und niemand weiß mit absoluter Sicherheit , ob die Erkrankung auch wirklich Auftritt . Es gibt ja so viele andere Variablen ...

In dem BRCA Fall ändert es schon etwas, da man sich vor dem Krebs schützen kann, indem man sich das Brustgewebe und die Eierstöcke entfernen lässt. Möchte man dies nicht tun und macht den Test trotzdem, dann ist im Falle einer Mutation tatsächlich viel Kummer und Unsicherheit dabei.
Ich war schon bei einigen genetischen Beratungen dabei und bevor man einen Test macht, sollte man sich vorab schon sicher sein, wie man mit den Ergebnissen umgehen möchte.
06.06.2019 13:00
Zitat von Tildaline:

Das BRCA1/BRCA2 ist ein Gen, welches durch Mutation Brust und Eierstockkrebs auslöst. Sobald eine Mutation vorliegt, Ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch.
Risiken liegen vor, wenn innerhalb einer (!) Linie (Vaterseite oder Mutterseite) eine bestimmte Anzahl von Krankheitsfàllen und Brustkrebsarten oder Eierstockkrebsarten auftreten.
Beispiel: 3 Frauen haben Brust oder Eierstockkrebs.
Oder ein Mann hat Brustkrebs.
Oder eine Frau unter 38 Jahren... Es gibt da viele Varianten, die müsste ich aber auch nachlesen.

Also so ganz ohne Wissen, welcher Krebs wo in der Familie auftrat, macht das keinen Sinn.

Wenn so etwas gemacht wird, muss einem klar sein, dass bei positiven Ergebnis (Mutation ist Vorhanden) die einzige Prävention eine Entfernung beider Brüste sowie der Eierstöcke ist.


Sie hat ja Kenntnisse: über die Mutter und noch eine Verwandte - ich würde mal schauen, wo in Eurer Nähe eine entsprechende Beratungsstelle ist. Das mit der einzigen Präventionsmöglichkeit stimmt, aber man kann sich natürlich auch dagegen entscheiden und sehr engmaschig kontrollieren lassen.
06.06.2019 13:57
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Tildaline:

Das BRCA1/BRCA2 ist ein Gen, welches durch Mutation Brust und Eierstockkrebs auslöst. Sobald eine Mutation vorliegt, Ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch.
Risiken liegen vor, wenn innerhalb einer (!) Linie (Vaterseite oder Mutterseite) eine bestimmte Anzahl von Krankheitsfàllen und Brustkrebsarten oder Eierstockkrebsarten auftreten.
Beispiel: 3 Frauen haben Brust oder Eierstockkrebs.
Oder ein Mann hat Brustkrebs.
Oder eine Frau unter 38 Jahren... Es gibt da viele Varianten, die müsste ich aber auch nachlesen.

Also so ganz ohne Wissen, welcher Krebs wo in der Familie auftrat, macht das keinen Sinn.

Wenn so etwas gemacht wird, muss einem klar sein, dass bei positiven Ergebnis (Mutation ist Vorhanden) die einzige Prävention eine Entfernung beider Brüste sowie der Eierstöcke ist.


Sie hat ja Kenntnisse: über die Mutter und noch eine Verwandte - ich würde mal schauen, wo in Eurer Nähe eine entsprechende Beratungsstelle ist. Das mit der einzigen Präventionsmöglichkeit stimmt, aber man kann sich natürlich auch dagegen entscheiden und sehr engmaschig kontrollieren lassen.

Sie weiss, dass ihre Mutter Brustkrebs hatte. Mehr nicht. Und ein Brustkrebsfall über 38 Jahre reicht nicht aus, um von einem Risiko zu sprechen.

Engmaschig kontrollieren geht. Aber du erkennst den Krebs erst dann, denn er da ist. Es beugt also nicht vor.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn einem frühen Stadium erkennt, Ist so natürlich gegeben. Aber auch hier kann es Chemo, zumindest aber Bestrahlung und/oder OP geben. Und auch hier können Metastasen auftreten.
Blumenwiese33
5049 Beiträge
06.06.2019 14:08
Ich weiß seid gut einem Jahr das ich einen Gendefekt habe. HNPCC. Muss deshalb jährlich zur Magen und Darmspieglung. Zusätzlich müssen bei Frauen auch Gebärmutter und Eierstöcke kontrolliert werden. Da ich nur noch die Eierstöcke habe, kommen jetzt diese auch noch raus. Weil es einfach keine ausreichende Vorsorge gibt.
06.06.2019 15:41
Zitat von Tildaline:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Tildaline:

Das BRCA1/BRCA2 ist ein Gen, welches durch Mutation Brust und Eierstockkrebs auslöst. Sobald eine Mutation vorliegt, Ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch.
Risiken liegen vor, wenn innerhalb einer (!) Linie (Vaterseite oder Mutterseite) eine bestimmte Anzahl von Krankheitsfàllen und Brustkrebsarten oder Eierstockkrebsarten auftreten.
Beispiel: 3 Frauen haben Brust oder Eierstockkrebs.
Oder ein Mann hat Brustkrebs.
Oder eine Frau unter 38 Jahren... Es gibt da viele Varianten, die müsste ich aber auch nachlesen.

Also so ganz ohne Wissen, welcher Krebs wo in der Familie auftrat, macht das keinen Sinn.

Wenn so etwas gemacht wird, muss einem klar sein, dass bei positiven Ergebnis (Mutation ist Vorhanden) die einzige Prävention eine Entfernung beider Brüste sowie der Eierstöcke ist.


Sie hat ja Kenntnisse: über die Mutter und noch eine Verwandte - ich würde mal schauen, wo in Eurer Nähe eine entsprechende Beratungsstelle ist. Das mit der einzigen Präventionsmöglichkeit stimmt, aber man kann sich natürlich auch dagegen entscheiden und sehr engmaschig kontrollieren lassen.

Sie weiss, dass ihre Mutter Brustkrebs hatte. Mehr nicht. Und ein Brustkrebsfall über 38 Jahre reicht nicht aus, um von einem Risiko zu sprechen.

Engmaschig kontrollieren geht. Aber du erkennst den Krebs erst dann, denn er da ist. Es beugt also nicht vor.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn einem frühen Stadium erkennt, Ist so natürlich gegeben. Aber auch hier kann es Chemo, zumindest aber Bestrahlung und/oder OP geben. Und auch hier können Metastasen auftreten.

Ich hatte irgendwie unterstellt, dass der zweite Krebsfall auch Brustkrebs war - letztlich gibt es aber ja mehrere Fälle, die einen Test rechtfertigen, so dass ich nicht von vornherein ausschließen würde, dass ein Test möglich ist. Ich würde mich zunächst auf den Seiten der entsprechenden Einrichtungen erkundigen und dann eventuell einen Gesprächstermin vereinbaren. Aber ich glaube, in einem sind wir uns alle einig: wenn ein (statistisch) hohes Risiko besteht, das den Test rechtfertigt: keine leichte Entscheidung!
Huhuu1
177 Beiträge
06.06.2019 21:08
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Also meine Mutter hatte Brust und Eierstockskrebs, ich denke meine Tante Brustkrebs und die andere Lungenkrebs, was ja nicht heißt das es Brustkrebs gewesen sein kann der gestreut hat. Über Oma, Cousine etc. Weiß ich nichts und das ist ja eben mein Problem.
Würde bei mir etwas festgestellt werden, würde ich noch ein Baby bekommen und dann alles nötige entfernen lassen. Ich möchte noch lange Mama sein, deswegen kommt nichts anderes für mich in Frage.

Ich war damals bei dem Onkologen meiner Mutter, der hat das aber so angetan weil ich noch jung war, oder warum auch immer.
Ich hab gedacht vielleicht hat jemand diesen Test mal gemacht und weiß was.
Hab mich aber gestern erkundigt und werde einen Beratungstermin machen.
07.06.2019 09:08
Zitat von Huhuu1:

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Also meine Mutter hatte Brust und Eierstockskrebs, ich denke meine Tante Brustkrebs und die andere Lungenkrebs, was ja nicht heißt das es Brustkrebs gewesen sein kann der gestreut hat. Über Oma, Cousine etc. Weiß ich nichts und das ist ja eben mein Problem.
Würde bei mir etwas festgestellt werden, würde ich noch ein Baby bekommen und dann alles nötige entfernen lassen. Ich möchte noch lange Mama sein, deswegen kommt nichts anderes für mich in Frage.

Ich war damals bei dem Onkologen meiner Mutter, der hat das aber so angetan weil ich noch jung war, oder warum auch immer.
Ich hab gedacht vielleicht hat jemand diesen Test mal gemacht und weiß was.
Hab mich aber gestern erkundigt und werde einen Beratungstermin machen.

Da deine Mutter leider Beides hatte, ist hier die Indikation für einen Test schon gegeben.
Und du hast auch eine konkrete Vorstellungen, was du danach machen möchtest, das ist gut.
Ich wünsche dir alles Gute und drücke die Daumen!
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