Mütter- und Schwangerenforum

ADHS Testung im Erwachsenenalter

Anonym 1 (210496)
0 Beiträge
25.08.2023 20:50
Ich möchte mich aufgrund verschiedener Gründe gerne selbst auf ADHS testen lassen.
Hat jemand hier damit schon Erfahrungen gemacht? Ist mein Hausarzt mein erster Ansprechpartner? Wie geht es dann weiter?

Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Sehr persönlich, anderen die Möglichkeit geben, anonym zu antworten

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3742 Beiträge
25.08.2023 21:28
Ich wurde in der Psychatrie getestet.

Aber ja würde es beim Hausarzt ansprechen, falls du nicht schon in psychatrischer Behandlung bist, dann wäre das der bessere Ansprechpartner
steph28
4167 Beiträge
26.08.2023 00:51
Mein Mann wollte sich auch testen lassen. Uns wurde gesagt, dass es wenige Stellen gibt und diese mehrere Jahre Wartezeit haben. wenn es dringend sein sollte, sollen wir nach München fahren (wir wohnen in Norddeutschland).
Also wir haben keine Chance.
ich wünsche dir mehr Glück!
Mützenmädele
2501 Beiträge
26.08.2023 11:07
Zitat von steph28:

Mein Mann wollte sich auch testen lassen. Uns wurde gesagt, dass es wenige Stellen gibt und diese mehrere Jahre Wartezeit haben. wenn es dringend sein sollte, sollen wir nach München fahren (wir wohnen in Norddeutschland).
Also wir haben keine Chance.
ich wünsche dir mehr Glück!

Hmm das ist aber echt sehr unterschiedlich scheinbar. Eine Freundin von mir hat sich testen lassen. Hat eine Liste bekommen mit Ärzten im Umkreis, die das machen/dürfen alle abtelefoniert und 6 Monate später auf eigene Kosten getestet worden. Hat ca 800€ gekostet (Raum Stuttgart)
black_roses
25 Beiträge
26.08.2023 11:33
Ich war beim Hausarzt, um mir eine Überweisung für einen Neurologen/Psychiater geben zu lassen. In meinem Landkreis gibt es kaum bis wenig Anlaufstellen dafür. Bin deshalb zuerst fast 60 km weit in eine nächstgrößere Stadt. Da der Termin dort mehr als bescheiden lief aus diversen Gründen und ich mit einer depressiven Verstimmung nach 15 Minuten Gespräch und einem Rezept für Antidepressiva entlassen wurde, habe ich weiter gesucht. Schlussendlich habe ich im März diesen Jahres eine Praxis für Selbstzahler gefunden, die an einem Samstag eine Express-Diagnostik macht. Die liegt zwar von meinem Wohnort aus auch über 130 km eine Fahrzeit entfernt, war es aber mehr als wert. Hab gleich an dem Tag im Anschluss mit 36 Jahren meine Diagnose und einen Medikamentenplan bekommen. Mittlerweile bin ich hier im nahen Umfeld bei einem Neurologen/Psychiater, der mich engmaschig wegen den Medis kontrolliert.
Ich würde so schnell noch nicht aufgeben. Es gibt auf FB oder auch Discord diverse ADHS-Gruppen für Erwachsene, vielleicht auch da mal nachfragen. In manchen Landkreisen gibt es auch vor Ort Selbsthilfegruppen.
Alles Gute dir!
Sturmtochter
1229 Beiträge
26.08.2023 12:32
Expressdiagnostik und am gleichen Tag noch Diagnose und Medikamentenplan? O_o
Ich befinde mich im Moment mitten in der klinisch-psychologischen Diagnostik (Privatpraxis zum selbst zahlen) und muss mit 6-7 Terminen rechnen. Umfangreiche Fragebögen und Testungen am PC, außerdem Befragung der Eltern/Partner. Danach Überweisung zum Psychiater für CT und Blutwerte Untersuchung. Erst DANN werden Medikamente besprochen.
Ich freue mich für dich, dass es so schnell ging... aber etwas skeptisch macht mich das dennoch. ADHS Symptome können beispielsweise auch durch Schilddrüsenprobleme verursacht werden.
black_roses
25 Beiträge
26.08.2023 16:35
Fragebögen, Tests am PC und persönliches Gespräch mit Einbindung der Grundschulzeugnisse usw. wurden alle an dem Tag gemacht. Statt 3 Einzeltermine in der Praxis, ist es eben einen Tag lang. Die Termine laufen so gut, dass Menschen aus ganz Deutschland dort anreisen und sie nur noch im Voraus von einem eng getakteten Fenster gebucht werden können. Der Medikamentenplan ist ja nur ein Vorschlag. Erst beim Neurologen/Psychiater und unter Einbindung anderer abzuklärender Werte bekommt man diese dann.

Zitat von Sturmtochter:

Expressdiagnostik und am gleichen Tag noch Diagnose und Medikamentenplan? O_o
Ich befinde mich im Moment mitten in der klinisch-psychologischen Diagnostik (Privatpraxis zum selbst zahlen) und muss mit 6-7 Terminen rechnen. Umfangreiche Fragebögen und Testungen am PC, außerdem Befragung der Eltern/Partner. Danach Überweisung zum Psychiater für CT und Blutwerte Untersuchung. Erst DANN werden Medikamente besprochen.
Ich freue mich für dich, dass es so schnell ging... aber etwas skeptisch macht mich das dennoch. ADHS Symptome können beispielsweise auch durch Schilddrüsenprobleme verursacht werden.
Sturmtochter
1229 Beiträge
27.08.2023 01:09
Zitat von black_roses:

Fragebögen, Tests am PC und persönliches Gespräch mit Einbindung der Grundschulzeugnisse usw. wurden alle an dem Tag gemacht. Statt 3 Einzeltermine in der Praxis, ist es eben einen Tag lang. Die Termine laufen so gut, dass Menschen aus ganz Deutschland dort anreisen und sie nur noch im Voraus von einem eng getakteten Fenster gebucht werden können. Der Medikamentenplan ist ja nur ein Vorschlag. Erst beim Neurologen/Psychiater und unter Einbindung anderer abzuklärender Werte bekommt man diese dann.


Wow, das war sicher anstrengend Ich finde es furchtbar, wie man - besonders als Erwachsener - so im Stich gelassen wird. Es sollte viel viel mehr Ansprechpartner/Ärzte/Ordinationen geben - in allen medizinischen Bereichen natürlich.
Anonym 1 (210496)
0 Beiträge
27.08.2023 07:55
Ich hab schon befürchtet, dass das alles kein leichter Weg wird.
Außerdem hab ich echt Sorgen, meinen Hausarzt überhaupt darauf anzusprechen. Ich denke nicht, dass er mich da in irgendeiner Form unterstützen wird.

Kann man zu diesen privaten Zentren auch ohne Überweisung hin? Ich bin völlig planlos, wie ich anfangen soll. Und ob es sich überhaupt lohnt.

Ach und bisher bin ich noch nicht in irgendeiner Form in einer psychologischen Behandlung. Obwohl das grundsätzlich wahrscheinlich wichtig wäre.
Nickitierchen
26502 Beiträge
27.08.2023 13:42
Darf ich doch fragen, was eine Diagnose ändern würde?

Also ich bin mir sehr sicher mittlerweile, mit 38, dass ich auch adhs habe. Mein mittlerer hat es diagnostiziert und es erklärt auch bei mir meine gesamte biografie. Zudem gab es ein Erstgespräch ohne folgeterminen, wo der Therapeut das auch vermutet.

Eine Diagnose habe ich noch nicht, eben aus dem Grund, dass ich zwar auf zwei Warteliste bin, aber generell 20 Therapeuten im Umkreis keinen aufnehmen momentan.

Ich lese aber Bücher, höre Podcast und verfolge dementsprechende Accounts auf instagram.

Das alleine hilft nur sehr und versöhnt mich etwas.
So dass ich gut damit umgehen kann, auch wenn es eben nicht schwarz auf weiß auf einem Zettel steht.

Deswegen: du kannst auch so dich informieren und Verständnis für dich aufbauen, während du auf Therapeuten wartest.

Anonym 1 (210496)
0 Beiträge
27.08.2023 19:03
Zitat von Nickitierchen:

Darf ich doch fragen, was eine Diagnose ändern würde?

Also ich bin mir sehr sicher mittlerweile, mit 38, dass ich auch adhs habe. Mein mittlerer hat es diagnostiziert und es erklärt auch bei mir meine gesamte biografie. Zudem gab es ein Erstgespräch ohne folgeterminen, wo der Therapeut das auch vermutet.

Eine Diagnose habe ich noch nicht, eben aus dem Grund, dass ich zwar auf zwei Warteliste bin, aber generell 20 Therapeuten im Umkreis keinen aufnehmen momentan.

Ich lese aber Bücher, höre Podcast und verfolge dementsprechende Accounts auf instagram.

Das alleine hilft nur sehr und versöhnt mich etwas.
So dass ich gut damit umgehen kann, auch wenn es eben nicht schwarz auf weiß auf einem Zettel steht.

Deswegen: du kannst auch so dich informieren und Verständnis für dich aufbauen, während du auf Therapeuten wartest.


Vielen Dank für deine Antwort! Darf ich fragen, was für Bücher, Profile und Podcasts du so empfehlen kannst?
Ich stehe tatsächlich noch ganz am Anfang meines Weges.

Das Thema kam auf durch meinen Sohn. Bei ihm steht es (sehr offensichtlich) im Raum und es wurde nach Diagnosen in der Familie gefragt. Den Gedanken hatte ich selbst schon häufiger und da wurde es so richtig bewusst.

Und warum ich eine Diagnose und vor allem gerne Therapien hätte - meine berufliche Laufbahn ist alles andere als „normal“. Dh ich stehe jetzt noch an einem Punkt, dass ein wichtiger Teil bevorsteht. Ich bin in meinem Studium so oft an Grenzen gestoßen, es war einfach kurz gesagt die Hölle für mich. Das ist zwar geschafft, aber eben noch nicht ganz. Und für den Rest würde ich mir Hilfe wünschen, wenn möglich.

Dazu denke ich, dass es mir auch in Bezug auf meine Elternschaft helfen könnte.

Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich!
Nickitierchen
26502 Beiträge
28.08.2023 08:11
Zitat von Anonym 1 (210496):

Zitat von Nickitierchen:

Darf ich doch fragen, was eine Diagnose ändern würde?

Also ich bin mir sehr sicher mittlerweile, mit 38, dass ich auch adhs habe. Mein mittlerer hat es diagnostiziert und es erklärt auch bei mir meine gesamte biografie. Zudem gab es ein Erstgespräch ohne folgeterminen, wo der Therapeut das auch vermutet.

Eine Diagnose habe ich noch nicht, eben aus dem Grund, dass ich zwar auf zwei Warteliste bin, aber generell 20 Therapeuten im Umkreis keinen aufnehmen momentan.

Ich lese aber Bücher, höre Podcast und verfolge dementsprechende Accounts auf instagram.

Das alleine hilft nur sehr und versöhnt mich etwas.
So dass ich gut damit umgehen kann, auch wenn es eben nicht schwarz auf weiß auf einem Zettel steht.

Deswegen: du kannst auch so dich informieren und Verständnis für dich aufbauen, während du auf Therapeuten wartest.


Vielen Dank für deine Antwort! Darf ich fragen, was für Bücher, Profile und Podcasts du so empfehlen kannst?
Ich stehe tatsächlich noch ganz am Anfang meines Weges.

Das Thema kam auf durch meinen Sohn. Bei ihm steht es (sehr offensichtlich) im Raum und es wurde nach Diagnosen in der Familie gefragt. Den Gedanken hatte ich selbst schon häufiger und da wurde es so richtig bewusst.

Und warum ich eine Diagnose und vor allem gerne Therapien hätte - meine berufliche Laufbahn ist alles andere als „normal“. Dh ich stehe jetzt noch an einem Punkt, dass ein wichtiger Teil bevorsteht. Ich bin in meinem Studium so oft an Grenzen gestoßen, es war einfach kurz gesagt die Hölle für mich. Das ist zwar geschafft, aber eben noch nicht ganz. Und für den Rest würde ich mir Hilfe wünschen, wenn möglich.

Dazu denke ich, dass es mir auch in Bezug auf meine Elternschaft helfen könnte.

Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich!

Den Leidensdruck kenne ich und viele andere auch. Und das wissen, da steckt mehr dahinter.

Ich empfehle "Kirmes im Kopf" von Angelina Boerger, die ist darunter auch bei instagram.
Auch "so viel Freude, so viel Wut" von Nora imlau half mir ganz zu Beginn.

Auf instagram empfehle ich.
Nessadhs
Chaarlottchen
The.unnormal.brain
The_mini_adhd_coach

Chaarlottchen und the.unnormal.brain haben auch gemeinsam einen adhs Podcast bei audible: neurodiverdings

Anonym 2 (210496)
0 Beiträge
28.08.2023 09:16
Darf ich fragen woran ihr das merkt? Ich habe den Verdacht, dass ich ADS (ohne Hyperaktivität) haben könnte. Eine Diagnostik würde ich nicht anstreben, das würde nichts ändern, denke ich, komm mit meinem Leben gut zurecht, Studium ist geschafft, ich habe so meine Tricks, um meine Eigenarten auszugleichen. Aber ich habe schon das Gefühl, dass mit mir was "nicht stimmt". Es wäre natürlich irgendwie schön dafür einen Namen zu haben, aber da ich keine Medikamente brauche (denke ich), wäre das nur unnötig teuer und kostet Zeit, die ich im Alltag mit den Kindern nicht habe...
honigcocoon
599 Beiträge
28.08.2023 09:34
Guten Tag,

ich habe mich direkt an einen Psychiater gewandt um mich testen zu lassen.

Ich hatte drei Gesprächstermine für die Diagnose und erhielt diese dann auch.

Auf den Termin musste ich drei Monate warten, die Zeit war aber nur so kurz, weil ich in der Tageszeit absolut flexibel war.
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