Mütter- und Schwangerenforum

Abmahnung unrechtmäßig bekommen, wie dagegen vorgehen??? (seehr lang!) Wie Widerspruch schreiben?

03.12.2013 20:58
Hallo,
ich könnte grad soooo platzen!
Mein freund ist in einer Firma angestellt und ist montagearbeiter.
Vor 2 Wochen hat er eine "neue" Baustelle bekommen, die letzte woche fertig sein musste. ( war ein altenheimneubau, der ein halbes jahr hinterherhängt, weil der vorherige monteur NICHTS kann!!!!!)
Es ist bei JEDEM monteur so, dass er von Mo-Do arbeitet und freitag frei hat , aber von Mo-DO seine 40 h schrubben muss. (Überstunden werden NICHT bezahlt!!!!!!!! Sieht die firma als engagement für die firma an)
Im Vertrag steht, dass er zur sehr selten Aushilfe weiter als 200km luftlinie von berlin weg muss.
Er fuhr nun 400km ( luftline) nach hamm.
Dort musste er noch kabel ziehen (wer ahnung davon hat, weiß das das mit der 1.Schritt ist von der Anlageninstallation).
Er hat in den 2 wochen wie er da war, 18(!) Seniorenwohnungen mit Brandmeldeanlagen und Sicherheitsanlagen ausgestattet. Der Obermonteur der das sagen hat, hat nur in seinem Bauwagen gesessen und telefoniert!
Mein Freund hat in den 2 Wochen von benötigten 80h ganze 100h gearbeitet. In der 1.Woche wollte er Donnerstag abend nach hause, wo der Obermonteur meinte, er bliebe gefälligst da! schließlich müsse die baustelle fertig werden. Mein freund war sehr sauer und meinte daraufhin, dass er auch familie habe und seine stunden eh schon voll wären. AUßerdem müsse er noch 6 h (ohne stau oder unfalle..und das auf der A2) fahren ( die haben ein altes auto als firmenwagen (130km/h max.-.-)
Der ,;Chef" lenkte ein und sagte, er könne am abend gehen, wenn er noch andere weitere 2 Dinge machen würde.
Als er das erledigt hat, durfte er los... daheim war er um 23 uhr.

in der 2.woche wieder von mo-do. Am freitag (eig. sein Freier Tag)sollte er um 7 wieder auf einer anderen Baustelle sein, da dort irgendein fehler war). Er wurde von seinem ,,abteilungsleiter" dahingerufen! Also war es keine freiwillige abreise donnerstag abend!
Er kam donnerstag erst um 1 uhr in der nacht nach hause und musste um 6 wieder los um pünktlich um 7 auf der baustelle zu sein!

Nun hat er eine Abmahnung bekommen!

Der schriftlaut:
Zitat:

,, Die qualität-und Zeitaufwendung der Ihnen übertragenen Arbeiten am Objekt (..) wurden durch Sie um ein Vielfaches der Firmenvorgabe überzogen. Trotz vorgaben von herrn V. ( der Obermonteur)wurden zb. Verteilerbau nicht eingehalten. EIne weitere Terminstellung zur dosenmontage wurde ignoriert und selbstständig vorzeitig beendet.
Das gesamtbild der Arbeitseinstellung und Arbeitsbereitschaft entspricht nicht den Ihren arbeitsvertraglichen Pflichten."


dazu noch die handschriftlichen Notizen des Obermonteurs!

Zitat:
-keine Teamfähigkeit
-kein eigenständiges denken und arbeiten
-unmotivierte arbeitsleistung
-gesetzte arbeitesabläufe wurden nicht erfüllt ( zeit war mehr wie genug bemessen)
-verkürzt gerne arbeitszeit um pünktlich zuhause zu sein!!


als ich das gelesen habe, ist mir fast der hintern geplatzt!!! -.-
was können wir dagegen machen?

Sorry für die Rechtschreibfehler ( bin grad so wütend, da ist mir rechtschreibung wurst)....
03.12.2013 21:08
Gibt es sowas wie eine Betriebsrat in seiner Firma? Oder jemand, der für diese Belange mitzuständig ist?
Wenn ja, würde ich mich an die wenden.
nicole_jv3
5403 Beiträge
03.12.2013 21:42
Und wenn's keinen Betriebsrat gibt, habt ihr ne berufsrechtsschutz? Dann würde ich mal zum Anwalt gehen...
Arbeitet dein Freund denn schon lange in der Firma und wenn ja kommt das oft vor mit den Überstunden?
Ansonsten ist die frage, ob in seinem Vertrag drin steht, dass der Freitag ein freier Tag ist oder ob sich das nur so "eingebürgert" hat. Denn wenn er sonst immer freitags frei hat und jetzt mal 2 Wochen ausnahme war wg Baustellen, die fertig werden müssen (ist sonst ja auch teuer für die Firma deines Freundes) kann ich's schon verstehen, dass die wollen, das die Leute mehr arbeiten und Überstunden machen.
Klar, für die Familie doof und unbezahlt schon mal no go (und Ruhezeit wurde auch unterschritten, hätte so früh gar nicht wieder arbeiten dürfen). Und ob das für ne Abmahnung reicht... Kann ich mir nicht vorstellen (bin aber kein Profi). Aber wie gesagt, wenn's nicht regelmäßig vorkommt kann ich den Chef schon verstehen, dass er will dass die Leute freitags arbeiten...
Sommerlich
981 Beiträge
03.12.2013 22:08
ab zum anwalt, beim AG auf jeden fall eine gegendarstellung abgeben. die muss dann ebenfalls zur Personalakte genommen werden. geht's hinterher hart auf hart, wird das gericht nur nach aktenlage entscheiden. also alle relevanten Punkte auffuehren und auf jeden Fall mal mit nem arbeitsrechtler sprechen!!

Alles Gute!!
03.12.2013 22:09
Zitat von nicole_jv3:

Und wenn's keinen Betriebsrat gibt, habt ihr ne berufsrechtsschutz? Dann würde ich mal zum Anwalt gehen...
Arbeitet dein Freund denn schon lange in der Firma und wenn ja kommt das oft vor mit den Überstunden?
Ansonsten ist die frage, ob in seinem Vertrag drin steht, dass der Freitag ein freier Tag ist oder ob sich das nur so "eingebürgert" hat. Denn wenn er sonst immer freitags frei hat und jetzt mal 2 Wochen ausnahme war wg Baustellen, die fertig werden müssen (ist sonst ja auch teuer für die Firma deines Freundes) kann ich's schon verstehen, dass die wollen, das die Leute mehr arbeiten und Überstunden machen.
Klar, für die Familie doof und unbezahlt schon mal no go (und Ruhezeit wurde auch unterschritten, hätte so früh gar nicht wieder arbeiten dürfen). Und ob das für ne Abmahnung reicht... Kann ich mir nicht vorstellen (bin aber kein Profi). Aber wie gesagt, wenn's nicht regelmäßig vorkommt kann ich den Chef schon verstehen, dass er will dass die Leute freitags arbeiten...


also mein freund hat nur eine normale rechtschutz ...
einen betriebsrat müsste die firma haben. hat 75 mitarbeiter... aber wissen tut es mein freund nicht.

die firma ist unterteilt in 3 standorte ... erfurt,berlin, köln...
in berlin sind es 3 monteure und ein projektleiter.
einer von den Monteuren ist mein freund. er musste als einziges immer freitags arbeiten! und als einziges über 4 monate sein privatwagen nehmen um zur arbeit zu kommen ( täglich 100km und kein spritgeld!).alle anderen bekamen die autos gestellt und durften sogar damit nach hause fahren.( was eig. nicht erlaubt ist! weil zu viel spritkosten verfahren werden angeblich)..
Mein freund wurde immer wieder an feiertagen gefragt ob er denn nicht trotzdem arbeiten würde, weil irgendwelche baustellen fertig werden sollten. Und er hat immer ja gesagt, in der hoffnung das die firma ihm auch mal wenn er hilfe braucht entgegen kommt.

überstunden sind jede woche... mal 3 ...mal 1 ... und mal 7 oder 8..

die ruhezeit sei nicht unterschritten worden, weil die arbeitswege ( sprich von baustelle nach hause) nicht als arbeitszeit gelten.
03.12.2013 22:10
Zitat von Sommerlich:

ab zum anwalt, beim AG auf jeden fall eine gegendarstellung abgeben. die muss dann ebenfalls zur Personalakte genommen werden. geht's hinterher hart auf hart, wird das gericht nur nach aktenlage entscheiden. also alle relevanten Punkte auffuehren und auf jeden Fall mal mit nem arbeitsrechtler sprechen!!

Alles Gute!!


er hätte sogar einen zeugen das er gearbeitet hat und alles was der obermonteur wollte getan wurde.sollte man den in der gegendarstellung mit aufnehmen?
Sommerlich
981 Beiträge
03.12.2013 22:10
btw, da stehen nach deiner schilderung ja definitiv falschaussagen drin - dagegen könnt ihr auf jeden fall vorgehen. "verkuerzt" wurde ja die arbeitszeit nicht, nur als beispiel.
Sommerlich
981 Beiträge
03.12.2013 22:11
Ja, Namen von Zeugen auf jeden fall mit auffuehren!!
Und sich die aussage evtl auch direkt schriftlich geben lassen!!
03.12.2013 22:13
Zitat von Sommerlich:

btw, da stehen nach deiner schilderung ja definitiv falschaussagen drin - dagegen könnt ihr auf jeden fall vorgehen. "verkuerzt" wurde ja die arbeitszeit nicht, nur als beispiel.


das stimmt...
hab ihm jetzt erstmal gesagt er solle die abmahnung NICHT unterschreiben.
er wird nun ein termin beim aller obersten chef machen und ihm das schildern ( dieser chef ist eher ein herzmensch.. also der glaubt eher den ehrlichen menschen, statt den ganzen Pokriechern wie auch der obermonteur einer ist)...
03.12.2013 22:31
Zitat von Sommerlich:

zur frage, ob die fahrtzeit = arbeitszeit ist, schau mal hier:
http://www.frag-einen-anwalt.de/Arbeitszeit-bei-Fa hrt-zwischen-Betriebsstaette-und-Baustelle---f1922 40.html
bzw hier: http://www.recht.de/phpbb/viewtopic.php?f=6&t= 229977&mobile=on

und hier:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ;esrc=s&source=web&cd=3&ved=0CEcQFjAC& amp;url=http%3A%2F%2Fwww.handwerksblatt.de%2Fservi ce%2Fdownloads%2Fdoc_download%2F356-wegezeit-und-a rbeitszeit.html&ei=YUqeUoKCFI_HswaX0YGICA& usg=AFQjCNFuSoAZnqpQEW-gQo9PJpXrZjotlA&sig2=j8 nG0yBqVoY5dGPgGSj_9g&bvm=bv.57155469,d.Yms& ;cad=rja


hm und wie ist das wenn er von der arbeitsstätte zum Arbeitsort fährt.
DIe firmenniederlassung ist ja in berlin.. wir wohnen ca. 40km nördlich davon. in die niederlassung muss mein freund nur wenn er neues material benötigt, was nicht zur baustelle geliefert wird. also fährt er von zuhause bis zur baustelle.
könnte man denn die 40 km von dem weg abziehen ?
also sprich
Wohnort bis Baustelle= ca.500km (straße nicht luftlinie)
wohnort bis niederlassung= 40 km
sprich niederlassung bis baustelle =460km

weißt du das zufällig?
04.12.2013 06:30
Nein, immer die Distanz von Firma zur Baustelle nehmen so war das bei uns immer
04.12.2013 06:32
Wurde mal den Sachverhalt von einem fachanwalt für Arbeitsrecht prüfen lassen. Aber das nicht unbedingt an die große Glocke hängen. Dann weisst du es ganz genau und der kann euch. Auch richtig beraten ! Wichtig ist fachanwalt.
Engelchen1975
3671 Beiträge
04.12.2013 07:34
Hm bei uns in Ö gibt es für solche Fragen/Situationen die Arbeiterkammer,obs das in D auch gibt oder das Ganze bloß anders heißt?
Jedenfalls die Abmahnung nicht als gegeben hinnehmen,denn sonst sitzt die FA IMMER am längeren Ast-so quasi"mit dem kann man´s machen".
04.12.2013 07:40
Ich schließe mich an, Abmahnung nicht unterschreiben, zum Anwalt und dann vors ArbG und dagegen vorgehen. Sonst kann nämlich beim nächsten ähnlichen Problem die Kündigung ins Haus flattern. Da würde ich nicht lange fackeln (und schon gar nicht, wenn man ne Rechtschutz hat ) Was ich so spontan denke ist, dass der Weg vom Betrieb zur Baustelle bereits Arbeitszeit ist und daher ein Vergütungsanspruch besteht und dass auf diesen freien Freitag (warum auch immer ) wenn nicht vertraglich, dann möglicherweise ein Rechtsanspruch aus betrieblicher Übung besteht.
Würde damit unverzüglich zum Anwalt, nicht dass eventuell Fristen verstreichen.
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