Da meine kleine Speckbacke nun auch schon 11 Tage alt ist und sich langsam das Leben zu dritt einpegelt, ist endlich Zeit da meinen Geburtsbericht zu verfassen.

Die Nächte waren für mich seit Wochen nicht mehr erholsam. Sobald ich in der Senkrechten lag zog es an allen Ecken und Enden, so das nur Etappenschlafen möglich war. Wehen waren auch nichts neues mehr aber immer so unregelmäßig das ich Welten davon entfernt war endlich ins Krankenhaus zu fahren.
Doch die Nacht vom 22. zum 23.7. war anders. Alle 20 min. wurde ich wach geplagt von einer Wehe. Neu davon war nur das sie relativ regelmäßig kamen. Hatte ja eh 13 Uhr ein CTG Termin bei meiner Hebamme, bis dahin schaff ich das locker. Doch es kam anders...
Morgens 10 Uhr musste ich der Wahrheit dann doch ins Auge sehen da die Wehen ca. alle 10 min. kamen und ich schon jetzt kaum noch laufen konnte, das es wahrschl. losgeht.
Also Hebamme angerufen und Termin vorgezogen. Beim CTG dann der Schock...Keine einzige Wehe zu sehen. Sie meinte bei dem Befund würde sie mich eigentlich nicht mal untersuchen. Ich krümmte mich zu dem Zeitpunkt schon vor Schmerzen auf der Liege. Zur Überraschung aller war bei der Untersuchung mein Muttermund 3/4 cm offen, Portio vollständig verstrichen und Sohnemann fest im Becken.
Sie meinte dann nur trocknen: Tja, manchmal versagt auch die Technik und schickte mich samt Freund kurzerhand zum Kreissaal (die Hebammenpraxis und KH haben viell. 100m Entfernung).
Mein Herzmann war bis dahin immer noch fester Überzeugung, er würde nacher auf Spätschicht fahren, da es noch ewig dauern würde bis der Kleine da ist. Er sollte sich gewaltig täuschen. Im Kreissaal angekommen wurde uns dann verkündet, mein Freund brauche gar net mehr wegfahren. Der Kleine wäre in ein paar Stunden da! Ihm ist glaube alle Farbe aus dem Gesicht entwichen (brabbelte irgendwas von sie ist doch erst 38 +6, wers glaubt wird selig).
Rasch bekam ich das tolle Popo-frei Hemdchen an, zeitgleich einen Einlauf und ich in meiner Naivität stimmte den Wehentropf zu. 15 Min. später wollte ich das Ding ausn Fenster werfen. Wehen alle 2-3 Min. Die Pausen zwischendurch konnte ich gar nicht mehr nutzen. Alles bestand nur noch aus Schmerz. Die diensthabende Hebamme fragte mich immer fröhlich ob ich nicht ein Entspannungsbad haben möchte oder andere Entspannungsübungen probieren will. Ich wollte nur eines. Die Hand meines Freundes zerquetschen und mich im Bett nicht von der Stelle rühren. Nach 3 Std. gab ich dann auf und bat um eine PDA. Ich konnte und wollte nicht mehr. Die Fruchtblase platzte zeitnah meiner bitte und beim abtasten war der MM ca. 7/8 cm offen. Dann überlegten die Hebamme und der Narkosearzt ob eine PDA überhaupt noch etwas bringen würde. Das muss die Hölle sein dachte ich. Sie entschieden dann zu meinen gunsten da ich erstgebärend war. Ich hätte sie knutschen können.
Das legen ging recht fix und nach kurzer Zeit war ich schmerzfrei. Leider zu schmerzfrei, denn ich habe irgenwann nicht mal mehr den Berg der Wehe gemerkt. Wehenstop! Das bedeutete Wehentropf (hatte ich das Ding nicht ausn Fenster geworfen?). Innerhalb von ein paar Minuten setzten dann die Presswehen ein, ich presste wie blöde doch der Kleine kam irgenwie nicht recht vorwärts und als die Herztöne weg waren folgte der Dammschnitt. Der immense Druck ließ nach und ich hörte das erste mal die Stimme meines Sohnes. Das schönste was ich je gehört habe. Der Herzensmann schnitt mit Tränen in den Augen die Nabelschnur durch und meinte zu mir er würde das immer wieder mit mir erleben wollen.

Toni erblickte am 23.7.12 um 18:17 mit 3465g und 49cm das Licht der Welt. <3

Ich liebe dich mein kleiner Herzmann, du bereicherst jeden Tag aufs neue unser Leben.

Schöner Geburtsbericht
Das mit den Wehen erinnert mich an Schnuppis Geburt.
Bei uns im KH springen immer irre viele Hebammen-Schülerinnen rum und eine war auch bei mir dabei. Die hat mich immer sehr nettes Zeug gefragt: Ob ich die Position wechseln und aufstehen wollte ( ) oder ob ich einen speziellen Musikwunsch hätte und so Kram. Ich war so froh, als ich zwischen zwei Wehen den Umstehenden klar machen konnte, dass ich was trinken wollte - da war mir alles ander ziemlich Wurscht.

Zitat von Mocca:

Schöner Geburtsbericht
Das mit den Wehen erinnert mich an Schnuppis Geburt.
Bei uns im KH springen immer irre viele Hebammen-Schülerinnen rum und eine war auch bei mir dabei. Die hat mich immer sehr nettes Zeug gefragt: Ob ich die Position wechseln und aufstehen wollte ( ) oder ob ich einen speziellen Musikwunsch hätte und so Kram. Ich war so froh, als ich zwischen zwei Wehen den Umstehenden klar machen konnte, dass ich was trinken wollte - da war mir alles ander ziemlich Wurscht.

Schööön...alles alles Liebe

Schön geschrieben

Zitat von Mocca:

Schöner Geburtsbericht
Das mit den Wehen erinnert mich an Schnuppis Geburt.
Bei uns im KH springen immer irre viele Hebammen-Schülerinnen rum und eine war auch bei mir dabei. Die hat mich immer sehr nettes Zeug gefragt: Ob ich die Position wechseln und aufstehen wollte ( ) oder ob ich einen speziellen Musikwunsch hätte und so Kram. Ich war so froh, als ich zwischen zwei Wehen den Umstehenden klar machen konnte, dass ich was trinken wollte - da war mir alles ander ziemlich Wurscht.

Fand das ständige Fragen auch sehr...penetrant. Wollte einfach nur meine Ruhe und brauchte die Kraft für andere Dinge als irgendwelche "Turnübungen" zu absovieren.

da freu ich mich aber für euch
herzlichen glückwunsch zur geburt und alles gute

Zitat von Sonnenaufgang:

da freu ich mich aber für euch
herzlichen glückwunsch zur geburt und alles gute

Zitat von Tanzballerina:

Da meine kleine Speckbacke nun auch schon 11 Tage alt ist und sich langsam das Leben zu dritt einpegelt, ist endlich Zeit da meinen Geburtsbericht zu verfassen.

Die Nächte waren für mich seit Wochen nicht mehr erholsam. Sobald ich in der Senkrechten lag zog es an allen Ecken und Enden, so das nur Etappenschlafen möglich war. Wehen waren auch nichts neues mehr aber immer so unregelmäßig das ich Welten davon entfernt war endlich ins Krankenhaus zu fahren.
Doch die Nacht vom 22. zum 23.7. war anders. Alle 20 min. wurde ich wach geplagt von einer Wehe. Neu davon war nur das sie relativ regelmäßig kamen. Hatte ja eh 13 Uhr ein CTG Termin bei meiner Hebamme, bis dahin schaff ich das locker. Doch es kam anders...
Morgens 10 Uhr musste ich der Wahrheit dann doch ins Auge sehen da die Wehen ca. alle 10 min. kamen und ich schon jetzt kaum noch laufen konnte, das es wahrschl. losgeht.
Also Hebamme angerufen und Termin vorgezogen. Beim CTG dann der Schock...Keine einzige Wehe zu sehen. Sie meinte bei dem Befund würde sie mich eigentlich nicht mal untersuchen. Ich krümmte mich zu dem Zeitpunkt schon vor Schmerzen auf der Liege. Zur Überraschung aller war bei der Untersuchung mein Muttermund 3/4 cm offen, Portio vollständig verstrichen und Sohnemann fest im Becken.
Sie meinte dann nur trocknen: Tja, manchmal versagt auch die Technik und schickte mich samt Freund kurzerhand zum Kreissaal (die Hebammenpraxis und KH haben viell. 100m Entfernung).
Mein Herzmann war bis dahin immer noch fester Überzeugung, er würde nacher auf Spätschicht fahren, da es noch ewig dauern würde bis der Kleine da ist. Er sollte sich gewaltig täuschen. Im Kreissaal angekommen wurde uns dann verkündet, mein Freund brauche gar net mehr wegfahren. Der Kleine wäre in ein paar Stunden da! Ihm ist glaube alle Farbe aus dem Gesicht entwichen (brabbelte irgendwas von sie ist doch erst 38 +6, wers glaubt wird selig).
Rasch bekam ich das tolle Popo-frei Hemdchen an, zeitgleich einen Einlauf und ich in meiner Naivität stimmte den Wehentropf zu. 15 Min. später wollte ich das Ding ausn Fenster werfen. Wehen alle 2-3 Min. Die Pausen zwischendurch konnte ich gar nicht mehr nutzen. Alles bestand nur noch aus Schmerz. Die diensthabende Hebamme fragte mich immer fröhlich ob ich nicht ein Entspannungsbad haben möchte oder andere Entspannungsübungen probieren will. Ich wollte nur eines. Die Hand meines Freundes zerquetschen und mich im Bett nicht von der Stelle rühren. Nach 3 Std. gab ich dann auf und bat um eine PDA. Ich konnte und wollte nicht mehr. Die Fruchtblase platzte zeitnah meiner bitte und beim abtasten war der MM ca. 7/8 cm offen. Dann überlegten die Hebamme und der Narkosearzt ob eine PDA überhaupt noch etwas bringen würde. Das muss die Hölle sein dachte ich. Sie entschieden dann zu meinen gunsten da ich erstgebärend war. Ich hätte sie knutschen können.
Das legen ging recht fix und nach kurzer Zeit war ich schmerzfrei. Leider zu schmerzfrei, denn ich habe irgenwann nicht mal mehr den Berg der Wehe gemerkt. Wehenstop! Das bedeutete Wehentropf (hatte ich das Ding nicht ausn Fenster geworfen?). Innerhalb von ein paar Minuten setzten dann die Presswehen ein, ich presste wie blöde doch der Kleine kam irgenwie nicht recht vorwärts und als die Herztöne weg waren folgte der Dammschnitt. Der immense Druck ließ nach und ich hörte das erste mal die Stimme meines Sohnes. Das schönste was ich je gehört habe. Der Herzensmann schnitt mit Tränen in den Augen die Nabelschnur durch und meinte zu mir er würde das immer wieder mit mir erleben wollen.

Toni erblickte am 23.7.12 um 18:17 mit 3465g und 49cm das Licht der Welt. <3

Ich liebe dich mein kleiner Herzmann, du bereicherst jeden Tag aufs neue unser Leben.

das hast du ganz toll geschrieben, ich wünsche euch 3 alles gute und ein wunderbare zeit. Gratuliere herzlich