Mütter- und Schwangerenforum

Meine Tochter (6) treibt die ganze Familie in den Wahnsinn

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Jaspina1
2597 Beiträge
29.03.2025 21:02
Es ist nicht einfach.
Vielleicht hilft dir der Spruch: Liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene, denn dann habe ich es am nötigsten.
Sie selbst ist ja in Not und leider unter dem Tonfall und ihren eigenen Gefühlen. Kennst du Nora Imlau?
"So viel Freude, so viel Wut" ist ein tolles Buch, aber auch "Deine Grenze ist mein Halt".
Mein Sohn hat inzwischen auch eine ADHS Diagnose und wir arbeiten immer noch an diesen Themen.
Anonym 1 (211847)
0 Beiträge
30.03.2025 09:50
Danke euch allen für eure Rückmeldungen und die Zeit, die ihr euch dafür genommen habt!

Es waren ein paar echt gute Ratschläge dabei. Den Hinweis, dass das Zimmer abzuschließen ein echtes No Go ist, greife ich natürlich sofort auf.

Ich habe mir gerade „So viel Freude, so viel Wut“ bei Audible gekauft und werde es mir anhören.

Der Ansatz, dass ich die Erwachsene bin und meine Emotionen schon steuern kann, das Kind nicht, ist ein sehr guter - und wahrscheinlich auch das Kernproblem: Manchmal kann ich meine Emotionen nämlich auch nicht gut steuern, sonst wäre ich gestern nach dem 1000sten „doofe Mama“ ja nicht so an die Decke gegangen. Was ich dem Kind also abverlange, schaffe ich selbst teilweise nicht. Das versuche ich mir auch immer zu sagen: ich habe in allem eine Vorbildfunktion. Wenn ich möchte, dass das Kind liest, ich selbst bin aber am Handy, wie soll das gehen? Ich will nicht, dass das Kind Fingernägel knibbelt, mach es aber selbst?! Ich will, dass das Kind nicht laut wird, werde aber selbst laut…

Man muss als Eltern so viel an sich selbst arbeiten und kommt immer wieder so an seine Grenzen, wie kacke ist es da anzunehmen, dass es für die Kinder einfacher sein könnte - ganz im Gegenteil, die müssen das ja alles erst noch lernen.

Ich wünschte nur, wir wären als Familie besser darin, harmonischer zu sein. Ich rede nicht davon, dass man sich nicht mal streiten darf. Aber wenn es von uns Eltern nur noch Ermahnungen und durch die Kinder Streit und Geschrei gibt, ist das einfach ein Ungleichgewicht, das mich unglücklich macht.

Wahrscheinlich nehme ich es aber auch teilweise einfach nur so wahr, weil ich gerade den Fokus so darauf lege. Es gibt ja auch so viele gute, schöne, freundliche und lustige Situationen… gestern war einfach das Fass voll.

Ich denke, ich werde mit meiner Tochter nochmal abschließend darüber reden.
Nickitierchen
26570 Beiträge
30.03.2025 13:03
Du bist wie je jeder andere Elternteil, auch nur ein Mensch. Ich schimpfen und motze genauso. Trotz Fachwissen. Ich bin aber Mama und nicht Pädagogin zu Hause. Ich verstehe aber die Mechanismen dahinter und gehe dann zu meinem Kind und sage. Boar sorry. Ich war grade echt wütend und habe blöde Sachen gesagt. Sorry.
Das müssen Kinder nämlich auch lernen. Emotionen sind menschlich. Habe ich damit jemanden aber verletzt, ist eine Entschuldigung angebracht. Auch von Eltern an die Kinder.

Und Familie ist wie das Meer. Unendliche weiten an Möglichkeiten, mal wunderschön ruhig, mal stürmisch und mal alles innerhalb eines Tages. Es kommen halt Charakter zusammen, die sich ein zusammenleben nicht ausgesucht haben(außer die eltern im besten fall ). Deswegen dürfen sie auch mal aneinander krachen. Und dann sich wieder lieben.

Mit Noras Büchern bist du wirklich auf einer Druck freien Seite abgekommen. Ich liebe es, wie sie uns Eltern den Ballast abnimmt, alles perfekt machen zu müssen.



mini.maus
110 Beiträge
30.03.2025 13:23
Mein erster Gedanke, als ich deine Thread las war genau der, den Nickitierchen ein paar Beiträge vorher schrieb. Zuhause muss sie nicht angepasst sein. Im Grunde ist das ein Lob und ein Liebesbeweis an euch als Familie. Weil sie weiß, sie kann alles rauslassen und ihr habt sie trotzdem lieb.

Versuche doch ihre Wut auf etwas zu lenken. Boxsack? Ins Kissen zusammen schreien. Irgendeine andere Möglichkeit. Denn sie versteht ja sicher durchaus, dass das für andere verletzend sein kann, wenn man beleidigt wird.
Aber das geht meist nur, wenn du Verständnis zeigst.

„Ich merke, es ist dir gerade irgendwas zu viel. Was kann dir dabei helfen?“

Vielleicht wäre generell ein Sport gut für sie
Seesternchen_2.0
9834 Beiträge
30.03.2025 16:58
Meine mittlere war ähnlich. Seit sie Fussball spielt ist sie ein ausgeglichener Mensch geworden. Nehmen wir die Pupertät mal raus. Mittlerweile ist sie 15.
Anonym 1 (211847)
0 Beiträge
31.03.2025 16:55
Ich höre seit gestern „So viel Freude, so viel Wut“, über gefühlsstarke Kinder, und kann schon mal sagen, dass die Charakterisierung nicht auf meine Tochter zutrifft. (Eher auf meinen Sohn. )

Ich höre das Buch super gerne weiter, denn ich denke, dass da noch einige Punkte kommen werden, die mir als Mutter weiterhelfen werden. Allerdings ist das Verhalten meiner Tochter im allgemeinen dann wohl doch eher nicht sooooooo außergewöhnlich und ausufernd ist wie ich es manchmal empfinde.

Ich hab ja gestern auch nochmal mit ihr geredet und sie zeigt sich auch immer ganz verständnisvoll. Ich denke, dass eure Theorie, dass sie zuhause auch einfach mal loslassen und auch mal ausrasten kann und wir sie trotzdem über alles lieben, zutrifft. In der Schule gibt es viel Erwartungsdruck, Stillsitzen Lernen, im Zusammenspiel mit Kindern sicherlich auch ab und an sozial anstrengende Situationen - hier zuhause mal richtig Dampf ablassen, ist dann vielleicht einfach ihr Ventil.

Heute habe ich mal bewusst darauf geachtet wie sie sich verhält direkt nach der Schule. Sich das Beschriebene (immer wieder) bewusst zu machen, hilft absolut dabei, besser auf sie eingehen zu können und es auch mal hinzunehmen, wenn man angemault wird. Das große Problem ist, wenn man selbst so unter Strom steht, dass man den Blick dafür verliert oder zu energielos ist, um richtig damit umzugehen.

Nur so als kleiner Zwischenstand…
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