Mütter- und Schwangerenforum

Inklusion-pro/contra

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SarahBS1982
5541 Beiträge
13.09.2012 23:23
Zitat von Mamota:

Zitat von soev:

Ich bin Grundschullehrerin und sage: Das kann nicht funktionieren. Zumindest nicht in nächster Zeit.
Es ist so schon schwierig genug die verschiedenen Kinder und ihre unterschiedlichen Leistungen unter einen Hut zu bekommen.
Wenn ein (geistig) behindertes Kind dann noch einfach dazu kommt, funktioniert es einfach nicht.
Es gibt zu wenig UNterstützung (personell, materiell und finanziell), um alles umsetzen zu können und so den Kindern gerecht zu werden. Denn momentan muss entweder das behinderte Kind oder der Rest der Klasse zurückstecken.

Ein Kind im Rollstuhl wäre z.B. kein Problem.

Ich bin auch Grundschullehrerin und sage: Wir haben faktisch schon Inklusion. Nur die Förderlehrer und die versprochenen Möglichkeiten fehlen uns noch. Zumindest hier in RLP ist es so. Die Eltern weigern sich, die Kinder testen zu lassen. Und selbst wenn sie getestet sind, müssen sie auf Elternwunsch an der Regelschule verbleiben. Ich unterrichte seit August wieder, und zwar in einem sog. "Problembezirk". Viertklässler, die im Zahlenraum bis 10 rechnen; Kinder, die völlig unkontrollierbar durch die Klassen rennen und andere Kinder tyrannisieren; Schulkinder, die noch nicht ordentlich gehen können und sich schreiend auf den Boden werfen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Und im Gegenzug Erstklässler, die bereits vollständig lesen und schreiben können und Wörter wie "definitiv" benutzen. Da fehlt nicht mehr viel von der möglichen Bandbreite. Wie gesagt, nur die Mittel fehlen uns. Ich hätte schrecklich gerne eine Förderlehrkraft und einen Heilpädagogen dabei. Daher begrüße ich alle Inklusionsbestrebungen. Es wird zwar sicher nicht so paradiesisch wie im Lehrbuch, aber schlimmer kann es nicht werden, nur besser. Davon ab können wir Regelschulleute methodisch nur von den Förderlehrern profitieren.


Mamota, Du weißt, dies ist genau mein Thema. Deswegen möchte ich eigentlich auch voll einsteigen, aber ich bin heute einfach zu kaputt.

Gutes Gefühl, dass Du hier die Stellung hältst !

Wann kommst Du endlich nach NDS?
Kibazwerg
5493 Beiträge
13.09.2012 23:27
Zitat von SarahBS1982:

Zitat von Mamota:

Zitat von soev:

Ich bin Grundschullehrerin und sage: Das kann nicht funktionieren. Zumindest nicht in nächster Zeit.
Es ist so schon schwierig genug die verschiedenen Kinder und ihre unterschiedlichen Leistungen unter einen Hut zu bekommen.
Wenn ein (geistig) behindertes Kind dann noch einfach dazu kommt, funktioniert es einfach nicht.
Es gibt zu wenig UNterstützung (personell, materiell und finanziell), um alles umsetzen zu können und so den Kindern gerecht zu werden. Denn momentan muss entweder das behinderte Kind oder der Rest der Klasse zurückstecken.

Ein Kind im Rollstuhl wäre z.B. kein Problem.

Ich bin auch Grundschullehrerin und sage: Wir haben faktisch schon Inklusion. Nur die Förderlehrer und die versprochenen Möglichkeiten fehlen uns noch. Zumindest hier in RLP ist es so. Die Eltern weigern sich, die Kinder testen zu lassen. Und selbst wenn sie getestet sind, müssen sie auf Elternwunsch an der Regelschule verbleiben. Ich unterrichte seit August wieder, und zwar in einem sog. "Problembezirk". Viertklässler, die im Zahlenraum bis 10 rechnen; Kinder, die völlig unkontrollierbar durch die Klassen rennen und andere Kinder tyrannisieren; Schulkinder, die noch nicht ordentlich gehen können und sich schreiend auf den Boden werfen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Und im Gegenzug Erstklässler, die bereits vollständig lesen und schreiben können und Wörter wie "definitiv" benutzen. Da fehlt nicht mehr viel von der möglichen Bandbreite. Wie gesagt, nur die Mittel fehlen uns. Ich hätte schrecklich gerne eine Förderlehrkraft und einen Heilpädagogen dabei. Daher begrüße ich alle Inklusionsbestrebungen. Es wird zwar sicher nicht so paradiesisch wie im Lehrbuch, aber schlimmer kann es nicht werden, nur besser. Davon ab können wir Regelschulleute methodisch nur von den Förderlehrern profitieren.


Mamota, Du weißt, dies ist genau mein Thema. Deswegen möchte ich eigentlich auch voll einsteigen, aber ich bin heute einfach zu kaputt.

Gutes Gefühl, dass Du hier die Stellung hältst !

Wann kommst Du endlich nach NDS?

Ich finde es total gut, dass es doch soviele interessiert...bin aber jetzt auch ko und muss morgen früh raus...hoffe, wir lesen hier noch voneinander gute Nacht
SarahBS1982
5541 Beiträge
13.09.2012 23:28
Huch, ich bin übrigens angehende Sonderpädagogin und möchte nach meiner Bachelorarbeit (also in einem Jahr) als Inklusionskraft in eine Regelschule gehen.

Ich wäre dann also quasi der "nicht-Lehrer-Part" eines Tandems und finde dies eine reizvolle und umfangreiche Aufgabe. Nicht nur die "Arbeit am Kind", sondern auch die Zusammenarbeit mit den Lehrern und nicht zuletzt mit den Eltern (!), Therapeuten, weiteren Einrichtungen, ...
13.09.2012 23:48
Zitat von hich211:

Schlimm find ich auch, dass bei uns jetzt - wieder mal - ne (Förder-) schule schliesst und die Kinder (meist stark verhaltensauffällig) wieder in der Grundschule aufgeteilt werden.
Manchmal fragt man sich, ob die "da oben" überhaupt noch denken....


DAS finde ich allerdings gut. DENN in Förderschulen sitzen doch die wenigstens, die wirklich lernbehindert sind. Die meisten Kinder, die auf Förderschulen landen, sind einfach auffällig im Verhalten. Um die Hintergründe wird sich selten Gedanken gemacht. Es gab mal eine Studie.. ( kann aber keine genau Quelle benennen... ist zu lange her, habs nur noch im Kopf) die zeigte, dass jeder 4. oder 5. LB Schüler mind. hochintelligent, wenn nicht sogar hochbegabt ist und das sie nur auf Grund ihres Verhaltens auf Förderschulen sitzen, was bei einem hohen IQ ja obendrein tödlich ist und sie noch auffälliger werden.

Zum Thema ansich: Ich halte es für einen erneuten Versuch Deutschlands sich bei PISA und Co. höher zu arbeiten, da es aber, wie eigentlcih immer in Deutschland, wenn es um Bildung geht, nur ein halbherziger Versuch ist, und keine mit letzter Konsequenz ( Personal, Finanzen und Möglichkeiten) durchgeführte wirkliche Verbesserung ist, wird auch das scheitern, genau wie alle anderen armseligen Versuche im deutschen Bildungssystem.

LG Zaubi
Abuja
10218 Beiträge
13.09.2012 23:55
Ich habe eine Bekannte (eine Urlaubsbekanntschaft) aus Österreich. Ich lernte sie damals bei der Überführung zu unserem Hotel im Bus kennen, ihre Tochter war damals 10 und hat das Down-Syndrom. Natürlich ist das auch auf dem ersten Blick sichtbar, doch als ich das Mädchen näher kennen lernen durfte, konnte ich kaum einen Unterschied mehr zu anderen Kindern ihres Alters fest stellen. Meine Tochter war da grad 8 und lernte durch sie z.B. UNO, im Gegenzug brachten wir den Mädchen das Schwimmen bei. So einfach hatte ich es nicht mal mit meinen Kindern. Rechnen konnte das Mädchen ganz gut, sie hatte jedoch in der Rechtschreibung einige Probleme (wenn man das überhaupt bei einem "Downie"so sagen kann). Jedenfalls kam sie dann ab der 6. Klasse in die normale Regelschule, weil ihre vorherige Schule dem Mädchen einfach nicht gerecht werden konnte. Das Kind war weit unterfordert. So finde ich, dass es in bestimmten Fällen zur Normalität gehören sollte, normale Kinder (auch wenn sie offensichtlich eine leichte Behinderung aufweisen) eine Chance zu geben. Auf Äußerlichkeiten wird sonst schließlich auch nicht groß geachtet.
SarahBS1982
5541 Beiträge
14.09.2012 00:06
Zitat von Zauberfischli:

Zitat von hich211:

Schlimm find ich auch, dass bei uns jetzt - wieder mal - ne (Förder-) schule schliesst und die Kinder (meist stark verhaltensauffällig) wieder in der Grundschule aufgeteilt werden.
Manchmal fragt man sich, ob die "da oben" überhaupt noch denken....


DAS finde ich allerdings gut. DENN in Förderschulen sitzen doch die wenigstens, die wirklich lernbehindert sind. Die meisten Kinder, die auf Förderschulen landen, sind einfach auffällig im Verhalten. Um die Hintergründe wird sich selten Gedanken gemacht . Es gab mal eine Studie.. ( kann aber keine genau Quelle benennen... ist zu lange her, habs nur noch im Kopf) die zeigte, dass jeder 4. oder 5. LB Schüler mind. hochintelligent, wenn nicht sogar hochbegabt ist und das sie nur auf Grund ihres Verhaltens auf Förderschulen sitzen, was bei einem hohen IQ ja obendrein tödlich ist und sie noch auffälliger werden.

Zum Thema ansich: Ich halte es für einen erneuten Versuch Deutschlands sich bei PISA und Co. höher zu arbeiten , da es aber, wie eigentlcih immer in Deutschland, wenn es um Bildung geht, nur ein halbherziger Versuch ist, und keine mit letzter Konsequenz ( Personal, Finanzen und Möglichkeiten) durchgeführte wirkliche Verbesserung ist, wird auch das scheitern , genau wie alle anderen armseligen Versuche im deutschen Bildungssystem.

LG Zaubi


Du hast mit ganz vielem Recht!

Leider auch damit, dass die Politik sich jetzt so auf die Inklusion stürzt, dass es fast schon wieder dazu verdammt ist, schief zu gehen.

Aber ich gebe die Hoffnung noch nicht auf!

SarahBS1982
5541 Beiträge
14.09.2012 00:11
Zitat von Abuja:

Ich habe eine Bekannte (eine Urlaubsbekanntschaft) aus Österreich. Ich lernte sie damals bei der Überführung zu unserem Hotel im Bus kennen, ihre Tochter war damals 10 und hat das Down-Syndrom. Natürlich ist das auch auf dem ersten Blick sichtbar, doch als ich das Mädchen näher kennen lernen durfte, konnte ich kaum einen Unterschied mehr zu anderen Kindern ihres Alters fest stellen. Meine Tochter war da grad 8 und lernte durch sie z.B. UNO, im Gegenzug brachten wir den Mädchen das Schwimmen bei. So einfach hatte ich es nicht mal mit meinen Kindern. Rechnen konnte das Mädchen ganz gut, sie hatte jedoch in der Rechtschreibung einige Probleme (wenn man das überhaupt bei einem "Downie"so sagen kann). Jedenfalls kam sie dann ab der 6. Klasse in die normale Regelschule, weil ihre vorherige Schule dem Mädchen einfach nicht gerecht werden konnte. Das Kind war weit unterfordert. So finde ich, dass es in bestimmten Fällen zur Normalität gehören sollte, normale Kinder (auch wenn sie offensichtlich eine leichte Behinderung aufweisen) eine Chance zu geben. Auf Äußerlichkeiten wird sonst schließlich auch nicht groß geachtet.


Ganz genau. Der "Schutzraum" Förderschule wird leider oft zur Falle.

Denn es ist nicht leicht, aus der Förderschule in eine Regelschule "aufzusteigen"!

Die Durchlässigkeit nach "unten" allerdings ist manchmal erschreckend .
14.09.2012 01:05
Zitat von SarahBS1982:

Zitat von Mamota:

Zitat von soev:

Ich bin Grundschullehrerin und sage: Das kann nicht funktionieren. Zumindest nicht in nächster Zeit.
Es ist so schon schwierig genug die verschiedenen Kinder und ihre unterschiedlichen Leistungen unter einen Hut zu bekommen.
Wenn ein (geistig) behindertes Kind dann noch einfach dazu kommt, funktioniert es einfach nicht.
Es gibt zu wenig UNterstützung (personell, materiell und finanziell), um alles umsetzen zu können und so den Kindern gerecht zu werden. Denn momentan muss entweder das behinderte Kind oder der Rest der Klasse zurückstecken.

Ein Kind im Rollstuhl wäre z.B. kein Problem.

Ich bin auch Grundschullehrerin und sage: Wir haben faktisch schon Inklusion. Nur die Förderlehrer und die versprochenen Möglichkeiten fehlen uns noch. Zumindest hier in RLP ist es so. Die Eltern weigern sich, die Kinder testen zu lassen. Und selbst wenn sie getestet sind, müssen sie auf Elternwunsch an der Regelschule verbleiben. Ich unterrichte seit August wieder, und zwar in einem sog. "Problembezirk". Viertklässler, die im Zahlenraum bis 10 rechnen; Kinder, die völlig unkontrollierbar durch die Klassen rennen und andere Kinder tyrannisieren; Schulkinder, die noch nicht ordentlich gehen können und sich schreiend auf den Boden werfen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Und im Gegenzug Erstklässler, die bereits vollständig lesen und schreiben können und Wörter wie "definitiv" benutzen. Da fehlt nicht mehr viel von der möglichen Bandbreite. Wie gesagt, nur die Mittel fehlen uns. Ich hätte schrecklich gerne eine Förderlehrkraft und einen Heilpädagogen dabei. Daher begrüße ich alle Inklusionsbestrebungen. Es wird zwar sicher nicht so paradiesisch wie im Lehrbuch, aber schlimmer kann es nicht werden, nur besser. Davon ab können wir Regelschulleute methodisch nur von den Förderlehrern profitieren.


Mamota, Du weißt, dies ist genau mein Thema. Deswegen möchte ich eigentlich auch voll einsteigen, aber ich bin heute einfach zu kaputt.

Gutes Gefühl, dass Du hier die Stellung hältst !

Wann kommst Du endlich nach NDS?

Solange das in deinem Sinne ist, was ich schreibe.

Mein 2. Antrag auf Ländertausch ist leider auch gescheitert. Aber die Dame aus BS am Telefon war sehr freundlich und hat mir genau euer schulscharfes Bewerbungsverfahren erklärt. Das werde ich zum Februar hin auch noch nutzen. Nur muss ich mich dann leider wieder mit meiner Prüfungsnote von anno dazumal bewerben. Und nachdem ich nicht noch ein zweites mal bereit bin, an eine weiterführende Schule zu gehen, wird das auch leider nicht ganz einfach. Aber mal sehen. Hauptfach Englisch könnte mich evtl. reinbringen. Und die Tatsache, dass ich relativ flexibel bin.
Wenn alles nix hilft, werd ich mich vielleicht doch noch mal auf eine Funktionsstelle bewerben müssen.
14.09.2012 01:06
Zitat von SarahBS1982:

Huch, ich bin übrigens angehende Sonderpädagogin und möchte nach meiner Bachelorarbeit (also in einem Jahr) als Inklusionskraft in eine Regelschule gehen.

Ich wäre dann also quasi der "nicht-Lehrer-Part" eines Tandems und finde dies eine reizvolle und umfangreiche Aufgabe. Nicht nur die "Arbeit am Kind", sondern auch die Zusammenarbeit mit den Lehrern und nicht zuletzt mit den Eltern (!), Therapeuten, weiteren Einrichtungen, ...



Beeil dich, wir brauchen euch soooooo dringend.
14.09.2012 01:10
Zitat von Zauberfischli:

Zitat von hich211:

Schlimm find ich auch, dass bei uns jetzt - wieder mal - ne (Förder-) schule schliesst und die Kinder (meist stark verhaltensauffällig) wieder in der Grundschule aufgeteilt werden.
Manchmal fragt man sich, ob die "da oben" überhaupt noch denken....


DAS finde ich allerdings gut. DENN in Förderschulen sitzen doch die wenigstens, die wirklich lernbehindert sind. Die meisten Kinder, die auf Förderschulen landen, sind einfach auffällig im Verhalten. Um die Hintergründe wird sich selten Gedanken gemacht. Es gab mal eine Studie.. ( kann aber keine genau Quelle benennen... ist zu lange her, habs nur noch im Kopf) die zeigte, dass jeder 4. oder 5. LB Schüler mind. hochintelligent, wenn nicht sogar hochbegabt ist und das sie nur auf Grund ihres Verhaltens auf Förderschulen sitzen, was bei einem hohen IQ ja obendrein tödlich ist und sie noch auffälliger werden.

Zum Thema ansich: Ich halte es für einen erneuten Versuch Deutschlands sich bei PISA und Co. höher zu arbeiten, da es aber, wie eigentlcih immer in Deutschland, wenn es um Bildung geht, nur ein halbherziger Versuch ist, und keine mit letzter Konsequenz ( Personal, Finanzen und Möglichkeiten) durchgeführte wirkliche Verbesserung ist, wird auch das scheitern, genau wie alle anderen armseligen Versuche im deutschen Bildungssystem.

LG Zaubi


Bitte nicht Schulen für Lernförderung und Schulen für Verhaltensförderung durcheinanderwerfen.
Aber du hast in 2 Punkten natürlich recht. Bei uns ist die Begabtendiagnostik und -förderung nach wie vor grottig. Und das mit den halbherzigen Versuchen stimmt leider auch. Wenn denn mal was richtig durchgeführt werden würde, so wie es ursprünglich gedacht war, wäre das ein Traum. Meistens kommt alles dann in irgendeiner pervertierten Sparausführung und obendrein hoppladihopp über alle Köpfe hinweg.
14.09.2012 06:06
Zitat von Mamota:

Zitat von Zauberfischli:

Zitat von hich211:

Schlimm find ich auch, dass bei uns jetzt - wieder mal - ne (Förder-) schule schliesst und die Kinder (meist stark verhaltensauffällig) wieder in der Grundschule aufgeteilt werden.
Manchmal fragt man sich, ob die "da oben" überhaupt noch denken....


DAS finde ich allerdings gut. DENN in Förderschulen sitzen doch die wenigstens, die wirklich lernbehindert sind. Die meisten Kinder, die auf Förderschulen landen, sind einfach auffällig im Verhalten. Um die Hintergründe wird sich selten Gedanken gemacht. Es gab mal eine Studie.. ( kann aber keine genau Quelle benennen... ist zu lange her, habs nur noch im Kopf) die zeigte, dass jeder 4. oder 5. LB Schüler mind. hochintelligent, wenn nicht sogar hochbegabt ist und das sie nur auf Grund ihres Verhaltens auf Förderschulen sitzen, was bei einem hohen IQ ja obendrein tödlich ist und sie noch auffälliger werden.

Zum Thema ansich: Ich halte es für einen erneuten Versuch Deutschlands sich bei PISA und Co. höher zu arbeiten, da es aber, wie eigentlcih immer in Deutschland, wenn es um Bildung geht, nur ein halbherziger Versuch ist, und keine mit letzter Konsequenz ( Personal, Finanzen und Möglichkeiten) durchgeführte wirkliche Verbesserung ist, wird auch das scheitern, genau wie alle anderen armseligen Versuche im deutschen Bildungssystem.

LG Zaubi


Bitte nicht Schulen für Lernförderung und Schulen für Verhaltensförderung durcheinanderwerfen.
Aber du hast in 2 Punkten natürlich recht. Bei uns ist die Begabtendiagnostik und -förderung nach wie vor grottig. Und das mit den halbherzigen Versuchen stimmt leider auch. Wenn denn mal was richtig durchgeführt werden würde, so wie es ursprünglich gedacht war, wäre das ein Traum. Meistens kommt alles dann in irgendeiner pervertierten Sparausführung und obendrein hoppladihopp über alle Köpfe hinweg.


Guten Morgen.... gäääääääähn.

Ich kenne sehr wohl den Unterschied zwischen einer LB Schule und einer V Schule. Ich werfe da nichts durcheinander. Ich meine es genauso, wie ich es geschrieben habe. Mag sein, dass man in Ballungsgebieten mehr Möglichkeiten hat, wenn man aber so wohnt, wie ich, dann hat man kaum Möglichkeiten. LB Schulen sind noch relativ nah beieinander gelegen... so dass nur normale Fahrzeiten entstehen, unsere V Schule ist dann schon 50 km weg.. winzig klein ( was ja grundsätzlich gut ist, aber es gibt nur die eine) und Kinder, sie nicht dumm sind, sondern einfach nur auffällig, landen schnell auf der LB Schule, nur weil sie nicht in Schema X passen.
Wir haben ja schon oft über Schulthemen geschrieben. Ihr kennt meine Meinung generell zum deutschen Schulsystem...und ich kenne eure. und es kann nach euren Regeln ja funktionieren, keine Frage, WENN alle Lehrer so engagiert wären. Meine Erfahrung bisher ( und leider haben wir ja inzwischen an 5!!! Schulen Erfahrung) ist leider, dass es immer nur Einzelfälle sind, die engagiert genug sind. Nur an einer einzigen Grundschule bspw. habe ich es erlebt, dass das gesamte Lehrerkollegium einig war, dass sie alle denselben ( weiten) Horizont hatten... nur bestand dieses Kollegium aus nur 6 Lehrern, den Direx schon inklusive. Gäbe es mehr Schulen wie diese.... gäbe es mehr Lehrer, die das Kind als Ganzes sehen..... hätte ich glaube ich kein so großes Problem mit Schule ansich... und wäre um einiges optimistischer. Leider ist die Realität eine andere.

LG Zaubi
14.09.2012 08:27
Zitat von Zauberfischli:

Zitat von Mamota:

Zitat von Zauberfischli:

Zitat von hich211:

Schlimm find ich auch, dass bei uns jetzt - wieder mal - ne (Förder-) schule schliesst und die Kinder (meist stark verhaltensauffällig) wieder in der Grundschule aufgeteilt werden.
Manchmal fragt man sich, ob die "da oben" überhaupt noch denken....


DAS finde ich allerdings gut. DENN in Förderschulen sitzen doch die wenigstens, die wirklich lernbehindert sind. Die meisten Kinder, die auf Förderschulen landen, sind einfach auffällig im Verhalten. Um die Hintergründe wird sich selten Gedanken gemacht. Es gab mal eine Studie.. ( kann aber keine genau Quelle benennen... ist zu lange her, habs nur noch im Kopf) die zeigte, dass jeder 4. oder 5. LB Schüler mind. hochintelligent, wenn nicht sogar hochbegabt ist und das sie nur auf Grund ihres Verhaltens auf Förderschulen sitzen, was bei einem hohen IQ ja obendrein tödlich ist und sie noch auffälliger werden.

Zum Thema ansich: Ich halte es für einen erneuten Versuch Deutschlands sich bei PISA und Co. höher zu arbeiten, da es aber, wie eigentlcih immer in Deutschland, wenn es um Bildung geht, nur ein halbherziger Versuch ist, und keine mit letzter Konsequenz ( Personal, Finanzen und Möglichkeiten) durchgeführte wirkliche Verbesserung ist, wird auch das scheitern, genau wie alle anderen armseligen Versuche im deutschen Bildungssystem.

LG Zaubi


Bitte nicht Schulen für Lernförderung und Schulen für Verhaltensförderung durcheinanderwerfen.
Aber du hast in 2 Punkten natürlich recht. Bei uns ist die Begabtendiagnostik und -förderung nach wie vor grottig. Und das mit den halbherzigen Versuchen stimmt leider auch. Wenn denn mal was richtig durchgeführt werden würde, so wie es ursprünglich gedacht war, wäre das ein Traum. Meistens kommt alles dann in irgendeiner pervertierten Sparausführung und obendrein hoppladihopp über alle Köpfe hinweg.


Guten Morgen.... gäääääääähn.

Ich kenne sehr wohl den Unterschied zwischen einer LB Schule und einer V Schule. Ich werfe da nichts durcheinander. Ich meine es genauso, wie ich es geschrieben habe. Mag sein, dass man in Ballungsgebieten mehr Möglichkeiten hat, wenn man aber so wohnt, wie ich, dann hat man kaum Möglichkeiten. LB Schulen sind noch relativ nah beieinander gelegen... so dass nur normale Fahrzeiten entstehen, unsere V Schule ist dann schon 50 km weg.. winzig klein ( was ja grundsätzlich gut ist, aber es gibt nur die eine) und Kinder, sie nicht dumm sind, sondern einfach nur auffällig, landen schnell auf der LB Schule, nur weil sie nicht in Schema X passen.
Wir haben ja schon oft über Schulthemen geschrieben. Ihr kennt meine Meinung generell zum deutschen Schulsystem...und ich kenne eure. und es kann nach euren Regeln ja funktionieren, keine Frage, WENN alle Lehrer so engagiert wären. Meine Erfahrung bisher ( und leider haben wir ja inzwischen an 5!!! Schulen Erfahrung) ist leider, dass es immer nur Einzelfälle sind, die engagiert genug sind. Nur an einer einzigen Grundschule bspw. habe ich es erlebt, dass das gesamte Lehrerkollegium einig war, dass sie alle denselben ( weiten) Horizont hatten... nur bestand dieses Kollegium aus nur 6 Lehrern, den Direx schon inklusive. Gäbe es mehr Schulen wie diese.... gäbe es mehr Lehrer, die das Kind als Ganzes sehen..... hätte ich glaube ich kein so großes Problem mit Schule ansich... und wäre um einiges optimistischer. Leider ist die Realität eine andere.

LG Zaubi

Also das ist jetzt wirklich KRASS. Sowas habe ich bisher echt noch nicht erlebt. Hammer. Kenn ich nur aus Malkom Mittendrin.
Die Lernförderschulen, die ich kenne, sind von den Verhaltensauffälligkeiten her deutlich "behüteter" als die Regelschulen. Allerdings bin ich auch ein engmaschigeres Netz an V-Schulen gewöhnt. Auch bei Kombischulen gut ausdifferenziert.
Schande, dass es sowas gibt...
SarahBS1982
5541 Beiträge
14.09.2012 10:48
Zitat von Mamota:

Zitat von SarahBS1982:

Huch, ich bin übrigens angehende Sonderpädagogin und möchte nach meiner Bachelorarbeit (also in einem Jahr) als Inklusionskraft in eine Regelschule gehen.

Ich wäre dann also quasi der "nicht-Lehrer-Part" eines Tandems und finde dies eine reizvolle und umfangreiche Aufgabe. Nicht nur die "Arbeit am Kind", sondern auch die Zusammenarbeit mit den Lehrern und nicht zuletzt mit den Eltern (!), Therapeuten, weiteren Einrichtungen, ...



Beeil dich, wir brauchen euch soooooo dringend.


Ja, mach ich ja

Ich lass extra den Master wegfallen Auch wenn ich dann weniger verdiene

Aber der Master ist ja sehr aufs Lehren ausgerichtet - das ist als Inklusionskraft jedoch völlig nebensächlich.
hich211
1856 Beiträge
14.09.2012 13:29
Auch wenn ich hier nur als Mutter spreche...
wie sollte man denn dann mit verhaltensauffälligen Schülern umgehen?
IN "normale " Klassen mit rein - das schaffen doch die Lehrer gar nicht oder...
Wir hatten in der Klasse einen Schüler, der alle zur Verzweiflung gebracht hat - Lehren und Lernen war da schwer mgl. - der is im Unterricht aufgestanden und abgehauen... kein Einzelfall ... die Lehrerin hinterher in den Ort .. die Kinder alleine im Zimmer ...
Mein Kleiner hat jetzt auch einen, der ständig rumgeschoben wird, 3x schon die Schule gewechselt und schon am 2. tag in der neuen Schule die Lehrerin getreten und auch aus der Schule abgehauen...
Das geht doch so nicht!
Ich dachte "Inclusion" bedeutet, dass behinderte und nichtbeh. Kinder zus. lernen sollen, aber auch verhaltensauffällige Schüler?
Oder lieg ich da jetzt falsch?
14.09.2012 14:50
Zitat von hich211:

Auch wenn ich hier nur als Mutter spreche...
wie sollte man denn dann mit verhaltensauffälligen Schülern umgehen?
IN "normale " Klassen mit rein - das schaffen doch die Lehrer gar nicht oder...
Wir hatten in der Klasse einen Schüler, der alle zur Verzweiflung gebracht hat - Lehren und Lernen war da schwer mgl. - der is im Unterricht aufgestanden und abgehauen... kein Einzelfall ... die Lehrerin hinterher in den Ort .. die Kinder alleine im Zimmer ...
Mein Kleiner hat jetzt auch einen, der ständig rumgeschoben wird, 3x schon die Schule gewechselt und schon am 2. tag in der neuen Schule die Lehrerin getreten und auch aus der Schule abgehauen...
Das geht doch so nicht!
Ich dachte "Inclusion" bedeutet, dass behinderte und nichtbeh. Kinder zus. lernen sollen, aber auch verhaltensauffällige Schüler?
Oder lieg ich da jetzt falsch?


Inclusion bedeutet, dass ALLE Schüler zusammen lernen. Behinderte, nicht behinderte, normal entwickelte, auffällige und ( leider fallen sie iwie fast immer unter den Tisch) hoch intelligente, wie auch hochbegabte. Zumindest verstehe ich es so. Bin ja auch nicht vom Fach. Und in deinem Fall.... ja, da sollte mind. ein Sozialpädagoge an der schule sein.... aber da gehts ja schon los in unserem Bildungssystem... die netten Herrn im Sessel, die sich den Kram ausdenken, denken nicht ganzheitlich. Sie sehen nur die Bildung und das ist falsch.
Ich bin auch nur betroffene Mutter und ärger mich nun das siebte Jahr mit dem Thema Schule rum. Ich bin ehrlich... ich bin froh, wenn er endlcih sein Abi in sein Tasche hat. Denn ich habe ein hochbegabtes Kind mit ( bedingt durch das ständige Kopfdenken) einer Angst- und Panikstörung. Meiner geht dann mal wochenlang gar nicht zur Schule. Was grundsätzlich, was das Lernen angeht, nicht weiter dramatisch ist, denn auch jetzt am Gym hat er schon einen Ausfall von 4 Monaten gehabt, ging dann iwann wieder, als wir den Schub im griff hatten und war gelassen und im Stoff wie alle anderen auch, obwohl er nicht mal was getan hat zu Hause. Klar könnte er springen, damit er genug gefordert wird, aber macht es sinn, wenn ein einzelner 15- jähriger dann Abi hat? ( übertrieben gesagt)... was soll er mit 16 auf einer Uni??? Viel zu jung..... er könnte auch eine spezielle Schule HB Schule gehen... heißt dann aber in jungen Jahren schon raus aus dem warmen Nest zu Hause und ins Internat, will er nicht und ich auch nicht unbedingt ( ich würde es ihm ermöglichen, wenn er wollte).... egal wo..... er könnte immer vorne weg, aber die Möglichkeiten sind nicht gegeben, denn sie können ja nicht in allen Fächern vorneweg... und ausserdem fehlt das Personal und überhaupt das Wissen dazu...

Aktuell heute: Ich habe ihn abgeholt, er hatte heute Mathe in Vertretung... Mathe ist inzwischen zu einem seiner Hassfächer geworden.... traurig aber wahr... weil er eben anders denkt und seine Mathelehrerin nicht mit Kindern kann, die entweder vorneweg oder auch hinterher kommen... heute nun die Vertretung... ich habe ein strahlendes Kind abgeholt... Mathe war toll, toll, toll....... die Lehrerin ist der Elternschreck der Schule.... die Eltern, die schon größere Kinder an der Schule haben, bibbern jedes Jahr aufs neue, ob sie in ieiinen Fach Frau K. bekommen..... leider nein... sage ich. Für meinen Sohn war sie genau richtig... klare präzise anweisungen und erklärungen, kurzes beispiel dazu und schon hatte er verstanden... so seine worte... und es hat ihm spaß gemacht... also warum nicht solche speziellen lehrer zusätzlich für spezielle Kinder einstellen?????? Weil es kostet... und nein, kosten darf unser Bildungssystem nicht mehr, aber ein haufen deutsche ingeneure, das möchte die politik gern. Ohne Aufwand... so gehts aber nicht. Von daher, der Gedanke an eine inclusion ist schon gut.... aber die umsetzung wird einfach an den kosten scheitern und eben auch am engemant der meisten alten lehrer.

LG Zaubi
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