Lennarts Weg auf die Welt...Vorsicht lang!!!
22.08.2008 15:20
Hey,
ich habe mir jetzt endlich mal alles von der Seele geschrieben weil mir einige Momente der Geburt immer noch im Kopf rumschwirren.
Lennart, wie alles begann!
Eigentlich war es ein ganz normaler Donnerstag, bis auf die Tatsache, dass ich seit einigen Tagen überfällig war. So kam es, dass ich mich auf den Weg machte um einen SS-Test zu kaufen, was auch noch nicht ungewöhnlich war, da ich bestimmt schon 20 Tests gemacht habe, weil ich immer ängstlich war. Nun war es anders, da wir ja darauf gewartet haben, dass endlich mal einer der Tests positiv ausfällt. So kam es, dass ich zur Apotheke fuhr und wieder mal einen Test kaufte. Dann bin ich noch schnell zu EDEKA rein, um mir was zu essen zu kaufen und dann ab nach Hause. Dort habe ich erst den Backofen angemacht und dann ab aufs Klo um den Test zu machen. Während der Wartezeit habe ich das Essen vorbereitet und war ganz ruhig, da ich davon ausging, dass auch dieser Test wieder negativ sein wird. Aber es sollte anders kommen…
Nachdem die Zeit abgelaufen war, bin ich ins Bad, habe den Test umgedreht und siehe da, dein erstes Lebenszeichen, zwei Striche!!! Mir wurde heiss und ziemlich übel, ich konnte es nicht glauben, ich war schwanger!!! Diese Neuigkeit musste ich sofort loswerden, am liebsten hätte ich deinen Papa angerufen aber der war bei der Arbeit und das wäre denke ich nicht gut gewesen. Also habe ich Malte angerufen und auch der konnte es nicht glauben und hat sich tierisch gefreut. Als nächstes habe ich dann erstmal beim Arzt angerufen und siehe da dein Papa und ich konnten am selben Tag noch kommen. Dann ging das warten los, dass dein Papa endlich von der Arbeit kommt und es waren die längsten Stunden meines Lebens. In der Zwischenzeit habe ich immer wieder mit Malte telefoniert und über dich gesprochen! So richtig glauben und begreifen konnte ich es aber immer noch nicht. Dann war es endlich soweit und ich hörte den Schlüssel in der Tür, dein Papa kam die Treppe hoch und mir klopfte das Herz bis zum Hals, er kam auf mich zu und ich drückte ihm den Test in die Hand und sagte nur: „Ich bin schwanger“!! Er nahm mich ganz fest in den Arm und freute sich wahnsinnig! Dann ist er schnell unter die Dusche gesprungen und danach ab zum Arzt. Dieser machte auch gleich ein Ultraschall und sagte uns, dass du zwar noch nicht zu erkennen bist, aber das alles auf eine Frühschwangerschaft hindeutete und ich in der folgenden Woche wiederkommen sollte um meinen Mutterpass zu bekommen! Wahnsinn!! Es war also wahr! Du hast dich auf den Weg gemacht kleiner Lennart!
Nach der Untersuchung sind wir dann gleich zu Oma und Opa gefahren um ihnen von dir zu erzählen und sie haben sich wahnsinnig gefreut, da auch die beiden schon auf dich gewartet haben. Dann gab es noch ein Glas Sekt und auch deine beiden Onkel Marvin und Pascal und deine Uroma kamen dazu und haben auf dich angestoßen.
Ein paar Tage später hat auch deine andere Oma von dir erfahren und so nahm alles seinen Lauf. Nach und nach haben alle von dir erfahren und sich auf dich gefreut.
Und so verging die Zeit und es war ein Wechsel aus Hoffen und bangen das mit dir alles in Ordnung ist und die unbeschreibliche Vorfreude dich endlich im Arm halten zu können.
Die Wochen vergingen und es kamen immer neue Erlebnisse hinzu, wir durften dich auf dem Ultraschallgerät bewundern, dein Herz schlagen sehen und uns anhören, dass mit dir alles in Ordnung ist. Irgendwann kam der Tag an dem ich dich das erste Mal in meinem Bauch gespürt habe und auch dein Papa hat dich ganz leicht spüren können und war überglücklich. Mit der Zeit wurdest du immer kräftiger und mein Bauch immer runder und größer. Deine Bewegungen wurden stärker und so manches Mal hast du mir in die Blase getreten oder man sah deine Körperteile aus meinem Bauch hervortreten.
Mit der Zeit wurden wir immer ungeduldiger. Wir fragten uns ob du gesund bist und wie du wohl aussiehst. Als wir 3 Wochen vor deinem errechneten Geburtstermin endlich umziehen konnten und dein Kinderzimmer fertig war, konnten wir es erst recht nicht mehr erwarten.
Die Zeit schien nicht voranzugehen und die Gefühle wechselten sich ab, da war die Angst vor der Geburt aber die Hoffnung das es bald losgeht damit wir dich endlich im Arm halten können und die Hoffnung das du gesund und munter zur Welt kommst.
Ich habe schon gedacht es geht nie los, aber dann war es endlich soweit nachdem wir eine Woche vorher schon einmal im Krankenhaus waren, weil ich dachte das es los geht, aber es war nur falscher Alarm und dein Papa und ich sind ganz enttäuscht wieder nach Hause gefahren.
Den Samstag vor deiner Geburt haben wir in Raisdorf verbracht, da Malte neue Kleidung brauchte. Dann sind wir noch schnell zu McDonalds um dich mit einem Cheeseburger rauszulocken (hat bei meiner Geburt damals auch geklappt) und wieder nach Hause um dort gemütlich mit Malte zusammen Abendbrot zu essen und danach gab es noch ein leckeres Eis. Dann habe ich noch ganz lange mit einer alten Freundin telefoniert und Malte und dein Papa haben gespielt. Gegen eins ging es dann ab zu Bett um dort noch eine Runde Liebe zu machen um dich aus deinem zuhause zu locken und so gegen zwei sind wir dann eingeschlafen.
06.07.08 Der große Tag!!!!
Gegen sechs Uhr wurde ich mit einem merkwürdigen Schmerz im Unterleib wach. Erst dachte ich mir nichts dabei, weil ich die letzen Tage öfter mal Schmerzen hatte und ich wollte nicht glauben, dass es tatsächlich losgeht. So kam es dann, dass ich in der Wohnung herrumlief und auf die Uhr schaute, um festzustellen, dass die Sachmerzen ziemlich regelmäßig so in einem Abstand von 6-8 Minuten kamen.
Ich legte mich immer wieder ins Bett und stand wieder auf um in der Wohnung rumzuwandern und irgendwann so gegen acht wurde auch dein Papa wach. Ich erzählte ihm, was bisher passiert war und wir guckten gemeinsam auf die Uhr um festzustellen, dass die Abstände immer kürzer wurden. Dein Papa ging also Brötchen holen damit wir noch frühstücken konnten bevor es ins Krankenhaus ging und ich ging duschen und packte danach meine restlichen Sachen zusammen. Dein Papa hat dann noch gefrühstückt aber ich habe keinen Bissen runter bekommen vor Aufregung. Dein Papa hat mich dann gedrängt, dass wir endlich losfahren aber ich hatte Angst das wir wieder nach Hause geschickt werden, aber so gegen halb zehn sind wir dann losgefahren.
Ich wollte immer noch nicht glauben, dass es wirklich losgeht, immerhin haben wir seitdem dein Stichtag feststand gesagt, dass der 06.07.08 doch ein tolles Datum wäre und noch dazu wärst du dann ein Sonntagskind und deine Oma und dein Opa wäre auch wieder von ihrem Wochenendausflug nach Rügen zurück. Sie haben immer wieder gesagt wir sollen doch bitte bis dahin warten und du hast uns wohl alle erhört!
So kam es dann, dass wir vor der Kreißsaaltür standen und klingelten und danach ging es erst mal ab ans CTG. Meine Hoffnung war, dass dieses voll ausschlägt und Wehen anzeigt, aber es waren wie beim letzen Mal nur ganz kleine, aber regelmäßige Kurven. Dein Papa konnte mir schon immer sagen, dass wieder eine Wehe kommt und du hast jedes Mal heftig in meinem Bauch gestrampelt, wahrscheinlich wurde es dir zu eng.
Trotz dieser Tatsachen habe ich fest daran geglaubt, dass wir wieder nach Hause fahren müssen. Auch dein Papa machte schon ein ganz trauriges Gesicht, bis zu dem Zeitpunkt als die Hebamme zur Untersuchung kam und sie den Satz „Na, der junge Mann wird sich wohl heute auf den Weg machen“ aussprach. Dein Papa machte Luftsprünge und hat sich riesig gefreut und ich bekam das erste Mal richtig Angst vor der Geburt und konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich dich tatsächlich bald im Arm halten durfte.
Die Hebamme ließ mir dann ein Bad ein, nur mal nebenbei, es war ziemlich heiß an deinem Geburtstag, aber da musste ich jetzt durch! Also ging es ab in die Badewanne, allerdings hielt ich es dort nicht lange aus und die Hebamme kam und sagte ich solle mir gemütliche Sachen anziehen und dann gehen wir ins Entbindungszimmer! Ohje, mir wurde ganz anders und ich bekam richtig Angst, jetzt wurde es ernst! Im Entbindungszimmer wurde dann wieder ein CTG geschrieben und es waren weiterhin regelmäßige Wehen da, aber das wichtigste für uns war, dass es dir in meinem Bauch weiterhin gut ging. Danach wurde ich wieder untersucht und der Muttermund war schon 5 cm auf, es ging also gut voran. Da die Wehen zu diesem Zeitpunkt noch gut auszuhalten waren und ich ziemlichen Hunger hatte, bekamen dein papa und ich noch ein Mittagessen.
Ab da wurden die Schmerzen dann immer heftiger und so ca. gegen 14:00 h hat die Hebamme dann die Fruchtblase geöffnet und ich habe nur gedacht, „Ohje jetzt musst du auf jeden Fall aus meinem Bauch raus und nun gibt es kein zurück mehr!“ Ab dem Zeitpunkt wurden die Wehen immer schmerzhafter und irgendwann habe ich dann eine Schmerzspritze bekommen, die aber nicht sehr viel geholfen hat.
So gegen 14:30 hatte ich das Gefühl, es nicht mehr aushalten zu können und ich wollte nur noch weg. Mir war in dem Moment alles egal, Hauptsache die Schmerzen hören auf. Ich hatte kaum noch Wehenpausen und bin von einer Stellung in die andere gegangen, aber die Schmerzen wurden nicht erträglicher. Dein Papa hat mir immer was zu trinken gereicht und mich so gut es ging unterstützt. Mittlerweile hatte ich das Gefühl die Kontrolle über mich total verloren zu haben. Dann sollte ich mich auch noch hinlegen, weil deine Herztöne ein wenig runter gegangen sind, aber du hast dich zum Glück schnell erholt. Bei der nächsten Untersuchung hat die Hebamme dann festgestellt, dass du ein Sternengucker bist und ich habe nur gedacht, „Nein, bitte nicht, denn das war ich auch und ich musste mit der Saugglocke geholt werden“. Naja die Zeit verging dann und irgendwann durfte ich mitpressen, aber da du wie gesagt falsch lagst, habe ich es alleine nicht geschafft und ich musste mich auf den Rücken legen damit die Ärztin mich durch Druck auf den Bauch unterstützen kann. Dein Papa hat gesagt, dass sie so doll gedrückt hat, dass ihre Arme vor Kraft gezittert haben. All das habe ich gar nicht bewusst mitbekommen.
Jedenfalls habe ich immer fleißig mitgedrückt, auch Papas Hand, das wird er dir bestimmt irgendwann mal erzählen, weil es wohl schmerzhaft war soviel Kraft hatte ich plötzlich. Die Hebamme sagte irgendwann, „oh, ich sehe dunkle Haare“ und ich habe nur gedacht bald ist es geschafft. Daraufhin durfte ich dann auch mal fühlen und siehe da, ich konnte schon deinen Kopf berühren. Mit der nächsten Wehe war dieser dann da und ich habe gedacht ich sterbe und dann musste ich noch einmal kräftig pressen und du warst du endlich da!!!
Ich wartete auf den ersten Schrei von dir, aber er kam nicht und ich habe immer wieder nachgefragt ob mit dir alles in Ordnung ist und das war es ja auch! Dann wurdest du mir auf den Bauch gelegt und ich konnte es nicht fassen! Dein Papa kam ganz nah zu uns und hatte Tränen in den Augen und wir haben uns nur ungläubig angeguckt weil du ein Wunder bist was wir nicht begreifen konnten.
Wir durften wir erst einmal eine ganze Weile zu dritt kuscheln und die ersten Minuten genießen, bis du dann gewogen, gemessen und angezogen wurdest. Danach ging es erstmal zu deinem Papa auf den Arm und dann solltest du was zu trinken bekommen und in der Zeit hat dein Papa alle benachrichtigt die schon so sehnsüchtig und ungeduldig auf dich gewartet haben. Währenddessen durftest du dich ein wenig stärken und an meiner Brust trinken und ich habe stolz mit deiner Oma telefoniert um von dir zu berichten.
Und dann kam alles ganz anders als wir es uns vorgestellt hatten. Erst sah ich, dass dir Milch aus dem Mund lief. Dann bemerkte ich, dass du im Gesicht ganz blau warst und dein Papa der neben uns saß hat dich hoch genommen und ich hab sofort geklingelt. Es kam erst nur die Praktikantin die dann aber sofort die Hebamme holte, welche dich aus Papas Arm nahm und anfing dich auszuziehen und nur rief das das Reha-Bett geholt werden muss (von der Kreißsaalbesichtigung wusste wir, dass das nichts gutes heißen konnte). Dein Papa wollte sofort aus dem Kreißsaal gehen, weil er das nicht mit ansehen konnte, aber ich hab nur gesagt er soll bleiben, ich brauchte ihn doch. Dann wurde bei dir die Milch aus dem Mund abgesaugt und du wurdest versorgt und der Kinmderarzt wurde gerufen und hat dich untersucht. Ich stand total unter Schok, vor Angst um dich und völlig geschafft von der Geburt. Du wurdest dann zur Beobachtung auf die Kinderintensivstation verlegt und dein Papa hat dich begleitet damit du nicht alleine bist. Ich wurde weiter versorgt und dann auf die Station verlegt, als zum Glück deine Oma dann kam und sich um mich gekümmert hat. Irgendwann kam dein Papa dann von dir zurück und hat fürchterlich geweint, ich dachte dir wäre was passiert, aber er hat mir dann gesagt das es dir soweit gut geht und er so weint, weil er gedacht hat das du stirbst. Aber es ging dir ja Gott sei dank gut und die Ärzte wollten dich nur zur Beobachtung dort behalten. Später durfte ich dich dann auch besuchen. Ich stand an deinem Bett und durfte dich nicht auf den Arm nehmen, weil du dich erholen solltest und es hat mir das Herz gebrochen dich dort so hilflos und allein liegen zu sehen und wieder gehen zu müssen.
Dein Papa ist dann noch lange bei mir geblieben bis dein Opa und Malte kamen um ihn anzuholen und mit ihm auf deine Geburt anzustoßen, denn deine Babyparty war schon längst organisiert.
Die nächsten Tage waren dann eine Mischung aus der puren Freude das du endlich bei uns warst und der schrecklichen Angst das der Vorfall nach deiner Geburt Folgen für dich hat.
Den Donnerstag nach deiner Geburt gab es dann endlich die Entwarnung, es ging dir gut und es hatte keine Folgen und wir durften dich endlich mit nach Hause nehmen, wo alle schon sehnsüchtig auf deine Ankunft gewartet haben.
Heute versuchen wir das alles zu vergessen, aber es ist immer noch nicht leicht und wir denke oft an diesen furchtbaren Moment. Du bist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken und du bereitest uns soviel Freude! Du gehörst jetzt für immer zu uns und wir sind unglaublich stolz auf dich!
Wir lieben dich kleiner Lennart!!
Mama
ich habe mir jetzt endlich mal alles von der Seele geschrieben weil mir einige Momente der Geburt immer noch im Kopf rumschwirren.
Lennart, wie alles begann!
Eigentlich war es ein ganz normaler Donnerstag, bis auf die Tatsache, dass ich seit einigen Tagen überfällig war. So kam es, dass ich mich auf den Weg machte um einen SS-Test zu kaufen, was auch noch nicht ungewöhnlich war, da ich bestimmt schon 20 Tests gemacht habe, weil ich immer ängstlich war. Nun war es anders, da wir ja darauf gewartet haben, dass endlich mal einer der Tests positiv ausfällt. So kam es, dass ich zur Apotheke fuhr und wieder mal einen Test kaufte. Dann bin ich noch schnell zu EDEKA rein, um mir was zu essen zu kaufen und dann ab nach Hause. Dort habe ich erst den Backofen angemacht und dann ab aufs Klo um den Test zu machen. Während der Wartezeit habe ich das Essen vorbereitet und war ganz ruhig, da ich davon ausging, dass auch dieser Test wieder negativ sein wird. Aber es sollte anders kommen…
Nachdem die Zeit abgelaufen war, bin ich ins Bad, habe den Test umgedreht und siehe da, dein erstes Lebenszeichen, zwei Striche!!! Mir wurde heiss und ziemlich übel, ich konnte es nicht glauben, ich war schwanger!!! Diese Neuigkeit musste ich sofort loswerden, am liebsten hätte ich deinen Papa angerufen aber der war bei der Arbeit und das wäre denke ich nicht gut gewesen. Also habe ich Malte angerufen und auch der konnte es nicht glauben und hat sich tierisch gefreut. Als nächstes habe ich dann erstmal beim Arzt angerufen und siehe da dein Papa und ich konnten am selben Tag noch kommen. Dann ging das warten los, dass dein Papa endlich von der Arbeit kommt und es waren die längsten Stunden meines Lebens. In der Zwischenzeit habe ich immer wieder mit Malte telefoniert und über dich gesprochen! So richtig glauben und begreifen konnte ich es aber immer noch nicht. Dann war es endlich soweit und ich hörte den Schlüssel in der Tür, dein Papa kam die Treppe hoch und mir klopfte das Herz bis zum Hals, er kam auf mich zu und ich drückte ihm den Test in die Hand und sagte nur: „Ich bin schwanger“!! Er nahm mich ganz fest in den Arm und freute sich wahnsinnig! Dann ist er schnell unter die Dusche gesprungen und danach ab zum Arzt. Dieser machte auch gleich ein Ultraschall und sagte uns, dass du zwar noch nicht zu erkennen bist, aber das alles auf eine Frühschwangerschaft hindeutete und ich in der folgenden Woche wiederkommen sollte um meinen Mutterpass zu bekommen! Wahnsinn!! Es war also wahr! Du hast dich auf den Weg gemacht kleiner Lennart!
Nach der Untersuchung sind wir dann gleich zu Oma und Opa gefahren um ihnen von dir zu erzählen und sie haben sich wahnsinnig gefreut, da auch die beiden schon auf dich gewartet haben. Dann gab es noch ein Glas Sekt und auch deine beiden Onkel Marvin und Pascal und deine Uroma kamen dazu und haben auf dich angestoßen.
Ein paar Tage später hat auch deine andere Oma von dir erfahren und so nahm alles seinen Lauf. Nach und nach haben alle von dir erfahren und sich auf dich gefreut.
Und so verging die Zeit und es war ein Wechsel aus Hoffen und bangen das mit dir alles in Ordnung ist und die unbeschreibliche Vorfreude dich endlich im Arm halten zu können.
Die Wochen vergingen und es kamen immer neue Erlebnisse hinzu, wir durften dich auf dem Ultraschallgerät bewundern, dein Herz schlagen sehen und uns anhören, dass mit dir alles in Ordnung ist. Irgendwann kam der Tag an dem ich dich das erste Mal in meinem Bauch gespürt habe und auch dein Papa hat dich ganz leicht spüren können und war überglücklich. Mit der Zeit wurdest du immer kräftiger und mein Bauch immer runder und größer. Deine Bewegungen wurden stärker und so manches Mal hast du mir in die Blase getreten oder man sah deine Körperteile aus meinem Bauch hervortreten.
Mit der Zeit wurden wir immer ungeduldiger. Wir fragten uns ob du gesund bist und wie du wohl aussiehst. Als wir 3 Wochen vor deinem errechneten Geburtstermin endlich umziehen konnten und dein Kinderzimmer fertig war, konnten wir es erst recht nicht mehr erwarten.
Die Zeit schien nicht voranzugehen und die Gefühle wechselten sich ab, da war die Angst vor der Geburt aber die Hoffnung das es bald losgeht damit wir dich endlich im Arm halten können und die Hoffnung das du gesund und munter zur Welt kommst.
Ich habe schon gedacht es geht nie los, aber dann war es endlich soweit nachdem wir eine Woche vorher schon einmal im Krankenhaus waren, weil ich dachte das es los geht, aber es war nur falscher Alarm und dein Papa und ich sind ganz enttäuscht wieder nach Hause gefahren.
Den Samstag vor deiner Geburt haben wir in Raisdorf verbracht, da Malte neue Kleidung brauchte. Dann sind wir noch schnell zu McDonalds um dich mit einem Cheeseburger rauszulocken (hat bei meiner Geburt damals auch geklappt) und wieder nach Hause um dort gemütlich mit Malte zusammen Abendbrot zu essen und danach gab es noch ein leckeres Eis. Dann habe ich noch ganz lange mit einer alten Freundin telefoniert und Malte und dein Papa haben gespielt. Gegen eins ging es dann ab zu Bett um dort noch eine Runde Liebe zu machen um dich aus deinem zuhause zu locken und so gegen zwei sind wir dann eingeschlafen.
06.07.08 Der große Tag!!!!
Gegen sechs Uhr wurde ich mit einem merkwürdigen Schmerz im Unterleib wach. Erst dachte ich mir nichts dabei, weil ich die letzen Tage öfter mal Schmerzen hatte und ich wollte nicht glauben, dass es tatsächlich losgeht. So kam es dann, dass ich in der Wohnung herrumlief und auf die Uhr schaute, um festzustellen, dass die Sachmerzen ziemlich regelmäßig so in einem Abstand von 6-8 Minuten kamen.
Ich legte mich immer wieder ins Bett und stand wieder auf um in der Wohnung rumzuwandern und irgendwann so gegen acht wurde auch dein Papa wach. Ich erzählte ihm, was bisher passiert war und wir guckten gemeinsam auf die Uhr um festzustellen, dass die Abstände immer kürzer wurden. Dein Papa ging also Brötchen holen damit wir noch frühstücken konnten bevor es ins Krankenhaus ging und ich ging duschen und packte danach meine restlichen Sachen zusammen. Dein Papa hat dann noch gefrühstückt aber ich habe keinen Bissen runter bekommen vor Aufregung. Dein Papa hat mich dann gedrängt, dass wir endlich losfahren aber ich hatte Angst das wir wieder nach Hause geschickt werden, aber so gegen halb zehn sind wir dann losgefahren.
Ich wollte immer noch nicht glauben, dass es wirklich losgeht, immerhin haben wir seitdem dein Stichtag feststand gesagt, dass der 06.07.08 doch ein tolles Datum wäre und noch dazu wärst du dann ein Sonntagskind und deine Oma und dein Opa wäre auch wieder von ihrem Wochenendausflug nach Rügen zurück. Sie haben immer wieder gesagt wir sollen doch bitte bis dahin warten und du hast uns wohl alle erhört!
So kam es dann, dass wir vor der Kreißsaaltür standen und klingelten und danach ging es erst mal ab ans CTG. Meine Hoffnung war, dass dieses voll ausschlägt und Wehen anzeigt, aber es waren wie beim letzen Mal nur ganz kleine, aber regelmäßige Kurven. Dein Papa konnte mir schon immer sagen, dass wieder eine Wehe kommt und du hast jedes Mal heftig in meinem Bauch gestrampelt, wahrscheinlich wurde es dir zu eng.
Trotz dieser Tatsachen habe ich fest daran geglaubt, dass wir wieder nach Hause fahren müssen. Auch dein Papa machte schon ein ganz trauriges Gesicht, bis zu dem Zeitpunkt als die Hebamme zur Untersuchung kam und sie den Satz „Na, der junge Mann wird sich wohl heute auf den Weg machen“ aussprach. Dein Papa machte Luftsprünge und hat sich riesig gefreut und ich bekam das erste Mal richtig Angst vor der Geburt und konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich dich tatsächlich bald im Arm halten durfte.
Die Hebamme ließ mir dann ein Bad ein, nur mal nebenbei, es war ziemlich heiß an deinem Geburtstag, aber da musste ich jetzt durch! Also ging es ab in die Badewanne, allerdings hielt ich es dort nicht lange aus und die Hebamme kam und sagte ich solle mir gemütliche Sachen anziehen und dann gehen wir ins Entbindungszimmer! Ohje, mir wurde ganz anders und ich bekam richtig Angst, jetzt wurde es ernst! Im Entbindungszimmer wurde dann wieder ein CTG geschrieben und es waren weiterhin regelmäßige Wehen da, aber das wichtigste für uns war, dass es dir in meinem Bauch weiterhin gut ging. Danach wurde ich wieder untersucht und der Muttermund war schon 5 cm auf, es ging also gut voran. Da die Wehen zu diesem Zeitpunkt noch gut auszuhalten waren und ich ziemlichen Hunger hatte, bekamen dein papa und ich noch ein Mittagessen.
Ab da wurden die Schmerzen dann immer heftiger und so ca. gegen 14:00 h hat die Hebamme dann die Fruchtblase geöffnet und ich habe nur gedacht, „Ohje jetzt musst du auf jeden Fall aus meinem Bauch raus und nun gibt es kein zurück mehr!“ Ab dem Zeitpunkt wurden die Wehen immer schmerzhafter und irgendwann habe ich dann eine Schmerzspritze bekommen, die aber nicht sehr viel geholfen hat.
So gegen 14:30 hatte ich das Gefühl, es nicht mehr aushalten zu können und ich wollte nur noch weg. Mir war in dem Moment alles egal, Hauptsache die Schmerzen hören auf. Ich hatte kaum noch Wehenpausen und bin von einer Stellung in die andere gegangen, aber die Schmerzen wurden nicht erträglicher. Dein Papa hat mir immer was zu trinken gereicht und mich so gut es ging unterstützt. Mittlerweile hatte ich das Gefühl die Kontrolle über mich total verloren zu haben. Dann sollte ich mich auch noch hinlegen, weil deine Herztöne ein wenig runter gegangen sind, aber du hast dich zum Glück schnell erholt. Bei der nächsten Untersuchung hat die Hebamme dann festgestellt, dass du ein Sternengucker bist und ich habe nur gedacht, „Nein, bitte nicht, denn das war ich auch und ich musste mit der Saugglocke geholt werden“. Naja die Zeit verging dann und irgendwann durfte ich mitpressen, aber da du wie gesagt falsch lagst, habe ich es alleine nicht geschafft und ich musste mich auf den Rücken legen damit die Ärztin mich durch Druck auf den Bauch unterstützen kann. Dein Papa hat gesagt, dass sie so doll gedrückt hat, dass ihre Arme vor Kraft gezittert haben. All das habe ich gar nicht bewusst mitbekommen.
Jedenfalls habe ich immer fleißig mitgedrückt, auch Papas Hand, das wird er dir bestimmt irgendwann mal erzählen, weil es wohl schmerzhaft war soviel Kraft hatte ich plötzlich. Die Hebamme sagte irgendwann, „oh, ich sehe dunkle Haare“ und ich habe nur gedacht bald ist es geschafft. Daraufhin durfte ich dann auch mal fühlen und siehe da, ich konnte schon deinen Kopf berühren. Mit der nächsten Wehe war dieser dann da und ich habe gedacht ich sterbe und dann musste ich noch einmal kräftig pressen und du warst du endlich da!!!
Ich wartete auf den ersten Schrei von dir, aber er kam nicht und ich habe immer wieder nachgefragt ob mit dir alles in Ordnung ist und das war es ja auch! Dann wurdest du mir auf den Bauch gelegt und ich konnte es nicht fassen! Dein Papa kam ganz nah zu uns und hatte Tränen in den Augen und wir haben uns nur ungläubig angeguckt weil du ein Wunder bist was wir nicht begreifen konnten.
Wir durften wir erst einmal eine ganze Weile zu dritt kuscheln und die ersten Minuten genießen, bis du dann gewogen, gemessen und angezogen wurdest. Danach ging es erstmal zu deinem Papa auf den Arm und dann solltest du was zu trinken bekommen und in der Zeit hat dein Papa alle benachrichtigt die schon so sehnsüchtig und ungeduldig auf dich gewartet haben. Währenddessen durftest du dich ein wenig stärken und an meiner Brust trinken und ich habe stolz mit deiner Oma telefoniert um von dir zu berichten.
Und dann kam alles ganz anders als wir es uns vorgestellt hatten. Erst sah ich, dass dir Milch aus dem Mund lief. Dann bemerkte ich, dass du im Gesicht ganz blau warst und dein Papa der neben uns saß hat dich hoch genommen und ich hab sofort geklingelt. Es kam erst nur die Praktikantin die dann aber sofort die Hebamme holte, welche dich aus Papas Arm nahm und anfing dich auszuziehen und nur rief das das Reha-Bett geholt werden muss (von der Kreißsaalbesichtigung wusste wir, dass das nichts gutes heißen konnte). Dein Papa wollte sofort aus dem Kreißsaal gehen, weil er das nicht mit ansehen konnte, aber ich hab nur gesagt er soll bleiben, ich brauchte ihn doch. Dann wurde bei dir die Milch aus dem Mund abgesaugt und du wurdest versorgt und der Kinmderarzt wurde gerufen und hat dich untersucht. Ich stand total unter Schok, vor Angst um dich und völlig geschafft von der Geburt. Du wurdest dann zur Beobachtung auf die Kinderintensivstation verlegt und dein Papa hat dich begleitet damit du nicht alleine bist. Ich wurde weiter versorgt und dann auf die Station verlegt, als zum Glück deine Oma dann kam und sich um mich gekümmert hat. Irgendwann kam dein Papa dann von dir zurück und hat fürchterlich geweint, ich dachte dir wäre was passiert, aber er hat mir dann gesagt das es dir soweit gut geht und er so weint, weil er gedacht hat das du stirbst. Aber es ging dir ja Gott sei dank gut und die Ärzte wollten dich nur zur Beobachtung dort behalten. Später durfte ich dich dann auch besuchen. Ich stand an deinem Bett und durfte dich nicht auf den Arm nehmen, weil du dich erholen solltest und es hat mir das Herz gebrochen dich dort so hilflos und allein liegen zu sehen und wieder gehen zu müssen.
Dein Papa ist dann noch lange bei mir geblieben bis dein Opa und Malte kamen um ihn anzuholen und mit ihm auf deine Geburt anzustoßen, denn deine Babyparty war schon längst organisiert.
Die nächsten Tage waren dann eine Mischung aus der puren Freude das du endlich bei uns warst und der schrecklichen Angst das der Vorfall nach deiner Geburt Folgen für dich hat.
Den Donnerstag nach deiner Geburt gab es dann endlich die Entwarnung, es ging dir gut und es hatte keine Folgen und wir durften dich endlich mit nach Hause nehmen, wo alle schon sehnsüchtig auf deine Ankunft gewartet haben.
Heute versuchen wir das alles zu vergessen, aber es ist immer noch nicht leicht und wir denke oft an diesen furchtbaren Moment. Du bist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken und du bereitest uns soviel Freude! Du gehörst jetzt für immer zu uns und wir sind unglaublich stolz auf dich!
Wir lieben dich kleiner Lennart!!
Mama
22.08.2008 19:41
ooohhh das ist sooooo toll geschrieben....*schnief*
Ich kenn das Gefühl den Krümel dazulassen aber die Angst wird vergehen glaub mir und dann geniesst du nur noch...
Was war denn??Hatte er sich verschluckt an der Milch oder was war???
Ich kenn das Gefühl den Krümel dazulassen aber die Angst wird vergehen glaub mir und dann geniesst du nur noch...
Was war denn??Hatte er sich verschluckt an der Milch oder was war???
22.08.2008 19:51
Ja genau, er hatte sich verschluckt, war echt schlimm! Gott sei Dank geht es ihm jetzt gut!
Was meinst du denn damit das du es kennst loszulassen?
Was meinst du denn damit das du es kennst loszulassen?
22.08.2008 20:03
Mensch...das war ja viel zu Lesen
das hast du echt toll geschrieben hab voll mitgefühlt
man denkt ja das man bei der geburt dabei ist bzw dabei war ^^
Herzlichen Glückwunsch !!! und eine schöne zeit wünsch ich euch !
das hast du echt toll geschrieben hab voll mitgefühlt
man denkt ja das man bei der geburt dabei ist bzw dabei war ^^
Herzlichen Glückwunsch !!! und eine schöne zeit wünsch ich euch !
22.08.2008 20:09
Wunderschön geschrieben. Beim lesen ist man irgendwie hautnah dabei...*Gänsehaut hat
Ich gratuliere euch von Herzen zu eurem kleinen Sohnemann und wünsche euch weiterhin alles Gute
LG
Ich gratuliere euch von Herzen zu eurem kleinen Sohnemann und wünsche euch weiterhin alles Gute
LG
22.08.2008 20:10
Zitat von c.m.1984:
Ja genau, er hatte sich verschluckt, war echt schlimm! Gott sei Dank geht es ihm jetzt gut!
Was meinst du denn damit das du es kennst loszulassen?
Ich hatte nen Notks mit Vollnarkose und hab meine Maus garnicht sehen können sie ist gleich in die Kinderklinik gekommen weil sie zu leicht war..Ich hab sie erst am nächsten tag sehen können und mir brach es fast das Herz als ich wieder zurück in meine Klinik musste und meine Maus alleine lassen musste... Eine Woche musste ich das mitmachen,täglich hinfahren und sie wieder da lassen bis ich sie mit nach Hause nehmen durfte..Zu Hause hab ich die ersten Tage dann fast nur mit ihr im Bett verbracht weil ich angst hatte sie allein zu lassen,ich hatte sie ja schon eine Woche alleine lassen müssen...aber das ging dann irgentwann und jetzt kann ich auch mal in die Stadt alleine und sie bleibt beim Papa...
Meine Schwester hatte schon gefragt ob wir ihr die Maus mal bringen wollen damit wir ins Kino oder so können,ich stille ja ned..Aber soweit bin ich dann doch noch ned...
22.08.2008 20:10
ein wundervoller, aber auch trauriger bericht. alles gute noch zum kleinen mann.
22.08.2008 20:42
echt schön erinnert mich an meine geburt.... mein kleiner kam auch erstmal auf die intensivstation, von einem auf den anderen moment. maurice hatte fruchtwasser geschluckt.
22.08.2008 20:53
wirklich sehr schöne geschrieben; man meint fast dabeigewesen zusein.
Ein unfassbares Gefühl ist es, wenn mit den Kindern was nicht in ordnung ist - abe4r Gottsdeidank hat sich alles zum Guten entwickelt!
Alles Gute Euch
Judith
Ein unfassbares Gefühl ist es, wenn mit den Kindern was nicht in ordnung ist - abe4r Gottsdeidank hat sich alles zum Guten entwickelt!
Alles Gute Euch
Judith
22.08.2008 20:55
Wunderschön geschrieben
Respekt man denkt man war dabei
Wünsche euch auch Alles Liebe und Gute
Und Herzlichen Glückwunsch noch nachträglich
Respekt man denkt man war dabei
Wünsche euch auch Alles Liebe und Gute
Und Herzlichen Glückwunsch noch nachträglich
24.08.2008 13:55
Hey,
danke für eure lieben Einträge, musste mir das einfach mal von der Seele schreiben, weil ich noch so oft dran denken muss!
Lg
danke für eure lieben Einträge, musste mir das einfach mal von der Seele schreiben, weil ich noch so oft dran denken muss!
Lg
24.08.2008 14:10
Sooo schön geschrieben! Alles Gute noch für die glückliche Familie!
Hatte beim Lesen total Gänsehaut und Tränen in den Augen!
Hatte beim Lesen total Gänsehaut und Tränen in den Augen!
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