Geburtsbericht meiner kleinen Franziska - Nach zwei Tagen warst du endlich da
13.09.2015 16:38
Hier kommt nun mein Geburtsbericht, der wohl etwas länger werden könnte ...
Donnerstag, 03.09.2015
Für heute hatte ich einen Termin zur Geburtsanmeldung im Krankenhaus gemacht. Ich war bei 37+0 und dachte noch, ich habe ja noch mindestens zwei Wochen vor mir ... da kann ich schon mal alles Wichtige für die Geburt abklären und war schon mal im Kreissaal, bevor ich noch unter Wehen erst danach suchen muss.
Um 10 Uhr war der Termin, wir kamen mit etwas Verspätung an, machte aber nichts. Nachdem meine Daten aufgenommen wurden ging es in den Kreissaal zum CTG schreiben. Wir hatten Vanessa mitgenommen, weil keiner wissen sollte das wir den Termin im Krankenhaus haben und bevor dann alle ununterbrochen Fragen stellen wie es denn gelaufen ist, war es so am Besten. Madame fand die halbe Stunde natürlich äußerst langweilig und hat Papa gut auf Trapp gehalten, während ich gehofft hab, sie möge doch leiser sein und die anderen Frauen, die womöglich gerade entbinden nicht stören.
Nach dem CTG, was völlig in Ordnung war wurde ich untersucht. Dabei stellte die Ärztin zu wenig Fruchtwasser fest und ging noch einmal los, um sich mit der Oberärztin zu beraten was nun zu tun sei. Als sie zurückkam schallte sie erneut und sagte, ich müsse heute oder spätestens morgen eingeleitet werden, wenn sich die Menge nicht noch steigert. Dies halte sie aber für sehr unwahrscheinlich. Ich war geschockt, denn beim letzten FA-Termin vor einer Woche war alles bestens und ich hatte keinerlei Wehen bis dato gehabt. Noch völlig überrumpelt fragte sie mich, was ich denn dazu sage - was sollte ich bitte dazu sagen? Ich fragte, ob das wirklich notwendig sei oder ob man nicht noch abwarten könne, aber sie sagte es sei besser so. Meine Maus wurde gut versorgt, nur das Fruchtwasser war sehr wenig.
Wir beschlossen, dass ich am nächsten Morgen wieder komme und dann eingeleitet wird. Bis dahin wollten wir dann Vanessas Unterbringung klären. Also riefen wir meinen Schwiegervater an und erzählten, was nun war. Er kam dann am Freitag morgen zu uns gefahren und übernahm Vanessa, bis wir aus dem KH entlassen werden sollten.
Freitag, 04.09.2015:
Als mein Schwiegervater bei uns ankam machten wir Vanessa fertig. Sie wachte durchs Klingeln auf und freute sich, ihren Großvater zu sehen. Anschließend frühstückten wir noch gemeinsam, bevor wir uns zusammen auf den Weg ins KH machten. So wusste mein Schwiegervater auch, wo wir zu finden waren und konnte so mit Vanessa vorbeikommen. Im KH angekommen wurde wieder CTG geschrieben und ich wurde erneut untersucht mit demselben Ergebnis. Fruchtwasser immer noch wenig, Muttermund noch zu und Gebärmutterhals zwar verkürzt, aber noch nicht komplett weg. Ich bekam einen Wehencocktail, der scheuslich roch, aber Gott sei Dank nicht ganz so schlimm schmeckte. Diesen halben Liter Sekt-Öl-Mandel-Gemisch musste ich innerhalb von zwanzig Minuten trinken, was ich auch irgendwie schaffte. Mittlerweile war es schon 11:30 Uhr, Vanessa und Schwiegervater waren bereits wieder nach Hause gefahren und mein Mann war bei mir. Gegen 14 Uhr hatte ich das nächste Mal CTG, wo ich dann auch langsam mal Wehen bekam. Diese steigerten sich bis zum Abend immer mehr und wurden doller und häufiger. Am Anfang noch alle 7-8 Minuten, waren es gegen 17:30 bis 18:00 Uhr schon alle 3-4 Minuten. Ich war gespannt, wieviel sich wohl getan haben mochte in der Zeit. Doch die Ernüchterung kam alsbald. Als ich gegen 20 Uhr untersucht wurde, hatte sich der Mumu etwa 1 cm geöffnet, sonst war nichts weiter passiert. Die Wehen wurden indes immer stärker und noch häufiger, aber sie bewirkten nichts. Irgendwann, es dürfte schon nach 21 Uhr gewesen sein, ebbten die Wehen langsam wieder ab und waren irgendwann wieder verschwunden. Also gingen wir schlafen - wir hatten kein Familienzimmer bekommen und ich hatte ein Zimmr für mich allein bekommen. Da quetschten wir uns beide aufs KH-Bett und schliefen dort gemeinsam. Ab dem nächsten Tag sollte ein Zimmer frei werden, in das wir gegen Mittag einziehen dürften.
Samstag, 05.09.2015:
Morgens um acht sollte ich wieder in den Kreissaal - die nächste Einleitung war dran. Diesmal wurde Gel gelegt, was ich mir viel schlimmer vorgestellt hatte. Aber es tat überhaupt nicht weh und brachte auch die folgenden fünf Stunden nichts. Als ich gegen 14 Uhr wieder zum CTG ging (dazwischen war ich auch wieder dort gewesen) ging es langsam wieder los. Dennoch wurde gegen 14:30 Uhr das nächste Gel gelegt, was dann auch recht schnell wirkte. An diesem Tag wurden die Wehen noch viel stärker und ich musste sie teilweise schon sehr stark veratmen. Wir gingen viel spazieren und ich stieg die Treppen hoch und runter, in der Hoffnung es würde diesmal mehr passieren als am Vortag. Mittlerweile kamen auch Vanessa und mein Schwiegervater vorbei und wir hielten uns draußen auf, wo Vanessa spielte. Gestern war sie auch noch einmal dagewesen und wir hatten uns draußen an einen Brunnen gesetzt.
Je später es wurde, umso weniger konnte ich noch gehen oder stehen. Die Schmerzen wurden unerträglich, nur im Sitzen konnte ich sie einigermaßen aushalten. Mittlerweile hatte ich schon alle 1-2 Minuten Wehen, aber ich quälte mich dennoch noch einige Male die Treppen rauf und runter und ging spazieren. Schatz war immer dabei und war mir eine riesige Stütze, physisch als auch psychisch. Abends, ich glaube gegen 20 Uhr hatte ich noch einmal CTG. Ich musste mich mittlerweile an Schatz festhalten bei jeder Wehe und mich richtig aufs Veratmen konzentrieren. Auf dem CTG waren die Wehen auch alle gut sichtbar, wenn es denn richtig schrieb. Manche Male wurden fast gar keine Wehen aufgezeichnet, obwohl ich sie überdeutlich spürte. Die Hebammen sagten aber, das sei nicht schlimm - man sieht spätestens bei der nächsten Untersuchung, ob diese was bewirkt haben oder nicht. Und dass ich Wehen habe sieht man ja sowieso, auch wenn sie nicht aufgezeichnet werden.
Gegen 21:30 (?) wurde ich dann das nächste Mal abgetastet - und ich konnte nicht glauben was ich da zu hören bekam. Es habe sich nichts weiter getan die ganze Zeit, der Befund sei noch immer wie gestern. Mit gutem Willen könnte sich noch ein halber Zentimeter geöffnet haben, ansonsten sei nichts passiert. Ich fluchte innerlich und wünschte dieser Hebamme wer weiß was für Dinge und zeigte auch offen, was ich von dieser (nicht vorhandenen) Entwicklung hielt. Sie sagte, wenn die Wehen nicht bald etwas bewirken und immer weiter kommen und stärker werden, bekomme ich Schmerzmittel zur Nacht und am nächsten Tag wird erneut eingeleitet. Neiiiin! Ich sagte, ich wolle keine Schmerzmittel, die Wehen bewirken hoffentlich bald etwas. Da lief ich den ganzen verdammten Tag mit Wehen umher, die noch viel stärker waren als die gestrigen und dann sollten die rein gar nichts bewirkt haben?
Also sollte ich gegen Mitternacht erneut zum CTG vorbeikommen und würde dann noch einmal untersucht. Wenn es bis dahin nicht weitergegangen wäre, gäbe es Schmerzmittel.
Als wir wieder auf dem Zimmer waren - mittlerweile, seit ca. 11 Uhr das Familienzimmer - legte sich Schatz noch etwas hin. Ich sagte er solle ruhig noch versuchen zu schlafen, auch wenn er weiter für mich da sein wollte. Ich sagte, ich bgebeschon Bescheid wenn irgendetwas ist und so müde wie er war ist er auch bald eingeschlafen. Ich hingegen konnte nicht schlafne, verfluchte diese Scheiß Wehen die nichts brachten und weinte vor Verzweiflung und Frust. Die Wehen wurden noch stärker, der 1-2 Minuten Rhythmus blieb. Gegen 23:30 Uhr konnte ich nicht mehr, weckte Schatz und wir gingen zum Kreissaal. Dort wurde ich wieder untersucht und CTG wurde geschrieben - und es hatte sich immer noch nichts weiter getan. Die Tränen kamen wieder auf, die ich aber erfolgreich verdrängte. Mit einem Schmerzzäpfchen und einer Schmerz- und Schlaftablette intus verließ ich den Kreissaal und wir gingen schlafen. Ich war frustriert und verfluchte mich dafür, der Einleitung überhaupt zugestimmt zu haben. Als ich irgendwann im Laufe des Tages eine Ärztin gefragt hatte, was eigentlich passiert wäre, hätte man das alles gar nicht bemerkt - mein nächster FA-Termin wäre erst am 11.09. gewesen - hieß es, es wäre vermutlich nichts weiter passiert, ich wäre aber spätestens dann nach dem nächsten Termin eingewiesen worden. Toll, dachte ich mir. Eine Woche länger für mich und mein Baby, hätte man mir das von Anfang an gesagt hätte ich die Woche abgewartet. Aber die Ärzte von Donnerstag und Freitag stellten alles so dar, als wäre eine möglichst schnelle Einleitung unumgänglich.
Sonntag, 06.09.2015:
Ich erwachte gegen 04:00 Uhr. Ich weiß gar nicht mehr so genau warum, vermutlich musste ich mal auf die Toilette. Als ich gerade überlegte aufzustehen machte es plötzlich "Plopp" in meinem Bauch. Noch halb verschlafen fragte ich mich, was das war. Ein Blasensprung? Bei meinen Mädels fühlte sich das ganz anders an und vor allem lief es nach dem Plopp ununterbrochen und schwallartig. Hier passierte aber die erste halbe Minute gar nichts. Als ich schon dachte ich hätte mir was eingebildet, fing es plötzlich an leicht zu laufen. Ich weckte schnell Schatz und sagte, die Blase sei kaputt, ich wisse aber nicht ob sie gesprungen oder gerissen sei. Wir gingen in den Kreissaal und dort wurde der Blasensprung festgestellt. Die Hebamme sagte noch, ein so früher Blasensprung gefiele ihr gar nicht, da meine Maus immer noch ziemlich weit hinten lag. Es würde alles nur unnötig schmerzhafter für mich. Ich wusste nicht so Recht was sie meinte, sollte es dann aber bald zu spüren bekommen.
Mittlerweile war der Mumu schon 4-5 cm auf, Minimaus lag aber immer noch recht weit hinten (aber man kam schon besser an sie heran als sonst). Die Wehen fingen jetzt richtig an, ich spürte den Unterschied zu den vorhergegangenen Wehen. Diese fühlten sich irgendwie anders an. Ich konnte nicht mehr liegen beim CTG, egal wie ich mich hinlegte, es tat höllisch weh. Also wurden die Wehen an Mausis Köpfchen abgeleitet und ich konnte aufstehen und herumlaufen. Die Wehen konnte ich jetzt im Stehen am Besten veratmen und setzte mich dazwischen immer hin. Mittlerweile blutete ich auch, was mir aber recht spät erst auffiel. Mein armer Schatz stand immer dabei und versuchte mir irgendwie zu helfen, aber natürlich konnte er nichts tun.
Gegen 07:00 Uhr morgens, ich stellte irgendwann fest das es hell geworden war und ich keine Lampen sehe sondern das Tageslicht, fingen auch die Presswehen an. Der Mumu war jetzt komplett offen, ich durfte aber noch nicht pressen. Sie lag noch nicht weit genug unten. Gegen 07:20 Uhr kam ein Anesthesist (bin grad zu faul um die richtige Schreibweise zu googeln) und ich bekam eine Spinalanesthesie (?) - eine Spritze in den Rücken, die zwei Stunden wirken sollte. Für die PDA sei es schon zu spät (warum um alles in der Welt ist das denen nicht schon früher eingefallen? Ich hatte am Samstag noch einen Zettel zwecks PDA unterschrieben gehabt ...). Als ich die Spritze bekam, wurde ich irgendwann entspannter und spürte eine angenehme Wärme in den Beinen. Unter der Geburt zitterte ich manchmal sehr stark, das sei normal, der Körper sei völlig erschöpft. Mittlerweile lag ich nur noch auf dem Bett, auf der Seite mit dem Bein hochgelegt, was unbequem war. Irgendwann konnte ich mich auf den Rücken legen und beide Beine kamen hoch. Das war jetzt viel angenehmer und ich konnte ansatzweise besser veratmen.
Ich weiß, dass ich stundenlang geschrien habe vor Schmerzen und auch, dass ich zwei mal von der Hebamme angepflaumt wurde ich solle die Kraft ins Veratmen stecken und nicht so viel schreien ... es ging aber nicht anders, hätte ich nicht geschrien hätte ich kaum atmen können, das war quasi eine Art Entspannung für mich. Irgendwann durfte ich auch pressen, was ich dann auch tat. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis sie endlich tief ins Becken rutschte und es hieß, man könne schon das Köpfchen sehen. Dann war es irgendwann soweit und ich sollte pressen, damit das Köpfchen geboren wurde. Ich brauchte ein paar Anläufe, bis das Köpfchen endlich da war. Das Gefühl war sehr komisch, als es geboren wurde. Plötzlich hatte ich etwas warmes zwischen den Beinen und spürte, das es sich auch noch bewegte. Sie gab sogar ein paar Geräusche von sich - so halb geboren wie sie war. Bei dem nächsten Wehensturm wurde dann auch ihr restlicher Körper geboren und sobald sie draußen war hörten die Schmerzen urplötzlich auf. Ich war verwirrt und gleichzeitig überglücklich, als ich sie das erste Mal weinen hörte. Ich rief noch "wir haben es geschafft, Maus!", während die Nabelschnur abkam und sie noch weinte. Was genau da mit ihr gemacht wurde weiß ich gar nicht, ich weiß nur dass sie mir auf die Brust gelegt wurde, schön in ein Handtuch gehüllt. Nach ein paar Minuten sagte ich, die Wehen sind ja weg, wie soll denn die Nachgeburt kommen? Sie sagten mir ich solle einfach noch mal pressen, auch ohne Wehe. Ich dachte "ok ..." und presste noch mal - und da war es auch schon vorbei. Das Gefühl war snochseltsamer, kann ich gar nicht beschreiben. Aber es war endlich vorbei, ich musste nur noch ca. fünf Minuten genäht werden, da ich einen Dammriss 2. Grades hatte. Dabei habe ich nur gemerkt dass da genäht wurde, aber geschmerzt hat es überhaupt nicht. Nur die örtliche Betäubung hat gebrannt, das wars dann auch.
Nach fast 48 Stunden Schmerzen war meine kleine Franziska endlich geboren, und ich war überglücklich es geschafft zu haben. Meine Kaiserschnittnarbe hatte überhaupt nicht wehgetan, wovor ich so große Angst gehabt hatte, das damit etwas passiert. Und auch sonst - mein Baby kam natürlich und fast ohne Schmerzmittel zur Welt - bei einer so überempfindlichen Person wie mir ein Wunder.
Franziska <3
06.09.2015, 09:38 Uhr
3265 g, 50 cm
Meine Minimaus <3
Donnerstag, 03.09.2015
Für heute hatte ich einen Termin zur Geburtsanmeldung im Krankenhaus gemacht. Ich war bei 37+0 und dachte noch, ich habe ja noch mindestens zwei Wochen vor mir ... da kann ich schon mal alles Wichtige für die Geburt abklären und war schon mal im Kreissaal, bevor ich noch unter Wehen erst danach suchen muss.
Um 10 Uhr war der Termin, wir kamen mit etwas Verspätung an, machte aber nichts. Nachdem meine Daten aufgenommen wurden ging es in den Kreissaal zum CTG schreiben. Wir hatten Vanessa mitgenommen, weil keiner wissen sollte das wir den Termin im Krankenhaus haben und bevor dann alle ununterbrochen Fragen stellen wie es denn gelaufen ist, war es so am Besten. Madame fand die halbe Stunde natürlich äußerst langweilig und hat Papa gut auf Trapp gehalten, während ich gehofft hab, sie möge doch leiser sein und die anderen Frauen, die womöglich gerade entbinden nicht stören.
Nach dem CTG, was völlig in Ordnung war wurde ich untersucht. Dabei stellte die Ärztin zu wenig Fruchtwasser fest und ging noch einmal los, um sich mit der Oberärztin zu beraten was nun zu tun sei. Als sie zurückkam schallte sie erneut und sagte, ich müsse heute oder spätestens morgen eingeleitet werden, wenn sich die Menge nicht noch steigert. Dies halte sie aber für sehr unwahrscheinlich. Ich war geschockt, denn beim letzten FA-Termin vor einer Woche war alles bestens und ich hatte keinerlei Wehen bis dato gehabt. Noch völlig überrumpelt fragte sie mich, was ich denn dazu sage - was sollte ich bitte dazu sagen? Ich fragte, ob das wirklich notwendig sei oder ob man nicht noch abwarten könne, aber sie sagte es sei besser so. Meine Maus wurde gut versorgt, nur das Fruchtwasser war sehr wenig.
Wir beschlossen, dass ich am nächsten Morgen wieder komme und dann eingeleitet wird. Bis dahin wollten wir dann Vanessas Unterbringung klären. Also riefen wir meinen Schwiegervater an und erzählten, was nun war. Er kam dann am Freitag morgen zu uns gefahren und übernahm Vanessa, bis wir aus dem KH entlassen werden sollten.
Freitag, 04.09.2015:
Als mein Schwiegervater bei uns ankam machten wir Vanessa fertig. Sie wachte durchs Klingeln auf und freute sich, ihren Großvater zu sehen. Anschließend frühstückten wir noch gemeinsam, bevor wir uns zusammen auf den Weg ins KH machten. So wusste mein Schwiegervater auch, wo wir zu finden waren und konnte so mit Vanessa vorbeikommen. Im KH angekommen wurde wieder CTG geschrieben und ich wurde erneut untersucht mit demselben Ergebnis. Fruchtwasser immer noch wenig, Muttermund noch zu und Gebärmutterhals zwar verkürzt, aber noch nicht komplett weg. Ich bekam einen Wehencocktail, der scheuslich roch, aber Gott sei Dank nicht ganz so schlimm schmeckte. Diesen halben Liter Sekt-Öl-Mandel-Gemisch musste ich innerhalb von zwanzig Minuten trinken, was ich auch irgendwie schaffte. Mittlerweile war es schon 11:30 Uhr, Vanessa und Schwiegervater waren bereits wieder nach Hause gefahren und mein Mann war bei mir. Gegen 14 Uhr hatte ich das nächste Mal CTG, wo ich dann auch langsam mal Wehen bekam. Diese steigerten sich bis zum Abend immer mehr und wurden doller und häufiger. Am Anfang noch alle 7-8 Minuten, waren es gegen 17:30 bis 18:00 Uhr schon alle 3-4 Minuten. Ich war gespannt, wieviel sich wohl getan haben mochte in der Zeit. Doch die Ernüchterung kam alsbald. Als ich gegen 20 Uhr untersucht wurde, hatte sich der Mumu etwa 1 cm geöffnet, sonst war nichts weiter passiert. Die Wehen wurden indes immer stärker und noch häufiger, aber sie bewirkten nichts. Irgendwann, es dürfte schon nach 21 Uhr gewesen sein, ebbten die Wehen langsam wieder ab und waren irgendwann wieder verschwunden. Also gingen wir schlafen - wir hatten kein Familienzimmer bekommen und ich hatte ein Zimmr für mich allein bekommen. Da quetschten wir uns beide aufs KH-Bett und schliefen dort gemeinsam. Ab dem nächsten Tag sollte ein Zimmer frei werden, in das wir gegen Mittag einziehen dürften.
Samstag, 05.09.2015:
Morgens um acht sollte ich wieder in den Kreissaal - die nächste Einleitung war dran. Diesmal wurde Gel gelegt, was ich mir viel schlimmer vorgestellt hatte. Aber es tat überhaupt nicht weh und brachte auch die folgenden fünf Stunden nichts. Als ich gegen 14 Uhr wieder zum CTG ging (dazwischen war ich auch wieder dort gewesen) ging es langsam wieder los. Dennoch wurde gegen 14:30 Uhr das nächste Gel gelegt, was dann auch recht schnell wirkte. An diesem Tag wurden die Wehen noch viel stärker und ich musste sie teilweise schon sehr stark veratmen. Wir gingen viel spazieren und ich stieg die Treppen hoch und runter, in der Hoffnung es würde diesmal mehr passieren als am Vortag. Mittlerweile kamen auch Vanessa und mein Schwiegervater vorbei und wir hielten uns draußen auf, wo Vanessa spielte. Gestern war sie auch noch einmal dagewesen und wir hatten uns draußen an einen Brunnen gesetzt.
Je später es wurde, umso weniger konnte ich noch gehen oder stehen. Die Schmerzen wurden unerträglich, nur im Sitzen konnte ich sie einigermaßen aushalten. Mittlerweile hatte ich schon alle 1-2 Minuten Wehen, aber ich quälte mich dennoch noch einige Male die Treppen rauf und runter und ging spazieren. Schatz war immer dabei und war mir eine riesige Stütze, physisch als auch psychisch. Abends, ich glaube gegen 20 Uhr hatte ich noch einmal CTG. Ich musste mich mittlerweile an Schatz festhalten bei jeder Wehe und mich richtig aufs Veratmen konzentrieren. Auf dem CTG waren die Wehen auch alle gut sichtbar, wenn es denn richtig schrieb. Manche Male wurden fast gar keine Wehen aufgezeichnet, obwohl ich sie überdeutlich spürte. Die Hebammen sagten aber, das sei nicht schlimm - man sieht spätestens bei der nächsten Untersuchung, ob diese was bewirkt haben oder nicht. Und dass ich Wehen habe sieht man ja sowieso, auch wenn sie nicht aufgezeichnet werden.
Gegen 21:30 (?) wurde ich dann das nächste Mal abgetastet - und ich konnte nicht glauben was ich da zu hören bekam. Es habe sich nichts weiter getan die ganze Zeit, der Befund sei noch immer wie gestern. Mit gutem Willen könnte sich noch ein halber Zentimeter geöffnet haben, ansonsten sei nichts passiert. Ich fluchte innerlich und wünschte dieser Hebamme wer weiß was für Dinge und zeigte auch offen, was ich von dieser (nicht vorhandenen) Entwicklung hielt. Sie sagte, wenn die Wehen nicht bald etwas bewirken und immer weiter kommen und stärker werden, bekomme ich Schmerzmittel zur Nacht und am nächsten Tag wird erneut eingeleitet. Neiiiin! Ich sagte, ich wolle keine Schmerzmittel, die Wehen bewirken hoffentlich bald etwas. Da lief ich den ganzen verdammten Tag mit Wehen umher, die noch viel stärker waren als die gestrigen und dann sollten die rein gar nichts bewirkt haben?
Also sollte ich gegen Mitternacht erneut zum CTG vorbeikommen und würde dann noch einmal untersucht. Wenn es bis dahin nicht weitergegangen wäre, gäbe es Schmerzmittel.
Als wir wieder auf dem Zimmer waren - mittlerweile, seit ca. 11 Uhr das Familienzimmer - legte sich Schatz noch etwas hin. Ich sagte er solle ruhig noch versuchen zu schlafen, auch wenn er weiter für mich da sein wollte. Ich sagte, ich bgebeschon Bescheid wenn irgendetwas ist und so müde wie er war ist er auch bald eingeschlafen. Ich hingegen konnte nicht schlafne, verfluchte diese Scheiß Wehen die nichts brachten und weinte vor Verzweiflung und Frust. Die Wehen wurden noch stärker, der 1-2 Minuten Rhythmus blieb. Gegen 23:30 Uhr konnte ich nicht mehr, weckte Schatz und wir gingen zum Kreissaal. Dort wurde ich wieder untersucht und CTG wurde geschrieben - und es hatte sich immer noch nichts weiter getan. Die Tränen kamen wieder auf, die ich aber erfolgreich verdrängte. Mit einem Schmerzzäpfchen und einer Schmerz- und Schlaftablette intus verließ ich den Kreissaal und wir gingen schlafen. Ich war frustriert und verfluchte mich dafür, der Einleitung überhaupt zugestimmt zu haben. Als ich irgendwann im Laufe des Tages eine Ärztin gefragt hatte, was eigentlich passiert wäre, hätte man das alles gar nicht bemerkt - mein nächster FA-Termin wäre erst am 11.09. gewesen - hieß es, es wäre vermutlich nichts weiter passiert, ich wäre aber spätestens dann nach dem nächsten Termin eingewiesen worden. Toll, dachte ich mir. Eine Woche länger für mich und mein Baby, hätte man mir das von Anfang an gesagt hätte ich die Woche abgewartet. Aber die Ärzte von Donnerstag und Freitag stellten alles so dar, als wäre eine möglichst schnelle Einleitung unumgänglich.
Sonntag, 06.09.2015:
Ich erwachte gegen 04:00 Uhr. Ich weiß gar nicht mehr so genau warum, vermutlich musste ich mal auf die Toilette. Als ich gerade überlegte aufzustehen machte es plötzlich "Plopp" in meinem Bauch. Noch halb verschlafen fragte ich mich, was das war. Ein Blasensprung? Bei meinen Mädels fühlte sich das ganz anders an und vor allem lief es nach dem Plopp ununterbrochen und schwallartig. Hier passierte aber die erste halbe Minute gar nichts. Als ich schon dachte ich hätte mir was eingebildet, fing es plötzlich an leicht zu laufen. Ich weckte schnell Schatz und sagte, die Blase sei kaputt, ich wisse aber nicht ob sie gesprungen oder gerissen sei. Wir gingen in den Kreissaal und dort wurde der Blasensprung festgestellt. Die Hebamme sagte noch, ein so früher Blasensprung gefiele ihr gar nicht, da meine Maus immer noch ziemlich weit hinten lag. Es würde alles nur unnötig schmerzhafter für mich. Ich wusste nicht so Recht was sie meinte, sollte es dann aber bald zu spüren bekommen.
Mittlerweile war der Mumu schon 4-5 cm auf, Minimaus lag aber immer noch recht weit hinten (aber man kam schon besser an sie heran als sonst). Die Wehen fingen jetzt richtig an, ich spürte den Unterschied zu den vorhergegangenen Wehen. Diese fühlten sich irgendwie anders an. Ich konnte nicht mehr liegen beim CTG, egal wie ich mich hinlegte, es tat höllisch weh. Also wurden die Wehen an Mausis Köpfchen abgeleitet und ich konnte aufstehen und herumlaufen. Die Wehen konnte ich jetzt im Stehen am Besten veratmen und setzte mich dazwischen immer hin. Mittlerweile blutete ich auch, was mir aber recht spät erst auffiel. Mein armer Schatz stand immer dabei und versuchte mir irgendwie zu helfen, aber natürlich konnte er nichts tun.
Gegen 07:00 Uhr morgens, ich stellte irgendwann fest das es hell geworden war und ich keine Lampen sehe sondern das Tageslicht, fingen auch die Presswehen an. Der Mumu war jetzt komplett offen, ich durfte aber noch nicht pressen. Sie lag noch nicht weit genug unten. Gegen 07:20 Uhr kam ein Anesthesist (bin grad zu faul um die richtige Schreibweise zu googeln) und ich bekam eine Spinalanesthesie (?) - eine Spritze in den Rücken, die zwei Stunden wirken sollte. Für die PDA sei es schon zu spät (warum um alles in der Welt ist das denen nicht schon früher eingefallen? Ich hatte am Samstag noch einen Zettel zwecks PDA unterschrieben gehabt ...). Als ich die Spritze bekam, wurde ich irgendwann entspannter und spürte eine angenehme Wärme in den Beinen. Unter der Geburt zitterte ich manchmal sehr stark, das sei normal, der Körper sei völlig erschöpft. Mittlerweile lag ich nur noch auf dem Bett, auf der Seite mit dem Bein hochgelegt, was unbequem war. Irgendwann konnte ich mich auf den Rücken legen und beide Beine kamen hoch. Das war jetzt viel angenehmer und ich konnte ansatzweise besser veratmen.
Ich weiß, dass ich stundenlang geschrien habe vor Schmerzen und auch, dass ich zwei mal von der Hebamme angepflaumt wurde ich solle die Kraft ins Veratmen stecken und nicht so viel schreien ... es ging aber nicht anders, hätte ich nicht geschrien hätte ich kaum atmen können, das war quasi eine Art Entspannung für mich. Irgendwann durfte ich auch pressen, was ich dann auch tat. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis sie endlich tief ins Becken rutschte und es hieß, man könne schon das Köpfchen sehen. Dann war es irgendwann soweit und ich sollte pressen, damit das Köpfchen geboren wurde. Ich brauchte ein paar Anläufe, bis das Köpfchen endlich da war. Das Gefühl war sehr komisch, als es geboren wurde. Plötzlich hatte ich etwas warmes zwischen den Beinen und spürte, das es sich auch noch bewegte. Sie gab sogar ein paar Geräusche von sich - so halb geboren wie sie war. Bei dem nächsten Wehensturm wurde dann auch ihr restlicher Körper geboren und sobald sie draußen war hörten die Schmerzen urplötzlich auf. Ich war verwirrt und gleichzeitig überglücklich, als ich sie das erste Mal weinen hörte. Ich rief noch "wir haben es geschafft, Maus!", während die Nabelschnur abkam und sie noch weinte. Was genau da mit ihr gemacht wurde weiß ich gar nicht, ich weiß nur dass sie mir auf die Brust gelegt wurde, schön in ein Handtuch gehüllt. Nach ein paar Minuten sagte ich, die Wehen sind ja weg, wie soll denn die Nachgeburt kommen? Sie sagten mir ich solle einfach noch mal pressen, auch ohne Wehe. Ich dachte "ok ..." und presste noch mal - und da war es auch schon vorbei. Das Gefühl war snochseltsamer, kann ich gar nicht beschreiben. Aber es war endlich vorbei, ich musste nur noch ca. fünf Minuten genäht werden, da ich einen Dammriss 2. Grades hatte. Dabei habe ich nur gemerkt dass da genäht wurde, aber geschmerzt hat es überhaupt nicht. Nur die örtliche Betäubung hat gebrannt, das wars dann auch.
Nach fast 48 Stunden Schmerzen war meine kleine Franziska endlich geboren, und ich war überglücklich es geschafft zu haben. Meine Kaiserschnittnarbe hatte überhaupt nicht wehgetan, wovor ich so große Angst gehabt hatte, das damit etwas passiert. Und auch sonst - mein Baby kam natürlich und fast ohne Schmerzmittel zur Welt - bei einer so überempfindlichen Person wie mir ein Wunder.
Franziska <3
06.09.2015, 09:38 Uhr
3265 g, 50 cm
Meine Minimaus <3
13.09.2015 16:59
- lichen Glückwunsch!!
Und hattest du nicht vorher Sorge, dass deine Eltern im Kreißsaal auftauchen könnten? Da ist alles gut gegangen?
Alles liebe für Euch - gewöhnt Euch schön aneinander!!
Und hattest du nicht vorher Sorge, dass deine Eltern im Kreißsaal auftauchen könnten? Da ist alles gut gegangen?
Alles liebe für Euch - gewöhnt Euch schön aneinander!!
13.09.2015 17:42
Oh alles gute und liebe zur Geburt eurer kleinen Franziska
Ich hoffe dir gehts soweit gut und deine Eltern lassen euch erstmal in Ruhe!
Ich hoffe dir gehts soweit gut und deine Eltern lassen euch erstmal in Ruhe!
13.09.2015 17:54
Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Maus!
Schön, dass es mit der Geburt geklappt hat und kein Kaiserschnitt nötig war. Ich hoffe mit deinen Eltern ist auch alles gutgegangen!
Schön, dass es mit der Geburt geklappt hat und kein Kaiserschnitt nötig war. Ich hoffe mit deinen Eltern ist auch alles gutgegangen!
13.09.2015 18:24
Toller Bericht, ich hab beim lesen richtig mitgelitten.
Ach ja und natürlich Herzlichen Glückwunsch.
Ach ja und natürlich Herzlichen Glückwunsch.
13.09.2015 18:36
Oh herzlichen Glückwunsch zu der kleinen Franziska ein Sonntagskind
13.09.2015 19:00
Herzlichen Glückwunsch und eine schöne Kennenlernzeit! Erhol dich gut! Hat die große Schwester das Baby schon gesehen?
13.09.2015 20:28
Danke euch allen
Mit meinen Eltern ist alles bestens gelaufen. Die haben von allem nichts mitbekommen, weil sie wohl ziemlich beschäftigt waren mit der neuen Wohnung meines Bruders und haben gar nicht gemerkt dass wir nicht da waren. Und weil mein Schwiegervater ja hier war und somit auch Licht zu sehen gewesen ist haben sie sich nichts weiter gedacht.
Ich habe meine Mutter angerufen und ihr erzählt dass Franzi da ist - und sie hat es zuerst gar nicht glauben können und dachte, ich veräppel sie. Zu Besuch sind sie auch nur kurz gekommen, und lassen uns auch sonst in Ruhe. Meine Mutter hat angeboten uns zu helfen beim Wohnungsputz, und sonst haben sie alle genug zu tun mit der Hochzeitsfeier meines Bruders. Bin ganz überrascht, wie sehr sie sich zurückziehen können, kenne ich sonst gar nicht von ihnen auf diese Art.
Es lief Gott sei Dank alles genauso wie wir es uns gewünscht haben und ich bin sehr dankbar dafür. Und ich glaube, dass meine Elehna uns da sehr geholfen hat, sie passt eben in jeder Hinsicht auf uns alle auf.
Mit meinen Eltern ist alles bestens gelaufen. Die haben von allem nichts mitbekommen, weil sie wohl ziemlich beschäftigt waren mit der neuen Wohnung meines Bruders und haben gar nicht gemerkt dass wir nicht da waren. Und weil mein Schwiegervater ja hier war und somit auch Licht zu sehen gewesen ist haben sie sich nichts weiter gedacht.
Ich habe meine Mutter angerufen und ihr erzählt dass Franzi da ist - und sie hat es zuerst gar nicht glauben können und dachte, ich veräppel sie. Zu Besuch sind sie auch nur kurz gekommen, und lassen uns auch sonst in Ruhe. Meine Mutter hat angeboten uns zu helfen beim Wohnungsputz, und sonst haben sie alle genug zu tun mit der Hochzeitsfeier meines Bruders. Bin ganz überrascht, wie sehr sie sich zurückziehen können, kenne ich sonst gar nicht von ihnen auf diese Art.
Es lief Gott sei Dank alles genauso wie wir es uns gewünscht haben und ich bin sehr dankbar dafür. Und ich glaube, dass meine Elehna uns da sehr geholfen hat, sie passt eben in jeder Hinsicht auf uns alle auf.
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