Mütter- und Schwangerenforum

plötzlicher Trennungsschmerz - Erstklässler

Mocca
4459 Beiträge
09.04.2018 11:08
Hallo zusammen,

ich bin ein bisschen verzweifelt und hoffe, der eine oder andere hat Anregungen für uns.
Mein Sohn ist 6 Jahre und geht in die erste Klasse. Er ist impulsiv und ging immer gerne in die Schule. Hat gute Noten und einige Freunde in seiner Klasse. Eigentlich müsste alles OK sein...
Nachdem er im Januar eine Woche krank zu Hause war, wurde er plötzlich traurig, wenn ich ihn bei der Schule absetzte.
Einmal weinte er - ich hab ihn getröstet. Dann zog er nur noch eine Schüppe, wenn ich ihn abgab. Trennung war von da an aber schwierig.
Am Donnerstag vor den Ferien sagte er dann, er fühle sich einsam, wenn ich gehe.
An dem Tag war auch ein Singen in der Schule, zu dem ich hin ging und als die Kinder dann in ihre Klassen verschwanden, sah er gar nicht gut aus. Ich erfuhr dann, dass er auch noch geweint hatte, aber ich war schon weg, als die Lehrerin schaute.
Freitag ging es dann wieder (es gab auch eine Osterüberraschung).
Wenn mein Mann oder ich abends mal weg müssen, dann ist er tottraurig.
Nach Ostern sollte (und wollte!!!) er ein paar Tage bei Oma verbringen. Als wir uns dann verabschiedet haben, hat er wieder geweint . Er meinte, er wüsste selber nicht, ob er bleiben wollte oder nicht. Wir haben dann verabredet, dass er erst einmal bei Oma bleibt und wir ihr abholen, wenn er zu traurig ist. Als wir dann weg waren, ging es alles gut. Er hatte viel Spaß bei Oma.
Samstag wollte er dann (nachdem wir einen seiner besten Freunde eine Viertelstunde in der Siedlung gesucht haben) nicht bei den Nachbarskindern - wo auch sein bester Freund bei war - bleiben, weil er dachte, sie würden nicht mit ihm spielen wollen (hoffentlich hat er nicht Mamas Selbstzweiflertum geerbt) - das hat sich zum Glück dann geklärt, weil die ganze Meute zwei Stunden später vor unserer Tür stand und fragte ob Schnuppi nicht mit zum Spielen kommen wollte - ich hätte sie küssen können!!!

Heute (erster Tag nach den Ferien) ging die Trennung dann besonders schwer. Immer wenn ich fast durch die Tür war, sah er so traurig aus, dass ich es nicht übers Herz brachte.

Er lässt sich dann auch total da reinfallen und blockt alle Versuche nach dem Motto "Schau mal, Deine Freunde mit denen Du am Wochenende gespielt hast sind doch auch da." oder "dann musst Du auch nicht dauernd so leise sein, weil deine kleine Schwester (1 Jahr) schläft" etc. völlig ab.

Hat jemand einen Tipp für mich?
Wo ist nur mein kleiner Pirat hin? Er hat sich immer auf die Schule gefreut, ging gerne in der ersten Stunde schon zur Betreuung, wenn erst ab der zweiten Stunde Unterricht war. Wenn er nach einem Familienfest bei Oma bleiben durfte, hat er uns nach dem Kaffee fast mit dem Stuhl persönlich vor die Tür getragen, damit er endlich was mit Oma machen konnte.

Ich glaube, er muss nur das schlechte Gefühl irgendwie los werden, aber ich weiß gerade nicht, wie ich das ohne Gewalt mache. Schließlich ist nach der Trennung alles tutti und am letzten Tag vor den Osterferien hat ihn die Aussicht auf ein Osternest auch fröhlich ins Schulgebäude hüpfen lassen.

Sorry, jetzt bin ich schon wieder ins Schwafeln gekommen
09.04.2018 13:44
Hast du schon versucht, ihm ein Foto von dir oder einen speziellen Gegenstand mit Symbolcharakter mitzugeben? Da kann er dann mal eben draufgucken oder drüberstreicheln, wenn er traurig wird.

Ein aktives Abschiedsritual kann auch helfen. Z.B. dich nach dem halben Schulweg sanft wegschubsen und allein weitergehen.
09.04.2018 14:20
War das im Kindergarten denn auch, wenn du ihn abgegeben hast? Ist ja auch alles neu mit Schule und da muss man still sitzen und Hausaufgaben etc., mein Sohn war anfangs auch überfordert, dass hat sich dann aber anders gezeigt. Die Idee das er was mitnehmen darf ein Foto von dir z.b finde ich schön, vielleicht packst du ihm eins in die Federtasche?
Ich kann das auch so gut nachempfinden, finde das schlimm wenn die so traurig sind, man möchte sein Kind direkt mitnehmen
Mocca
4459 Beiträge
09.04.2018 14:30
danke schon einmal.
Das werde ich mal versuchen.

Nein, ich kenne ihn so eigentlich gar nicht.
Er ist eher Hans Dampf in allen Gassen.

Schulstart war da auch ganz problemlos und im Kindergarten war auch immer alles OK.
Mel-Ann
5657 Beiträge
09.04.2018 21:12
Bei mir klingeln ja irgendwie bei dem Stichwort "Einjährige Schwester" die Alarmglocken. Vielleicht ist der Trennungsschmerz auch so groß, weil Mama dann zu der Kleinen geht, die zuhause umsorgt wird, während er gehen muss? Oder weil er eh das Gefühl hat, gerade nicht genug Mama abzukriegen?
FoxMami
3224 Beiträge
09.04.2018 21:24
Zitat von Mocca:

Hallo zusammen,

ich bin ein bisschen verzweifelt und hoffe, der eine oder andere hat Anregungen für uns.
Mein Sohn ist 6 Jahre und geht in die erste Klasse. Er ist impulsiv und ging immer gerne in die Schule. Hat gute Noten und einige Freunde in seiner Klasse. Eigentlich müsste alles OK sein...
Nachdem er im Januar eine Woche krank zu Hause war, wurde er plötzlich traurig, wenn ich ihn bei der Schule absetzte.
Einmal weinte er - ich hab ihn getröstet. Dann zog er nur noch eine Schüppe, wenn ich ihn abgab. Trennung war von da an aber schwierig.
Am Donnerstag vor den Ferien sagte er dann, er fühle sich einsam, wenn ich gehe.
An dem Tag war auch ein Singen in der Schule, zu dem ich hin ging und als die Kinder dann in ihre Klassen verschwanden, sah er gar nicht gut aus. Ich erfuhr dann, dass er auch noch geweint hatte, aber ich war schon weg, als die Lehrerin schaute.
Freitag ging es dann wieder (es gab auch eine Osterüberraschung).
Wenn mein Mann oder ich abends mal weg müssen, dann ist er tottraurig.
Nach Ostern sollte (und wollte!!!) er ein paar Tage bei Oma verbringen. Als wir uns dann verabschiedet haben, hat er wieder geweint . Er meinte, er wüsste selber nicht, ob er bleiben wollte oder nicht. Wir haben dann verabredet, dass er erst einmal bei Oma bleibt und wir ihr abholen, wenn er zu traurig ist. Als wir dann weg waren, ging es alles gut. Er hatte viel Spaß bei Oma.
Samstag wollte er dann (nachdem wir einen seiner besten Freunde eine Viertelstunde in der Siedlung gesucht haben) nicht bei den Nachbarskindern - wo auch sein bester Freund bei war - bleiben, weil er dachte, sie würden nicht mit ihm spielen wollen (hoffentlich hat er nicht Mamas Selbstzweiflertum geerbt) - das hat sich zum Glück dann geklärt, weil die ganze Meute zwei Stunden später vor unserer Tür stand und fragte ob Schnuppi nicht mit zum Spielen kommen wollte - ich hätte sie küssen können!!!

Heute (erster Tag nach den Ferien) ging die Trennung dann besonders schwer. Immer wenn ich fast durch die Tür war, sah er so traurig aus, dass ich es nicht übers Herz brachte.

Er lässt sich dann auch total da reinfallen und blockt alle Versuche nach dem Motto "Schau mal, Deine Freunde mit denen Du am Wochenende gespielt hast sind doch auch da." oder "dann musst Du auch nicht dauernd so leise sein, weil deine kleine Schwester (1 Jahr) schläft" etc. völlig ab.

Hat jemand einen Tipp für mich?
Wo ist nur mein kleiner Pirat hin? Er hat sich immer auf die Schule gefreut, ging gerne in der ersten Stunde schon zur Betreuung, wenn erst ab der zweiten Stunde Unterricht war. Wenn er nach einem Familienfest bei Oma bleiben durfte, hat er uns nach dem Kaffee fast mit dem Stuhl persönlich vor die Tür getragen, damit er endlich was mit Oma machen konnte.

Ich glaube, er muss nur das schlechte Gefühl irgendwie los werden, aber ich weiß gerade nicht, wie ich das ohne Gewalt mache. Schließlich ist nach der Trennung alles tutti und am letzten Tag vor den Osterferien hat ihn die Aussicht auf ein Osternest auch fröhlich ins Schulgebäude hüpfen lassen.

Sorry, jetzt bin ich schon wieder ins Schwafeln gekommen


Meine Nichte hatte immer als Baby eine Decke mit, wenn man die irgendwo gelassen hat. Das war so eine Art „Stück zu Hause“ das sie immer mithatte. Als sie in die Schule kam, hat man ihr ein Stück der Decke abgeschnitten und mitgegeben. In den Pausen riecht sie dran, wenn sie heimweh hat.
Vll könnte sowas ähnlches auch mal helfen bei euch!
Mocca
4459 Beiträge
09.04.2018 21:33
Zitat von Mel-Ann:

Bei mir klingeln ja irgendwie bei dem Stichwort "Einjährige Schwester" die Alarmglocken. Vielleicht ist der Trennungsschmerz auch so groß, weil Mama dann zu der Kleinen geht, die zuhause umsorgt wird, während er gehen muss? Oder weil er eh das Gefühl hat, gerade nicht genug Mama abzukriegen?

Darum hatte ich es auch mit reingeschrieben. - Es ist ja oft dann etwas woran man selbst noch gar nicht gedacht hat...
Bis zum Januar war das aber überhaupt kein Thema.
Er ist auch null eifersüchtig, abgesehen von so unterbewussten Dingen, wie dass ihm natürlich auch einfällt, dass er kuscheln muss, wenn ich gerade mit ihr kuschel. Aber wofür hat eine Mama schließlich zwei Arme?
Mocca
4459 Beiträge
09.04.2018 21:35
Zitat von Kitja:

Zitat von Mocca:

Hallo zusammen,

ich bin ein bisschen verzweifelt und hoffe, der eine oder andere hat Anregungen für uns.
Mein Sohn ist 6 Jahre und geht in die erste Klasse. Er ist impulsiv und ging immer gerne in die Schule. Hat gute Noten und einige Freunde in seiner Klasse. Eigentlich müsste alles OK sein...
Nachdem er im Januar eine Woche krank zu Hause war, wurde er plötzlich traurig, wenn ich ihn bei der Schule absetzte.
Einmal weinte er - ich hab ihn getröstet. Dann zog er nur noch eine Schüppe, wenn ich ihn abgab. Trennung war von da an aber schwierig.
Am Donnerstag vor den Ferien sagte er dann, er fühle sich einsam, wenn ich gehe.
An dem Tag war auch ein Singen in der Schule, zu dem ich hin ging und als die Kinder dann in ihre Klassen verschwanden, sah er gar nicht gut aus. Ich erfuhr dann, dass er auch noch geweint hatte, aber ich war schon weg, als die Lehrerin schaute.
Freitag ging es dann wieder (es gab auch eine Osterüberraschung).
Wenn mein Mann oder ich abends mal weg müssen, dann ist er tottraurig.
Nach Ostern sollte (und wollte!!!) er ein paar Tage bei Oma verbringen. Als wir uns dann verabschiedet haben, hat er wieder geweint . Er meinte, er wüsste selber nicht, ob er bleiben wollte oder nicht. Wir haben dann verabredet, dass er erst einmal bei Oma bleibt und wir ihr abholen, wenn er zu traurig ist. Als wir dann weg waren, ging es alles gut. Er hatte viel Spaß bei Oma.
Samstag wollte er dann (nachdem wir einen seiner besten Freunde eine Viertelstunde in der Siedlung gesucht haben) nicht bei den Nachbarskindern - wo auch sein bester Freund bei war - bleiben, weil er dachte, sie würden nicht mit ihm spielen wollen (hoffentlich hat er nicht Mamas Selbstzweiflertum geerbt) - das hat sich zum Glück dann geklärt, weil die ganze Meute zwei Stunden später vor unserer Tür stand und fragte ob Schnuppi nicht mit zum Spielen kommen wollte - ich hätte sie küssen können!!!

Heute (erster Tag nach den Ferien) ging die Trennung dann besonders schwer. Immer wenn ich fast durch die Tür war, sah er so traurig aus, dass ich es nicht übers Herz brachte.

Er lässt sich dann auch total da reinfallen und blockt alle Versuche nach dem Motto "Schau mal, Deine Freunde mit denen Du am Wochenende gespielt hast sind doch auch da." oder "dann musst Du auch nicht dauernd so leise sein, weil deine kleine Schwester (1 Jahr) schläft" etc. völlig ab.

Hat jemand einen Tipp für mich?
Wo ist nur mein kleiner Pirat hin? Er hat sich immer auf die Schule gefreut, ging gerne in der ersten Stunde schon zur Betreuung, wenn erst ab der zweiten Stunde Unterricht war. Wenn er nach einem Familienfest bei Oma bleiben durfte, hat er uns nach dem Kaffee fast mit dem Stuhl persönlich vor die Tür getragen, damit er endlich was mit Oma machen konnte.

Ich glaube, er muss nur das schlechte Gefühl irgendwie los werden, aber ich weiß gerade nicht, wie ich das ohne Gewalt mache. Schließlich ist nach der Trennung alles tutti und am letzten Tag vor den Osterferien hat ihn die Aussicht auf ein Osternest auch fröhlich ins Schulgebäude hüpfen lassen.

Sorry, jetzt bin ich schon wieder ins Schwafeln gekommen


Meine Nichte hatte immer als Baby eine Decke mit, wenn man die irgendwo gelassen hat. Das war so eine Art „Stück zu Hause“ das sie immer mithatte. Als sie in die Schule kam, hat man ihr ein Stück der Decke abgeschnitten und mitgegeben. In den Pausen riecht sie dran, wenn sie heimweh hat.
Vll könnte sowas ähnlches auch mal helfen bei euch!

Sowas hat er bisher noch nicht so recht.
Ich weiß auch nicht, ob man das jetzt so schnell machen könnte. Kuscheltiere hat, die ihm wichtig sind, aber Speilzeug darf nicht mit in die Schule.
Vielleicht könnte ich ihm unauffällig aus irgendetwas ein Herz basteln, das er mitnehmen kann
Mel-Ann
5657 Beiträge
09.04.2018 21:53
Zitat von Mocca:

Zitat von Mel-Ann:

Bei mir klingeln ja irgendwie bei dem Stichwort "Einjährige Schwester" die Alarmglocken. Vielleicht ist der Trennungsschmerz auch so groß, weil Mama dann zu der Kleinen geht, die zuhause umsorgt wird, während er gehen muss? Oder weil er eh das Gefühl hat, gerade nicht genug Mama abzukriegen?

Darum hatte ich es auch mit reingeschrieben. - Es ist ja oft dann etwas woran man selbst noch gar nicht gedacht hat...
Bis zum Januar war das aber überhaupt kein Thema.
Er ist auch null eifersüchtig, abgesehen von so unterbewussten Dingen, wie dass ihm natürlich auch einfällt, dass er kuscheln muss, wenn ich gerade mit ihr kuschel. Aber wofür hat eine Mama schließlich zwei Arme?


Ich glaube, auf die eine oder andere Weise und zu irgendeinem Zeitpunkt drückt sich bei jedem großen Geschwisterkind auch mal Eifersucht aus. Bei ihm ja vielleicht so?
Es ist glaube ich nicht so selten, dass (nochmal ein/der erste) Eifersuchtsschub kommt, wenn die Geschwisterchen anfangen zu laufen und zu sprechen. Bei meinem Sohn war die Kleine im ersten Jahr so ein irgendwie fernes, zartes Wesen, das mit Samthandschuhen angefasst oder nicht beachtet wurde. Als sie dann aufeinmal überall rumlief, zu ihm kam, seine Sachen nahm, in Mamas Arme lief etc. pp. - DA war sie plötzlich irgendwie zu einem Eindringling in seine Welt geworden. Mein Sohn ist echt immer aufgeblüht, wenn ich in der Zeit mal etwas nur mit ihm gemacht habe, z.B. 1x/Woche Schwimmkurs, mal am Wochenende eine Runde Radfahren gehen, zum Klettern im Indoorspielplatz (kann die Einjährige ja alles noch nicht). Versuch es doch einfach mal, ihm zu erklären, dass er jetzt in die Schule muss, aber dass er dafür jedes WE einen Nachmittag/jeden Abend eine halbe Stunde (...) die Mami ganz für sich haben kann oder sowas?
War nur so ein Gedanke, weil Du sagst, früher hatte er das nie, er kommt gut mit, hat Freunde...
10.04.2018 09:23
Meine Tochter (5) tat sich jetzt nach den Osterferien auch sschwer wieder in die Kita zuvgehen, während der kleine Bruder bei mir bleibt.
Bei uns hilft es positives zu besprechen:
Heute ist Waldtag! Ich habe dir ein Quetschie eingepackt!
Die Feuerwehr kommt und macht mit euch Brabdschutzübungen.
Theo hat Geburtstag, ihr feiert sicherlich.
Heute ist turnen!
  • Dieses Thema wurde 0 mal gemerkt