Marc Lucian - Unser Wunder ist endlich da!
10.04.2012 18:51
Geburtsbericht von unserem Sohn - Vorsicht Lang!
Marc Lucian
Geburtstermin: 22.03.2012
Entbindung: 31.03.2012 - SSW 41+2
Uhrzeit: 08:20 Uhr
Geburtsdauer: 7 Std.
Größe: 53cm
Gewicht: 3830g
Kopfumfang: 35cm
29.03.2012 - SSW 41+0 - 1. Einleitung
Um 7:30 Uhr wurden wir ins KH bestellt. Ich war total nervös! Niemals wollte ich eine Einleitung haben. Schmerzen künstlich herbei führen, das machte mir schreckliche Angst. Immerhin ist es mein erstes Kind und ich hatte überhaupt keine Ahnung was auf mich zukommen wird. Ich dachte sowieso von Anfang an, dass unser Würmchen früher kommen will, aber er ist wohl eher unspontan. Das hat er von seinem Papa
Im KH angekommen wurden wir erst mal von einer Hebamme begrüßt und einigen Fragen unterzogen. Papierkram eben.
Danach ging es direkt ans CTG, welches komischerweise sofort leichte Wehen alle 5 min aufzeichnete. Endlich wusste ich, was dieses Drücken in den letzten Tagen zu bedeuten hatte. Das waren also schon Wehen
Eine Ärztin kam rein, stellte sich vor und untersuchte meinen MuMu.
Tatsächlich 1cm geöffnet. Ich war total froh darüber, schließlich war mein Befund 1 Woche vorher noch mehr als unreif
Auf diesen kurzen Moment des Glücks folgte der erste richtig fiese Schmerz. Die Ärztin löste die Eiblase vom Muttermund, welche - Zitat: "...ziemlich fest dran klebt." Ich schrie auf und krallte mich in den Arm meines Schatzes. An den Fingern der Ärztin klebte Blut und mir wurde richtig übel
Danach legte sie mir das Bändchen zur Einleitung ein und verabschiedete sich. Dann kam auch schon die Hebamme vom Anfang wieder und erklärte mir, dass das Bändchen nun 12 Std. drin bleibt und sollten sich keine Wehen einstellen, wird eine zweite Einleitung am nächsten Morgen gemacht. Alles klar, ich war bereit
Wir bezogen unser Zimmer auf der Wochenbettstation und sollten ab jetzt alle 2 Std. auf der Geburtenstation zum CTG erscheinen.
Ich war nun relativ entspannt und wartete geduldig auf die ersten Schmerzen. Die leichten Wehen vom Anfang nahm ich nun deutlicher und als regelmäßig wahr. Wir vertrieben uns die Zeit mit Karten spielen, Spaziergängen und stopften uns mit Süßigkeiten voll
Gegen 12:00 Uhr wurden die Wehen dann etwas intensiver. Das CTG zeigte allerdings keine wirklichen Veränderungen.
Beim nächsten CTG um 14:45 Uhr kam dann die erste Hammerwehe und ich wurde angewiesen mich auf die Seite zu legen.
Verdammt, keine gute Idee
Auf der Seite waren die Wehen sehr schmerzhaft
Danach gingen wir wieder einige Runden spazieren und die Schmerzen verflogen förmlich und ich spürte kaum etwas
Beim letzten CTG um 20:30 Uhr wurden die Wehen zwar wieder stärker, allerdings nun sehr unregelmäßig. Das Bändchen wurde wieder entfernt und keine 10 min später ließen sämtliche Schmerzen nach. Kein Ziehen mehr im Rücken, kein harter Bauch, alles wie weggeblasen. Der MuMu war unverändert bei 1cm
Um 22:15 fuhr mein Schatz (etwas enttäuscht) nachhause.
30.03.2012 - SSW 41+1 - 2. Einleitung
Am nächsten Morgen um 05:30 Uhr wachte ich auf und hatte ein ganz komisches Gefühl im Magen. Ich hatte plötlich panische Angst vor der Geburt und vor einer erneuten Einleitung. Ich fühlte mich schrecklich alleine und wollte keinen weiteren Tag mit Hoffen und Warten verbringen. Mein nächster Gedanke war Kaiserschnitt . Ich wollte es nur noch hinter mich bringen Gleichzeitig fühlte ich mich als Versagerin und schämte mich diesen Entschluss gefasst zu haben.
Mein Mann kam wieder ins KH und wir beschlossen mit einem Arzt zu sprechen.
Natürlich wurde mir vorerst von einem KS abgeraten. Es gäbe überhaupt keinen Anlass dazu und nach einer erneuten Einleitung stünden meine Chancen richtig gut, dass es bald los geht.
Ich war total hin und her gerissen. Ich bat um einen US, um zu sehen ob es dem Kleinen noch gut geht. Natürlich war alles super. Ich begann daran zu zweifeln, ob es wirklich gut ist den Kleinen zu zwingen raus zu kommen. Solche Gedanken hatte ich mir vorher nie gemacht. Der Arzt meinte auch, es gäbe keinen Grund zur Eile und bot mir an, nochmal einen Tag nachhause zu gehen. Das klang für mich sehr gut und ich war auch kurz davor, doch plötzlich ein Sinneswandel und ich entschied mich für die zweite Einleitung, unter der Bedingung, dass nach einem erneuten Fehlschlag gleich morgen der KS gemacht wird. Der Arzt willigte ein.
Um 10:30 Uhr wurde mein MuMu untersucht und siehe da - 2cm geöffnet Wie konnte das sein, so ganz ohne Wehen? Wie auch immer, das nächste Bändchen wurde eingelegt und das große Warten begann von vorne.
Alle 2 Std. stapften wir wieder zum CTG, doch leider spürte ich gar keine Wehen den gesamten Tag über
Ich dachte nur, das kann einfach nicht sein! Gestern so ein toller Start und nun? Ich war total gefrustet!
Gegen 19:00 Uhr kamen endlich leichte Wehen und ich hoffte nun wirklich, dass es bald soweit ist
Um 22:00 Uhr wurde das Bändchen wieder entfernt und mein MuMu war weiterhin bei 2cm. Tja, wieder ein Tag ohne Erfolg..
Ich schickte meinen Schatz nachhause und schlief lange nicht ein. Meine Gedanken kreisten wieder um den KS und zeitgleich meldete sich mein schlechtes Gewissen wieder.. Irgendwie wollte ich doch gar keinen KS, doch der Gedanke an eine schmerzfreie Geburt war so verlockend, dass ich total entspannt einschlief und mich auf den nächsten Tag - also die Geburt meines Sohnes freute.
31.03.2012 - SSW 41+2 - Die Geburt
01:00 Uhr - Ich wachte schweißgebadet auf. Klitschnass und trotzdem durchgefroren zitterte ich im Bett vor mich hin und plötzlich spürte ich eine Wehe die es wirklich in sich hatte. Mist, wieso gings mir plötzlich so dreckig? Ich schlurfte zitternd ins Bad und stellte mich unter die heiße Dusche. Ich überlegte ob DAS das Zeichen wäre, doch ich entschied mich abzuwarten und legte mich nochmal ins Bett. Die Wehen kamen regelmäßig und machten mich völlig irre. Dann stieg Panik in mir auf und ich griff zum Handy. Ich rief meinen Mann an und sagte ihm, dass es wahrscheinlich losgeht. Er sollte sich schon mal anziehen, ich würde mich wieder melden, wenn ich am CTG hänge.
Auf dem Weg rauf auf die Entbindungsstation krümmte ich mich vor Schmerzen. Oben angekommen sah mich eine Hebamme kommen und lief zu mir hin um mich zu stützen. Sie schloss mich ans CTG an und verschwand aus der Tür. Ich nahm mein Handy und schrieb meinem Mann eine SMS mit " Komm! "
Um 01:45 Uhr war mein Schatz da und die Wehen kamen schon alle 2 min extrem stark. Es dauerte nicht lange, dann musste ich mich auch schon übergeben, es tat einfach saumäßig weh.
Wir wurden ins Kreißzimmer gebracht und dort wurde ich wieder ans CTG angeschlossen. Die nächste Stunde verbrachte ich unter heftigsten Schmerzen auf dem Kreißbett und flehte um eine PDA.
Die Hebamme kontrollierte meinen MuMu: 5cm!
Sie sagte, bei dieser Geschwindigkeit wäre eine PDA sinnlos und ich bekam Schmerzmittel intravenös. Der Venenweg war natürlich verstopft und sie mussten mir eine neue Kanüle legen. Oh wie ich es hasse gestochen zu werden
Der neue Venenweg lag allerdings falsch. Es brannte höllisch und ich sah wie meine Hand immer mehr anschwoll, weil das Schmerzmittel sich in meinem Gewebe staute
Also wurde erneut ein Venenweg gestochen und endlich lief das Mittel richtig durch.
Irgendwann hörte ich plötzlich die Stimme meiner Mutter
Ich dachte schon ich spinne, doch sie war tatsächlich da und hielt meine Hand. Mein Schatz hatte sie angerufen und sie machte sich sofort auf den Weg. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass sie da war. Leider wurde sie bald darauf wieder aus dem Kreißzimmer geschickt. Bei der Geburt ist nur eine Begleitperson erlaubt.
Um 04:00 Uhr war ich dann an der Grenze meiner Kräfte angelangt. Mein Mann fütterte mich schlückchenweise mit Wasser und plapperte der Hebamme sämtliche Anweisungen nach. Das machte mich rasend und ich fuhr ihn an, er endlich die Klappe halten soll
Hinterher tuts mir schrecklich leid, aber in dem Moment wollte ich einfach meine Ruhe haben. Er streichelte mir über die Stirn, doch ich wollte einfach nicht angefasst werden und zog es vor mich lieber an ihm fest zu krallen wenn eine Wehe kam
Nun setzten auch die Presswehen ein und der Albtraum nahm seinen lauf. Der MuMu war jetzt 9cm geöffnet, doch die Hebamme sagte, dass ich noch nicht pressen darf. Der Kopf wäre noch nicht in richtiger Position und es fehlt 1cm. Ich musste in den Vier-Füßler-Stand und war kurz vor einem Kollaps. Die Hebamme massierte den MuMu und versuchte ihn aufzudehnen, doch ohne Erfolg. Die Presswehen konnte ich nicht mehr kontrollieren und ich presste einfach drauf los.
Von Wehe zu Wehe ging es mir schlechter und ich spürte, dass sich absolut nichts tat. Der Kleine steckte fest und kam keinen Zentimeter weiter. Nach über 3 Std. pressen war der MuMu noch immer nicht verstrichen.
Es war mittlerweile 07:30 Uhr und ein Arzt kam um einen US zu machen. Das Köpfchen steckte tatsächlich im Becken fest. Ich hatte ihn schon so fest nach unten gepresst, dass er keine Chance mehr hatte sich zu drehen. Ich wusste was das zu bedeuten hatte und wollte jetzt absolut keinen KS haben. Die Schmerzen der letzten Stunden konnte nichts mehr toppen, ich wollte einfach nur meinen Sohn gebären und zwar ganz natürlich!
Doch der Arzt klärte mich über die Situation auf. Es musste definitiv ein KS gemacht werden. Ich war schon so hinüber, dass ich keine Antwort mehr geben konnte und nur noch vor mich hin wimmerte.
Ich sollte einen Kreuzstich bekommen um die Geburt doch noch miterleben zu können. Macht was ihr wollt, mir war jetzt wirklich alles egal.
Ich bekam Wehenhemmer, da der OP vorbereitet werden musste.
Dass Wehenhemmer aber keine Presswehen aufhalten können, schien wohl niemand gewusst zu haben Also presste ich weiter und weiter, bis endlich der Anästhesist kam.
Er sah wie ich mir unter Schmerzen krümmte und sagte dem Arzt, dass unter diesen Umständen kein Kreuzstich möglich wäre. Dafür müsste ich mich hinsetzen und ruhig halten, doch weder das eine noch das andere war auch nur ansatzweise möglich. Also Vollnarkose
Ich wurde in den OP gefahren und schrie die gesamte Station zusammen. Ich presste sogar noch auf dem OP-Tisch, bis sie mir endlich die Maske mit dem Narkosegas aufsetzten. Ich spürte nur noch wie mir die Luft wegblieb und schon war ich weg.
Doch was dann passierte wird mir wohl nie jemand erklären können.
Ich weiß noch, dass ich unfassbare Schmerzen verspürte. Ich spürte quasi wie sie an mir rumwerkelten, vielleicht war es sogar das Schneiden Ich wollte mich bemerkbar machen, doch ich konnte nicht einmal jammern, geschweigedenn mich bewegen.
Danach weiß ich nichts mehr. Vielleicht haben die Ärzte gemerkt, dass ich noch etwas mitbekomme und bei der Narkose nachgelegt
Keine Ahnung..
Mein Mann musste währenddessen draußen warten. Bei einem Kreuzstich hätte er mit in den OP gekonnt, doch es musste dann alles sehr schnell gehen.
Um 8:20 Uhr erblickte dann endlich unser kleiner Knopfi das Licht der Welt!
Mein Mann erzählte mir, dass sie mit unserem Sohn an ihm vorbeigelaufen sind, um ihn im Reanimationszimmer zu beatmen.
Dann hörte er ihn schreien und begriff, dass unser Wunder nun geboren war
Im Aufwachzimmer hörte ich dann meine Mutter und meinen Mann wie sie sich über unseren Sohn unterhalten. Und dann hörte ich ihn auch endlich schreien. Es war so wundervoll
Doch ich konnte mich nicht bewegen und war noch total benebelt.
So gern hätte ich meinen Sohn angesehen, doch ich war wie gelähmt und nickte wieder ein.
Einige Zeit später wachte ich wieder auf und konnte endlich die Augen ein bisschen öffnen. Eine Hebamme legte mir meinen Sohn neben mich, doch ich war immer noch zu schwach um meinen Kopf zu bewegen und somit konnte ich ihn noch immer nicht ansehen.
Erst eine gefühlte Ewigkeit später war ich wieder einigermaßen fit und ich konnte endlich mein Baby bewundern
Die Geburt war für mich kein traumatisches Erlebnis, aber auch keine wirklich schöne Erfahrung. Ich hätte es so gerne durch eigene Kraft geschafft. Der Arzt meinte, ich hätte quasi beide Arten von Geburt erlebt.
Und mein Fazit nach den ersten 10 Tagen: Hoffentlich nie wieder Kaiserschnitt!
Trotzallem gibt es kein schöneres Gefühl als endlich Mutter zu sein und eine tolle kleine Familie zu haben
Marc Lucian
Geburtstermin: 22.03.2012
Entbindung: 31.03.2012 - SSW 41+2
Uhrzeit: 08:20 Uhr
Geburtsdauer: 7 Std.
Größe: 53cm
Gewicht: 3830g
Kopfumfang: 35cm
29.03.2012 - SSW 41+0 - 1. Einleitung
Um 7:30 Uhr wurden wir ins KH bestellt. Ich war total nervös! Niemals wollte ich eine Einleitung haben. Schmerzen künstlich herbei führen, das machte mir schreckliche Angst. Immerhin ist es mein erstes Kind und ich hatte überhaupt keine Ahnung was auf mich zukommen wird. Ich dachte sowieso von Anfang an, dass unser Würmchen früher kommen will, aber er ist wohl eher unspontan. Das hat er von seinem Papa
Im KH angekommen wurden wir erst mal von einer Hebamme begrüßt und einigen Fragen unterzogen. Papierkram eben.
Danach ging es direkt ans CTG, welches komischerweise sofort leichte Wehen alle 5 min aufzeichnete. Endlich wusste ich, was dieses Drücken in den letzten Tagen zu bedeuten hatte. Das waren also schon Wehen
Eine Ärztin kam rein, stellte sich vor und untersuchte meinen MuMu.
Tatsächlich 1cm geöffnet. Ich war total froh darüber, schließlich war mein Befund 1 Woche vorher noch mehr als unreif
Auf diesen kurzen Moment des Glücks folgte der erste richtig fiese Schmerz. Die Ärztin löste die Eiblase vom Muttermund, welche - Zitat: "...ziemlich fest dran klebt." Ich schrie auf und krallte mich in den Arm meines Schatzes. An den Fingern der Ärztin klebte Blut und mir wurde richtig übel
Danach legte sie mir das Bändchen zur Einleitung ein und verabschiedete sich. Dann kam auch schon die Hebamme vom Anfang wieder und erklärte mir, dass das Bändchen nun 12 Std. drin bleibt und sollten sich keine Wehen einstellen, wird eine zweite Einleitung am nächsten Morgen gemacht. Alles klar, ich war bereit
Wir bezogen unser Zimmer auf der Wochenbettstation und sollten ab jetzt alle 2 Std. auf der Geburtenstation zum CTG erscheinen.
Ich war nun relativ entspannt und wartete geduldig auf die ersten Schmerzen. Die leichten Wehen vom Anfang nahm ich nun deutlicher und als regelmäßig wahr. Wir vertrieben uns die Zeit mit Karten spielen, Spaziergängen und stopften uns mit Süßigkeiten voll
Gegen 12:00 Uhr wurden die Wehen dann etwas intensiver. Das CTG zeigte allerdings keine wirklichen Veränderungen.
Beim nächsten CTG um 14:45 Uhr kam dann die erste Hammerwehe und ich wurde angewiesen mich auf die Seite zu legen.
Verdammt, keine gute Idee
Auf der Seite waren die Wehen sehr schmerzhaft
Danach gingen wir wieder einige Runden spazieren und die Schmerzen verflogen förmlich und ich spürte kaum etwas
Beim letzten CTG um 20:30 Uhr wurden die Wehen zwar wieder stärker, allerdings nun sehr unregelmäßig. Das Bändchen wurde wieder entfernt und keine 10 min später ließen sämtliche Schmerzen nach. Kein Ziehen mehr im Rücken, kein harter Bauch, alles wie weggeblasen. Der MuMu war unverändert bei 1cm
Um 22:15 fuhr mein Schatz (etwas enttäuscht) nachhause.
30.03.2012 - SSW 41+1 - 2. Einleitung
Am nächsten Morgen um 05:30 Uhr wachte ich auf und hatte ein ganz komisches Gefühl im Magen. Ich hatte plötlich panische Angst vor der Geburt und vor einer erneuten Einleitung. Ich fühlte mich schrecklich alleine und wollte keinen weiteren Tag mit Hoffen und Warten verbringen. Mein nächster Gedanke war Kaiserschnitt . Ich wollte es nur noch hinter mich bringen Gleichzeitig fühlte ich mich als Versagerin und schämte mich diesen Entschluss gefasst zu haben.
Mein Mann kam wieder ins KH und wir beschlossen mit einem Arzt zu sprechen.
Natürlich wurde mir vorerst von einem KS abgeraten. Es gäbe überhaupt keinen Anlass dazu und nach einer erneuten Einleitung stünden meine Chancen richtig gut, dass es bald los geht.
Ich war total hin und her gerissen. Ich bat um einen US, um zu sehen ob es dem Kleinen noch gut geht. Natürlich war alles super. Ich begann daran zu zweifeln, ob es wirklich gut ist den Kleinen zu zwingen raus zu kommen. Solche Gedanken hatte ich mir vorher nie gemacht. Der Arzt meinte auch, es gäbe keinen Grund zur Eile und bot mir an, nochmal einen Tag nachhause zu gehen. Das klang für mich sehr gut und ich war auch kurz davor, doch plötzlich ein Sinneswandel und ich entschied mich für die zweite Einleitung, unter der Bedingung, dass nach einem erneuten Fehlschlag gleich morgen der KS gemacht wird. Der Arzt willigte ein.
Um 10:30 Uhr wurde mein MuMu untersucht und siehe da - 2cm geöffnet Wie konnte das sein, so ganz ohne Wehen? Wie auch immer, das nächste Bändchen wurde eingelegt und das große Warten begann von vorne.
Alle 2 Std. stapften wir wieder zum CTG, doch leider spürte ich gar keine Wehen den gesamten Tag über
Ich dachte nur, das kann einfach nicht sein! Gestern so ein toller Start und nun? Ich war total gefrustet!
Gegen 19:00 Uhr kamen endlich leichte Wehen und ich hoffte nun wirklich, dass es bald soweit ist
Um 22:00 Uhr wurde das Bändchen wieder entfernt und mein MuMu war weiterhin bei 2cm. Tja, wieder ein Tag ohne Erfolg..
Ich schickte meinen Schatz nachhause und schlief lange nicht ein. Meine Gedanken kreisten wieder um den KS und zeitgleich meldete sich mein schlechtes Gewissen wieder.. Irgendwie wollte ich doch gar keinen KS, doch der Gedanke an eine schmerzfreie Geburt war so verlockend, dass ich total entspannt einschlief und mich auf den nächsten Tag - also die Geburt meines Sohnes freute.
31.03.2012 - SSW 41+2 - Die Geburt
01:00 Uhr - Ich wachte schweißgebadet auf. Klitschnass und trotzdem durchgefroren zitterte ich im Bett vor mich hin und plötzlich spürte ich eine Wehe die es wirklich in sich hatte. Mist, wieso gings mir plötzlich so dreckig? Ich schlurfte zitternd ins Bad und stellte mich unter die heiße Dusche. Ich überlegte ob DAS das Zeichen wäre, doch ich entschied mich abzuwarten und legte mich nochmal ins Bett. Die Wehen kamen regelmäßig und machten mich völlig irre. Dann stieg Panik in mir auf und ich griff zum Handy. Ich rief meinen Mann an und sagte ihm, dass es wahrscheinlich losgeht. Er sollte sich schon mal anziehen, ich würde mich wieder melden, wenn ich am CTG hänge.
Auf dem Weg rauf auf die Entbindungsstation krümmte ich mich vor Schmerzen. Oben angekommen sah mich eine Hebamme kommen und lief zu mir hin um mich zu stützen. Sie schloss mich ans CTG an und verschwand aus der Tür. Ich nahm mein Handy und schrieb meinem Mann eine SMS mit " Komm! "
Um 01:45 Uhr war mein Schatz da und die Wehen kamen schon alle 2 min extrem stark. Es dauerte nicht lange, dann musste ich mich auch schon übergeben, es tat einfach saumäßig weh.
Wir wurden ins Kreißzimmer gebracht und dort wurde ich wieder ans CTG angeschlossen. Die nächste Stunde verbrachte ich unter heftigsten Schmerzen auf dem Kreißbett und flehte um eine PDA.
Die Hebamme kontrollierte meinen MuMu: 5cm!
Sie sagte, bei dieser Geschwindigkeit wäre eine PDA sinnlos und ich bekam Schmerzmittel intravenös. Der Venenweg war natürlich verstopft und sie mussten mir eine neue Kanüle legen. Oh wie ich es hasse gestochen zu werden
Der neue Venenweg lag allerdings falsch. Es brannte höllisch und ich sah wie meine Hand immer mehr anschwoll, weil das Schmerzmittel sich in meinem Gewebe staute
Also wurde erneut ein Venenweg gestochen und endlich lief das Mittel richtig durch.
Irgendwann hörte ich plötzlich die Stimme meiner Mutter
Ich dachte schon ich spinne, doch sie war tatsächlich da und hielt meine Hand. Mein Schatz hatte sie angerufen und sie machte sich sofort auf den Weg. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass sie da war. Leider wurde sie bald darauf wieder aus dem Kreißzimmer geschickt. Bei der Geburt ist nur eine Begleitperson erlaubt.
Um 04:00 Uhr war ich dann an der Grenze meiner Kräfte angelangt. Mein Mann fütterte mich schlückchenweise mit Wasser und plapperte der Hebamme sämtliche Anweisungen nach. Das machte mich rasend und ich fuhr ihn an, er endlich die Klappe halten soll
Hinterher tuts mir schrecklich leid, aber in dem Moment wollte ich einfach meine Ruhe haben. Er streichelte mir über die Stirn, doch ich wollte einfach nicht angefasst werden und zog es vor mich lieber an ihm fest zu krallen wenn eine Wehe kam
Nun setzten auch die Presswehen ein und der Albtraum nahm seinen lauf. Der MuMu war jetzt 9cm geöffnet, doch die Hebamme sagte, dass ich noch nicht pressen darf. Der Kopf wäre noch nicht in richtiger Position und es fehlt 1cm. Ich musste in den Vier-Füßler-Stand und war kurz vor einem Kollaps. Die Hebamme massierte den MuMu und versuchte ihn aufzudehnen, doch ohne Erfolg. Die Presswehen konnte ich nicht mehr kontrollieren und ich presste einfach drauf los.
Von Wehe zu Wehe ging es mir schlechter und ich spürte, dass sich absolut nichts tat. Der Kleine steckte fest und kam keinen Zentimeter weiter. Nach über 3 Std. pressen war der MuMu noch immer nicht verstrichen.
Es war mittlerweile 07:30 Uhr und ein Arzt kam um einen US zu machen. Das Köpfchen steckte tatsächlich im Becken fest. Ich hatte ihn schon so fest nach unten gepresst, dass er keine Chance mehr hatte sich zu drehen. Ich wusste was das zu bedeuten hatte und wollte jetzt absolut keinen KS haben. Die Schmerzen der letzten Stunden konnte nichts mehr toppen, ich wollte einfach nur meinen Sohn gebären und zwar ganz natürlich!
Doch der Arzt klärte mich über die Situation auf. Es musste definitiv ein KS gemacht werden. Ich war schon so hinüber, dass ich keine Antwort mehr geben konnte und nur noch vor mich hin wimmerte.
Ich sollte einen Kreuzstich bekommen um die Geburt doch noch miterleben zu können. Macht was ihr wollt, mir war jetzt wirklich alles egal.
Ich bekam Wehenhemmer, da der OP vorbereitet werden musste.
Dass Wehenhemmer aber keine Presswehen aufhalten können, schien wohl niemand gewusst zu haben Also presste ich weiter und weiter, bis endlich der Anästhesist kam.
Er sah wie ich mir unter Schmerzen krümmte und sagte dem Arzt, dass unter diesen Umständen kein Kreuzstich möglich wäre. Dafür müsste ich mich hinsetzen und ruhig halten, doch weder das eine noch das andere war auch nur ansatzweise möglich. Also Vollnarkose
Ich wurde in den OP gefahren und schrie die gesamte Station zusammen. Ich presste sogar noch auf dem OP-Tisch, bis sie mir endlich die Maske mit dem Narkosegas aufsetzten. Ich spürte nur noch wie mir die Luft wegblieb und schon war ich weg.
Doch was dann passierte wird mir wohl nie jemand erklären können.
Ich weiß noch, dass ich unfassbare Schmerzen verspürte. Ich spürte quasi wie sie an mir rumwerkelten, vielleicht war es sogar das Schneiden Ich wollte mich bemerkbar machen, doch ich konnte nicht einmal jammern, geschweigedenn mich bewegen.
Danach weiß ich nichts mehr. Vielleicht haben die Ärzte gemerkt, dass ich noch etwas mitbekomme und bei der Narkose nachgelegt
Keine Ahnung..
Mein Mann musste währenddessen draußen warten. Bei einem Kreuzstich hätte er mit in den OP gekonnt, doch es musste dann alles sehr schnell gehen.
Um 8:20 Uhr erblickte dann endlich unser kleiner Knopfi das Licht der Welt!
Mein Mann erzählte mir, dass sie mit unserem Sohn an ihm vorbeigelaufen sind, um ihn im Reanimationszimmer zu beatmen.
Dann hörte er ihn schreien und begriff, dass unser Wunder nun geboren war
Im Aufwachzimmer hörte ich dann meine Mutter und meinen Mann wie sie sich über unseren Sohn unterhalten. Und dann hörte ich ihn auch endlich schreien. Es war so wundervoll
Doch ich konnte mich nicht bewegen und war noch total benebelt.
So gern hätte ich meinen Sohn angesehen, doch ich war wie gelähmt und nickte wieder ein.
Einige Zeit später wachte ich wieder auf und konnte endlich die Augen ein bisschen öffnen. Eine Hebamme legte mir meinen Sohn neben mich, doch ich war immer noch zu schwach um meinen Kopf zu bewegen und somit konnte ich ihn noch immer nicht ansehen.
Erst eine gefühlte Ewigkeit später war ich wieder einigermaßen fit und ich konnte endlich mein Baby bewundern
Die Geburt war für mich kein traumatisches Erlebnis, aber auch keine wirklich schöne Erfahrung. Ich hätte es so gerne durch eigene Kraft geschafft. Der Arzt meinte, ich hätte quasi beide Arten von Geburt erlebt.
Und mein Fazit nach den ersten 10 Tagen: Hoffentlich nie wieder Kaiserschnitt!
Trotzallem gibt es kein schöneres Gefühl als endlich Mutter zu sein und eine tolle kleine Familie zu haben
10.04.2012 18:57
Herzlichen Glückwunsch und eine tolle Kennenlernzeit!!!
10.04.2012 18:58
Was ein süsser Spatz
Herzlichen Glückwunsch & eine schöne Kennenlernzeit
Herzlichen Glückwunsch & eine schöne Kennenlernzeit
10.04.2012 19:07
alles gute zu deinem gesunden sohnemann
das hast du sehr sehr schön geschrieben
oh man da hast du ja ganz schön was durchgemacht.
das hast du sehr sehr schön geschrieben
oh man da hast du ja ganz schön was durchgemacht.
10.04.2012 19:07
Da bekomm ich Pipi in die Augen
Sooo schön und etwas Angst bekomme ich nun auch
Sooo schön und etwas Angst bekomme ich nun auch
10.04.2012 19:42
herzlichen glückwunsch euch 3en und alles gute für eure gemeinsame zukunft!
man, jetzt bin ich aber wieder so verunsichert was die geburt angeht
übrigens hat dein kleiner zur selben uhrzeit das licht der welt erblickt wie meine maus damals
lg
man, jetzt bin ich aber wieder so verunsichert was die geburt angeht
übrigens hat dein kleiner zur selben uhrzeit das licht der welt erblickt wie meine maus damals
lg
10.04.2012 19:59
Zitat von Lana_Fey:
Nach der Geburt
Am 1. Tag
Zuhause
Ach gott ist der kleine Spatz Süß
10.04.2012 20:30
Danke euch allen
Bitte lasst euch nicht verunsichern und habt keine Angst vor der Geburt!
Das ist eine absolute Ausnahmesituation und jeder geht damit anders um.
Ich denke überhaupt nicht mehr an die Schmerzen während der Geburt.
Der kleine Knirps ist das alles absolut wert gewesen
Bitte lasst euch nicht verunsichern und habt keine Angst vor der Geburt!
Das ist eine absolute Ausnahmesituation und jeder geht damit anders um.
Ich denke überhaupt nicht mehr an die Schmerzen während der Geburt.
Der kleine Knirps ist das alles absolut wert gewesen
12.04.2012 16:04
Also erstmal herzlichen Glueckwunsch zur Geburt!
Wuensch euch eine wundervolle Kuschelzeit. Genieß es; sie werden sooooo schnell groß!
Ich sehs bei meinem ''Kleinen''.
Und joa Thread gemerkt natuerlich
Wuensch euch eine wundervolle Kuschelzeit. Genieß es; sie werden sooooo schnell groß!
Ich sehs bei meinem ''Kleinen''.
Und joa Thread gemerkt natuerlich
- Dieses Thema wurde 3 mal gemerkt