Geburtsbericht - TRIGGER Komplikation Atonie
10.11.2023 23:08
Hey,
Um es vielleicht besser verarbeiten zu können, möchte ich meinen Geburtsbericht niederschreiben - Vorsicht es wird lang.
Vorsicht dabei, wer gerade eine Geburt vor sich hat. - Es gab Komplikationen, die für mich lebensbedrohlich waren. Also wer das nicht will/ kann, nicht weiterlesen!
Nur so langsam wird mir immer bewusster, dass es knapp war und ich bin psychisch dann so down und könnte nur heulen - ja, die Hormone tun bestimmt auch noch ihr übriges dazu.
Geburtsbericht wird auch noch angefordert, aber vielleicht hilft es mir hier. Meine Hebamme hat mir zusätzlich Hilfe angeboten.
Ich möchte noch dazu erwähnen, dass ich mich zu keiner Zeit falsch betreut gefühlt habe (außer bei den CTGs nicht ganz Ernst genommen). Ich bin dem Hebammenteam und dem Arzt so dankbar und hab mich auch in dieser skurrilen Situation gut aufgehoben und immer "wohl" gefühlt. Empathie hatten wirklich alle, deshalb würde ich auch immer wieder in dieses KH gehen.. Jeder Schritt wurde erklärt, öfter wurde über meine Wangen gestreichelt und mir so Sicherheit gegeben. Und mich bestärkt, dass alles gut wird.
------------------------------------
Ab meinem Mutterschutz verlief die Schwangerschaft schon sehr "problematisch". Ich wurde zu verschiedenen Ärzten geschickt, lag bei 34+0 eine Nacht im KH wegen dem Verdacht einer Wachstumsretardierung. Die hatte sich nicht bestätigt. Aber danach musste ich jede Woche zum Doppler. Bei 39+0 gab's die nächste Einweisung ins KH, wegen einem suspektem CTG.. Das KH schickte mich nach Ultraschall und CTG nach Hause, allerdings ab dann alle 2 Tage CTG im Krankenhaus. Wir haben es bis zum ET 1.11.23 geschafft. Die Motte ließ sich also Zeit und nicht stressen.
Dann kam der 3.11 - wir lagen auf der Couch und ich hörte innerlich nur Plopp. Vorzeitiger Blasensprung um 21:30 Uhr. Ab 22 Uhr fingen Wehen im 5 min Takt an. Bis 2 Uhr hab ich noch Zuhause ausgehalten und dann haben wir nochmal Rücksprache mit dem Kreissaal gehalten. Da das zweite Kind ist, sollten wir uns dann mal auf den Weg machen.
Im KH angekommen, Mumu 1cm.. CTG hat meine Wehen nicht aufgezeichnet. Sie kamen auch eher vom Unterbauch, aber das war für die Hebammen egal.
Da es anscheinend noch nicht los ging, wurde ich auf die Geburtshilfestation verlegt. Dort wartete ich bis die Wehen stärker wurden. Sie waren jetzt auch nur alle 10 min ungefähr. CTG zeigte meine Wehen weiterhin nicht. Gegen 17:30 begannen dann plötzlich Wehen alle 4 min und so stark, dass ich fast schon mitpressen wollte.
Hebamme kam- CTG angeschlossen, keine Wehen, aber die Herzfrequenz vom Kind ging wohl in regelmäßigen Abständen nach unten..
Wir durften dann in Kreissaal. Im Kreissaal war dann der MuMu schon bei 9cm und ich durfte gleich pressen.. nach nur 21 Minuten im Kreissaal war unsere Tochter geboren. Mit 3435g, also nix zu zart
Da war auch noch alles in Ordnung. Wir durften stillen und kuscheln, ich war duschen...
Bis hierhin eigentlich eine schöne Geburt für mich, jetzt kommt der schlimme Teil.
Wir sind wieder auf der Geburtshilfestation gewesen. Ich wollte auf Toilette, merke nur, wie ich wohl viel Ausfluss habe. Als die Hebamme dann kam und mir half, hab ich auf dem Weg zur Toilette nur noch alles mit Blut vollgetropft. Auf Toilette war es auch nur ein Schwall Blut - kein Urin.
Ich sollte mich sofort wieder ins Bett legen. Die Hebamme drückte auf meinem Bauch rum (AUA, tat das weh), wieder ein Schwall Blut. Sie schrie nur noch Atonie und den Namen der anderen Schwester. Sofort standen 3 Leute um mein Bett. Ich wurde wieder in Kreissaal gefahren, ich zitterte am ganzen Körper und Tränen liefen über meine Wangen. Im Kreissaal waren es dann plötzlich 6 Leute an meinem Bett + 2 Anästhesisten. Die Anästhesisten legten mir eine 2. Flexüle und waren ab dann in Bereitschaft für eine Ausschabung. Es wurde mir ein Blasenkatheter gelegt (alles geschwollen... Sehr schmerzhaft) & es wurde wieder mehrmals auf mein Bauch gedrückt, jedes Mal wars wieder ein Schwall Blut. Dann wurde getastet, per Ultraschall geguckt, mit Tupfer quasi die Gebärmutter ausgeräumt, kurzzeitig eine Tamponade gelegt.. Zu jenem Zeitpunkt war ich nur auf meine Atmung bedacht, es tat einfach alles weh und war so unangenehm. Mich auf meine Atmung zu konzentrieren half mir, nicht zu verkrampfen, was laut den Hebammen gut ging. Man fand etwas, das jetzt in der Histologie ist, um zu bestimmen, was es ist und ob evtl. gutartig oder bösartig. Plazentarest, Eihäute waren es laut OA nicht, eher ein Polyp.. ich muss also auch noch nen Krebsabstrich zur Sicherheit machen lassen in 6 Wochen, im März diesen Jahres war erst der letzte..
Irgendwann hat die Blutung dann Gott sei Dank nachgelassen. Hätte da die Blutung nicht aufgehört hätte ich im OP eine richtige Ausschabung bekommen. Ich musste die halbe Nacht in leichter Schocklagerung liegen und hatte die ganze Nacht einen 1kg Sandsack auf dem Bauch. Jede halbe Stunde wurden meine Werte überprüft und auf meinem Bauch rumgedrückt. Die kleine Maus war zwar bei mir im Zimmer, aber ich konnte nur klingeln, wenn sie was hatte - musste ja nun liegen bleiben. Selbst stillen hat da kaum geklappt. Das machte mich noch trauriger.
Insgesamt habe ich 2-3l Blut verloren. 4l an Infusionen liefen über die ganze Nacht.
Am nächsten Tag brauchte ich noch bis Mittag, aber ab nachmittag ging es mir sogar wieder soweit ok, dass ich mich um meine Maus alleine kümmern konnte.
Die Ärzte und Hebammen waren erstaunt, wie, aber es ging.
Mein Freund hat miterlebt, wie auf der Geburtshilfestation auf meinem Bauch gedrückt wurde und wie hektisch dann alle waren. Wir durften uns zwar nochmal kurz verabschieden, aber dann wurde er allein gelassen. Ca. 2h, die ich dann behandelt worden bin, wusste er nicht, was los ist. Er hatte die Kleine von den Schwestern auf den Arm bekommen. Hinterher sagt er mir, er hätte schon den Gedanken gehabt, was macht er allein mit 2 kleinen Kindern (die Große ist 3 Jahre). Dieser Satz belastet mich sehr.
Nun sind wir Zuhause und ich sollte froh sein, dass das alles so kam, aber in manchen Momenten, kann ich nicht anders als zu weinen. Ich hoffe irgendwann wird das anders. Und dann die Ungewissheit, was das war. Ob es bösartig sein kann, lässt mich auch nicht los.
Soviel dazu. Schon im Mutterschutz hab ich gesagt, es ist wegen dem Stress, dass es die letzte Schwangerschaft sein wird. Nun mit dieser ganzen Aktion und Drama, bin ich nochmals bestärkt darin, dass es unser letztes Kind gewesen ist.
Um es vielleicht besser verarbeiten zu können, möchte ich meinen Geburtsbericht niederschreiben - Vorsicht es wird lang.
Vorsicht dabei, wer gerade eine Geburt vor sich hat. - Es gab Komplikationen, die für mich lebensbedrohlich waren. Also wer das nicht will/ kann, nicht weiterlesen!
Nur so langsam wird mir immer bewusster, dass es knapp war und ich bin psychisch dann so down und könnte nur heulen - ja, die Hormone tun bestimmt auch noch ihr übriges dazu.
Geburtsbericht wird auch noch angefordert, aber vielleicht hilft es mir hier. Meine Hebamme hat mir zusätzlich Hilfe angeboten.
Ich möchte noch dazu erwähnen, dass ich mich zu keiner Zeit falsch betreut gefühlt habe (außer bei den CTGs nicht ganz Ernst genommen). Ich bin dem Hebammenteam und dem Arzt so dankbar und hab mich auch in dieser skurrilen Situation gut aufgehoben und immer "wohl" gefühlt. Empathie hatten wirklich alle, deshalb würde ich auch immer wieder in dieses KH gehen.. Jeder Schritt wurde erklärt, öfter wurde über meine Wangen gestreichelt und mir so Sicherheit gegeben. Und mich bestärkt, dass alles gut wird.
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Ab meinem Mutterschutz verlief die Schwangerschaft schon sehr "problematisch". Ich wurde zu verschiedenen Ärzten geschickt, lag bei 34+0 eine Nacht im KH wegen dem Verdacht einer Wachstumsretardierung. Die hatte sich nicht bestätigt. Aber danach musste ich jede Woche zum Doppler. Bei 39+0 gab's die nächste Einweisung ins KH, wegen einem suspektem CTG.. Das KH schickte mich nach Ultraschall und CTG nach Hause, allerdings ab dann alle 2 Tage CTG im Krankenhaus. Wir haben es bis zum ET 1.11.23 geschafft. Die Motte ließ sich also Zeit und nicht stressen.
Dann kam der 3.11 - wir lagen auf der Couch und ich hörte innerlich nur Plopp. Vorzeitiger Blasensprung um 21:30 Uhr. Ab 22 Uhr fingen Wehen im 5 min Takt an. Bis 2 Uhr hab ich noch Zuhause ausgehalten und dann haben wir nochmal Rücksprache mit dem Kreissaal gehalten. Da das zweite Kind ist, sollten wir uns dann mal auf den Weg machen.
Im KH angekommen, Mumu 1cm.. CTG hat meine Wehen nicht aufgezeichnet. Sie kamen auch eher vom Unterbauch, aber das war für die Hebammen egal.
Da es anscheinend noch nicht los ging, wurde ich auf die Geburtshilfestation verlegt. Dort wartete ich bis die Wehen stärker wurden. Sie waren jetzt auch nur alle 10 min ungefähr. CTG zeigte meine Wehen weiterhin nicht. Gegen 17:30 begannen dann plötzlich Wehen alle 4 min und so stark, dass ich fast schon mitpressen wollte.
Hebamme kam- CTG angeschlossen, keine Wehen, aber die Herzfrequenz vom Kind ging wohl in regelmäßigen Abständen nach unten..
Wir durften dann in Kreissaal. Im Kreissaal war dann der MuMu schon bei 9cm und ich durfte gleich pressen.. nach nur 21 Minuten im Kreissaal war unsere Tochter geboren. Mit 3435g, also nix zu zart
Da war auch noch alles in Ordnung. Wir durften stillen und kuscheln, ich war duschen...
Bis hierhin eigentlich eine schöne Geburt für mich, jetzt kommt der schlimme Teil.
Wir sind wieder auf der Geburtshilfestation gewesen. Ich wollte auf Toilette, merke nur, wie ich wohl viel Ausfluss habe. Als die Hebamme dann kam und mir half, hab ich auf dem Weg zur Toilette nur noch alles mit Blut vollgetropft. Auf Toilette war es auch nur ein Schwall Blut - kein Urin.
Ich sollte mich sofort wieder ins Bett legen. Die Hebamme drückte auf meinem Bauch rum (AUA, tat das weh), wieder ein Schwall Blut. Sie schrie nur noch Atonie und den Namen der anderen Schwester. Sofort standen 3 Leute um mein Bett. Ich wurde wieder in Kreissaal gefahren, ich zitterte am ganzen Körper und Tränen liefen über meine Wangen. Im Kreissaal waren es dann plötzlich 6 Leute an meinem Bett + 2 Anästhesisten. Die Anästhesisten legten mir eine 2. Flexüle und waren ab dann in Bereitschaft für eine Ausschabung. Es wurde mir ein Blasenkatheter gelegt (alles geschwollen... Sehr schmerzhaft) & es wurde wieder mehrmals auf mein Bauch gedrückt, jedes Mal wars wieder ein Schwall Blut. Dann wurde getastet, per Ultraschall geguckt, mit Tupfer quasi die Gebärmutter ausgeräumt, kurzzeitig eine Tamponade gelegt.. Zu jenem Zeitpunkt war ich nur auf meine Atmung bedacht, es tat einfach alles weh und war so unangenehm. Mich auf meine Atmung zu konzentrieren half mir, nicht zu verkrampfen, was laut den Hebammen gut ging. Man fand etwas, das jetzt in der Histologie ist, um zu bestimmen, was es ist und ob evtl. gutartig oder bösartig. Plazentarest, Eihäute waren es laut OA nicht, eher ein Polyp.. ich muss also auch noch nen Krebsabstrich zur Sicherheit machen lassen in 6 Wochen, im März diesen Jahres war erst der letzte..
Irgendwann hat die Blutung dann Gott sei Dank nachgelassen. Hätte da die Blutung nicht aufgehört hätte ich im OP eine richtige Ausschabung bekommen. Ich musste die halbe Nacht in leichter Schocklagerung liegen und hatte die ganze Nacht einen 1kg Sandsack auf dem Bauch. Jede halbe Stunde wurden meine Werte überprüft und auf meinem Bauch rumgedrückt. Die kleine Maus war zwar bei mir im Zimmer, aber ich konnte nur klingeln, wenn sie was hatte - musste ja nun liegen bleiben. Selbst stillen hat da kaum geklappt. Das machte mich noch trauriger.
Insgesamt habe ich 2-3l Blut verloren. 4l an Infusionen liefen über die ganze Nacht.
Am nächsten Tag brauchte ich noch bis Mittag, aber ab nachmittag ging es mir sogar wieder soweit ok, dass ich mich um meine Maus alleine kümmern konnte.
Die Ärzte und Hebammen waren erstaunt, wie, aber es ging.
Mein Freund hat miterlebt, wie auf der Geburtshilfestation auf meinem Bauch gedrückt wurde und wie hektisch dann alle waren. Wir durften uns zwar nochmal kurz verabschieden, aber dann wurde er allein gelassen. Ca. 2h, die ich dann behandelt worden bin, wusste er nicht, was los ist. Er hatte die Kleine von den Schwestern auf den Arm bekommen. Hinterher sagt er mir, er hätte schon den Gedanken gehabt, was macht er allein mit 2 kleinen Kindern (die Große ist 3 Jahre). Dieser Satz belastet mich sehr.
Nun sind wir Zuhause und ich sollte froh sein, dass das alles so kam, aber in manchen Momenten, kann ich nicht anders als zu weinen. Ich hoffe irgendwann wird das anders. Und dann die Ungewissheit, was das war. Ob es bösartig sein kann, lässt mich auch nicht los.
Soviel dazu. Schon im Mutterschutz hab ich gesagt, es ist wegen dem Stress, dass es die letzte Schwangerschaft sein wird. Nun mit dieser ganzen Aktion und Drama, bin ich nochmals bestärkt darin, dass es unser letztes Kind gewesen ist.
11.11.2023 11:25
Herzlichen Glückwunsch zum Baby.
Was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte nach der letzten Geburt auch unstillbare Blutungen, bin Sogar kurzzeitig ohnmächtig geworden. Bei mir lag es an der Plazenta, die einfach viel zu groß war und dort, wo sie an der Gebärmutter fest war, eine zu große Wunde hinterlassen hat. Mein GB war 1 Tag nach Geburt bei 5,6 und erst bei einem wert von 6 durfte ich entlassen werden.
Ich drück dir die Daumen, dass das, was sie gefunden haben wirklich etwas harmloses ist und dass es dir schnell besser geht
Was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte nach der letzten Geburt auch unstillbare Blutungen, bin Sogar kurzzeitig ohnmächtig geworden. Bei mir lag es an der Plazenta, die einfach viel zu groß war und dort, wo sie an der Gebärmutter fest war, eine zu große Wunde hinterlassen hat. Mein GB war 1 Tag nach Geburt bei 5,6 und erst bei einem wert von 6 durfte ich entlassen werden.
Ich drück dir die Daumen, dass das, was sie gefunden haben wirklich etwas harmloses ist und dass es dir schnell besser geht
11.11.2023 23:19
Hallo Bella, erstmal herzlichen Glückwunsch zum Baby!!! Schön dass es euch nun gut geht und ihr zuhause seid. Ich hoffe, du kannst dich gut erholen und die Zeit genießen.
Dass du dir diese Erfahrung von der Seele schreiben willst, kann ich gut nachvollziehen - und ich glaube, ein Stück weit ist das auch sehr hilfreich. Einfach alles nochmal Revue passieren lassen, Gedanken sammeln, Zuhörer haben…
Ich würde an deiner Stelle einfach mal beobachten wie gut du die Erfahrung weiter verarbeiten kannst und ob du ggf. Unterstützung brauchst, z. B. in Form einer Gesprächstherapie oder ähnlichem.
Ich habe auch zwei halbwegs unschöne Geburtserfahrungen hinter mir. Bei Geburt 1 kam mein Sohn leblos zur Welt und ich war mir im Kreißsaal sicher, dass wir ihn verloren haben. Er wurde gsd erfolgreich reanimiert, lag dann eine Woche auf der Intensiv, danach drei Wochen auf der Neo und wurde entlassen mit einem riesigen Damoklesschwert einer Schwerstbehinderung. Mehr ins Detail gehen muss ich vermutlich nicht. Es war eine heftige Zeit und ich glaube, ich hatte / habe so eine Art Trauma davongetragen.
Meine dritte Geburt verlief ähnlich, nur dass sie meine Tochter rechtzeitig per Notkaiserschnitt geholt haben - das war sehr hektisch, panisch, ich war wie in Trance, weiß nur noch dass ich mit dem Gedanken „Mein Kind ist tot“ eingeschlafen bin und mit dem gleichen Gedanken im Aufwachraum zu mir kam. Glücklicherweise war alles gut. Ich glaube aber, da hatte ich mein zweites Trauma. Und beides nie verarbeitet zu haben, war ein Fehler, der bestimmt auch dazu geführt hat, dass ich irgendwann so eine Art „überlaufendes Fass“ war - ich hab Panikattacken entwickelt und eine Angststörung.
Man kann ja immer alles irgendwie relativieren, im Sinne von „seid doch froh, dass ihr lebt und gesund seid“ oder im Sinne von „vor 100 Jahren haben Frauen ständig Kinder verloren und sind fast verblutet, einen Psychologen brauchten die doch auch nicht“… aber das halte ich für Quatsch.
Also achte auf dich. Sprich mit anderen darüber. Und gib dir Zeit! Gerade ist es ja noch sehr frisch. Und wenn du irgendwann merkst, du knabberst immer noch stark daran, schau vielleicht mal, ob dir ein Profi weiterhelfen könnte.
Ich wünsche dir alles Gute!
Dass du dir diese Erfahrung von der Seele schreiben willst, kann ich gut nachvollziehen - und ich glaube, ein Stück weit ist das auch sehr hilfreich. Einfach alles nochmal Revue passieren lassen, Gedanken sammeln, Zuhörer haben…
Ich würde an deiner Stelle einfach mal beobachten wie gut du die Erfahrung weiter verarbeiten kannst und ob du ggf. Unterstützung brauchst, z. B. in Form einer Gesprächstherapie oder ähnlichem.
Ich habe auch zwei halbwegs unschöne Geburtserfahrungen hinter mir. Bei Geburt 1 kam mein Sohn leblos zur Welt und ich war mir im Kreißsaal sicher, dass wir ihn verloren haben. Er wurde gsd erfolgreich reanimiert, lag dann eine Woche auf der Intensiv, danach drei Wochen auf der Neo und wurde entlassen mit einem riesigen Damoklesschwert einer Schwerstbehinderung. Mehr ins Detail gehen muss ich vermutlich nicht. Es war eine heftige Zeit und ich glaube, ich hatte / habe so eine Art Trauma davongetragen.
Meine dritte Geburt verlief ähnlich, nur dass sie meine Tochter rechtzeitig per Notkaiserschnitt geholt haben - das war sehr hektisch, panisch, ich war wie in Trance, weiß nur noch dass ich mit dem Gedanken „Mein Kind ist tot“ eingeschlafen bin und mit dem gleichen Gedanken im Aufwachraum zu mir kam. Glücklicherweise war alles gut. Ich glaube aber, da hatte ich mein zweites Trauma. Und beides nie verarbeitet zu haben, war ein Fehler, der bestimmt auch dazu geführt hat, dass ich irgendwann so eine Art „überlaufendes Fass“ war - ich hab Panikattacken entwickelt und eine Angststörung.
Man kann ja immer alles irgendwie relativieren, im Sinne von „seid doch froh, dass ihr lebt und gesund seid“ oder im Sinne von „vor 100 Jahren haben Frauen ständig Kinder verloren und sind fast verblutet, einen Psychologen brauchten die doch auch nicht“… aber das halte ich für Quatsch.
Also achte auf dich. Sprich mit anderen darüber. Und gib dir Zeit! Gerade ist es ja noch sehr frisch. Und wenn du irgendwann merkst, du knabberst immer noch stark daran, schau vielleicht mal, ob dir ein Profi weiterhelfen könnte.
Ich wünsche dir alles Gute!
12.11.2023 13:15
Zitat von -M-Y-A-:
Herzlichen Glückwunsch zum Baby.
Was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte nach der letzten Geburt auch unstillbare Blutungen, bin Sogar kurzzeitig ohnmächtig geworden. Bei mir lag es an der Plazenta, die einfach viel zu groß war und dort, wo sie an der Gebärmutter fest war, eine zu große Wunde hinterlassen hat. Mein GB war 1 Tag nach Geburt bei 5,6 und erst bei einem wert von 6 durfte ich entlassen werden.
Ich drück dir die Daumen, dass das, was sie gefunden haben wirklich etwas harmloses ist und dass es dir schnell besser geht
Danke dir.
Ich hoffe einfach, dass es harmlos ist. Weiß auch gar nicht, wie lange da die Histo braucht um nen Ergebnis zu haben oder ob ich das erst zum Gyn-termin in 6 Wochen erfahre..
Da ich mit nem sehr sehr guten HB in die Entbindung gegangen bin, war mein HB danach noch okay.
Von 8,5 auf 6,2.. damit hatte ich nur Tabletten bekommen - gerade so an der Transfusion vorbei.
Das Personal war eh erstaunt, wie gut mein Körper das wegsteckt. Jeder kam mehrmals am Tag fragen, ob es mir wirklich gut geht. Das hat mich noch mehr verunsichert, dass es mir evtl doch schlechter gehen müsste.. Geht sogar so weit, dass von den Ärzten her revidiert wurde, dass es doch so ein hoher Blutverlust war. Dabei wurde ja alles gemessen und gewogen...
12.11.2023 13:23
Ich habe eine ähnliche Erfahrung bei meiner 5. Geburt gemacht. Die Plazenta löste sich nicht vollständig und ich bekam kurz nach der Geburt starke Sturzblutungen. Es war eine Hausgeburt und so dauerte es auch bis ich im KH ankam und auf dem OP Tisch lag. 30 Minuten länger und ich wäre verblutet.
Die ersten Wochen ging es mir damit auch sehr schlecht und ich hatte auch arge Selbstzweifel. Mir hat geholfen darüber zu sprechen mit den Menschen die eben dabei waren. Mein Mann, eine Freundin und die Hebamme. Es ließ dann nach einiger Zeit nach und ich war tatsächlich einfach nur froh mein Leben und mein Baby genießen zu können.
Also reden viel darüber, Tausch dich aus mit deinem Mann und wenn möglich mit der Hebamme. Vielleicht bietet dir dein KH auch ein Nachtgespräch an, in dem man das ganze im Nachgang noch mal betrachten kann. Das hat mir sehr geholfen als bei der Nachuntersuchung der Arzt noch mal ganz sachlich erklärte was passiert war und wie sie mich behandelt hatten.
.
Ich denke dass mein Vorteil auch war, dass ich in Vollnarkose gelegt wurde,ich Stelle es mir Horror vor hätte ich bei vollem Bewusstsein miterleben müsste wie sie da unten die Plazenta rausdoktoren. Von daher könnte so ein Nachtgespräch auch hilfreich für dich sein.
Die ersten Wochen ging es mir damit auch sehr schlecht und ich hatte auch arge Selbstzweifel. Mir hat geholfen darüber zu sprechen mit den Menschen die eben dabei waren. Mein Mann, eine Freundin und die Hebamme. Es ließ dann nach einiger Zeit nach und ich war tatsächlich einfach nur froh mein Leben und mein Baby genießen zu können.
Also reden viel darüber, Tausch dich aus mit deinem Mann und wenn möglich mit der Hebamme. Vielleicht bietet dir dein KH auch ein Nachtgespräch an, in dem man das ganze im Nachgang noch mal betrachten kann. Das hat mir sehr geholfen als bei der Nachuntersuchung der Arzt noch mal ganz sachlich erklärte was passiert war und wie sie mich behandelt hatten.
.
Ich denke dass mein Vorteil auch war, dass ich in Vollnarkose gelegt wurde,ich Stelle es mir Horror vor hätte ich bei vollem Bewusstsein miterleben müsste wie sie da unten die Plazenta rausdoktoren. Von daher könnte so ein Nachtgespräch auch hilfreich für dich sein.
12.11.2023 13:30
Zitat von Lillipilli:
Hallo Bella, erstmal herzlichen Glückwunsch zum Baby!!! Schön dass es euch nun gut geht und ihr zuhause seid. Ich hoffe, du kannst dich gut erholen und die Zeit genießen.
Dass du dir diese Erfahrung von der Seele schreiben willst, kann ich gut nachvollziehen - und ich glaube, ein Stück weit ist das auch sehr hilfreich. Einfach alles nochmal Revue passieren lassen, Gedanken sammeln, Zuhörer haben…
Ich würde an deiner Stelle einfach mal beobachten wie gut du die Erfahrung weiter verarbeiten kannst und ob du ggf. Unterstützung brauchst, z. B. in Form einer Gesprächstherapie oder ähnlichem.
Ich habe auch zwei halbwegs unschöne Geburtserfahrungen hinter mir. Bei Geburt 1 kam mein Sohn leblos zur Welt und ich war mir im Kreißsaal sicher, dass wir ihn verloren haben. Er wurde gsd erfolgreich reanimiert, lag dann eine Woche auf der Intensiv, danach drei Wochen auf der Neo und wurde entlassen mit einem riesigen Damoklesschwert einer Schwerstbehinderung. Mehr ins Detail gehen muss ich vermutlich nicht. Es war eine heftige Zeit und ich glaube, ich hatte / habe so eine Art Trauma davongetragen.
Meine dritte Geburt verlief ähnlich, nur dass sie meine Tochter rechtzeitig per Notkaiserschnitt geholt haben - das war sehr hektisch, panisch, ich war wie in Trance, weiß nur noch dass ich mit dem Gedanken „Mein Kind ist tot“ eingeschlafen bin und mit dem gleichen Gedanken im Aufwachraum zu mir kam. Glücklicherweise war alles gut. Ich glaube aber, da hatte ich mein zweites Trauma. Und beides nie verarbeitet zu haben, war ein Fehler, der bestimmt auch dazu geführt hat, dass ich irgendwann so eine Art „überlaufendes Fass“ war - ich hab Panikattacken entwickelt und eine Angststörung.
Man kann ja immer alles irgendwie relativieren, im Sinne von „seid doch froh, dass ihr lebt und gesund seid“ oder im Sinne von „vor 100 Jahren haben Frauen ständig Kinder verloren und sind fast verblutet, einen Psychologen brauchten die doch auch nicht“… aber das halte ich für Quatsch.
Also achte auf dich. Sprich mit anderen darüber. Und gib dir Zeit! Gerade ist es ja noch sehr frisch. Und wenn du irgendwann merkst, du knabberst immer noch stark daran, schau vielleicht mal, ob dir ein Profi weiterhelfen könnte.
Ich wünsche dir alles Gute!
Dankeschön.
Das tut mir leid zu lesen. Das hört sich schrecklich an., was du bei den Geburten durchmachen musstest.
Wahrscheinlich brauchen wir halt einfach Zeit & drüber reden, versuche ich. Am meisten erstmal mit Familie. Aber auch da kommt des öfteren die Ansage:
"Was ich denn möchte, schließlich geht's mir doch gut und dem Kind doch auch."
Das es aber hätte anders ausgehen können, kann ich nicht einfach so verdrängen.
Und auch der Gedanke, mit dem Krebsabstrich/ histologischer Untersuchung kann (momentan) nicht so einfach beiseite geschoben werden.
12.11.2023 14:13
Zitat von bella-hermy2011:
Zitat von Lillipilli:
Hallo Bella, erstmal herzlichen Glückwunsch zum Baby!!! Schön dass es euch nun gut geht und ihr zuhause seid. Ich hoffe, du kannst dich gut erholen und die Zeit genießen.
Dass du dir diese Erfahrung von der Seele schreiben willst, kann ich gut nachvollziehen - und ich glaube, ein Stück weit ist das auch sehr hilfreich. Einfach alles nochmal Revue passieren lassen, Gedanken sammeln, Zuhörer haben…
Ich würde an deiner Stelle einfach mal beobachten wie gut du die Erfahrung weiter verarbeiten kannst und ob du ggf. Unterstützung brauchst, z. B. in Form einer Gesprächstherapie oder ähnlichem.
Ich habe auch zwei halbwegs unschöne Geburtserfahrungen hinter mir. Bei Geburt 1 kam mein Sohn leblos zur Welt und ich war mir im Kreißsaal sicher, dass wir ihn verloren haben. Er wurde gsd erfolgreich reanimiert, lag dann eine Woche auf der Intensiv, danach drei Wochen auf der Neo und wurde entlassen mit einem riesigen Damoklesschwert einer Schwerstbehinderung. Mehr ins Detail gehen muss ich vermutlich nicht. Es war eine heftige Zeit und ich glaube, ich hatte / habe so eine Art Trauma davongetragen.
Meine dritte Geburt verlief ähnlich, nur dass sie meine Tochter rechtzeitig per Notkaiserschnitt geholt haben - das war sehr hektisch, panisch, ich war wie in Trance, weiß nur noch dass ich mit dem Gedanken „Mein Kind ist tot“ eingeschlafen bin und mit dem gleichen Gedanken im Aufwachraum zu mir kam. Glücklicherweise war alles gut. Ich glaube aber, da hatte ich mein zweites Trauma. Und beides nie verarbeitet zu haben, war ein Fehler, der bestimmt auch dazu geführt hat, dass ich irgendwann so eine Art „überlaufendes Fass“ war - ich hab Panikattacken entwickelt und eine Angststörung.
Man kann ja immer alles irgendwie relativieren, im Sinne von „seid doch froh, dass ihr lebt und gesund seid“ oder im Sinne von „vor 100 Jahren haben Frauen ständig Kinder verloren und sind fast verblutet, einen Psychologen brauchten die doch auch nicht“… aber das halte ich für Quatsch.
Also achte auf dich. Sprich mit anderen darüber. Und gib dir Zeit! Gerade ist es ja noch sehr frisch. Und wenn du irgendwann merkst, du knabberst immer noch stark daran, schau vielleicht mal, ob dir ein Profi weiterhelfen könnte.
Ich wünsche dir alles Gute!
Dankeschön.
Das tut mir leid zu lesen. Das hört sich schrecklich an., was du bei den Geburten durchmachen musstest.
Wahrscheinlich brauchen wir halt einfach Zeit & drüber reden, versuche ich. Am meisten erstmal mit Familie. Aber auch da kommt des öfteren die Ansage:
"Was ich denn möchte, schließlich geht's mir doch gut und dem Kind doch auch."
Das es aber hätte anders ausgehen können, kann ich nicht einfach so verdrängen.
Und auch der Gedanke, mit dem Krebsabstrich/ histologischer Untersuchung kann (momentan) nicht so einfach beiseite geschoben werden.
Ich denke es klingt fies was deine Bekannten da sagen,aber wenn sie es liebevoller verpacken würden haben sie ja nicht unbedingt unrecht.
Klar, es hätte schlimmer ausgehen können, klar du hättest sterben können, ich kenne das Gefühl und die Angst die einen da beschleucht, aber letztlich musst du auch auf das Maß achten mit dem du diesem Hätte hätte hätte Raum gibst, damit du dich da auch nicht zu sehr reinsteigerst. Die Psyche ist ein Arschloch ich weiß, aber gerade im Wochenbett ist es wichtig darauf zu achten mit was du sie fütterst und so leicht es klingen mag, aber du kannst nun deine Zeit damit verbringen ständig über das Hätte zu reden und es damit aufzubauschen oder dich tatsächlich auf das eigentliche Glück das du nun hast zu konzentrieren. Welches wohlbemerkt dein Umfeld insbesondere dein Mann nun mal auch genießen möchte. Mein Mann hat damals gerne zugehört und oft mit mir gesprochen und auch die Hebamme, aber irgendwann waren alle mal an dem Punkt an dem sie mir deutlich sagten, dass es reicht, dass ich mich reinsteigerst und es tatsächlich damit schlimmer mache. Im ersten Moment hab ich das auch nicht gut aufgefasst, meinem Ego hat das auch gar nicht geschmeckt, aber nach ein paar Tagen war mir klar,p dass es sehr wohl auch darauf ankommt wie ich damit umgehe und wie viel Raum ich dem schenke und ich könnte tatsächlich die so kurze und schöne Babyzeit genießen. Darum bin ich bis heute dankbar.
Wenn du merkst es lässt dich nicht los rede mit den betreffenden Ärzten und oder Hebammen darüber und suche dir ggf psychische Unterstützung bevor es richtig schlimm wird. Das wäre weder für dich noch dein Baby und Mann gut.
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