Hallo liebe Mommys,

am kommenden Mittwoch steht der Gerichtstermin gegen meinen ehemaligen Chef an. Ich bin sehr aufgeregt und würde gerne eure Meinung wissen. Vielleicht gibt es auch jemanden der ähnliches erlebt hat oder sich damit auskennt.

Vorab ein paar Infos:

Ich war seit 2010 in einer bekannten Firma im Außendienst angestellt. Guter Verdienst, habe aber auch wirklich hart dafür gearbeitet um jede Prämie zu erhalten. Die 40 Stunden in meinem Vertrag kamen nicht mal ansatzweise an die Zeit hin die ich wirklich mit meinem Job verbracht habe.
Aber was soll ich sagen: habe mich nie beschwert, weil ich es gerne gemacht habe und mir meine Kunden und meine Firma sehr am Herzen lagen. Ich saß oft an einem Samstag bis 2 Uhr morgens vor dem Laptop um Listen zu erstellen.... Es hat mit Spaß gemacht und dadurch das mein Mann das gleiche Arbeitstier gewesen ist, gab es nie Probleme

Ich war in dieser Firma die beste Außendienstlerin, bei mir passten jeden Monat die zahlen sind's man mir schnell noch Schulungen anbot zu machen, was genau mein Spezialgebiet war.

So...

Mein Mann und ich hatten schon lange einen Kinderwunsch, das wusste meine Chefin auch. Nach 3 anfangen haben wir es irgendwann aufgegeben.... Waren am Boden zerstört. Bis mir meine Ärztin noch den Vorschlag machte des ES auszulösen....

Zack es hat sofort geklappt. Man waren wir glücklich..... Ab der 8 Woche bekam ich ein Beschäftigungsverbot das mir echt gegen den Strich ging.... ich hätte wenigstens am Telefon noch weiter gemacht.... Aber der Big Boss der Firma meinte nein nein Geht nicht. Was kam letzendlich dabei raus ich habe trotzdem noch Monate Telefondienst gemacht er tat so als wusste er es nicht.
In dieser Zeit gab es schon Probleme da mit mein Gehalt nicht mehr richtig bezahlt wurde. Keiner wusste so recht was mit zu steht alle kamen mit Mutmaßungen....

Irgendwann habe ich dann meinen Anwalt eingeschalten um diese Frage: was bekomme ich im BV an Geld, zu klären.

Ich habe unseren Big Boss auch angerufen und ihm gesagt das ich mir nun Rat bei einem Anwalt gesucht habe und das aber nichts mit ihm zu tun hat und er auch keinen Brief bekommen wird... Ich will nur wissen was stimmt. Das fand er zwar nicht so toll aber hier ging es halt wirklich monatlich um 2000 Euro netto mehr.

Der Anwalt brachte Licht ins dunkle ich stand weiter mit unserem Big Boss im Kontakt aber er bemühte sich Null das zu klären. Und es ging hier schließlich auch um mein Elterngeld!
Ich rief ihn an, kontaktierte ihn per Mail... Es kam immer nur es geht nicht von heute auf morgen.....

Gut ich wartete und wartete.... Irgendwann stellte sich raus das die ganzen Abrechnungen falsch gewesen sind auch schon vor meinem BV. Sie waren falsch betitelt. Sprich zum Elterngeld zählte nur mein Grundgehalt. Keine Provision nichts obwohl die monatlich gezahlt wurde.
Nachdem so viele Monate vergangen sind und ein Jahreswechsel war meinte er irgendwann er zahlt mir einmalig einen kleinen Betrag und ändert dafür die Abrechnungen damit ich mein Elterngeld bekomme. Auf diesen Deal habe ich mich -dummerweise- eingelassen.
Bis dahin war unser Verhältnis noch absolut normal!
So das Ende davon: er zahlte mir eine kleine Summe aus, änderte aber nie die Abrechnungen!!! Mit der Begründung das das Geschäftsjahr vorbei gewesen ist und dies nicht mehr ginge....

Nach Überprüfung von meinem Anwalt, stand fest das unser Big Boss damit recht hatte, es stand aber auch fest das er dies mit Absicht gemacht hatte mir blieb also nur gegen die Elterngeldstelle zu klagen. Dieses Verfahren habe ich auch gewonnen!! Nach 2 Jahren muss die Elterngeldstelle mit jeden einzelnen Cent meiner Prämien bezahlen) soviel zum Thema einmalgeld zählt nie dazu.

Gut das so nebenbei.

Ca. 5 Monate vor Ende meiner Elternzeit telefonierte ich 1,5 Stunden mit meinem Big Boss weil ich gerne meine Stunden reduzieren wollte (30 Stunden/ Woche) er hat mir dies mal vor der ss angeboten.
Dieses Gespräch wär sehr nett wir unterhielten uns viel über die Kids usw. Er selber hat auch 3 Stück.
Letzendlich meinte er allerdings da ich nicht in meinem Bezirk arbeite geht das nicht mit Teilzeit.... Als ich ihn daran erinnerte was er mal zu mir gesagt hat meinte er: hm, daran kann er sich nicht mehr erinnern und es befand sich auch keiner im Raum der das bezeugen könnte echt frech aber selber Schuld schließlich hatte ich nichts schriftliches.

Er meinte würde ich in meinem Gebiet wohnen wäre alles anders!

Gut nach etwas Überlegung Habe ich ihm mitgeteilt das ich Vollzeit wieder arbeite aber er bitte beachten soll das ich einen 40 Stunden Vertrag habe und Sonntagsarbeit nicht in meinem Vertrag aufgeführt ist (die ich zu Genüge mit Meetings verbracht habe und nie bezahlt wurden) außerdem teilte ich ihm noch mit das ich näher an meinen Bezirk ziehe da ich es dann besser mit vollzeit und meiner Tochter vereinbaren kann.
Somit war demnach also alles geklärt, bis ich plötzlich einen anderen Bezirk bekam..... Dieser war in Freiburg, ich wohne in München!!!!! Ich rief ihn an und fragte was das soll und wie ich das bei einer tgl Arbeitszeit von 8 Stunden schaffen soll wenn ich eh schon 3-4 Stunden anfahrt habe/ das gleiche nochmal zurück. Seine Antwort: vielleicht kannst du den Job mit Kind einfach nicht machen!!! Ich war entsetzt, er wollte mich also los werden!!!! Er meinte er darf mich hin versetzen wo er will steht so im Vertrag.... Dann habe ich ihm gesagt ja aber es darf nicht in mein Leben eingreifen so wie er es macht. Dieser Bezirk war doppelt so groß wie mein vorheriger, ich hatte weitere Fahrzeiten.... Dazu kam noch das er mir Schulungen aufdrückte die die neuen bekamen zum einlernen. Ok gut klar in 1 Jahr ist viel passiert aber deswegen gleich 4 Wochen am Stück weg sein nur am Wochenende zu Hause????? Geht's noch.

Ich habe meinen Anwalt eingeschaltet.... Habe aber trotzdem tapfer dort angefangen und meinen Job erledigt.

Irgendwann wurde ich krank. Ich dachte es ist eine Grippe ich könnte mich kaum mehr bewegen. Meine Teamchefin war entsetzt als sie mich sah (sie war eh schon schockiert was unser Big Boss mit mir abzog) und schickte mich Heim. Bin dann zum Arzt und wurde wegen einer Grippe krank geschrieben. Nachdem ich nach 1 Woche immer noch so massive gelenkbeschwerden hatte, würde ich nochmals 1 Woche krank geschrieben und zu einem Orthopäden überwiesen.
In der 3 Woche ging es mit so massiv schlecht das ich weder meine Tochter tragen konnte, nicht mal mehr richtig laufen konnte! Mein Arzt spritzte mich was nur geht nur das diese Schmerzen aufhörten. Mein Mann war damals dabei in dem ganzen hin und her beim Arzt haben wir vergessen die Krankmeldung mit zu nehmen es wird vorne an der Anmeldung immer alles ausgedruckt und nach den zahlreichen Rezepten und Überweisungen ging das völlig unter. Als wir daheim ankamen viel es uns auf und wir riefen sofort dort an ob sie uns diese bitte gleich schicken könnte da wir 1 Stunde von diesem Arzt weg wohnten. Klar kein Problem geht morgen gleich mit der Frühpost weg. Der Termin war am 2.12 (Montag) am nächsten Tag würde die AU von der Praxis an uns Versand! Am 04.12 (Mittwoch) bekam ich diese nach Hause und habe sie sofort in einen Briefumschlag gesteckt und an meine Firma geschickt!!!!
Gleichzeitig habe ich meine Firma natürlich per E Mail immer über den aktuellen Stand informiert. So also auch am 2.12 das ich weiterhin krank bin. Dummerweise habe ich nie das ganze per Einschreiben geschickt und durch das das wir ja frisch umgezogen sind ging unser Fax auch noch nicht.

Ca. 1 Woche später bekam ich eine ABMAHNUNG!!! Ich hätte mich nicht früh genug krank gemeldet die Bescheinigung kam obwohl der Poststempel vom 4.12 drauf war erst am 9.12 an!!!!! Da ich aber die Krankmeldung innerhalb 3 Tage vorlegen muss war dies zu spät! Schließlich war es ja kurz vor Weihnachten und da muss ich mit längerem Postweg rechnen. er bestätigte mit in der Abmahnung das es am 4 gestempelt würde aber er sie erst am 9 bekam.... Ich meine ich bin in München die Firma in Düsseldorf.
Da würde mir klar das diese bestimmt mit Absicht liegen gelassen wurde! Natürlich hat mein Anwalt gleich geschrieben das dies so nicht ging usw. Von dem Tag an kommunizierten wir nur noch über die Anwälte.

Nach vielen Untersuchungen stellte sich bei mir keine Erkältung raus sondern ein Lupus eine autoimmunktankheit! Es dauerte als länger bis ich wieder dir bin ärgerte mich sehr.

Von da an habe ich die Krankmeldungen immer per Einschreiben geschickt. Selbst eine kurz vor Weihnachten ein paar Tage und siehe da plötzlich kamen alle nach 1 Tag versandzeit an, also reinste schickane!

Meine letzte Krankmeldung ging bis 14.2 allerdings viel ich am 27.1 schon ins Krankengeld. Und wir ihr vielleicht wisst bekommt man da keine Krankmeldungen mehr sondern muss einen Auszahlungsschein vom Arzt ausfüllen lassen. So das kapiert mein Chef nur leider nicht und sein Anwalt auch nicht.

Mitte märz bekam ich wieder eine Abmahnung das ich seit Mitte Februar keine Krankmeldung mehr vorgelegt habe und er mich jetzt dann kündigt. Mein Anwalt hat ihm dann geschrieben das ich im KK bin und keine AUs mehr bekomme ich aber wie mit der Personalabteilung verblieben ich mich regelmäßig melde um sie auf dem aktuellen Stand zu halten. Dies wurde von der Personalabteilung auch so beauftragt: ich solle mich bitte per Mail melden immer wenn ich beim Arzt war um sie darüber zu informieren. Das tat ich, nachweislich natürlich!

Mir ging es wieder besser und das teilte ich auch meinem Chef mit das ich bald wieder da bin.

Unsere Anwälte stritten immer noch hin und her, zudem habe ich mit auch eine Bestätigung geholt von der Krankenkasse das ich im Krankengeld bin und keine Krankmeldungen mehr bekomme! Hab ich dem Herrn auch geschickt.
Die Krankenkasse sagte mir das er auch kein recht mehr darauf hat da ich keine Leistungen mehr von der Firma beziehe. Ich ihn aber dennoch auf dem aktuellen Stand halten sollte, was ich ja tat.

Mitte April sagte ich ihm das ich Anfang Mai wieder anfange und er mir doch bitte mitteilen soll wir dies für mich geplant ist. Keine Antwort nichts.... Am 25.4 kam dann ein schreiben von ihm.... Kündigung zum 30.5!!!! Ohne Grund.

Ich wieder das an den Anwalt weitergegeben Ende vom Lied: Kündigungsschutzklage eingereicht weil er angab mich gekündigt zu haben auf Grund fehlender Krankmeldungen! Obwohl ich im Krankengeld war!

Ich kann jede Krankmeldung die ich bekam Nachweisen verschickt zu haben und ich kann jede Mail die ich im Krankengeld geschrieben habe nachweisen ihn immer auf dem laufenden gehalten zu haben!

Zu dem ganzen kam dann noch das ich Ende Juni POS. Getestet habe und wir unser 2 Kind erwarten.

Jetzt geht es natürlich um mehr als nur ne Abfindung....
Allein schon wegen dem Elterngeld! Von der ss weiß er noch nichts.

Am Mittwoch ist die Verhandlung ich bin sehr aufgeregt und würde gerne von euch wissen wie ihr meine Chancen rechnet. Der Anwalt meinte zu 80% gewinnen wir und die 20% wäre Dummheit der Richter....

Vielen vielen dank

Deine Chancen stehen in der tat sehr gut....

Wir (also mein Mann) Hat das ganze auch durchgemacht 2011/2012...
Kündigung vom AG wärend Krankengeldgeldbezug...

Ende vom Lied... Kündigung NATÜRLICH unwirksam...

Solange du dich nachweislich an alles hälst was du musst, kann er dir garnichts... und das hast du ja getan

Ich drücke dir dennoch alle Daumen

Ich kenne mich damit zwar nicht aus, aber wenn es so ist, dass man im Krankengeldbezug keine AUs mehr bekommt, hast du ja nichts falsch gemacht. Und das eine Mal, als die Krankmeldung angeblich zu spät kam und wofür du die Abmahnung bekommen hast, kann ja auch keine Kündigung rechtfertigen, da müsste das schon mehrmals vorgekommen sein.

Ich bin fassungslos, wie sehr man dich ausbeutet. Da wundern sich manche Arbeitgeber, dass ihre Angestellten nicht mehr als nötig machen.

Alles Gute, Daumen sind gedrückt.

Danke euch.

Ja das ist mehr als ausbeute. Hat mir wieder gezeigt das halt nur eine Nummer bist und jederzeit ersetzbar :/

Habe jetzt nur Angst das das Gericht sagt, was ich da überhaupt noch anfangen will.... Und sie mich mit einer Abfindung abspeisen wollen. Aber ich habe den Job echt gerne gemacht und vorallem habe ich mit meinem Big Boss so gut wie nichts zu tun sehr ihn vielleicht 2 mal im Jahr.

Du wirst ja im Prozess merken, ob das Gericht tendenziell auf deiner Seite steht bzw. die Krankmeldungen usw. für rechtens hält, dann müsste das Gericht die Kündigung zurückweisen und du bräuchtest einer Abfindung ja nicht zustimmen.