Mütter- und Schwangerenforum

Benjamin Michael - Einleitung mit Blitzgeburt

Jezziez
2 Beiträge
26.03.2009 21:26
So, da mein Bericht diesmal nicht ganz so lang wird, komme ich jetzt einfach mal dazu ihn zu schreiben.

08.12.2008:
Um 14.30 Uhr hatte ich Termin im Krankenhaus zur Kontrolle des Fruchtwassers. Den Termin hatte ich mir selber (bin privat) ausgemacht, da ich sichergehen wollte, dass es Benjamin gut geht. Außerdem wollte ich bei ET+2 eine Einleitung besprechen. Ich wollte einfach nicht noch länger warten, weil mein Mann nur noch diese Woche Urlaub hatte und ich mit 2 kleinen Kindern nicht alleine zu Anfang sein wollte.
CTG war in Ordnung, US zeigte, dass Benjamin auf jeden Fall schwerer als Lisa wird. Der Chefarzt meinte auch, dass für ihn eine Einleitung kein Problem sei und er diese auch befürworte wegen dem langsam grenzwertigen Fruchtwasser und beginnender Plazentaverkalkung. Ich sollte am nächsten Morgen um 9 Uhr im Kreißsaal erscheinen zur Einleitung.

09.12.2008:
Nach einem Frühstück bin ich mit gepackten Sachen, Lisa und meinem Mann ins Krankenhaus gefahren. Dort bekam ich diesen (in meinen Augen) echt widerlichen Wehencocktail (mir wird von Sekt immer übel) und wurde auch direkt ans CTG angeschlossen. Mein Mann und Lisa fuhren wieder nach Hause, wo mein Mann auf Abruf bereitsaß meine Schwiegermutter abzuholen, wenn es bei mir losgeht, damit sie auf Lisa aufpassen kann.
Mir sagte die Ärztin zum Wehencocktail nur, dass man nach 6 Stunden gucken würde, wie es weitergeht. Ich bekam leichte Wehen, was zu diesem Zeitpunkt für mich Neuland war, da meine regelmäßigen Wehen normalerweise erst abends und in der Nacht (dafür in 3 Minuten-Abständen) kamen. Ich habe mich echt gefreut darüber. Leider waren das voll die Pillepalle-Wehen und nicht mal nötig zu veratmen. Wen wundert es also, dass sich da auch der Muttermund nicht veränderte.
Gegen 16 Uhr kam mein Mann wieder ins KH und blieb bei mir um Spaziergänge zu machen. Man vertröstete uns mit einer Entscheidung bis abends 21.30 Uhr.
Und da hörte ich dann von der nächsten Ärztin, dass man in dieser Nacht bis zum nächsten Morgen gar nichts mehr machen würde, da man nach einem Cocktail 24 Stunden abwarten müsse. Ich bin aus allen Wolken gefallen, denn das hatte niemand erwähnt. Stinksauer hab ich die Hebamme und Ärztin angefahren, dass sie doch wüssten, dass ich zu Hause ein kleines Kind hätte und das mein Mann dann doch dort sinnvoller aufgehoben wäre als bei mir blöd rumzuhocken. Es braucht viel, bis ich vor Wut heule, aber da hab ich es gemacht. So eine sinnlose Aktion hab ich schon lange nicht mehr erlebt.
Mein Mann fuhr dann ähnlich sauer wieder nach Hause.
Ich besprach dann mit der Ärztin, dass ich auf jeden Fall am nächsten Morgen ein sinnvolleres Wehenmittel haben wolle (für mich wäre das ein Wehentropf gewesen). Sie versprach mir dann, dass ich eine Tablette bekommen würde. Ich war zwar nicht zufrieden, aber immerhin nicht nochmal das eklige Gesöff.

10.12.2008:
Wie von mir eigentlich schon geahnt, waren am Morgen sämtliche Wehen komplett wieder weg - der Cocktail also vollkommen nutzlos gewesen.
Pünktlich 9 Uhr kam die Ärztin, die mir auch den Wehencocktail gegeben hatte. Diesmal fragte ich gleich nach, ob es wieder so eine lange Pause zwischen den nächsten Mitteln geben würde. Sie meinte, diesmal dürfte man auf jeden Fall nach 6 Stunden eine weitere Tablette geben bzw. einen Wehentropf versuchen.
Aber das war im Endeffekt nicht mehr nötig. Über den Tag wurden die Wehen immer stärker und auch öfter, allerdings immer noch nicht so, dass man sie veratmen müsste.
Um 16 Uhr kam wieder eine Ärztin, die ich dann fragte, wie es nun weiterginge, denn die Wehen seien zwar da, aber am Muttermund würde sich ja nichts tun. Sie untersuchte mich noch einmal und immerhin war der inzwischen so knappe 1,5 cm auf. Sie holte dann den Oberarzt, der mir dann eine Wanne empfahl in der Hoffnung, dass sich der Muttermund weiter öffnen würde. Eine weitere Tablette dürfe man mir nicht geben, aber einen Wehentropf, sobald der Muttermund bei 3 cm offen sei.
Ich war erstmal zufrieden, dass sich überhaupt etwas tat und die Hebamme ließ mir ein heißes Bad ein mit Lavendel (Rosmarin wäre die Alternative, aber da denke ich eher an Kartoffeln ). Ein paar Minuten später kam sie rein, ich solle doch meinen Mann anrufen, da sie alleine sei und sie mich nicht alleine baden lassen dürfe. Ich also Micha angerufen, der knappe 10 Minuten später auch da war. Wir ins Badezimmer, bloß das Wasser war schon etwas kühl. Sie ließ also heißes Wasser nach - und dann kam der Schock: es war braun, weil irgendwelche Handwerker zu Gange waren. Tja, die Wanne fiel also aus und Micha ging wieder nach Hause.

Ich bin dann spazierengegangen (es war inzwischen 19.30 Uhr) im KH, und es war überhaupt nichts mehr los. Hatte der Hebamme noch gesagt, ich sei so in spätestens 20 Minuten fürs nächste CTG wieder da. Es war etwas schneller, nämlich 10 Minuten - weil bei mir die Fruchtblase mitten im Foyer platzte.
Kaum war ich mit dem Aufzug wieder oben und stand am Kreißsaal, merkte ich auch schon, wie die Wehen viel stärker wurden. Musste doch tatsächlich schon die erste veratmen. Bin dann gleich aufs Klo gerannt, weil ich Angst um meine einzige bequeme Hose hatte. Zum Glück kam das Fruchtwasser schwallweise und die dicke KH-Binde hatte das meiste bisher aufgefangen.
Ich sagte der Hebamme dann, dass sie meinen Mann anrufen solle, weil die Wehen sehr schnell sehr heftig wurden und ich richtig üble Rückenschmerzen bekam, gegen die die Wehen echt minimal erschienen. Sie hat ihn dann gute 15 Minuten lang nicht erreicht bis sie mal auf die Idee kam, es auf seinem Handy zu probieren. Ich lag insgesamt knappe 30 Minuten ohne ihn rum und versuchte die Schmerzen zu veratmen.
Ich war sooooo froh, als er endlich auftauchte und ordnete ihn auch gleich dazu ab, mir bei jeder Wehe den Lendenwirbelbereich zu massieren. Hat er auch super gemacht und es wurde wieder erträglicher.
Allerdings sagte ich der Hebamme auch gleich, sie solle dem Anästhesisten wegen der PDA Bescheid geben und ich wolle vorab schon einmal ein Schmerzmittel haben. Sie kam dann auch mit ner Infusion an und schloss mich daran an. Wie ich später von meinem Mann hörte, war es bloß ein Glucose-Tropf - ob es wohl die späte Rache war für den Anschiss vom Vortag, den ich den Hebammen und Ärzten gegeben hatte? Ich meinte daher auch immer zu meinem Mann, dass es gar nicht besser würde mit den Schmerzen, aber er hat mir natürlich nichts zu dem Zeitpunkt gesagt davon. Inzwischen fand ich die Schmerzen so schlimm, dass ich richtig ins Kissen biss um nicht dauerzuschreien. Ich hatte auch ständig den Drang zu pressen und dachte nur, dass das doch noch gar nicht Zeit dafür wäre (immerhin hatte ich erst seit knapp ner Stunde heftige Wehen). Trotzdem untersuchte mich die Hebamme kurz und meinte nur so, dass wir jetzt in den Kreißsaal müssten (bis dahin lag ich in meinem eigenen Zimmer) und mein Mann mit schieben helfen solle. Dann rannte sie los um die Ärzte zu rufen. Ich sollte in der Zeit hecheln. Trotz einem zweiten GVK wusste ich doch tatsächlich in dem Moment nicht mehr, wie man hechelt. Und dann kamen sie auch schon angerannt und ich sollte pressen. Da Benjamin aber bis zum Zeitpunkt der Geburt nicht richtig ins Becken gerutscht war, mussten sie ziemlich an mir herum wursteln während ich presste. Ich gab mir echt Mühe zu pressen, kam auch gar nicht dazu, irgendwas anderes zu machen, weil der Drang wirklich so stark war.
Und dann hab ich gemerkt, wie ich reiße, das tat irrsinnig weh, dafür war aber Benjamin draußen und der Schmerz an sich weg. Der Riss war innen am Muttermund direkt, weil Benjamin einfach zu schnell war, außerdem ein minimaler Dammriss und ein Riss nahe dem Kitzler, den man deswegen nicht mehr nähen kann. Das ist auch der einzige Riss, der wirklich weh tut, den Rest merke ich gar nicht mehr. Die Näherei war sehr anstrengend, weil sie zu dritt an mir rummachten mit Tupfern und Nadeln, währenddessen ich Benjamin auf dem Bauch hatte. Aber der Anblick von Benjamin hat sämtliche Schmerzen vergessen lassen und ich war einfach glücklich es hinter mir zu haben.

Wir wurden dann wieder in mein Zimmer, das eigentlich ein Wehenzimmer auf der Kreißsaal-Station war, gebracht und Micha ist dann nach einiger Zeit nach Hause gefahren. Die Hebamme nahm mir dann Benjamin über Nacht ab, nachdem ich ihn schon einmal gestillt hatte. Es hat so super geklappt und ich war überrascht, wie viel Vormilch ich hatte, denn Benjamin hat doch einiges wieder ausgespuckt (und laut Hebamme auch bei ihr noch mehrmals in der Nacht wieder).

11./12./13.12.2008:
Am nächsten Morgen kam ich dann auf die Wochenstation. Aufstehen durfte ich erst da wieder, weil der Blutverlust so hoch war. Überraschenderweise war mein Hb-Wert so gut, dass es hieß, ich dürfe am nächsten Tag schon nach Hause, müsste nur noch eine weitere Nacht zur Kontrolle bleiben.
Am nächsten Morgen wurde mir dies aber leider wieder verweigert, weil Benjamin Gelbsucht bekam und zusätzlich noch einen Entzündungswert im Blut erhöht hatte. Ich war fertig mit den Nerven. Ursprünglich hatte ich eine ambulante Geburt angestrebt und nun musste ich insgesamt 3 Tage im KH bleiben.
Samstag kam dann die Erlösung: Benjamins Gelbsucht sei soweit im Griff, der Bili-Wert würde nur sehr langsam steigen bzw. sogar stagnieren, der Entzündungswert sei gefallen. Ich musste also nur noch die Visite abwarten, dann konnte ich nach Hause.
Und ich war so froh darüber, denn zu Hause war Lisa und vermisste mich schon sehr. Sie hat auch ziemliche Verlustängste seither und klebt wie ne Klette an mir. Das wird sich hoffentlich in nächster Zeit geben.
megaminniemaus
7099 Beiträge
26.03.2009 21:49
glückwunsch nachträglich.....
NikiFeli
981 Beiträge
26.03.2009 21:54
herzlichen glückwunsch
26.03.2009 21:56
Hallo Jezziez

na wenn finde ich denn hier Schöner Bericht .
Wünsche dir viel spaß hier.

lg manuela
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