Anna war ausgezählt für den 10.06.06
Und als der Termin vorrüber war hab ich jeden Tag damit verbracht zum Arzt zu laufen und Treppen zu steigen.Aber nichts tat sich.Im Endeffekt stellte sich heraus dass ich einfach nicht loslassen konnte weil ich zu große Angst hatte.Als meine Ärztin mir dann an einem Freitag sagte,wenn sie am Montag nicht da ist müssen wir einleiten, habe ich noch mehr Angst bekommen.Und am Sonntag nacht gegen 0.30 Uhr ging es dann doch los.

Ich hatte direkt wehen im 5 Min Rythmus und rief meinen Freund an.Er kam mich dann abholen und wir fuhren ins Krankenhaus.Ich konnte es kaum glauben dass es jetz endlich soweit war.
Im Krankenhaus angekommen lag ich erstmal stundenlang ( so kam es mir vor) am ctg und die schmerzen wurden immer schlimmer.
Dann habe ich das erste Schmerzmittel bekommen und fühlte mich wie auf Wolken.Doch das hielt nicht lange an denn ich vertrug es nicht und musste mich übergeben.Eiegtnlich sollte ich noch etwas schlafen aber daraus wurde nichts und ich musste sofort in den Kreissaal.

Tja, und da habe ich dann die nächsten 10 Stunden damit verbracht nach schmerzmitteln zu schreien.
Mein Freund war auch sehr nützlich und der arme musste immer hin und her laufen und mir wasser geben oder mir die spuckschale hinhalten oder meine Stirn abwischen.
Die Schmerzen waren unerträglich und ich hatte das gefühl die schmerzmittel helfen nicht.Irgendwann habe ich sogar meine Hebamme angeschrien weil die mir ein hömeopathisches Mittel gab.Ich dachte mir nur: was soll ich denn mit sowas,gebt mir richtiges Schmerzmittel.

Ganz schlimm fand ich auch als meine Hebamme sagte mein MM wäre 2 cm offen und jede Stunde kommt ein cm dazu.Ich dachte mir echt,wie soll ich das nur überleben.Denn er muss ja 10 cm auf sein.

Naja, das ganze ging dann so bis ca 11 uhr morgens bis meine Hebamme sagte: so jetzt kannst du gleich anfangen denn wir holen sie jetz.

Und ich brauche euch nichts zu erzählen.Diese Schmerzen bei den Presswehen kann man einfach nicht beschreiben.
Ich habe meinem Freund die Finger blutig gequetscht und irgendwann sagte meine Hebamme nur: ich seh den Kopf,sie hat ein paar haare.
Und ich dachte mir wieder nur: jetz erzähl mir doch nicht was die für haare hat, hol sie endlich da raus

dann ging alles sehr schnell und nach ein paar mal pressen ( und ich habe mir gewünscht zu sterben) war sie dann da.Zum Glück bin ich nicht gerissen und sie musste auch nicht schneiden.
Meine Hebamme legte sie auf meinen Bauch und zu begrüßung hat sie mir dann erstmal auf den Bauch gemacht.Aber volle Lotte

Mein Freund ging sie dann baden mit meiner Hebamme.und ich musste noch auf die Nachgeburt warten.Schmerzen hatte ich danach gar nicht mehr.
Und Nachwehen auch nicht.
Im Gegenteil, als die nachgeburt da war bin ich sofort rumgelaufen denn ich war so voller adrenalin das kann man sich nicht vorstellen.
Wir genossen dann die ersten minuten mit unserer kleinen und ich habe es auch wochen später noch gar nicht realisiert dass ich nun mama bin.es war wie ein wunder.
nach einer halben stunde habe ich es nicht mehr im kreissaal ausgehalten und meine Hebamme verkürzte die Kreissaalpflicht netter weise
ich bin dann raus wo meine Beste freundin wartete und habe mir erstmal ein neues t-shirt angezogen.
Dann folgte ein regelrechter besuchsmarathon und ich war fit wie ein turnschuh.Erst abends um 8 habe ich dann gemerkt dass ich seit ungefähr 36 stunden wach war.

Ich könnte noch so viel mehr erzählen aber das würde den rahmen sprengen.ich denke total gerne an den moment zurück an dem sie endlich da war.
und auch heute noch, wenn ich sie manchmal anschaue realisier ich das noch gar nicht richtig.
Es ist einfach das beste was mir jemals passieren konnte.
Und ich danke dem lieben Gott dass ich so ein tolles kind bekommen habe.

ich habe vergessen zu sagen dass sie letzendlich um 11.35 uhr auf die welt kam.
52 cm und 3400g schwer

Zitat von "MamaAnni":
...dann ging alles sehr schnell und nach ein paar mal pressen ( und ich habe mir gewünscht zu sterben) war sie dann da...

Diesen Wunsch habe auch ich damals verspürt... Und ich glaube, wir beiden sind da nicht die einzigen, die unter der Geburt diesen Gedanken hatten.
Aber gelohnt haben sich die Qualen für uns alle ja allemal.