Konflikte Grundschule. Bitte um Input
17.11.2023 16:43
Hallo,
Ich bin seit einigen Wochen als Klassenassistenz an einer Grundschule tätig. Klasse 1.
Die Arbeit macht Spaß und ansich bin ich auch schon ganz gut reingegrooved. Aber 2 Mädels bringen mich etwas zum verzweifeln.
Die beiden sprechen ein bisschen Deutsch- lernen es gerade.
Sie sprechen beide dieselbe Sprache und glucken vermutlich daher sehr zusammen. Sie konkurrieren auch stark miteinander. Machen immer dasselbe und streiten sich dann darum.
Teils geht es um Spielsachen, teils um einen bestimmten Platz, teils um mich. Sie wollen dann beide, dass ich mit ihnen spiele. Angebote zu Spielen, die zu dritt gehen werden nicht akzeptiert.
Heute haben beide an mir gezogen eine rechts, eine links und sich angeschrien dabei. Ich habe dann deutlich " Stopp" gesagt und erklärt, dass ich für alle Kinder da bin und wir etwas finden müssen, wie wir gemeinsam spielen können.
Beide Mädels sind so, dass sie in Streitsituationen dann laut losheulen und wegrennen. Wenn man dann versucht auf sie zuzugehen, rennen sie erneut weg.
Eine rennt immer wieder weg, wenn man sich nähert, die andere steht irgendwann in einer Ecke und heult lautstark. Sie brüllt dann nur noch nach ihrer Mama und, dass sie nach Hause möchte.
Mir tun beide total leid in diesen Situationen und ich weiß echt nicht, wie ich damit umgehen soll. Beide sind auch für Aussprachen und Kompromisse nicht zugänglich. ( vermutlich auch durch die sprachliche Barriere schwer)
Die beiden fordern quasi meine komplette Aufmerksamkeit und um die anderen Kinder kann ich mich fast gar nicht kümmern, was ich schade finde.
Wenn ich den beiden aber sage, dass ich auch für die anderen Kinder da bin und gerade mit Kind X, dies und das machen möchte führt auch das zu Ärger, weglaufen und heulen.
Die Klassenleitung kennt die Problematik auch und sitzt es mehr oder weniger aus. Hilfreiche Tipps bekam ich da auf jeden Fall noch nicht.
Vielleicht habt ihr ja etwas Input für mich. Tipps, Ideen was ich noch versuchen könnte. Ich bin für alles dankbar was kommt.
Ich bin seit einigen Wochen als Klassenassistenz an einer Grundschule tätig. Klasse 1.
Die Arbeit macht Spaß und ansich bin ich auch schon ganz gut reingegrooved. Aber 2 Mädels bringen mich etwas zum verzweifeln.
Die beiden sprechen ein bisschen Deutsch- lernen es gerade.
Sie sprechen beide dieselbe Sprache und glucken vermutlich daher sehr zusammen. Sie konkurrieren auch stark miteinander. Machen immer dasselbe und streiten sich dann darum.
Teils geht es um Spielsachen, teils um einen bestimmten Platz, teils um mich. Sie wollen dann beide, dass ich mit ihnen spiele. Angebote zu Spielen, die zu dritt gehen werden nicht akzeptiert.
Heute haben beide an mir gezogen eine rechts, eine links und sich angeschrien dabei. Ich habe dann deutlich " Stopp" gesagt und erklärt, dass ich für alle Kinder da bin und wir etwas finden müssen, wie wir gemeinsam spielen können.
Beide Mädels sind so, dass sie in Streitsituationen dann laut losheulen und wegrennen. Wenn man dann versucht auf sie zuzugehen, rennen sie erneut weg.
Eine rennt immer wieder weg, wenn man sich nähert, die andere steht irgendwann in einer Ecke und heult lautstark. Sie brüllt dann nur noch nach ihrer Mama und, dass sie nach Hause möchte.
Mir tun beide total leid in diesen Situationen und ich weiß echt nicht, wie ich damit umgehen soll. Beide sind auch für Aussprachen und Kompromisse nicht zugänglich. ( vermutlich auch durch die sprachliche Barriere schwer)
Die beiden fordern quasi meine komplette Aufmerksamkeit und um die anderen Kinder kann ich mich fast gar nicht kümmern, was ich schade finde.
Wenn ich den beiden aber sage, dass ich auch für die anderen Kinder da bin und gerade mit Kind X, dies und das machen möchte führt auch das zu Ärger, weglaufen und heulen.
Die Klassenleitung kennt die Problematik auch und sitzt es mehr oder weniger aus. Hilfreiche Tipps bekam ich da auf jeden Fall noch nicht.
Vielleicht habt ihr ja etwas Input für mich. Tipps, Ideen was ich noch versuchen könnte. Ich bin für alles dankbar was kommt.
Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:
Privatsphäre der entsprechenden Kinder
17.11.2023 17:40
Ich würde freundlich aber bestimmt Distanz üben.
Jedes Kind in der Klasse hat ein ' Recht' auf dich.
Vielleicht eine feste Zeit an einem festen Tag ausmachen...aber in jedem Falle einzeln und dass konsequent durchziehen.Vorab würde ich auch mit den Eltern in Kontakt treten, soweit dies möglich ist.
Aber diese eifersüchteleien und der Konkurrenzkampf würde ich nicht mehr akzeptieren. So wie du von dem Verhalten sprichst, hat es etwas sehr manipulatives an sich.Da würde ich gerne sehen ob sie es so von zuhause her kennen...aber das ist jetzt Spekulation .
Jedes Kind in der Klasse hat ein ' Recht' auf dich.
Vielleicht eine feste Zeit an einem festen Tag ausmachen...aber in jedem Falle einzeln und dass konsequent durchziehen.Vorab würde ich auch mit den Eltern in Kontakt treten, soweit dies möglich ist.
Aber diese eifersüchteleien und der Konkurrenzkampf würde ich nicht mehr akzeptieren. So wie du von dem Verhalten sprichst, hat es etwas sehr manipulatives an sich.Da würde ich gerne sehen ob sie es so von zuhause her kennen...aber das ist jetzt Spekulation .
18.11.2023 07:37
Ich sehe es vergleichbar wie wenn man mehrere Kinder hat. Gib jeden den gleichen Raum/Aufmerksamkeit und lasse dich in diese Konkurrenzkämpfe nicht reinziehen.
Wenn weggelaufen wird und rumgeheult wird wenn etwas gesagt wird was nicht passt würde ich dem Kind nicht hinterher sondern es sich selber beruhigen lassen. Immer klarmachen: ich bin da wenn du wiederkommst, aber so nicht.
Mein Tipp: konzentriere dich auf das positive, nicht aufs negative. Und lass dich nicht emotional unter Druck setzen. Sie müssen dir nicht leidtun, wenn sie versuchen mit weinen/weglaufen ihren Willen durchsetzen zu wollen. Das sind normale Entwicklungsprozesse die sie durchlaufen müssen um zu lernen mit ihren Gefühlen klar zu kommen und Situationen anders zu lösen.
Wenn weggelaufen wird und rumgeheult wird wenn etwas gesagt wird was nicht passt würde ich dem Kind nicht hinterher sondern es sich selber beruhigen lassen. Immer klarmachen: ich bin da wenn du wiederkommst, aber so nicht.
Mein Tipp: konzentriere dich auf das positive, nicht aufs negative. Und lass dich nicht emotional unter Druck setzen. Sie müssen dir nicht leidtun, wenn sie versuchen mit weinen/weglaufen ihren Willen durchsetzen zu wollen. Das sind normale Entwicklungsprozesse die sie durchlaufen müssen um zu lernen mit ihren Gefühlen klar zu kommen und Situationen anders zu lösen.
18.11.2023 11:50
Danke euch beiden für die Antworten.
Ja, ich empfinde es auch als manipulativ und berechnend.
Es einfach " zu ignorieren " ist teils schwer zu händeln.
Gestern zum Beispiel wollten wir vom Pausenhof reingehen, weil es zu stark regnete. Die Kinder standen alle am Sammelpunkt uns das eine Mädchen saß immernoch laut heulend unter dem Klettergerüst. Die anderen Kinder sind dann natürlich auch verunsichert und sprechen mich an, dass X da sitzt und weint.
Ich musste dann zu ihr und sie unter dem Gerüst rausholen uns mit reinnehmen.
Den ganzen Weg ins Klassenzimmer ging das wirklich lautstarke weinen weiter und auch drinnen saß sie dann heulend an ihrem Platz ( aber wirklich laut heulend), während wir mit den anderen Kindern die Angebote für die Regenpause besprochen haben.
Ja, vielleicht wäre ein Elterngespräch wirklich sinnvoll. Ich halte mal Rücksprache mit der Klassenleitung.
Ja, ich empfinde es auch als manipulativ und berechnend.
Es einfach " zu ignorieren " ist teils schwer zu händeln.
Gestern zum Beispiel wollten wir vom Pausenhof reingehen, weil es zu stark regnete. Die Kinder standen alle am Sammelpunkt uns das eine Mädchen saß immernoch laut heulend unter dem Klettergerüst. Die anderen Kinder sind dann natürlich auch verunsichert und sprechen mich an, dass X da sitzt und weint.
Ich musste dann zu ihr und sie unter dem Gerüst rausholen uns mit reinnehmen.
Den ganzen Weg ins Klassenzimmer ging das wirklich lautstarke weinen weiter und auch drinnen saß sie dann heulend an ihrem Platz ( aber wirklich laut heulend), während wir mit den anderen Kindern die Angebote für die Regenpause besprochen haben.
Ja, vielleicht wäre ein Elterngespräch wirklich sinnvoll. Ich halte mal Rücksprache mit der Klassenleitung.
18.11.2023 13:03
Zitat von Anonym 1 (21076 :
Danke euch beiden für die Antworten.
Ja, ich empfinde es auch als manipulativ und berechnend.
Es einfach " zu ignorieren " ist teils schwer zu händeln.
Gestern zum Beispiel wollten wir vom Pausenhof reingehen, weil es zu stark regnete. Die Kinder standen alle am Sammelpunkt uns das eine Mädchen saß immernoch laut heulend unter dem Klettergerüst. Die anderen Kinder sind dann natürlich auch verunsichert und sprechen mich an, dass X da sitzt und weint.
Ich musste dann zu ihr und sie unter dem Gerüst rausholen uns mit reinnehmen.
Den ganzen Weg ins Klassenzimmer ging das wirklich lautstarke weinen weiter und auch drinnen saß sie dann heulend an ihrem Platz ( aber wirklich laut heulend), während wir mit den anderen Kindern die Angebote für die Regenpause besprochen haben.
Ja, vielleicht wäre ein Elterngespräch wirklich sinnvoll. Ich halte mal Rücksprache mit der Klassenleitung.
Ignorieren, einfach ignorieren. Irgendwann versteht sie, das sie damit ihr Ziel nicht erreicht.
Und klar vom Gerüst holen und mit reinnehmen, aber im Klassenraum komplett ignorieren. Und den anderen Kindern ganz klar kommunizieren das man x jetzt eben Zeit lässt sich selber zu beruhigen und man sie einfach in Ruhe lässt. Nicht wertend, ganz sachlich und klar.
19.11.2023 11:26
Zitat von nilou:
Zitat von Anonym 1 (21076 :
Danke euch beiden für die Antworten.
Ja, ich empfinde es auch als manipulativ und berechnend.
Es einfach " zu ignorieren " ist teils schwer zu händeln.
Gestern zum Beispiel wollten wir vom Pausenhof reingehen, weil es zu stark regnete. Die Kinder standen alle am Sammelpunkt uns das eine Mädchen saß immernoch laut heulend unter dem Klettergerüst. Die anderen Kinder sind dann natürlich auch verunsichert und sprechen mich an, dass X da sitzt und weint.
Ich musste dann zu ihr und sie unter dem Gerüst rausholen uns mit reinnehmen.
Den ganzen Weg ins Klassenzimmer ging das wirklich lautstarke weinen weiter und auch drinnen saß sie dann heulend an ihrem Platz ( aber wirklich laut heulend), während wir mit den anderen Kindern die Angebote für die Regenpause besprochen haben.
Ja, vielleicht wäre ein Elterngespräch wirklich sinnvoll. Ich halte mal Rücksprache mit der Klassenleitung.
Ignorieren, einfach ignorieren. Irgendwann versteht sie, das sie damit ihr Ziel nicht erreicht.
Und klar vom Gerüst holen und mit reinnehmen, aber im Klassenraum komplett ignorieren. Und den anderen Kindern ganz klar kommunizieren das man x jetzt eben Zeit lässt sich selber zu beruhigen und man sie einfach in Ruhe lässt. Nicht wertend, ganz sachlich und klar.
Diesen Rat finde ich gefährlich. Wenn ein Kind weint, hat es offensichtlich irgendein Problem und wenn das regelmäßig auftritt, vielleicht ein chronisches. Von Außen ist schwer erkennbar, ob das Kind vielleicht aufgrund massiver Überforderung (z. B. durch autistische Züge, ADxS, Traumata, Angststörung, ...) in eine Notlage geraten ist. Vielleicht passieren auch Vorfälle im Schulalltag, die das Lehrerteam nicht gesehen hat. Es mag sein, dass es Kinder gibt, die im Grundschulalter in Klasse 1 manipulieren, ich halte jedoch auch diese Kinder für bedürftig.
Als Lehrer oder Assistenz ist man nicht kompetent, hier Diagnostik zu betreiben. Man kann nur die Augen offen halten und versuchen, ein Muster zu erkennen - mit dem dann andere weiterarbeiten. Daher ist aus meiner Sicht bei häufigem Weinen IMMER erforderlich, die Eltern darüber so detailliert wie möglich zu informieren. Ggf. direkt den Rat geben, es beim Kinderarzt anzusprechen und ggf. eine Diagnostik anzustreben.
Und noch ergänzend:
Man kann nicht wertfrei ignorieren. Wenn man ein weinendes Kind ignoriert, ist das eine Wertung und zwar eine ganz klare Abwertung. "Dein Leid interessiert mich nicht." Ich hoffe, dass mein Kind nicht auf solche Lehrer trifft.
19.11.2023 11:36
In so starken Phasen des Weinens würde ich vielleicht so reagieren:
"Liebe xy,
ich muss mich hier leider um 20 Kinder kümmern, die auch Ruhe zum Lernen brauchen, und sehe, dass es dir nicht gut geht. Meinst du, wir finden eine Lösung, bei der ich mich auch um andere Kinder kümmern kann und du dich etwas beruhigst? Vielleicht hilft dir, wenn du mir kurz erklärst, was los ist? Oder wenn du dir Kopfhörer aufsetzt und dich in die Leseecke kuschelst? Ich würde dann in 5 Minuten zu dir kommen und fragen, ob es dir schon besser geht und du wieder mitmachen kannst? Oder sollen wir zu Hause anrufen, damit du abgeholt wirst? So wie jetzt kann es jedenfalls gerade nicht weitergehen."
"Liebe xy,
ich muss mich hier leider um 20 Kinder kümmern, die auch Ruhe zum Lernen brauchen, und sehe, dass es dir nicht gut geht. Meinst du, wir finden eine Lösung, bei der ich mich auch um andere Kinder kümmern kann und du dich etwas beruhigst? Vielleicht hilft dir, wenn du mir kurz erklärst, was los ist? Oder wenn du dir Kopfhörer aufsetzt und dich in die Leseecke kuschelst? Ich würde dann in 5 Minuten zu dir kommen und fragen, ob es dir schon besser geht und du wieder mitmachen kannst? Oder sollen wir zu Hause anrufen, damit du abgeholt wirst? So wie jetzt kann es jedenfalls gerade nicht weitergehen."
19.11.2023 12:29
Zitat von YellowBird:
In so starken Phasen des Weinens würde ich vielleicht so reagieren:
"Liebe xy,
ich muss mich hier leider um 20 Kinder kümmern, die auch Ruhe zum Lernen brauchen, und sehe, dass es dir nicht gut geht. Meinst du, wir finden eine Lösung, bei der ich mich auch um andere Kinder kümmern kann und du dich etwas beruhigst? Vielleicht hilft dir, wenn du mir kurz erklärst, was los ist? Oder wenn du dir Kopfhörer aufsetzt und dich in die Leseecke kuschelst? Ich würde dann in 5 Minuten zu dir kommen und fragen, ob es dir schon besser geht und du wieder mitmachen kannst? Oder sollen wir zu Hause anrufen, damit du abgeholt wirst? So wie jetzt kann es jedenfalls gerade nicht weitergehen."
Sie schrieb doch das beide nicht zu Aussprachen in der Lage sind, dazu die sprachliche Barriere, das funktioniert doch nicht.
Meine Meinung: wenn es um „manipulatives/erpresserisches“ Weinen geht ist das Ignorieren dieses Verhaltens und das beachten des positiven Verhaltens gut geeignet den Kindern zu zeigen das dies nicht der richtige Weg ist sein Ziel zu erreichen. Und ja, Kinder der 1 und 2 Klasse können dies sehr wohl. Sogar schon früher.
Und zum Ignorieren: nein das heißt nicht das dein Leid nicht beachtet wird und keine Rolle spielt. Zumindest für mich. Ich gehe davon aus (und so liest es sich auch seitens der TS), das erstmal mit dem Kind geredet wird, wenn es sich dann aber so ins weinen reinsteigert finde ich persönlich es sogar gut dem Kind den Raum für sich selber zu geben seine Gefühle raus zu lassen und sich selber zu beruhigen. Selbstverständlich sollte man dem Kind sagen/zeigen das man da ist und es kommen kann wenn es sich wieder beruhigt hat oder Hilfe braucht.
Mit den Eltern würde ich auch sprechen wenn sprachlich möglich. Die Frage ist auch, ob es irgendeine Form der Betreuung gibt bzw. zusätzlichen Deutschunterricht.
19.11.2023 13:34
Habt ihr einen Schulsozialarbeiter?
Eventuell kann sich dieser Mal dazu setzen, die Situationen beobachten und einschätzen. Und dann gemeinsam mit dir eine Strategie überlegen wie ihr in diesen Situationen am besten handelt
Eventuell kann sich dieser Mal dazu setzen, die Situationen beobachten und einschätzen. Und dann gemeinsam mit dir eine Strategie überlegen wie ihr in diesen Situationen am besten handelt
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