Mütter- und Schwangerenforum

Gemeinsames Sorgerecht, seit Jahren getrennt.....wer "bestimmt" an Weihnachten?

Tine84
4 Beiträge
16.11.2018 14:23
Hallo Ihr Lieben,

ich würde gerne meiner Schwester helfen und weiss nicht so recht, was ich ihr raten kann oder sollte! Meine Schwester hat eine Tochter von 11 Jahren, als die kleine knapp 4 Jahre alt war, hat sie sich von ihrem Partner getrennt, verheiratet war sie nie mit ihm, sie teilen sich aber das Sorgerecht!

Als die kurze noch sehr klein war, haben die beiden trotz ihrer Differenzen immer Weihnachten, Geburtstage, Ostern etc. zusammengefeiert, der Kleinen zuliebe. Sie waren sogar gemeinsam im Urlaub, obwohl sie nicht mehr zusammen waren. Dies wird bis heute beibehalten! Die Kleine lebt bei meiner Schwester und sieht ihren Vater 2-3 Tage in der Woche!

Allerdings leidet meine Schwester seit Jahren sehr unter dem Kontakt, es gibt bei jedem Treffen Streit, Beschimpfungen, Ausraster seinerseits, die beiden verstehen sich einfach absolut nicht mehr zumal er ihr auch einen neuen Partner quasi "verbietet" und sie würde gerne auf diese "Familientreffen" verzichten, macht es aber nicht, weil sie denkt, sie würde dem Kind etwas Gutes damit tun wenn es beide Eltern hat, die sich trotz Trennung kümmern!

Mittlerweile befindet sich meine Nichte in einer Therapie, da sie rapide aufgehört hat zu essen, bzw. sie isst nur widerwillig. Der Therapeut schiebt dies auf die angespannte Situation zwischen meiner Schwester und ihrem Ex zurück, in der Schule ist sie stark abgesackt und ja wenn wir sie zu Gesicht bekommen, wirkt sie komplett emotionslos, als wäre ihr alles egal! Da ist keine Regung, keine Freude ihn ihrem Gesicht, sie wirkt komplett teilnahmslos!

Nun steht wieder das leidige Thema Weihnachten vor der Tür! Mein Mann und ich haben vor einem Jahr ein Haus gebaut, meine Schwester war allerdings erst einmal hier, dieses Jahr wollen wir gross feiern, d.h. unsere 2 Kinder, die Oma, die Schwiegereltern und meine Schwester haben wir auch eingeladen! Sie hat sich riesig gefreut, sagte sie würde sofort zusagen, wenn das Debakel mit ihrem Ex nicht wäre. Er würde es wohl verbieten, dass sie woanders Weihnachten feiert und die gemeinsame Tochter mit nimmt. Sie hat tierisch Angst vor Stress!

Nun meine Frage, eventuell kennt sich ja jemand hier damit aus! Wenn sie jahrelang mit ihm Weihnachten gefeiert hat, eigentlich auch nur unter Zwang, wäre es jetzt wirklich so dramatisch, wenn sie sagt, "Nein, dieses Jahr feiern wir woanders, nimm die Kleine halt am 25. oder 26.?" Wer entscheidet dies letztendlich bei gemeinsamen Sorgerecht? Kann sie einfach so zu uns kommen und ihm mitteilen, dass sie dort dieses Jahr nicht erscheinen wird?

Lealein
10276 Beiträge
16.11.2018 14:52
Wann hat er denn immer Umgang? Am Wochenende? Würde der 24.12. an dem Umgangswochenende fallen, kommt sie zur ihm, wenn nicht dann nicht. Und mit 11 Jahren sollte sie wohl auch selbst entscheiden dürfen im Zweifelsfall. Da Weihnachten dieses Jahr unter der Woche ist (korrigiert mich, falls ich falsch liege), kann sie auch bei der Mutter bleiben (und ich schätze so würde ein Richter die Situation händeln), kann sie ja am 25./26. Zum Vater.
DieW
3689 Beiträge
16.11.2018 15:29
Mir sagte man beim Jugendamt,dass das Kind/die Kinder den 1.Feiertag immer dort feiern (dürfen),wo sie wohnen.Weihnachten,Ostern,Pfingsten.

Wir halten es seit Jahren so,dass die Kinder den 24.immer hier sind und mittags abgeholt werden und dann beim Papa sind.
Ostern und Pfingsten ist uns nicht wichtig und wir entscheiden spontan,bzw.wie die Kinder es lieber hätten.
schnibbe
2235 Beiträge
16.11.2018 15:32
Bei meiner Freundin (Kind 13, beide getrennt seit 12 Jahren und ähnliches Nicht-miteinander-auskommen der Eltern) wird immer abgewechselt. Weihnachten Mama, Feiertage Papa, nächstes Jahr umgekehrt. Das gilt dann für alle anderen besonderen Feste auch (Silvester, Ostern etc).
Das läuft trotz „verstrittener“ Eltern gut und ich finde das auch fair.
Tine84
4 Beiträge
16.11.2018 15:36
Sie haben dies bisher immer nach den Arbeitszeiten der beiden geregelt. D.h. ist sie im Büro, hat er die Kleine nach der Schule oder umgekehrt! Sie ist keinen bestimmten Tag in der Woche da, aber immer 2-3 Tage, wenn es halt passt!
Tine84
4 Beiträge
16.11.2018 15:43
Er boykottiert halt alles...bzw. setzt seinen Willen immer seit Jahren durch! Meine Schwester muss alle Geburtstage, Weihnachten usw. seit Jahren mit ihm gemeinsam feiern, weil er sonst droht, ihr das Sorgerecht entziehen zu lassen! Sie hat halt Angst, das Kind zu verlieren, was ich auch verstehen kann!

Beim letzen Fest, ist es wohl so ausgeartet (wir waren nicht dabei) dass sich jetzt selbst alle anderen nahestehenden Verwandten weigern, nochmal zu ihm nach Hause zu fahren und dort zu feiern! Ich würde ihr super gerne helfen, auch aus der Situation nach zig Jahren mal heraus zu kommen!

Sie hatte vor Jahren mal ein tolles Jobangebot in einer anderen Stadt, ca 150 km weit weg, umziehen darf sie wohl aber nur in einem Umkreis von 50 km, weil sonst das gemeinsame Sorgerecht nicht mehr gewährleistet werden kann!

Ganz ehrlich, mich macht dies mittlerweile einfach nur noch wütend. Da braucht so ein kleines Kind ne Psychotherapie, bloss weil der Vater meint auf biegen und brechen seine "Besitzansprüche" durchzusetzen!
Metalgoth
17541 Beiträge
16.11.2018 16:31
Sie sollten den Umgang fest regeln lassen, das hin und her ist auch fürs Kind nichts.

Das Sorgerecht verliert keiner, wenn es nicht wirklich schwerwiegende Gründe gibt.
Wenn die Eltern sich bei etwas nicht einigen können, entscheidet das Familiengericht. Auch bei einzelnen Sachen, das muss nicht ums komplette Sorgerecht gehen.
Soll sie doch einfach das Kind fragen.
Bei sowas ist es mir trotz geteiltem Sorgerecht ehrlich egal, was der Papa will, wenn das Kind alt genug ist, um selbst zu entscheiden

Übrigens würde ich NIEMALS auf die Idee kommen, 150km vom Vater meiner Kinder weg zu ziehen
Da hat er sich zurecht gewehrt
nilou
14355 Beiträge
16.11.2018 17:33
Zitat von Tine84:

Er boykottiert halt alles...bzw. setzt seinen Willen immer seit Jahren durch! Meine Schwester muss alle Geburtstage, Weihnachten usw. seit Jahren mit ihm gemeinsam feiern, weil er sonst droht, ihr das Sorgerecht entziehen zu lassen! Sie hat halt Angst, das Kind zu verlieren, was ich auch verstehen kann!

Beim letzen Fest, ist es wohl so ausgeartet (wir waren nicht dabei) dass sich jetzt selbst alle anderen nahestehenden Verwandten weigern, nochmal zu ihm nach Hause zu fahren und dort zu feiern! Ich würde ihr super gerne helfen, auch aus der Situation nach zig Jahren mal heraus zu kommen!

Sie hatte vor Jahren mal ein tolles Jobangebot in einer anderen Stadt, ca 150 km weit weg, umziehen darf sie wohl aber nur in einem Umkreis von 50 km, weil sonst das gemeinsame Sorgerecht nicht mehr gewährleistet werden kann!

Ganz ehrlich, mich macht dies mittlerweile einfach nur noch wütend. Da braucht so ein kleines Kind ne Psychotherapie, bloss weil der Vater meint auf biegen und brechen seine "Besitzansprüche" durchzusetzen!


Also da gehören immer 2 dazu. Das das Kind jetzt Probleme hat liegt nun mal auch am Verhalten deiner Schwester. Das mag man nicht gern hören, ist aber leider so. Es gibt einen der es macht und einen der es mitmacht.

Ich empfehle den gemeinsamen Gang zum Jugendamt. Im Wohle des Kindes verhalten sich leider beide nicht. Der Vater indem er ausfallend wird, deíne Schwester indem sie es mitmacht. Und wenn man bedenkt das es seit Jahren so läuft braucht man sich leider über die Probleme des Kindes nicht wundern.

Also meine Empfehlung: Jugendamt und dort eine gemeinsame feste Umgangs-Regelung treffen. Deiner Schwester grundsätzlich mal eine Beratung. Um das Sorgerecht zu verlieren braucht es sehr viel. Das Kind ist jetzt auch in einem Alter wo es angehört wird.

Feiertage wie Weihnachten etc. werden idR jährlich abgewechselt. Da sich die beiden wahrscheinlich nicht einigen können das sie dieses Jahr anfängt ist das gleich ein weiteres Thema für die Regelung beim Jugendamt.

Grundsätzlich muss ich sagen das ich es unter aller Sau finde 7 Jahre so etwas einem Kind zuzumuten. Ich meine das nicht böse. Aber wie kann man in der Familie da zusehen ohne mal den Gang zum Jugendamt zu gehen? Spätestens bei Therapiebeginn wäre das doch wirklich mal ein wichtiger Schritt gewesen.

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