Hallo Mädels,

vielleicht ist hier jemand in einer ähnlichen Situation wie wir.
Also:
Wir sind seit August letzten Jahres verheiratet und wollen nun unsere Steuerklassen ändern.
Das zu erwartende jahresbruttoeinkommen meines Mannes liegt bei ca. 17000€.
Ich selber werde Elterngeld beziehen, welches so um die 900€ liegen wird.
Im Finanzamt sagte man uns, wenn wir uns für Steuerklasse 3 (Mann) und 5 (ich) entscheiden würden, dann müssten wir nachzahlen.

Jetzt sind wir am grübeln, ob wir uns darauf einlassen, am ende des jahres nachzuzahlen, dafür aber jeden Monat 200€ mehr in der tasche zu haben.
Ich wüde nun gern wissen, wie hoch diese nachzahlung ausfallen könnte. Ist sie eher gering? Oder vielleicht auch gar nichts?
Ich möchte ungern einen Steuerberater engagieren, denn der kostet ja auch wieder sofort geld.
Kann mir da jemand villeicht weiterhelfen?

Zitat von beljana:

Hallo Mädels,

vielleicht ist hier jemand in einer ähnlichen Situation wie wir.
Also:
Wir sind seit August letzten Jahres verheiratet und wollen nun unsere Steuerklassen ändern.
Das zu erwartende jahresbruttoeinkommen meines Mannes liegt bei ca. 17000€.
Ich selber werde Elterngeld beziehen, welches so um die 900€ liegen wird.
Im Finanzamt sagte man uns, wenn wir uns für Steuerklasse 3 (Mann) und 5 (ich) entscheiden würden, dann müssten wir nachzahlen.

Jetzt sind wir am grübeln, ob wir uns darauf einlassen, am ende des jahres nachzuzahlen, dafür aber jeden Monat 200€ mehr in der tasche zu haben.
Ich wüde nun gern wissen, wie hoch diese nachzahlung ausfallen könnte. Ist sie eher gering? Oder vielleicht auch gar nichts?
Ich möchte ungern einen Steuerberater engagieren, denn der kostet ja auch wieder sofort geld.
Kann mir da jemand villeicht weiterhelfen?

In der selben Situation sind wir auch und überlegen, aber da mann bei 5 und 3 meist nachzahlt, haben wir uns entschieden für 4 und 4, haben zwar etwa 150 Euro weniger im Monat aber dafür bekommt man am Ende was wieder und muss nicht nachzahlen, weil was nützen mir 200 Euro mehr im Monat, wenn ich am Ende vielleicht 800 Euro und mehr nachzahlen muss - da bekomm ich lieber was zurück! Zumindest ist uns das lieber!

sind die nachzahlungen in kombi 3/5 denn so hoch??

Hi dasselbe habe ich vor 4 jahren auch durch, ich würde euch raten auf alle Fälle 4 und 4 zu nehmen... 3 und 5 bei einer meiner Kollegin wo sie im elterjahr war durfte sie dann 1500 Euro zum Finanzamt bringen!
Also wir haben als ich in Elternzeit war eben knapp 2000 Euro wiederbekommen dafür aber eben im Monat etwas weniger bekommen.

Hoffe es ist verständlich geschrieben

Zitat von beljana:

sind die nachzahlungen in kombi 3/5 denn so hoch??

Ich kenne es auch von Freunden, dass man recht viel 800 Euro locker, dann zum Finanzamt bringen darf und das hat man ja nicht immer einfach mal übrig, schon gar nicht fürs Finanzamt!

aber wo liegt denn die logik, wenn man eh schon wenig verdient, dann noch mehr abdrücken zu müssen??

Zitat von beljana:

aber wo liegt denn die logik, wenn man eh schon wenig verdient, dann noch mehr abdrücken zu müssen??

die Kombin 5 und 3 würde sich vermutlich erst richtig lohnen, wenn das Verhältnis der beiden Gehälter enorm unterschiedlich ist!

Ich versteh das nicht. Ich habe ein Kind bekommen, und verzichte nun auf 40% meines Einkommens, weil ich mich das erste Jahr um mein Baby kümmere.
Das sind in unserem Fall 500€.
Mein Mann verdient auch nicht sonderlich viel. Der bringt so um die 1200€ nach hause.
und dann soll ich noch als dankeschön einen 1000der zum Finanzamt bringen, wenn mein elternjahr rum ist??
Was ist das denn für´n schwachsinn?? Das muss doch steuerlich irgendwie ausgleichbar sein, wenn man schon zu hause bleiben muss, nd auf einkommen verzichtet dafür.

Zitat von beljana:

Ich versteh das nicht. Ich habe ein Kind bekommen, und verzichte nun auf 40% meines Einkommens, weil ich mich das erste Jahr um mein Baby kümmere.
Das sind in unserem Fall 500€.
Mein Mann verdient auch nicht sonderlich viel. Der bringt so um die 1200€ nach hause.
und dann soll ich noch als dankeschön einen 1000der zum Finanzamt bringen, wenn mein elternjahr rum ist??
Was ist das denn für´n schwachsinn?? Das muss doch steuerlich irgendwie ausgleichbar sein, wenn man schon zu hause bleiben muss, nd auf einkommen verzichtet dafür.

So ist das nunmal, mein Mann hat nen Jahresbrutto von 21565 EUR und ich hatte vor der Elternzeit kein steuerPFLICHTIGES Einkommen (sondern 700 EUR Bafög)....
Also habe ich NUR den Mindestbetrag von 300 EUR Elterngeld bekommen....
Da mein Mann Steuerklasse 3 hat, haben wir durch die 300 EUR Elterngeld ein Steueraufkommen von 512 EUR....
Jetzt wo ich wieder Bafög in Höhe von 795 EUR bekomme (also knapp 500 EUR mehr), habe wir beim gleichen Brutto meines Mannes ein Steueraufkommen von 34 EUR....
D.h. in der Elternzeit, wo ich MONATLICH 500 EUR (jährlich bzw. 11 Monate 5500 EUR) weniger Einkommen zur Verfügung hatte, darf ich knapp 500 EUR mehr Steuern zahlen und was daran gerecht sein soll, weiß der Geier....

Hm... ich bin ganz blöd auf dem Gebiet, wieso muss man denn was nachzahlen, wenn man auf 3/5 ist? Und wofür bekommt man bei 4/4 was wieder?

Zitat von Drömi:

Hm... ich bin ganz blöd auf dem Gebiet, wieso muss man denn was nachzahlen, wenn man auf 3/5 ist? Und wofür bekommt man bei 4/4 was wieder?

Weil du bei 3 keine Steuern zahlst bzw. weniger als mit der 4....
D.h. mein Mann bezahlt 2 EUR Lohnsteuer im Monat in der 3 und in der 4 würde er ca. 153 EUR im Monat bezahlen....
D.h. bei nem Steueraufkommen von insgesamt 512 EUR jährlich zahlt man in der 3 nach, weil man ja nur 24 EUR eingezahlt hat und bei der 4 bekommst du was wieder, weil du ja 1836 EUR eingezahlt hast....

das ist alles so ungerecht. und da wundern sich unsere politiker, das immer weniger kinder geboren werden....

naja, ich seh schon, da müssen wir wohl in die 4 beide gehen und haben 500€ weniger in der kasse.

Man ist das blöd.
Wer denkt sich sowas aus...

Wenn man weniger verdient, zahlt man ja auch weniger in den Steuertopf und das muss dann ausgeglichen werden - daher Nachzahlung. So denke ich mir, ist das zu erklaeren

Also ich glaube, ich hab jetzt gerafft, wie das läuft.

Ich hab heute recherchiert und geforscht. Und ich habe mich entschieden, bei der 4/4 zu bleiben.

Wenn wir uns für 3/5 entschieden hätten, hätten wir sicher nachzahlen müssen, weil:
Mein Mann ginge in die 3 und würde, aufgrund seines geringen Brutto-Einkommes keine Lohnsteuern zahlen.
Ich ginge in die 5, würde aber ebenfalls keine Lohnsteuern zahlen, weil ich ja Elterngeld bekomme.
Das hieße also, wir würden in diesem Jahr keinerlei Lohnsteuern zahlen, obwohl mein Mann ein Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit hat. Und bei der Steuererklärung, welche ich machen muss , wegen dem Bezug von Elterngeld (so sagte man mir beim Finanzamt) würde dann festgestellt werden, das von uns eben keine Steuern an Vater Staat abgedrückt worden sind.
Das läßt sich dieser natürlich nicht gefallen und bittet uns zur Kasse, um unseren Anteil zu entrichten. (Dem ist nämlich völlig egal, ob du wenig oder viel Geld hast, hauptsache du zahlst deinen Anteil)
Irgendwie ist das alles wie im Mittelalter... aber das nur am Rande.
Wobei ich dann wieder die Logik der Steuierklasse 4/4 nicht verstehe, denn wenn ich den Bruttolohn meines Mannes (ca. 1600€) in einen Gehaltsrechner im Netz eingebe und dann auf steuerklasse 4 ausrechnen lasse, dann stell ich fest, das er auch in der 4 keine Lohnsteuern zahlt.
Dazu hat mir das Finanzamt aber nichts gesagt.