Geburt meiner ersten Tochter im Geburtshaus im Juli 2018 - VORSICHT LANG
27.04.2019 23:59
Reichlich spät, aber hier ist er, mein Geburtsbericht
Geburtsbericht Maja 09.07.2018
Sonntag 08.07.2018 (ET +4)
In der Nacht von Samstag auf Sonntag konnte ich irgendwie nicht richtig schlafen. Ständig zog sich mein Bauch zusammen und wurde hart. Ich sprach mit dir und sagte „Das machst du toll, mein Schatz, bereite dich nur gut für deinen ersten Tag auf Erden vor! Mami freut sich sehr!“ Irgendwie dachte ich aber zu diesem Zeitpunkt, dass es gar nicht mehr lange dauern würde, aber knapp vorbei ist eben auch daneben.
Die Wehen waren immer mal wieder regelmäßig, aber hörten manchmal auch wieder auf oder kamen alle 15 Minuten. Leider gerade so, dass ich die Nacht kein Auge zugemacht habe.
Um 4 Uhr morgens wechselte ich dann auf den Pezzi Ball ins Wohnzimmer und schaute ein paar Crime-Serien, die mich sonst immer zum Einschlafen brachten. Leider nicht so in diesem Fall. Gerne hätte ich mit deinem Papi getauscht, der seelenruhig im Schlafzimmer schlummerte. Ich wiegte mit der Hüfte hin und her, in der Hoffnung es würde dir den Start erleichtern. Aber 4 Uhr nachts war keine ungewöhnliche Uhrzeit für dich, da warst du während der gesamten Bauchbewohnzeit eigentlich immer schon wach. Seitdem ich dich dann spüren konnte, war ich es auch. Wir nannten es den 4 Uhr Schreck
Ich überlegte, ob ich im Geburtshaus anrufen sollte, erachtete es aber als unnötig die armen Hebammen aus dem Schlaf zu reißen. So gegen 8 Uhr morgens am Sonntag rief ich doch mal an, aber R. meinte, wir sollen noch ein wenig warten. Was ein Glück, denn um 09.00 Uhr hörten meine Wehen plötzlich für 2 Stunden komplett auf. Also schlief ich noch einmal ein Stündchen, bis ich von der nächsten Wehe geweckt wurde, das war ca. gegen 11.00 Uhr.
Langsam war ich ein wenig genervt, muss ich gestehen, denn das war nichts Halbes und nichts Ganzes. Naja, dann genehmige ich mir eben noch ein gutes Eis, dachte ich. Das gab es den Sommer sowieso in Massen, da es ein sehr heißer Sommer war. Die Wehen kamen wieder mehr oder weniger regelmäßig. Plötzlich merkte ich, dass sich etwas tat. Mein Schleimpfropf verabschiedete sich nach und nach. Anfangs war ich mir noch unschlüssig, aber mit der Zeit konnte man es nicht mehr ignorieren. Ein kleiner Schauer der Vorfreude überkam mich. Angst hatte ich aber überhaupt nicht, ich freute mich doch so sehr auf dich! Ich wehte also weiter vor mich hin.
Gegen 18.00 Uhr wollte dein Papa den Abstand der Wehen messen, da ich mich nicht mehr konzentrieren konnte. Es waren immer so 8-10 Minuten. Dein Papa begann langsam nervös zu werden, er freute sich wahnsinnig. Er meinte, ich soll doch bitte noch einmal im Geburtshaus anrufen, aber ich fand, dass es noch nicht „schlimm“ genug war. Also saßen wir auf dem Sofa, sahen fern und ich wünschte mir sehnlichst, dass doch bitte die Fruchtblase platzen sollte, damit ich mir auch ganz sicher sein konnte. Die Wehen musste ich allerdings schon veratmen.
Ich beschloss, dass ich noch mit Papa und den Hunden eine Runde spazieren gehen wollte. Also liefen wir so gegen 22.30 Uhr los, aber wir kamen nicht wirklich weit. Ich musste alle 5 Minuten meine Arme um Papas Hals schlingen und stehen bleiben, während ich laut die Wehen veratmete. Das wäre bestimmt ein Genuss für die Anwohner gewesen, aber Gott sei Dank waren wir auf einem Feldweg unterwegs.
Nachdem ich mir eingestehen musste, dass das mit dem Gehen keine so lustige Angelegenheit war, brachte mich dein papa schleunigst nach Hause.
Wir packten also die restlichen Sachen in die Tasche und dein Papa rief im Geburtshaus an. G. antwortete uns, wir sollen doch einfach mal kommen und sie schaut sich das an. Ich fühlte mich verstanden und wohl, denn die Hebammen im Geburtshaus waren alle sehr lieb und gar nicht genervt von so einer aufgeregten Erstgebärenden.
Um 23.30 fuhren wir also los. Die Wehen im Auto waren unangenehm, aber wir scherzten und freuten uns einfach auf deine Ankunft. Nachdem ich 6 Wehen im Auto veratmet hatte, kamen wir um 0.00 Uhr am 09.07.2018 in Geburtshaus an.
Montag, 09.07.018 (ET+5)
Wir stiegen aus dem Auto aus und liefen durch die laue Sommernacht ins Haus, wo uns die gut gelaunte G. empfing. Ich mochte das Geburtshaus sehr, da es fast genauso eingerichtet war, wie bei uns zu Hause. Papa und ich fühlten uns sehr wohl!
G. geleitete uns ins Zimmer und machte ein kurzes CTG. Die Wehen waren regelmäßig, alle 5 Minuten. Dann untersuchte sie den Muttermund. Dieser war leider erst ca. 2 cm offen, was mich ehrlich gesagt ein wenig entmutigt hat - ich hatte ja seit Freitag Nacht eigentlich nicht mehre geschlafen.
Sie fragte uns, ob wir nochmal nach Hause fahren wollen, oder ob wir lieber hier bleiben möchten. Wir entschieden uns fürs Bleiben, weil wir doch einfach ein wenig unsicher waren.
Sie gab mir eine homöopathische Spritze, weil die Wehen doch recht dolle weh taten. Da war wohl irgendwas mit Kamille drin. Im Nachhinein denke ich, die Hilfe war eher psychologischer Art, als dass tatsächlich Schmerzen gelindert wurden. Aber ich fühlte mich ernst genommen und war erstmal zufrieden.
Dann ging ich in die Wanne, das tat so gut! Dein Papa bekam einen Kaffee serviert und passte auf, dass ich nicht ertrank, da ich in den Wehenpausen immer wieder wegnickte.
Irgendwann gab mir G. noch ein Getränk mit Elektrolyten. Das half mir ganz prima.
Ein paar Stunden später musste ich auf die Toilette und stellte fest, dass es bereits 4 Uhr war.
Wir legten uns ins Bett, aber stellten ganz schnell fest, dass das nichts für mich war. Ebensowenig wie der Ball oder das Tuch an der Decke. Ich wollte am liebsten mit den Armen auf dem Bett lehnen und mit dem Popo wackeln, dein Papa meinte ich “twerke“
Dann meinte G. sie müsse nun gehen, aber M. wäre jetzt da. Ich mochte M. wirklich sehr gerne und freute mich auf sie. Die Hebammen wussten generell immer, was zu tun war. Wann sie mit mir reden mussten, wann sie mich in Ruhe lassen mussten, sie waren einfach perfekt und ich fühlte mich sicher und geborgen. Während der ganzen Geburt hatte ich nicht ein einziges Mal Angst. Schmerzen ja, aber keine Panik. Zudem durfte ich ja in den Wochen zuvor alle Hebammen kennenlernen.
M. hörte immer mal wieder deine Herztöne mit einem mobilen Doppler ab, sodass ich stehen bleiben konnte und nicht an irgendwelchen Kabeln hing, das war wirklich angenehm.
So gegen 6 Uhr überprüfte M. noch einmal den Muttermund, er war jetzt ca. 7 cm geöffnet. Langsam konnte ich nicht mehr. Ich wollte auch ständig zur Toilette, weil ich den Druck nach unten für etwas anderes hielt... Aber ich durfte auch immer gehen, wenn ich wollte.
Ich fing an darum zu bitten, mich doch ins Krankenhaus zu bringen. Ich wollte eine PDA, dann einen Kaiserschnitt und dann wollte ich einfach nur noch, dass es aufhört. M. war sehr ruhig und sprach mir gut zu. Sie machte mir warme Kompressen für den Damm, damit sich alles schön entspannte.
Dein Papa hielt fleißig meine Hände und massierte mich. Er brachte mir Wasser und Cola und ich versuchte noch etwas zu essen, aber ich schaffte logischerweise nicht mal einen winzigen Bissen.
Um 07.00 Uhr hatte ich das erste Mal den Drang zu Pressen. Ich traute mich aber immer nicht, weil ich so Angst hatte, dass da noch was mit kommt. Das sagte ich auch M., aber die meinte nur „Na und, dann mache ich das weg! Das merkt nichtmal jemand!“
Es kam immer mal wieder ein bisschen Blut und ich forderte weiterhin einen Kaiserschnitt. Dein Papa sagte dann so gegen 08.00 Uhr: „Bis um 09.00 ist sie da!“, während M. im Hintergrund leise lächelnd den Kopf schüttelte
Um 09.00 Uhr rief M. dann R. hinzu, da es wohl demnächst soweit sein sollte. Dein Papa bereitete immer wieder Kompressen zu und hielt abwechselnd meine Hand. Wir hörten „Great Gig in the Sky“ von Pink Floyd.
Um 10.17 Uhr war es dann soweit, dein Kopf war da! Du schriest und zappeltest bereits, als du erst halb draußen warst, so lebhaft warst du! Ich sollte hecheln, damit du dich noch ordentlich in Position bringen konntest, aber daran war gar nicht zu denken. Ich wartete nicht einmal mehr die nächste Wehe ab, sondern schrie „Komm‘ jetzt endlich raus!!!“
Und da warst du, um 10:19 Uhr. Wunderschön und mit ganz vielen schwarzen Haaren. Ich weinte so sehr vor Glück und Freude, dass ich dich erst gar nicht sehen konnte. M. musste erst einmal mit einem Tuch meine Augen abtupfen. Sie legten dich mir auf die Brust, wo du auch gleich anfingst, nach Milch zu suchen. Dein Papa streichelte dich sanft und hielt dabei meine Hand. Wir waren sooooo glücklich, du warst perfekt. Aller Schmerz war wie weggeblasen.
Du fingst direkt an zu trinken, was wirklich seltsam ungewohnt und schön zugleich war.
Ein paar Minuten später kam die Plazenta. M. und R. ließen die Nabelschnur auspulsieren und dein Papa durfte sie dann nach ca. 20 Minuten durchtrennen.
Dann durfte er dich zum Wiegen und Messen begleiten, während ich ein paar Dokumente unterzeichnete und einen Toast serviert bekam. Dein Papa durfte dich auch gleich waschen und das erste Mal anziehen. Gewaschen werden musstest du, weil du noch zwischen meinen Beinen das Kindspech verloren hattest . Du sahst so süß aus in deinen winzig kleinen Klamotten!
Du warst 55 cm groß und wogst 3.420 Gramm. Unsere perfekte, gesunde und wunderschöne kleine Maja!
M. überprüfte noch, ob ich verletzt war und fand eine einzige Stelle, die sie gerne nähen wollte. Es war aber nur ein bisschen Haut und sie überlegten, ob es überhaupt nötig wäre. Sie entschieden sich es zu nähen, aber ich spürte gar nichts davon. Sie mussten es nicht einmal betäuben. Ich war einfach so glücklich, dass ich gar nichts mehr mitbekam.
Es war ein schöner, sonniger Tag und wir durften dann einfach noch ein wenig kuscheln. Wir waren überglücklich!
M. half mir mich anzuziehen und um 13.30 Uhr fuhren wir dann mit dir nach Hause.
Die Autofahrt hast du auch ganz prima gemeistert: Du hast sie einfach verschlafen.
Wir lieben dich über alles, kleine Maus!
Geburtsbericht Maja 09.07.2018
Sonntag 08.07.2018 (ET +4)
In der Nacht von Samstag auf Sonntag konnte ich irgendwie nicht richtig schlafen. Ständig zog sich mein Bauch zusammen und wurde hart. Ich sprach mit dir und sagte „Das machst du toll, mein Schatz, bereite dich nur gut für deinen ersten Tag auf Erden vor! Mami freut sich sehr!“ Irgendwie dachte ich aber zu diesem Zeitpunkt, dass es gar nicht mehr lange dauern würde, aber knapp vorbei ist eben auch daneben.
Die Wehen waren immer mal wieder regelmäßig, aber hörten manchmal auch wieder auf oder kamen alle 15 Minuten. Leider gerade so, dass ich die Nacht kein Auge zugemacht habe.
Um 4 Uhr morgens wechselte ich dann auf den Pezzi Ball ins Wohnzimmer und schaute ein paar Crime-Serien, die mich sonst immer zum Einschlafen brachten. Leider nicht so in diesem Fall. Gerne hätte ich mit deinem Papi getauscht, der seelenruhig im Schlafzimmer schlummerte. Ich wiegte mit der Hüfte hin und her, in der Hoffnung es würde dir den Start erleichtern. Aber 4 Uhr nachts war keine ungewöhnliche Uhrzeit für dich, da warst du während der gesamten Bauchbewohnzeit eigentlich immer schon wach. Seitdem ich dich dann spüren konnte, war ich es auch. Wir nannten es den 4 Uhr Schreck
Ich überlegte, ob ich im Geburtshaus anrufen sollte, erachtete es aber als unnötig die armen Hebammen aus dem Schlaf zu reißen. So gegen 8 Uhr morgens am Sonntag rief ich doch mal an, aber R. meinte, wir sollen noch ein wenig warten. Was ein Glück, denn um 09.00 Uhr hörten meine Wehen plötzlich für 2 Stunden komplett auf. Also schlief ich noch einmal ein Stündchen, bis ich von der nächsten Wehe geweckt wurde, das war ca. gegen 11.00 Uhr.
Langsam war ich ein wenig genervt, muss ich gestehen, denn das war nichts Halbes und nichts Ganzes. Naja, dann genehmige ich mir eben noch ein gutes Eis, dachte ich. Das gab es den Sommer sowieso in Massen, da es ein sehr heißer Sommer war. Die Wehen kamen wieder mehr oder weniger regelmäßig. Plötzlich merkte ich, dass sich etwas tat. Mein Schleimpfropf verabschiedete sich nach und nach. Anfangs war ich mir noch unschlüssig, aber mit der Zeit konnte man es nicht mehr ignorieren. Ein kleiner Schauer der Vorfreude überkam mich. Angst hatte ich aber überhaupt nicht, ich freute mich doch so sehr auf dich! Ich wehte also weiter vor mich hin.
Gegen 18.00 Uhr wollte dein Papa den Abstand der Wehen messen, da ich mich nicht mehr konzentrieren konnte. Es waren immer so 8-10 Minuten. Dein Papa begann langsam nervös zu werden, er freute sich wahnsinnig. Er meinte, ich soll doch bitte noch einmal im Geburtshaus anrufen, aber ich fand, dass es noch nicht „schlimm“ genug war. Also saßen wir auf dem Sofa, sahen fern und ich wünschte mir sehnlichst, dass doch bitte die Fruchtblase platzen sollte, damit ich mir auch ganz sicher sein konnte. Die Wehen musste ich allerdings schon veratmen.
Ich beschloss, dass ich noch mit Papa und den Hunden eine Runde spazieren gehen wollte. Also liefen wir so gegen 22.30 Uhr los, aber wir kamen nicht wirklich weit. Ich musste alle 5 Minuten meine Arme um Papas Hals schlingen und stehen bleiben, während ich laut die Wehen veratmete. Das wäre bestimmt ein Genuss für die Anwohner gewesen, aber Gott sei Dank waren wir auf einem Feldweg unterwegs.
Nachdem ich mir eingestehen musste, dass das mit dem Gehen keine so lustige Angelegenheit war, brachte mich dein papa schleunigst nach Hause.
Wir packten also die restlichen Sachen in die Tasche und dein Papa rief im Geburtshaus an. G. antwortete uns, wir sollen doch einfach mal kommen und sie schaut sich das an. Ich fühlte mich verstanden und wohl, denn die Hebammen im Geburtshaus waren alle sehr lieb und gar nicht genervt von so einer aufgeregten Erstgebärenden.
Um 23.30 fuhren wir also los. Die Wehen im Auto waren unangenehm, aber wir scherzten und freuten uns einfach auf deine Ankunft. Nachdem ich 6 Wehen im Auto veratmet hatte, kamen wir um 0.00 Uhr am 09.07.2018 in Geburtshaus an.
Montag, 09.07.018 (ET+5)
Wir stiegen aus dem Auto aus und liefen durch die laue Sommernacht ins Haus, wo uns die gut gelaunte G. empfing. Ich mochte das Geburtshaus sehr, da es fast genauso eingerichtet war, wie bei uns zu Hause. Papa und ich fühlten uns sehr wohl!
G. geleitete uns ins Zimmer und machte ein kurzes CTG. Die Wehen waren regelmäßig, alle 5 Minuten. Dann untersuchte sie den Muttermund. Dieser war leider erst ca. 2 cm offen, was mich ehrlich gesagt ein wenig entmutigt hat - ich hatte ja seit Freitag Nacht eigentlich nicht mehre geschlafen.
Sie fragte uns, ob wir nochmal nach Hause fahren wollen, oder ob wir lieber hier bleiben möchten. Wir entschieden uns fürs Bleiben, weil wir doch einfach ein wenig unsicher waren.
Sie gab mir eine homöopathische Spritze, weil die Wehen doch recht dolle weh taten. Da war wohl irgendwas mit Kamille drin. Im Nachhinein denke ich, die Hilfe war eher psychologischer Art, als dass tatsächlich Schmerzen gelindert wurden. Aber ich fühlte mich ernst genommen und war erstmal zufrieden.
Dann ging ich in die Wanne, das tat so gut! Dein Papa bekam einen Kaffee serviert und passte auf, dass ich nicht ertrank, da ich in den Wehenpausen immer wieder wegnickte.
Irgendwann gab mir G. noch ein Getränk mit Elektrolyten. Das half mir ganz prima.
Ein paar Stunden später musste ich auf die Toilette und stellte fest, dass es bereits 4 Uhr war.
Wir legten uns ins Bett, aber stellten ganz schnell fest, dass das nichts für mich war. Ebensowenig wie der Ball oder das Tuch an der Decke. Ich wollte am liebsten mit den Armen auf dem Bett lehnen und mit dem Popo wackeln, dein Papa meinte ich “twerke“
Dann meinte G. sie müsse nun gehen, aber M. wäre jetzt da. Ich mochte M. wirklich sehr gerne und freute mich auf sie. Die Hebammen wussten generell immer, was zu tun war. Wann sie mit mir reden mussten, wann sie mich in Ruhe lassen mussten, sie waren einfach perfekt und ich fühlte mich sicher und geborgen. Während der ganzen Geburt hatte ich nicht ein einziges Mal Angst. Schmerzen ja, aber keine Panik. Zudem durfte ich ja in den Wochen zuvor alle Hebammen kennenlernen.
M. hörte immer mal wieder deine Herztöne mit einem mobilen Doppler ab, sodass ich stehen bleiben konnte und nicht an irgendwelchen Kabeln hing, das war wirklich angenehm.
So gegen 6 Uhr überprüfte M. noch einmal den Muttermund, er war jetzt ca. 7 cm geöffnet. Langsam konnte ich nicht mehr. Ich wollte auch ständig zur Toilette, weil ich den Druck nach unten für etwas anderes hielt... Aber ich durfte auch immer gehen, wenn ich wollte.
Ich fing an darum zu bitten, mich doch ins Krankenhaus zu bringen. Ich wollte eine PDA, dann einen Kaiserschnitt und dann wollte ich einfach nur noch, dass es aufhört. M. war sehr ruhig und sprach mir gut zu. Sie machte mir warme Kompressen für den Damm, damit sich alles schön entspannte.
Dein Papa hielt fleißig meine Hände und massierte mich. Er brachte mir Wasser und Cola und ich versuchte noch etwas zu essen, aber ich schaffte logischerweise nicht mal einen winzigen Bissen.
Um 07.00 Uhr hatte ich das erste Mal den Drang zu Pressen. Ich traute mich aber immer nicht, weil ich so Angst hatte, dass da noch was mit kommt. Das sagte ich auch M., aber die meinte nur „Na und, dann mache ich das weg! Das merkt nichtmal jemand!“
Es kam immer mal wieder ein bisschen Blut und ich forderte weiterhin einen Kaiserschnitt. Dein Papa sagte dann so gegen 08.00 Uhr: „Bis um 09.00 ist sie da!“, während M. im Hintergrund leise lächelnd den Kopf schüttelte
Um 09.00 Uhr rief M. dann R. hinzu, da es wohl demnächst soweit sein sollte. Dein Papa bereitete immer wieder Kompressen zu und hielt abwechselnd meine Hand. Wir hörten „Great Gig in the Sky“ von Pink Floyd.
Um 10.17 Uhr war es dann soweit, dein Kopf war da! Du schriest und zappeltest bereits, als du erst halb draußen warst, so lebhaft warst du! Ich sollte hecheln, damit du dich noch ordentlich in Position bringen konntest, aber daran war gar nicht zu denken. Ich wartete nicht einmal mehr die nächste Wehe ab, sondern schrie „Komm‘ jetzt endlich raus!!!“
Und da warst du, um 10:19 Uhr. Wunderschön und mit ganz vielen schwarzen Haaren. Ich weinte so sehr vor Glück und Freude, dass ich dich erst gar nicht sehen konnte. M. musste erst einmal mit einem Tuch meine Augen abtupfen. Sie legten dich mir auf die Brust, wo du auch gleich anfingst, nach Milch zu suchen. Dein Papa streichelte dich sanft und hielt dabei meine Hand. Wir waren sooooo glücklich, du warst perfekt. Aller Schmerz war wie weggeblasen.
Du fingst direkt an zu trinken, was wirklich seltsam ungewohnt und schön zugleich war.
Ein paar Minuten später kam die Plazenta. M. und R. ließen die Nabelschnur auspulsieren und dein Papa durfte sie dann nach ca. 20 Minuten durchtrennen.
Dann durfte er dich zum Wiegen und Messen begleiten, während ich ein paar Dokumente unterzeichnete und einen Toast serviert bekam. Dein Papa durfte dich auch gleich waschen und das erste Mal anziehen. Gewaschen werden musstest du, weil du noch zwischen meinen Beinen das Kindspech verloren hattest . Du sahst so süß aus in deinen winzig kleinen Klamotten!
Du warst 55 cm groß und wogst 3.420 Gramm. Unsere perfekte, gesunde und wunderschöne kleine Maja!
M. überprüfte noch, ob ich verletzt war und fand eine einzige Stelle, die sie gerne nähen wollte. Es war aber nur ein bisschen Haut und sie überlegten, ob es überhaupt nötig wäre. Sie entschieden sich es zu nähen, aber ich spürte gar nichts davon. Sie mussten es nicht einmal betäuben. Ich war einfach so glücklich, dass ich gar nichts mehr mitbekam.
Es war ein schöner, sonniger Tag und wir durften dann einfach noch ein wenig kuscheln. Wir waren überglücklich!
M. half mir mich anzuziehen und um 13.30 Uhr fuhren wir dann mit dir nach Hause.
Die Autofahrt hast du auch ganz prima gemeistert: Du hast sie einfach verschlafen.
Wir lieben dich über alles, kleine Maus!
28.04.2019 08:38
Ein wunderschöner Bericht und eine tolle Geburt! Herzlichen Glückwunsch!
28.04.2019 17:04
Toller Bericht einer wunderschönen Geburt!
Unsere Tochter kam am 9.7.16 im Geburtshaus zur Welt
Unsere Tochter kam am 9.7.16 im Geburtshaus zur Welt
28.04.2019 17:10
Wow, du hast eine sehr schöne Art zu schreiben, Butterfly. Ein ganz wundervoller Geburtsbericht!
28.04.2019 19:55
Wunderschöner Geburtsbericht!
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer kleinen Prinzessin
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer kleinen Prinzessin
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